Entführungsfall gibt Rätsel auf – Opfer schwer verletzt

Schwäbisch Hall/Schönwalde-Glien (dpa) – Nach der Entführung eines 46-Jährigen aus Schwäbisch Hall und der Festnahme mehrerer Männer sind die Hintergründe weiter unklar. Das sei Inhalt der Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Polizei.

Das Entführungsopfer wurde schwer verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Sein Zustand sei stabil, sagte der Sprecher. Der zuständige Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Heilbronn sagte, es spreche vieles dafür, dass sich die mutmaßlichen Täter und das Opfer kannten. Weiterlesen

Politiker fordern Konsequenzen nach «Reichsbürger»-Razzia

Karlsruhe/Reutlingen/Berlin (dpa) – Nach einem Schuss auf einen Polizisten bei Durchsuchungen im «Reichsbürger-Milieu» haben Politiker der Ampel-Parteien vor Bedrohungen durch die Szene gewarnt. «Wir haben es nicht mit harmlosen Spinnern zu tun, sondern mit gefährlichen Extremisten, die von gewaltsamen Umsturzfantasien getrieben sind und viele Waffen besitzen», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Staat sei in der Verantwortung, alles zu tun, um so früh wie irgend möglich zu erkennen, wenn von Waffenbesitzern erhebliche Gefahren für andere Menschen ausgehen. «Dafür fehlen uns bislang wichtige Regelungen im Waffengesetz», sagte Faeser mit Verweis auf ihren Gesetzentwurf vom Januar. «Wir müssen sicherstellen, dass bei Anzeichen für eine Gefährlichkeit der jeweiligen Person Waffenerlaubnisse gar nicht erst erteilt oder rechtzeitig entzogen werden.» Weiterlesen

«Unsäglich schwer ums Herz»: Abschied von getöteter Luise

von Marc Herwig, dpa

Freudenberg (dpa) – Mit vielen Tränen und einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde der getöteten Luise aus Freudenberg Abschied von dem zwölfjährigen Mädchen genommen. «Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz», sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski am Mittwochabend in der kleinen evangelischen Kirche der Stadt. «Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten.»

Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der kleinen evangelischen Kirche zusammengekommen, draußen schirmte die Polizei das Gelände weiträumig ab. Mitschülerinnen und Mitschüler trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Etwa 1000 Menschen waren insgesamt gekommen.

Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in der Stadt Freudenberg bei Siegen geschockt. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei. In dem Gottesdienst wurden die mutmaßlichen Täterinnen nicht erwähnt.

Ijewski erinnerte an die Tat vor eineinhalb Wochen, als Luise zunächst als vermisst galt und Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot nach ihr suchten. «Eine stockfinstere Nacht, erhellt nur durch die flackernden Blaulichter und die Lichtkegel der Suchmannschaften. Stunden der Hoffnung, Stunden des vollen Einsatzes von so vielen, Stunden, wo unzählige Gebete in den Himmel geschickt wurden. Doch am Ende alles umsonst.» In einem abgelegenen Waldstück in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen fand die Polizei am nächsten Morgen die Leiche der Zwölfjährigen.

Das habe für Luises Familie und Freunde alles verändert. «Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl und vielleicht die Gründung einer Familie. All das ist nun vorbei, bevor es angefangen hat.»

Die evangelische Kirche in Freudenberg war mit zart-rosa Blumen geschmückt. Vorn stand der weiße Sarg. «In dieser Kirche haben wir Luise getauft. Haben sie Gott ans Herz gelegt. Hier nehmen wir auch von ihr Abschied», sagte Ijewski.

Es war auf Wunsch der Familie ein eher schlichter Gottesdienst. Nur Gemeindepastor Ijewski sprach zur Gemeinde. Statt Orgelmusik erklangen moderne Lieder aus den Lautsprechern: «Flugzeug aus Papier» von Sarah Connor und «Dancing in the Sky» der flämischen «The Voice Kids»-Teilnehmerin Zita.

Es falle ihm schwer, der Familie und den Freunden von Luise tröstende Worte zuzusprechen, sagte der Gemeindepfarrer. Fast zaghaft fragte er: «Darf ich Euch diese Hoffnung ins Herz legen, dass der auferstandene, lebendige Jesus schon längst die Luise in seine Arme geschlossen hat?»

Über die Motive der beiden 12- und 13-Jährigen, die die Tat gestanden haben, wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die Ermittler halten sich mit Angaben zu den Hintergründen des Falls äußerst bedeckt, weil die mutmaßlichen Täterinnen selbst noch Kinder und somit nicht schuldfähig sind. Die beiden Mädchen sind in der Obhut des Jugendamts.

Die Stelle im Wald, an der Luise einige Kilometer von Freudenberg entfernt getötet wurde, wird immer stärker zum Anziehungspunkt für trauernde Menschen. Unzählige Blumen liegen dort, Kerzen brennen, Engel, Herzen und bemalte Steine erinnern an das zwölfjährige Mädchen.

Auf dem Pausenhof von Luises Schule hielten die Menschen nach dem Gottesdienst noch eine ganze Zeit lang schweigend inne. Dann stiegen Luftballons in den Himmel – Luises Name und große Herzen waren darauf gemalt.

