Tote und Verkehrschaos durch Kälte in Nordostasien

Tokio/Seoul/Peking (dpa) – Zigmillionen Menschen in Nordostasien kämpfen mit klirrender Kälte und Schneestürmen, bei denen in Japan allein fünf Menschen ums Leben kamen. Das extreme Winterwetter, das Experten auch als Folge des Klimawandels beschreiben, sorgte in Südkorea und Japan für Flugausfälle und Verkehrschaos. Die Temperaturen fielen auf Rekordtiefstände.

Im Norden Chinas an der Grenze zu Russland wurde aus der Stadt Mohe mit minus 53 Grad die niedrigste jemals in der Volksrepublik gemessene Temperatur gemeldet. Auch die Mongolei und Nordkorea litten unter bitterer Kälte. Weiterlesen

Mann bei Arbeitsunfall in BASF-Werk verletzt

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Ein Mann ist bei einem Arbeitsunfall in einem Werk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen verletzt worden. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, hatte sich der Mann am Morgen bei Arbeiten Verbrennungen zugezogen. Er wurde von einem Notarzt des Unternehmens erstversorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Zur Schwere der Verletzung und wie es zu dem Unfall kam konnten Polizei und BASF noch keine Angaben machen.

Mann bei Arbeitsunfall ums Leben gekommen

Zweibrücken (dps/lrs) – Bei Wartungsarbeiten auf einem Firmengelände in Zweibrücken ist am Mittwoch ein Mann ums Leben gekommen. Aus unbekannter Ursache sei er von einer Maschine erfasst und eingeklemmt worden, teilte eine Sprecher der Polizei in Zweibrücken mit. Dabei habe er Quetschungen im Brustkorbbereich erlitten. Der Mann sei kurz danach gestorben, sagte der Sprecher. Nähere Angaben zur Person lagen zunächst nicht vor. Die Kriminalpolizei sei für Ermittlungen vor Ort. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

Frachtschiff sinkt zwischen Südkorea und Japan

Seoul (dpa) – Nach dem Untergang eines Frachtschiffs im Meer zwischen Südkorea und Japan sind bei Such- und Rettungseinsätzen mehr als ein Dutzend Besatzungsmitglieder aus dem Wasser gezogen worden. Von den 14 am Mittwoch geborgenen Seeleuten hätten mindestens fünf überlebt, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Küstenwache. Der Tod von sechs Menschen sei bestätigt worden. Zum Zustand der übrigen war bis zum Abend nichts bekannt. 8 der vermutlich insgesamt 22 Crewmitglieder wurden noch vermisst.

Sechs Seeleute seien von der südkoreanischen Küstenwache, die übrigen von der japanischen Küstenwache und zivilen Schiffen in der Nähe geborgen worden, hieß es weiter. Weiterlesen

Schauspieler Julian Sands seit nunmehr elf Tagen vermisst

Los Angeles (dpa) – Elf Tage nach seinem Verschwinden bei einer Wanderung dauert die Suche nach dem britischen Schauspieler Julian Sands («Zimmer mit Aussicht») weiter an. Die Familie des 65-Jährigen bedankte sich in einer Mitteilung bei den Einsatzkräften. «Wir sind zutiefst berührt von der Welle der Liebe und Unterstützung», hieß es in dem Text, den das Sheriff-Büro im Bezirk San Bernardino auf Twitter teilte.

Weiter dankten die Angehörigen dem Sheriff-Büro für die Koordination der Suche sowie den Rettungsteams, «die den schwierigen Bedingungen am Boden und in der Luft trotzen, um Julian nach Hause zu bringen.» Weiterlesen

Haus in Aleppo stürzt ein – mindestens 16 Tote

Damaskus (dpa) – Beim Einsturz eines Wohnhauses in der syrischen Stadt Aleppo sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Vier weitere Menschen seien verletzt worden. Weiterlesen

Nach Sturz in Betonrohr: Toter Junge in Vietnam geborgen

Hanoi (dpa) – Drei Wochen nach dem Sturz eines Jungen in ein 35 Meter tiefes Betonrohr in Vietnam haben die Einsatzkräfte seine Leiche geborgen.

