Konzerne könnten Profit aus Tankrabatt schlagen

Berlin (dpa) – Die «Wirtschaftsweise» Monika Schnitzer befürchtet, dass Mineralölkonzerne trotz fallender Preise an den Tankstellen deutlichen Profit aus der Spritsteuersenkung schlagen könnten.

«Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere bei der Mehrwertsteuersenkung 2020, halte ich das Risiko für hoch», sagte die Ökonomin der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag). «Selbst wenn prozentual dieses Mal mehr von der Steuersenkung weitergegeben wird als vor zwei Jahren, kann der Mehrgewinn der Unternehmen durch die unvollständige Weitergabe in absoluten Eurobeträgen doch sehr hoch sein.» Weiterlesen

Kartellamtschef: Tankrabatt lässt noch Preissenkungen zu

Berlin (dpa) – Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, will nach der Spritsteuersenkung die Preise an den Tankstellen genau im Blick behalten und sieht Potenzial für weitere Preissenkungen.

Die Mineralölkonzerne würden «ihre Preispolitik zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirklich unter dem Brennglas des Bundeskartellamts durchführen», sagte Mundt am Donnerstag im Deutschlandfunk. Es gebe große Transparenz über die Preise. Dies habe den Vorteil, «dass wir unter Umständen auch sehr unangenehme Fragen stellen können». Weiterlesen

Volle Züge zu Pfingsten? Das erwartet die Reisenden

Berlin (dpa) – Nach dem Start des 9-Euro-Tickets steht der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) an diesem Pfingstwochenende vor seiner ersten Bewährungsprobe.

Zwar weiß niemand, wie groß der Andrang in Bussen und Regionalbahnen tatsächlich sein wird. Doch voll wäre es wohl selbst ohne die Sonderfahrkarten geworden. Was erwartet Reisende zu Pfingsten? Ein Überblick. Weiterlesen

Diesel wieder teurer als vor Steuersenkung

München (dpa) – Diesel ist wieder teurer als vor der Steuersenkung am 1. Juni. Mit 2,054 Euro pro Liter im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags übertraf der Preis den Wert des 31. Mai, als ein Liter 2,044 Euro gekostet hatte, wie der ADAC am Montag auf Anfrage mitteilte.

Damit ist der Steuernachlass von 16,7 Cent pro Liter durch die Preissteigerung komplett aufgefressen.

Der Kraftstoff hatte die Marke vom 31. Mai bereits am vergangenen Freitag erreicht und am Samstag erstmals wieder überschritten – dies wurde aber erst jetzt mitgeteilt. Super E10 kostete am Sonntag 1,913 Euro pro Liter, anders als Diesel hat es sich in den vergangenen Tagen verbilligt. Weiterlesen

Pfingsten: Worauf sich Reisende einstellen müssen

Berlin (dpa) – Nach dem Start des 9-Euro-Tickets steht der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) an diesem Pfingstwochenende vor seiner ersten Bewährungsprobe. Zwar weiß niemand, wie groß der Andrang in Bussen und Regionalbahnen tatsächlich sein wird. Doch voll wäre es wohl selbst ohne die Sonderfahrkarten geworden. Was erwartet Reisende zu Pfingsten? Ein Überblick. Weiterlesen

Spritsteuer: Preise an Tankstellen fallen teils deutlich

München/Berlin/Hamburg (dpa) – Die seit Mitternacht geltende Senkung der Energiesteuer hat zu teils deutlich sinkenden Spritpreisen an Tankstellen geführt.

Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an rund 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 7.00 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC am Mittwoch. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied. Weiterlesen

Verband hofft auf weniger Tanktourismus dank Tankrabatt

Gerade in Grenzregionen fahren manche Menschen zum Tanken auch ins Ausland. Den Betreibern in Deutschland entgeht dadurch viel Umsatz – der Tankrabatt macht ihnen nun Hoffnung.

Schwerin (dpa/mv) – Der Tankstellenverband hofft wegen des Tankrabatts auf weniger Tanktourismus in Nachbarländer. «Wir versprechen uns vom Tankrabatt, dass der Preisunterschied zu den europäischen Nachbarländern geringer wird», sagte Hans-Joachim Rühlemann, Vorstandsvorsitzender des Verbands des Garagen- und Tankstellengewerbes Nord-Ost (VGT). «Damit es sich dann nicht mehr lohnt, zum Tanken über die Grenze zu fahren.» Weiterlesen

Grüne halten Senkung der Spritsteuer für falsches Instrument

Osnabrück (dpa) – Die Grünen im Bundestag sind unzufrieden mit der Steuersenkung auf Kraftstoffe, die zum 1. Juni für drei Monate wirksam wird.