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Urteil erwartet in Prozess gegen Pathologen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Prozess gegen einen Pathologen aus St. Ingbert wegen falscher Diagnosen mit fatalen Folgen soll nun am kommenden Dienstag (28. März) am Landgericht Saarbrücken das Urteil verkündet werden. Das teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch mit. Der ursprünglich für die Urteilsverkündung vorgesehene Termin war wegen der Erkrankung eines Schöffen in der vergangenen Woche kurzfristig abgesagt worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den 64-jährigen deutschen Angeklagten eine Haftstrafe von acht Jahren gefordert. Dabei handelt es sich um eine Gesamtfreiheitsstrafe aus insgesamt drei Prozessen. Weiterlesen

Hass und Hetze auf Facebook – Umwelthilfe klagt gegen Meta

Berlin (dpa) – Wegen Gewalt- und Morddrohungen in öffentlichen Facebook-Gruppen hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Internetriesen Meta verklagt. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch verlangt vom Facebook-Mutterkonzern die Schließung bestimmter Gruppen und versucht dies mit einer Musterklage vor dem Landgericht Berlin durchzusetzen, wie er am Mittwoch mitteilte. «Wir nehmen die Verfolgung und Bedrohung in solchen Social-Media-Gruppen nicht länger hin», sagte Resch.

Er selbst sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erlebten seit Jahren massive Anfeindungen und Beleidigungen, die inzwischen in Gewaltaufrufen und Gewaltfantasien gipfelten. Weiterlesen

Internationaler Drogenschmuggel: Verdächtiger festgenommen

Frankfurt/Ransbach-Baumbach (dpa) – Frankfurter Zollfahnder haben auf einem Autobahnrastplatz bei Ransbach-Baumbach in Rheinland-Pfalz ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer internationalen Rauschgifthändler-Bande festgenommen. Der 41-Jährige soll den Schmuggel von rund 50 Kilogramm Heroin aus Afrika nach Europa beauftragt und die Drogen über ein Netzwerk verkauft haben, wie das Zollfahndungsamt Frankfurt am Mittwoch mitteilte.  Damit gingen den Ermittlern nach eigener Darstellung seit Sommer 2021 bislang insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder des Schmugglerrings ins Netz. Die Festnahme erfolgte bereits Ende Februar, wurde aber laut Zollfahndungsamt aus «ermittlungstaktischen Gründen» erst jetzt mitgeteilt. Drogen wurden bei dem Einsatz nicht gefunden.

Zwischenfall mit Schusswaffe bei «Reichsbürger»-Durchsuchung

Reutlingen (dpa) – Bei einer Durchsuchung im Auftrag der Bundesanwaltschaft ist im baden-württembergischen Reutlingen ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos durch einen Schuss leicht verletzt worden. Der Beamte ist nach dpa-Informationen stabil und der Täter festgenommen. Die Aktion am Mittwoch fand im Zusammenhang mit Ermittlungen im «Reichsbürger»-Milieu statt. Weiterlesen

Tödlicher Messerangriff – Tatverdächtiger weiter gesucht

Münster (dpa) – Nach dem tödlichen Messerangriff auf einer Kirmes in Münster ist ein dringend tatverdächtiger 21-Jähriger noch nicht gefunden. «Wir suchen noch», sagte ein Polizeisprecher in Münster am Mittwochmorgen der dpa. Bei der Polizei seien zahlreiche Hinweise eingegangen. Darunter befanden sich auch sehr viele vage Hinweise.

Nach dem 21-Jährigen wird mit Haftbefehl wegen Mordverdachts gefahndet. Er soll am Samstagabend auf einer Kirmes mit einem Messer auf einen 31-Jährigen eingestochen haben. Der Mann starb trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen vor Ort. Wie die Ermittler nach der Obduktion mitteilten, traf der Stich den Mann ins Herz. Weiterlesen

Rapper 6ix9ine in Fitnessstudio angegriffen

Los Angeles (dpa) – US-Rapper Tekashi 6ix9ine (26, «FEFE») soll Medienberichten zufolge Opfer eines Angriffs in einem Fitnessstudio geworden sein. Wie unter anderem das Portal «Variety» berichtete, soll der 26-Jährige von einer Gruppe Männern in Florida heftig verprügelt worden sein. «Er hat Schnittwunden und Prellungen im Gesicht», erklärte sein Anwalt gegenüber «Variety». Ein angebliches Video der Tat kursierte im Internet. Weiterlesen

Laster doppelt so schwer wie erlaubt

Ruppertsweiler (dpa/lrs) – Auf einer Bundesstraße in der Südwestpfalz hat die Polizei einen Lastwagen gestoppt, der doppelt so schwer war wie erlaubt. Wie die Polizeidirektion Pirmasens berichtete, fiel der Laster mit polnischem Kennzeichen in der Nacht zum Mittwoch auf der B10 bei Ruppertsweiler auf. Auf einem Betriebsgelände in Annweiler wurde der Wagen gewogen. «Hierbei konnte bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3500 Kilogramm, ein tatsächliches Gesamtgewicht von 7120 Kilogramm festgestellt werden, was einer Überladung um circa 103 Prozent entspricht», berichteten die Beamten am Morgen. Weiterlesen

Nach Lützerath-Räumung: Polizei zählt 600 Strafverfahren

Erkelenz (dpa) – Die Zahl der Ermittlungsverfahren rund um die Räumung des Ortes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler ist rund acht Wochen danach stark angestiegen. Unter anderem durch die Auswertung von Videoaufnahmen laufen laut Polizei Aachen inzwischen mehr als 600 Verfahren. Davon 150 wegen tätlicher Angriffe auf Polizeibeamte. Weiterlesen

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