Speyer/Mainz (dpa/lrs) – Verwaltungswissenschaftler Christian Koch hat sich «etwas verwundert» über den zweiwöchigen Urlaub von ADD-Vizepräsidentin Begoña Hermann nach der Flutkatastrophe 2021 geäußert. «Die Professionalität sollte einen doch am Ort halten», sagte der Professor der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Von außen gesehen – und ohne Kenntnis der Motive – hätte sicherlich erwartet werden können, sich bei diesem Großschadensereignis, das die gesamte Landespolitik und die Politik darüber hinaus gefordert hat, voll rein zu stürzen und dass alle auf die Brücke kommen und prüfen, wo Führung und Koordination gefordert sind und welches der eigene Beitrag sein kann.»
Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und seine inzwischen pensionierte Vizepräsidentin seien zudem politische Beamte. Thomas Linnertz und Hermann sind SPD-Mitglieder. «Sie stehen in einem besonderen politischen Vertrauensverhältnis. Das bedeutet auch, politisches Fingerspitzengefühl zu entwickeln, was geht und was vielleicht nicht geht», sagte Koch.
«Das ist dienstrechtlich aber solange irrelevant, solange nicht gegen Weisungen – ministerielle oder der Hausleitung – verstoßen worden ist. Und das ist offenbar nicht der Fall», sagte Koch. Weiterlesen