Man habe Finanzminister Christian Lindner (FDP) gewarnt, «dass eine Preissubvention für Benzin zu einem relevanten Anteil bei den Mineralölkonzernen landen kann», sagt Fraktionschefin Katharina Dröge der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Der Ruf nach dem Kartellrecht hilft in diesem Fall nicht, sondern nur die Wahl eines anderen Instrumentes.» Weiterlesen

Heil trotz Kritik von FDP bei «sozialem Klimageld» zuversichtlich

Berlin (dpa) – Trotz kritischer Reaktionen vom Koalitionspartner FDP hat sich Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) optimistisch über die Einführung eines «sozialen Klimagelds» gezeigt. Heil hatte am Wochenende eine jährliche Auszahlung an Personen mit bis zu 4000 Euro Bruttoeinkommen im Monat als Ausgleich für wahrscheinlich noch weiter steigende Energiepreise vorgeschlagen.

Ferner sollten die Sätze für arbeitslose Grundsicherungsbeziehende neu berechnet werden und somit steigen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zu den Vorstößen kritisch angemerkt, die SPD habe die Umverteilungspolitik wohl noch nicht verlernt. Der FDP-Chef hatte Finanzierungsvorschläge angemahnt und deutlich gemacht, dass er eine Reform der Lohn- und Einkommensteuer favorisiert. Weiterlesen

9-Euro-Ticket wurde bisher 30.000-mal im Saarland verkauft

Saarbrücken (dpa/lrs) – Vor dem Start des 9-Euro-Tickets an diesem Mittwoch sind im Saarland rund 30.000 der Sonderfahrkarten verkauft worden. Entsprechend wird es laut Landesregierung in den öffentlichen Verkehrsmitteln voller werden. «Vor allem zu den Ferienzeiten, aber auch an den Wochenenden rechnen wir mit einer verstärkten Nutzung. Darauf sind wir aber vorbereitet», sagte die neue Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) am Dienstag vor Journalisten in Saarbrücken. Bundesweit seien bisher über sieben Millionen der Tickets verkauft worden.

Laut Berg liegen nach zwei Jahren Pandemie die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) des Saarlands immer noch etwa 20 Prozent unter dem Niveau von 2019. Sie gehe davon aus, dass das 9-Euro-Ticket nicht nur von Berufspendlern, sondern auch sehr stark in der Freizeit genutzt werde. Daher werde auf einigen Strecken die Sitzplatzzahl verdoppelt – zum Beispiel an Pfingsten und Fronleichnam auf der Strecke zwischen Saarbrücken und Trier oder auch an den Wochenenden auf der Strecke von Kaiserslautern über Saarbrücken nach Trier. Weiterlesen

Spritsteuer: Was am Mittwoch an der Tankstelle passiert

Verbraucher
Von Christof Rührmair, dpa

Berlin/München (dpa) – Ab Mittwoch sinken die Steuern auf Kraftstoffe kräftig. Doch so mancher Autofahrer könnte am Morgen von den Spritpreisen enttäuscht werden. Was zu erwarten ist.

Die Steuerentlastung 

Die Steuerbelastung auf Kraftstoffe sinkt ab Mittwoch bis Ende August um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Beide Werte sind inklusive Mehrwertsteuer und aus europarechtlichen Gründen das auf diesem Wege maximal mögliche. Die Steuersenkung gilt für drei Monate und soll die Autofahrer angesichts der extrem hohen Spritpreise entlasten.

Die Entstehung des Preises an der Zapfsäule

Wie viel der Sprit an der Tankstelle kostet, bestimmen Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne. Sie sind nicht zur Weitergabe der Steuersenkung verpflichtet.

Niemand weiß genau, was in der Mitte der Nacht zum Mittwoch passiert. Eine flächendeckende vollständige Preissenkung ist allerdings unwahrscheinlich. Die Steuersenkung gilt nämlich für den Kauf des Sprits bei Raffinerie und Tanklagern. Selbst was am Dienstagabend geliefert wurde, beinhaltet also noch die normale – höhere – Steuer. Das stellt Tankstellen und Mineralölgesellschaften vor ein Dilemma, denn viele Kunden erwarten sofort sinkende Preise. Im Ergebnis könnte es zu einem verzögerten Sinken des Preises kommen. Auch das Finanzministerium hatte am Montag noch einmal darauf hingewiesen, dass Tanken möglicherweise erst nach und nach billiger werden wird.

Der Ansturm

Ein Teil der Autofahrer hat den Tank weitgehend leergefahren, um maximal von der Steuersenkung profitieren zu können. Ob das am Mittwoch zu einem Ansturm auf die Tankstellen oder nur zu erhöhter Nachfrage führen wird, ist kaum vorhersehbar. «Wir erwarten Anfang Juni eine höhere Nachfrage, aber keinen “Run” auf die Tankstellen», heißt es beispielsweise von Aral. Bei Shell sieht man eine «erwartbar höhere Nachfrage».

