EU verhandelt über Herzstück des Klimapakets «Fit for 55»

Brüssel (dpa) – Die EU könnte an diesem Wochenende einen großen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel unternehmen. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten verhandeln von diesem Freitag an über wichtige Teile des EU-Klimapakets «Fit for 55». Konkret geht es um eine Reform des EU-Emissionshandels, um Anreize für einen niedrigeren Ausstoß klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid (CO2) zu schaffen. Verhandelt wird auch ein Klimasozialfonds, der Bürger bei der Energiewende unterstützen soll. Es werden schwierige Verhandlungen erwartet.

Um Treibhausgase zu verringern, wurde 2005 das sogenannte Emissionshandelssystem (ETS) eingerichtet. Bestimmte Unternehmen müssen dafür zahlen, wenn sie klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid (CO2) ausstoßen. Das ist ein starker Anreiz, Emissionen zu vermeiden. Weiterlesen

Sam Worthington über die Naturzerstörung in Australien

Berlin (dpa) – «Avatar»-Star Sam Worthington (46) bekommt die Zerstörung der Natur durch den Menschen in seiner Heimat Australien hautnah mit. «Ich bin das erste Mal mit 19 Jahren am Great Barrier Reef geschwommen. Es war alles voller Farben. Kürzlich war ich wieder dort und es ist alles voller grauer Stellen. Das ist bedauerlich», sagte der Schauspieler der Deutschen Presse-Agentur.

Das Great Barrier Reef an der australischen Nordostküste ist ein über 2000 Kilometer langes Ökosystem mit Tausenden Korallenriffen. Durch den hohen Treibhausgasausstoß und die Klimaerwärmung gilt es als extrem gefährdet. Weiterlesen

Rückgabe alter Elektrogeräte im Supermarkt floppt

Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Seit dem 1. Juli können alte Elektrokleingeräte in Deutschland auch in den meisten Supermärkten und Discounter-Filialen zurückgegeben werden. Doch genutzt wird diese Möglichkeit bislang nur zögerlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den großen deutschen Handelsketten ergab. Umweltschützer machen dafür nicht zuletzt den Handel selbst verantwortlich.

Eigentlich sollte die im Sommer eingeführte Neuregelung die Entsorgung von ausgedienten Handys, Rasierern und ähnlichem Kleingerät in Deutschland viel einfacher machen. «Alte Elektrogeräte kann man nun gleich beim Wocheneinkauf zurückgeben», schwärmte etwa der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Durch die Neuregelung gebe es auf einen Schlag 25.000 zusätzliche Rückgabestellen für Elektroaltgeräte in der Bundesrepublik.

Doch der große Plan droht offenbar, sich zum Flopp zu entwickeln. Bei einer dpa-Umfrage berichten fünf Monate nach dem Start zahlreiche Händler, dass das neue Angebot nur wenig genutzt werde. Der Rewe-Konzern, zu dem neben den gleichnamigen Supermärkten auch die Discountkette Penny gehört, räumte ein: «Von dem Angebot wurde bisher in unseren Märkten wenig Gebrauch gemacht.» Bei Aldi hieß es, die Rücknahme von Elektroartikeln werde von den Kundinnen und Kunden «nur in Maßen genutzt».

Und Lidl berichtete ebenfalls: «Wir haben bisher festgestellt, dass dieses Angebot verhalten angenommen wird.» Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka gab an, er könne wegen seiner genossenschaftlichen, dezentralen Struktur keine Angaben zur Nutzung machen. Die Edeka-Discount-Tochter Netto berichtete, die Nachfrage variiere je nach Filialstandort.

«Nur schlecht auf die Rücknahmepflicht hingewiesen»

Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kommt in einer ersten Bewertung zu dem Ergebnis, dass die Rücknahmepflicht «sehr holprig angelaufen» ist. Dazu trügen die Handelsketten selbst erheblich bei. «Der Handel versucht offenkundig, sich Verbraucher mit ihrem Elektroschrott vom Hals zu halten, indem gar nicht oder nur schlecht auf die Rücknahmepflicht hingewiesen und der Rücknahmeprozess im Zweifelsfall verbraucherunfreundlich ausgestaltet wird», urteilte der DUH-Recyclingexperte Thomas Fischer.

Der Verband habe stichprobenartig im Sommer in 34 Filialen von 14 Supermarkt-, Discounter- und Drogeriemarktketten in 9 Bundesländern die Rückgabemöglichkeiten getestet, berichtete er. Sein Fazit: «Keiner der getesteten Märkte bot einen verbraucherfreundlichen und sachgerechten Rücknahmeservice an.» In zehn Märkten sei die Annahme von alten Elektrogeräten sogar ganz oder teilweise verweigert worden.