Der Sarg des zehnjährigen Nam sei seinen Eltern übergeben worden, die ihn weinend in Empfang genommen hätten, berichtete die Zeitung «VnExpress». Das Kind war 100 Stunden nach dem Unfall und nach vergeblichen Versuchen, das Rohr aus der Erde zu ziehen, am 4. Januar für tot erklärt worden. Weiterlesen

Hunderte von Menschen wegen Feuers in Seoul evakuiert

Seoul (dpa) – Wegen eines Feuers in einer Barackensiedlung der südkoreanischen Millionen-Metropole Seoul sind etwa 500 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Dutzende von Behausungen in der Siedlung Guryong im Süden der Hauptstadt seien bei dem Brand am frühen Morgen niedergebrannt, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Feuerwehr.

Ob Personen zu Schaden kamen, ist noch unklar. Laut Yonhap ist Guryong die letzte noch verbliebene Barackensiedlung in Seoul. Weiterlesen

Schauspieler Julian Sands beim Wandern verschollen

Los Angeles (dpa) – Der aus Filmen wie «Zimmer mit Aussicht» bekannte britische Schauspieler Julian Sands wird seit einer Wanderung in einer Bergregion im US-Bundesstaat Kalifornien vermisst.

Der 65-Jährige sei am vergangenen Freitag nordöstlich von Los Angeles zu einem Ausflug in die Gegend um den Mount Baldy aufgebrochen und nicht zurückgekehrt, teilte das Sheriff-Büro im Bezirk San Bernardino laut Medienberichten mit. Rettungsteams hätten nach Sands gesucht, mussten aber den Einsatz wegen schlechten Wetters und Lawinengefahr abbrechen, sagte Sprecherin Gloria Huerta dem Sender CNN. Derzeit seien Drohnen bei der Suche im Einsatz. Weiterlesen

Brennender Lkw auf A1: Massive Verkehrsbehinderungen

Mehring (dpa/lrs) – Ein in Brand geratener Lastwagen hat am Mittwochmittag auf der Autobahn 1 bei Mehring (Landkreis Trier-Saarburg) für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Warum der mit Holz beladene Lkw auf dem Standstreifen kurz hinter einer Baustelle zwischen der Abfahrt Mehring und der Tank- und Rastanlage Hochwald-West Feuer fing, war nach Angaben eines Polizeisprechers noch unklar. Im Lastwagen befanden sich demnach auch mehrere Gasflaschen. Der Fahrer des brennenden Fahrzeugs habe sich rechtzeitig retten können. Weiterlesen

Großbritannien: Konservative gehen ans Streikrecht «Klassenkampf»

Von Benedikt von Imhoff, dpa

London (dpa) – Nun kommt es in Großbritannien zum «Klassenkampf». Tausende Lehrer in England und Wales haben für Streiks gestimmt, viele Klassenzimmer werden demnächst wohl leer bleiben – «Class War», titelte die Zeitung «Sun» doppeldeutig. Tatsächlich ist die Gesellschaft so zerrissen wie lange nicht mehr: hier die konservative Regierung, dort die Gewerkschaften und die linksliberale Opposition. Das jüngste Vorhaben von Premierminister Rishi Sunak dürfte die Kluft eher noch vergrößern.

Mit aller Macht will der Regierungschef verhindern, dass das Land – wie in den vergangenen Monaten immer wieder – zum Stillstand kommt. Keine Züge, keine Rettungswagen, keine Post, keine Grenzschützer. An diesem Mittwoch streiken erneut die Pflegekräfte des maroden Gesundheitsdiensts NHS. Die Lehrer wollen dann in zwei Wochen loslegen. Vereinigtes Streikreich statt Vereinigtes Königreich.

