Frankreich will Militärausgaben auf 400 Milliarden erhöhen

Mont-de-Marsan (dpa) – Präsident Emmanuel Macron will Frankreichs Militärausgaben drastisch erhöhen. Von 2024 bis 2030 soll das Budget der Armee auf 400 Milliarden Euro steigen, sagte Macron auf dem Luftwaffenstützpunkt in Mont-de-Marsan. Wenn man die Erhöhungen seit 2019 mit einrechne, bedeute dies eine Verdoppelung der Militärausgaben Frankreichs und die größte Verteidigungsanstrengung seit 50 Jahren. Die Armee müsse schneller reagieren können und schnell an Stärke gewinnen, sagte er.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine werde Frankreich seine Abschreckung auch im nuklearen Bereich erhöhen, sagte Macron. «Es gibt keine Friedensdividende mehr nach dem von Russland gestarteten Angriff auf die Ukraine.» Weiterlesen

Europapreis: Jubiläum der deutsch-französischen Freundschaft

Mainz (dpa/lrs) – 60 Jahre nach der Besiegelung der deutsch-französischen Freundschaft würdigt der rheinland-pfälzische Europapreis diese Annäherung zwei einstiger Feindstaaten. «Wenn Europa zusammensteht, ist es stark», teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag mit. Die Voraussetzungen dafür habe der Élysée-Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich geschaffen. Dieser war am 22. Januar 1963 vom damaligen Kanzler Konrad Adenauer und dem Präsidenten Charles de Gaulle in Paris unterschrieben worden. Laut Dreyer markiert das Abkommen «den Beginn von Frieden und Freundschaft in Europa». Daher sei es eine gute Wahl, die deutsch-französische Verbindung zum Thema des Europapreises 2023 zu machen. Weiterlesen

Weitere Festnahmen in Frankreich nach Überfall im Saarland

Lille/Saarlouis (dpa) – Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter im Saarland sind ein sechster Verdächtiger und seine Partnerin nahe dem nordfranzösischen Lille festgenommen worden. Das berichteten die Zeitungen «La Voix du Nord» und «Le Parisien» unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft. Kurz nach der brutalen Tat in Saarlouis am vergangenen Freitag waren im Großraum Paris bereits fünf mutmaßliche Täter aus der organisierten Kriminalität in Frankreich festgenommen worden. Weiterlesen

Umfrage: Saarländer und Lothringer sehen Verhältnis positiv

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Mehrheit der Bewohner im Saarland und im benachbarten Lothringen bewertet nach einer Umfrage das deutsch-französische Verhältnis positiv. Sowohl im Saarland (72 Prozent) als auch in Lothringen (74 Prozent) finden knapp drei Viertel der Befragten das aktuelle Verhältnis gut oder sehr gut, wie aus dem «Saarlortrend» des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des Saarländischen Rundfunks (SR) hervorgeht.

Trotz der zeitweisen Grenzschließungen während der Corona-Pandemie: Mehr als die Hälfte auf beiden Seiten der Grenze ist demnach der Meinung, dass sich das Verhältnis in den vergangenen drei Jahren nicht wesentlich geändert hat. Und knapp zehn Prozent sagen sogar, es habe sich eher verbessert. Weiterlesen

Frankreich vor großem Streik gegen Rentenreform

Von Rachel Boßmeyer, dpa

Paris (dpa) – Wegen Protesten gegen eine geplante Rentenreform drohen in Frankreich an diesem Donnerstag Zugchaos, Flugausfälle und Massendemos. In den Medien ist bereits von einem «schwarzen Donnerstag» die Rede. Erwartet wird, dass sich bis zu 750 000 Menschen an Streiks und Demonstrationen gegen das wohl wichtigste Vorhaben von Präsident Emmanuel Macron beteiligen. Landesweit sind 10.000 Polizisten und Gendarmen mobilisiert.

Worum geht es?

Die Mitte-Regierung will das reguläre Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen. Etliche Einzelsysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen sollen abgeschafft werden.