In den meisten getesteten Geschäften wurde demnach nicht oder nur unzureichend auf die Abgabemöglichkeit für Elektrogeräte hingewiesen. Außerdem sei die Rückgabe oft schlecht organisiert. Wer ein altes Gerät abgeben wolle, müsse sich häufig an der Kasse melden. «Wenn es dort ohnehin gerade eine Schlangen gibt, kann dies schnell zu unangenehmen Situationen führen», beschrieb Fischer die Erfahrungen der Tester. Außerdem sei das Personal häufig schlecht geschult und müsse erst die Filialleiter zur Hilfe rufen. «Wer will sich so etwas schon ein zweites Mal antun?», sagte der DUH-Experte.

Praktischer als die Abgabe an der Kasse seien Sammelboxen in Sichtweite der Kasse, in die der Kunde das alte Gerät einfach und problemlos hineinlegen könne, schlägt er vor. Denkbar sei auch die Rücknahme an von der Kasse getrennten Informationsschaltern.

Erheblicher Mehraufwand durch neue Vorgaben

Der Handelsverband Deutschland (HDE) betonte dagegen, der Handel stehe grundsätzlich zu seiner Verantwortung hinsichtlich der umweltgerechten Rücknahme und Entsorgung von Elektroaltgeräten. Die zusätzliche Belastung durch die neuen Vorgaben bedeuteten aber einen erheblichen Mehraufwand und zusätzliche Belastungen.

Die Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetztes verpflichtet seit dem 1. Juli auch Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, alte Elektrogeräte zurückzunehmen, wenn sie mehrmals im Jahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte verkaufen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, reichen schon elektrische Zahnbürsten im Angebot.

Konkret müssen die Händler Altgeräte mit Abmessungen bis zu 25 Zentimeter Kantenlänge – also etwa Wasserkocher, Rasierer oder Smartphones – auch ohne Neukauf eines Geräts annehmen. Die Rücknahmepflicht ist allerdings auf drei Geräte pro Geräteart beschränkt. Bei größeren Geräten wie Computern oder Fernsehern besteht die Rücknahmepflicht nur beim Kauf eines neuen Geräts der gleichen Art.

Der Hintergrund der Neuregelung: Die von der EU geforderte Sammelquote von 65 Prozent wurde in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes zuletzt deutlich verfehlt: Erreicht wurden gerade einmal 44,1 Prozent.

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Umweltbundesamt fordert schnelleren Ausbau der Windkraft

Dessau (dpa) – Das Umweltbundesamt (UBA) hat einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland gefordert. Nach vorläufigen Daten der Umweltbehörde wurden im Jahr 2022 zwar etwa neun Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt als im Vorjahr, jedoch sei dieser Anteil noch unter dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegten Ziel. Laut UBA wird die gesamte Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien in diesem Jahr etwa 256 Terawattstunden (TWh) betragen – weniger als das Ziel von 269 Terawattstunden.

Um im Jahr 2030 die avisierten 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs mit erneuerbarem Strom zu decken, werde eine Strommenge von etwa 600 Terawattstunden benötigt. Damit müsse sich die grüne Stromerzeugung in den nächsten acht Jahren mehr als verdoppeln. Weiterlesen

Saar-Umweltministerin berichtet über Zustand des Waldes

Saarbrücken (dpa/lrs) – Über den Zustand des Staatswaldes im Saarland wird Umweltministerin Petra Berg (SPD) an diesen Freitag (11.00 Uhr) berichten. Hitze und Trockenheit in diesem Sommer seien nicht ohne Folgen gewesen: Der Wald-Zustand habe sich gerade im Spätsommer im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, teilte das Ministerium in Saarbrücken mit. Der Wald befinde sich seit Jahren im sogenannten Klimastress. Im Waldzustandsbericht 2021 wiesen 37 Prozent der Bäume – über alle Arten hinweg – deutliche Schäden auf. Weiterlesen

Luxemburg übertrifft erneut Gas-Einsparziel

Luxemburg (dpa/lrs) – Luxemburg hat den vierten Monat in Folge das EU-Ziel eines um mindestens 15 Prozent verringerten Gasverbrauchs nach eigenen Angaben deutlich übertroffen. Im November lag der Gasverbrauch um 33 Prozent unterhalb des durchschnittlichen Verbrauchs der vergangenen fünf Jahre, wie das Energieministerium am Montag mitteilte. Im Oktober hatte die Einsparung bei 36 Prozent, im September bei 26 Prozent und im August bei 37 Prozent gelegen. Die EU-Staaten hatten sich im Sommer darauf geeinigt, zunächst freiwillig Maßnahmen zur Senkung des Gasverbrauchs um 15 Prozent zu ergreifen. Falls dieser Wert nicht erreicht wird, könnte die Einsparung verpflichtend werden.

