Weitere Diskussion um Gas-Priorisierung

Berlin (dpa) – Die Diskussion um die Frage, wer im Falle eines möglichen Gas-Engpasses priorisiert werden soll, geht weiter.

Einer Bevorzugung der Industrie erteilte Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) eine Absage: «Dass wir in einer solchen Situation Krankenhäuser, private Verbraucher besonders schützen müssen, ich glaube, das sollte Konsens in unserer Gesellschaft sein», sagte sie im ZDF-«Morgenmagazin».

Ähnlich wie Lemke äußerten sich zu solchen Forderungen auch andere Politikerinnen und Politiker der Ampel-Koalition. Haushalte genössen zu Recht oberste Priorität, sagte FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler der «Welt». Dahinter seien aber Ausnahmen von pauschalen Regelungen möglich. «Innerhalb der Industrie müssen unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, darunter die Bedeutung für Arbeitsplätze, Lieferketten und wirtschaftliche Schäden durch einen Produktionsstopp.» Weiterlesen

Studie: Immer weniger Rabatt auf Neuwagen

Duisburg/Frankfurt (dpa) – Auf dem deutschen Automarkt schwinden die Rabatte für Neuwagen weiter. Grund ist das knappe Angebot, das sich aus den Produktionsengpässen bei den Herstellern ergibt.

Auch bei tageszugelassenen Fahrzeugen, jungen Gebrauchtwagen, den Vermieterfahrzeugen und den Rückläufern aus dem Leasinggeschäft war das Fahrzeugangebot im April äußerst eng, heißt es in der jüngsten Marktstudie des Duisburger «Center Automotive Research». Weiterlesen

Energiepreise: Vermieter wollen höhere Nebenkosten-Abschläge

Berlin (dpa) – Die stark gestiegenen Energiepreise bergen Diskussionsstoff zwischen Mietern und Vermietern.

Um Öl-, Gas- und Fernwärmerechnungen bezahlen zu können, dringen erste Vermieter nun schon im laufenden Abrechnungsjahr auf höhere monatliche Vorauszahlungen, wie es vom Deutschen Mieterbund heißt. Der Wunsch nach höheren Abschlägen werde immer öfter an die Mieterinnen und Mieter herangetragen. Weiterlesen

Debatte um Schutz der Verbraucher bei Gas-Engpass

Berlin (dpa) – In die Debatte um Folgen von Gas-Engpässen für deutsche Haushalte und Unternehmen schalten sich vor dem Tag der Arbeit auch Gewerkschafter ein.

«Egal, ob es einen Lieferstopp Russlands oder ein Embargo des Westens bei Gas gäbe – die Folgen für die deutsche Wirtschaft, für Arbeitsplätze und Wohlstand, wären gravierend», sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann der «Rheinischen Post» (Samstag). Daher fordert er Energiepreis-Begrenzungen: «Wir brauchen einen Deckel bei Strom- und Heizkosten: Bis zu 8000 Kilowattstunden im Jahr sollten die Preise gedeckelt werden, erst danach sollte der Marktpreis greifen», sagte Hofmann. Weiterlesen

Gasversorgung: Politik und Experten gegen Industrie-Vorrang

Berlin (dpa) – Eon-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley ist mit seiner Forderung, beim Notfallplan für die Gasversorgung über eine «umgedrehte» Reihenfolge nachzudenken, weitestgehend auf Ablehnung gestoßen.

Die gesamte Volkswirtschaft und damit auch die Einkommen der Menschen hingen daran, dass die Industrie arbeitsfähig bleibe, hatte Kley im «Manager Magazin» gesagt. Die Politik sollte deshalb erwägen, erst bei Privaten und dann bei der Industrie abzuschalten. «Wobei natürlich lebensnotwendige Infrastruktur wie Krankenhäuser weiterhin davon auszunehmen sind.» Weiterlesen

«Wirtschaftsweiser»: EZB muss Inflation endlich bekämpfen

Frankfurt/Main (dpa) – Der scheidende «Wirtschaftweise» Volker Wieland drängt die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der Rekordinflation zum Handeln.