Gegen einen «Run» spricht auch die Nachfrage nach Treibstoff in den vergangenen Tagen. Sowohl Aral als auch der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) berichten von einer relativ normalen Entwicklung. Hätte ein Großteil der Autofahrer den Tank bis zur Reserve geleert, hätte sich das eigentlich in sinkender Nachfrage niederschlagen müssen.

Dagegen sagt der für die Tankstellen zuständige Vizepräsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern, Günter Friedl: «Es ist zu erkennen, dass viele Autofahrer momentan weniger tanken.» Das zeige, dass viele auf die Steuersenkung warteten, um wieder richtig voll zu tanken. Friedl erwartet daher Leerstände an Tankstellen: «Die Kapazitäten werden nicht ausreichen, dass zum 1. Juni genug preiswerter Sprit da ist.»

Die Vorräte der Tankstellen

Dass Tankstellen erst ab Mittwoch steuervergünstigten Sprit kaufen können, macht es für sie unattraktiv ihre Lager vorab noch einmal zu füllen. Daher gibt es Befürchtungen, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könnte. Auch Mineralölgesellschaften schließen dies nicht aus.

Dazu trägt bei, dass die Logistikkapazitäten für die Belieferung der Tankstellen bereits jetzt angespannt sind, wie es beispielsweise von Shell heißt. Allerdings versichert das Unternehmen: «Wir sind unsererseits bemüht, die Versorgung aller Tankstellen bestmöglich zu gewährleisten. Wir haben die Spediteure frühzeitig darauf hingewiesen, dass wir im Zuge der Steuersenkung die maximal verfügbare Fahrerzahl im Rahmen unserer Verträge anfordern werden.» Bei Aral heißt es, man habe sich «vorbereitet und die Logistikketten sind robust aufgestellt».

Die Preise im Vorfeld der Steuersenkung

Seit einigen Wochen steigt der Preis für Superbenzin wieder. Zuletzt hat auch der Dieselpreis zugelegt. Der ADAC kritisiert beide als zu hoch. Allerdings steht Deutschland mit der Preisentwicklung im europäischen Vergleich nicht alleine da. In den meisten EU-Ländern hat sich Superbenzin der Sorte E5 in den letzten Wochen sogar etwas stärker verteuert als in Deutschland. Allerdings erklärte am Dienstag auch das Bundeskartellamt: «Wir sehen seit Monaten eine Entkopplung von Rohölpreis und Raffinerie- beziehungsweise Tankstellenpreisen.»

Super E10 kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags 2,133 Euro pro Liter. Diesel schlug mit 2,029 Euro zu Buche. Bei einer vollständigen Weitergabe der Steuersenkung – und ohne weitere Preisschwankungen – ergäbe sich also ein Spritpreis von rund 1,86 Euro für Diesel und von rund 1,78 bei E10. Ob diese Werte erreicht werden, ist aus den genannten Gründen offen. Sowohl das Bundeskartellamt als auch der ADAC haben aber bereits angekündigt, die Entwicklung genau zu beobachten. Das Bundeskartellamt betonte aber auch, dass es hohe Preise nicht einfach verbieten könne.

Die politische Einschätzung

Es gibt alles von Lob bis zur Fundamentalkritik: Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb beispielsweise am Montag auf Twitter: «Wir lassen die Menschen nicht allein, die auf das Auto angewiesen sind.» Greenpeace kritisierte dagegen: «Ausgerechnet die Partei, die Klimaschutz stets marktwirtschaftlich gestalten will, verfällt beim ersten Preissignal in Panik und greift mit dem milliardenschweren Tankrabatt in den Markt ein.»

Das Kartellamt passt auf

Das Bundeskartellamt will sich die Entwicklung der Spritpreise rund um die Energiesteuersenkung sehr genau ansehen. Man habe das Monitoring «noch einmal intensiviert», sagte Präsident Andreas Mundt am Dienstag. «Auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung gibt, die Steuersenkung eins zu eins weiterzugeben, handeln die Mineralölkonzerne hier unter dem “Brennglas” des Bundeskartellamtes.»

Allerdings betonte Mundt auch: «Als Wettbewerbsbehörde können wir hohe, auch sehr hohe Preise nicht einfach verbieten.» Sie könnten auch im Wettbewerb entstehen. Für kartellrechtswidriges Verhalten, das mit hohen Bußgeldern geahndet werden könne, gebe es bisher keine Hinweise.

 

 

 

 

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