Das soll nach dem Willen der Regierung ein Ende haben. Deshalb will Sunak in überlebenswichtigen Branchen wie Gesundheit, Feuerwehr oder Bildung das Streikrecht weitreichend einschränken. Der Entwurf von Wirtschaftsminister Grant Shapps soll die Gewerkschaften zwingen, eine Grundversorgung sicherzustellen, etwa bei Rettungs- und Sicherheitskräften oder der Bahn. Kurzum: Beschäftigten in einigen Branchen soll das Streiken verwehrt werden. Andernfalls droht die Kündigung.

Demonstration der Stärke

Mit großem Tempo treibt die Regierung ihr Vorhaben durchs Parlament. Der Entwurf hat bereits die zweite Lesung im Unterhaus genommen. Beobachter kommentieren, Sunak wolle nach dem Vorbild von Ex-Premierministerin Margaret Thatcher im Klassenkampf Stärke demonstrieren und damit seine enorm zerrissene Tory-Fraktion einen. Für die Konservativen stehen die Schuldigen fest: Gewerkschaftschefs, die hohe Gehälter kassierten und die Labour-Partei finanzierten. Sie seien «Roboter, die immer Nein sagen», so der Historiker Tim Stanley in der Zeitung «Telegraph».

Doch dass die Regierung demonstrativ Stärke zeige, werde ihr nicht helfen, meinte der Kolumnist Martin Kettle im «Guardian». Sein Urteil: «Das Anti-Streik-Gesetz der Tories wird nur zu noch mehr Unruhen in der Wirtschaft führen.»

Tatsächlich ist die Empörung enorm. Die Regierung sei dazu übergegangen, Pflegekräfte zu entlassen statt zu beklatschen, sagte Labour-Oppositionsführer Keir Starmer mit Verweis auf den öffentlichen Applaus für NHS-Kräfte während der Corona-Pandemie. Der Chef des Gewerkschaftsbundes TUC, Paul Nowak, schimpfte: «Diese drakonische Gesetzgebung ist undemokratisch, nicht durchführbar und mit ziemlicher Sicherheit illegal.»

Vorwurf: Gesetz untergräbt die Demokratie

Der Vorwurf: Anstatt einen Kompromiss zu suchen und Jobs zukunftssicher zu machen sorgten sich die Tories lieber darum, die Kassen der Unternehmen weiter zu füllen. «Letztendlich funktionieren Gewerkschaften, und genau deshalb gehen die Tories gegen sie vor», kritisierte die Abgeordnete Mhairi Black von der Schottischen Nationalpartei. «Die Wahrheit ist, dass dieses Gesetz die Rechte von Arbeitnehmern sowie die Demokratie untergraben und attackieren soll.»

Historisch gesehen stehen die Briten Streiks eigentlich kritisch gegenüber. Doch die Stimmung ändert sich gerade: Millionen sind von explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen betroffen. Die Inflation lag zuletzt bei mehr als 10 Prozent, die Reallöhne aber sind gesunken wie seit langem nicht mehr. Das spüren viele im Geldbeutel – und zeigen deshalb Verständnis für den Unmut bei Pflegekräften, Lokführern, Lehrern oder Postboten.

Die «cost of living crisis», die Lebenskostenkrise, ist die größte Sorge – und auch ein Grund, warum die Konservativen, die seit bald 13 Jahren regieren, in Umfragen so miserabel da stehen. Ein Sieg von Labour bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl zeichnet sich ab. Das führt zu einem politischen Vakuum. «Die Streiks kommen zu einer Zeit, in der das alte Regime im Sterben liegt, aber ein anderes den Platz noch nicht eingenommen hat», kommentierte «Guardian»-Kolumnistin Nesrine Malik. Ein Ende der Streiks ist nicht absehbar: Für März haben Assistenzärzte einen Ausstand angekündigt.

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