Pipeline-Bau bei Mittelbrunn und Klingenmünster genehmigt

Koblenz (dpa/lrs) – Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den Neubau einer Gaspipeline zwischen Mittelbrunn (Kreis Kaiserslautern) und Klingenmüster (Kreis Südliche Weinstraße) genehmigt. Die Trans-Europa-Naturgas-Pipeline (TENP) III werde nahezu vollständig entlang einer bestehenden Trasse (Pipeline TENP I) errichtet und ersetzt diese, teilte die Behörde am Donnerstag in Koblenz mit. Der 51 Kilometer lange Teilabschnitt der TENP I wurde zuvor aufgrund von Korrosionsschäden stillgelegt. Weiterlesen

Pipeline-Bau bei Mittelbrunn und Klingenmünster genehmigt

Koblenz (dpa/lrs) – Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den Neubau einer Gaspipeline zwischen Mittelbrunn (Kreis Kaiserslautern) und Klingenmüster (Kreis Südliche Weinstraße) genehmigt. Die Trans-Europa-Naturgas-Pipeline (TENP) III werde nahezu vollständig entlang einer bestehenden Trasse (Pipeline TENP I) errichtet und ersetzt diese, teilte die Behörde am Donnerstag in Koblenz mit. Der 51 Kilometer lange Teilabschnitt der TENP I wurde zuvor aufgrund von Korrosionsschäden stillgelegt. Weiterlesen

Grünen-Politiker warnt vor Scheitern der Weltnaturkonferenz

Berlin (dpa) – Mit Blick auf die weitreichenden Folgen des weltweiten Artensterbens hat der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jan-Niclas Gesenhues, vor einem Scheitern der anstehenden Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal gewarnt. «Die Konferenz darf nicht scheitern, denn es geht um nichts weniger als um das globale Netz der Arten und Ökosysteme, das unsere Lebensversicherung ist», sagte Gesenhues der Deutschen Presse-Agentur.

Die Menschheit müsse ihr Verhältnis zur Natur «grundlegend ändern» und von Zerstörung und Ausbeutung wegkommen, erklärte der Grünen-Politiker weiter. Die Konferenz biete dafür eine «große Chance». Weiterlesen

Moor-Birke ist «Baum des Jahres» 2023

Berlin (dpa) – Die Moor-Birke ist «Baum des Jahres» 2023. Die Baumart mit ihren weißen Rindenpartien und lichten, hellgrünen Baumkronen sei «eine typische Art der Moore» und oft «die einzige Baumvegetation in den wertvollen Sonderstandorten», teilte die «Baum des Jahres»-Stiftung am Mittwoch in Berlin mit. «Moore sind für die Bindung von Kohlendioxid wichtig und ein Zuhause für seltene Arten», sagte der Präsident der Stiftung, Stefan Meier.

Es gebe Handlungsbedarf, denn intakte Moore seien in Deutschland selten geworden: 90 Prozent der Moore bundesweit seien heute entwässert, teilte die Stiftung mit. Das Problem sei, dass Moore, die austrockneten, das gebundene Kohlendioxid wieder frei setzten.

Menschen hätten Moore lange Zeit zum Abbau von Torf oder zur Gewinnung von landwirtschaftlicher Fläche genutzt. Inzwischen gibt es vielerorts Renaturierungsmaßnahmen, um trockene Moore wieder zu vernässen – zum Beispiel im Nationalpark Hunsrück-Hochwald in Rheinland-Pfalz. Weiterlesen

Hangrutsch: Gutachten soll Sicherungsmaßnahmen klären

Bad Bertrich (dpa/lrs) – Nach einem Hangrutsch in Bad Bertrich im Landkreis Cochem-Zell soll ein Gutachten Aufschluss über die weiteren Sicherungsmaßnahmen geben. Die Ergebnisse sollten am Donnerstag vorliegen, sagte Ortsbürgermeister Christian Arnold (parteilos) am Mittwoch. Ein größerer Felsbrocken und Geröll von etwa einhundert Tonnen hatten sich am Montagmorgen gelöst. Ein am Hang stehendes Wohnhaus und eine Tankstelle, die beide der Gemeinde gehören, mussten evakuiert beziehungsweise bis auf Weiteres geschlossen werden. Verletzt wurde niemand. Zunächst hatte der SWR berichtet. Weiterlesen

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