«Fakt ist, dass die Inflation weit über das Ziel hinaus angestiegen ist. Die EZB hat viel zu lange gewartet», sagte der Frankfurter Ökonom in einem am Freitag vorab veröffentlichen Interview der «Börsen-Zeitung» (Samstag). «Im Euroraum gibt es längst einen breiteren Inflationsanstieg. Die Geldpolitik ist aber immer noch völlig auf Stimulierung der Wirtschaft ausgerichtet», kritisierte Wieland, der Ende April vorzeitig den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung («Wirtschaftsweise») verlässt. Weiterlesen

Jeder zweite hat Angst um den eigenen Lebensstandard

Köln (dpa) – Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (54 Prozent) hat einer Umfrage zufolge Angst, aufgrund der Preissteigerungen den eigenen Lebensstandard bald nicht mehr halten zu können. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung in Köln hervor.

Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, sie wollten ihre Ausgaben aufgrund der Teuerung verringern. Weiterlesen

Inflation und Knappheit machen Gebrauchtes wieder attraktiv

Secondhand-Boom
Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Egal ob es um ein neues Auto, einen neuen Laptop oder ein neues Outfit geht: Einkaufen macht heute oft keinen Spaß mehr.

Denn steigende Preise und Lieferengpässe bei etlichen Produkten machen den Einkaufsbummel zur Herausforderung für Nerven und Portemonnaie. Doch entdecken immer mehr Verbraucher einen Ausweg: Sie kaufen Produkte aus zweiter Hand.

«Der Secondhand-Einkauf ist salonfähig geworden. Es schämt sich niemand mehr dafür – egal wie dick das Portemonnaie ist», sagt Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH). Gleich drei Entwicklungen geben dem Secondhand-Handel Hudetz zufolge derzeit Rückenwind: die Preissteigerungen, die weltweiten Lieferschwierigkeiten und der Wunsch, nachhaltiger zu leben. Weiterlesen

Abschaffung der EEG-Umlage dämpft Preisanstieg

Von Andreas Hoenig, dpa 

Berlin (dpa) – Stromkunden sollen ab Sommer mit einer milliardenschweren Maßnahme entlastet werden – doch ist es am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Der Bundestag stimmte am Donnerstag einer Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli zu. Was aber bringt das unterm Strich? Aus Sicht von Energieexperten, Verbänden und Vergleichsportalen nicht viel.

Die Umlage wurde im Jahr 2000 eingeführt, um die Förderung von Wind- oder Solaranlagen zu finanzieren. Bisher beträgt die Umlage über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Sie war zu Jahresbeginn auch mit Hilfe von Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt bereits gesenkt worden. Eigentlich sollte die Umlage erst Anfang 2023 abgeschafft werden, die Koalition zog dies aber wegen der rasant gestiegenen Energiekosten vor. Das soll Verbraucher entlasten sowie Firmen, welche bisher die volle Umlage zahlen – stromkostenintensive Firmen müssen nur eine reduzierte Umlage zahlen. Weiterlesen

Inflation im April auf 7,4 Prozent gestiegen

Preise
Von Jörn Bender, dpa

Wiesbaden (dpa) – Rekordverdächtige Inflationsraten machen Deutschlands Verbrauchern weiterhin zu schaffen.

Im April legte die Teuerungsrate überraschend sogar nochmals zu: Die Verbraucherpreise lagen um 7,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten errechnet hat. Im März war die jährliche Teuerungsrate mit 7,3 Prozent bereits auf den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 geschnellt. Weiterlesen

Urheberrechtsverstöße: Deckelung von Anwaltskosten zulässig

Luxemburg (dpa) – Privatpersonen, die zum ersten Mal einen Urheberrechtsverstoß begehen, können weiterhin davon profitieren, nur einen begrenzten Teil der Anwaltskosten des Rechteinhabers zahlen zu müssen. Ein solcher Verstoß kann zum Beispiel das Angebot geschützter Musik oder Filme zum Download im Internet sein. Eine im deutschen Recht vorgesehene Deckelung von Anwaltskosten bei erstmaligen Urheberrechtsverstößen ist nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von Donnerstag zulässig. Wie das Gericht betonte, haben Richter aber die Möglichkeit, von einer solchen Begrenzung der Kosten abzusehen, wenn es die spezifischen Merkmale des Falls zuließen (Rechtssache C-559/20). Weiterlesen

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