Derzeit liegt das Renteneintrittsalter bei 62 Jahren. Tatsächlich beginnt der Ruhestand im Durchschnitt aber später: Wer nicht lang genug eingezahlt hat, um Anspruch auf eine volle Rente zu haben, arbeitet auch länger. Mit 67 Jahren gilt unabhängig von der Einzahldauer voller Rentenanspruch – dies will die Regierung beibehalten. Die monatliche Mindestrente will sie auf etwa 1200 Euro hochsetzen. Für Menschen, die besonders früh angefangen haben zu arbeiten oder deren Arbeitsbedingungen außergewöhnlich hart sind, soll es früher in den Ruhestand gehen.

Während es 1960 noch vier einzahlende Arbeitnehmer auf einen Rentner gegeben habe, seien es bald nur noch anderthalb, sagte Regierungssprecher Olivier Véran. «Das ist keine aufrechterhaltbare Situation, weil sie uns kollektiv in Gefahr bringt.» Mit der Reform könne auf Rentenkürzungen, höhere Rentenbeiträge und eine höhere Staatsverschuldung verzichtet werden. Im Parlament kann die Regierung wohl auf die Unterstützung der Konservativen setzen.

Was wird kritisiert?

Die Gewerkschaften prangern die Rentenreform als brutal an. Die Lage derer, die vor der Rente keinen Job mehr haben, werde sich verschärfen. Auch der drohende Wegfall von Sonderregelungen stößt auf Kritik. Deshalb haben die großen Gewerkschaften gemeinsam zum Streik aufgerufen.

Im Gegensatz zu Deutschland dominieren in Frankreich hochpolitische Richtungsgewerkschaften. Auch herrscht ein liberaleres Streikrecht vor und durch die historische Erfahrung erfolgreicher sozialer Bewegungen ein anderes Verhältnis zum Staat.

Am Donnerstag dürfte es neben Streiks im Nah- und Fernverkehr auch in Krankenhäusern, in der Verwaltung und an Grundschulen massive Streiks geben. Die Gewerkschaft CGT rechnet mit einer Beteiligung von 60 bis 70 Prozent bei einigen Berufsgruppen. Auch in Raffinerien könnte gestreikt werden. Aus dem Stromsektor wurde einzelnen Politikern mit gezielten Abschaltungen gedroht. Die Regierung rief dazu auf, das Land nicht zu blockieren.

Macron hatte bereits in seiner ersten Amtszeit das Rentensystem reformieren wollen. Wochenlang gab es Streiks gegen das Vorhaben, das letztlich wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde. Zum Höhepunkt beteiligten sich etwa 800.000 Menschen an Protesten.

Blick über die Grenze

In der Debatte um die Rentenreform blickt Frankreich auch auf den deutschen Nachbarn. Zum einen wird dabei auf die längere Einzahldauer von 45 Jahren für eine volle Rente und das höhere Renteneintrittsalter von 67 Jahren verwiesen. Auch wird das Bild eines schlechteren Ruhestands gezeichnet: In Deutschland seien die Rentner ärmer; auch die Unterschiede zwischen Ost und West sowie den Geschlechtern werden angeprangert. Gleichzeitig wird die gestiegene Beschäftigung älterer Menschen lobend erwähnt.

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Hohe Inflation in Eurozone schwächt sich weiter ab

Luxemburg (dpa) – Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Eine vorherige Schätzung wurde bestätigt. Im November hatte die Inflationsrate 10,1 Prozent betragen, nachdem im Oktober ein Rekordwert von 10,6 Prozent markiert wurde.

Energiepreise stiegen am stärksten

Die schwankungsärmere Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) stieg dagegen von 5,0 auf 5,2 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Einführung des Euro und zeigt, dass der starke Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft. Ökonomen legen auf die Kernteuerung besonderen Wert, weil sie auf die Kostenweitergabe von den Unternehmen an die Verbraucher schließen lässt. Hieraus können sich Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben, was letztlich in eine inflationsverschärfende Preis-Lohn-Spirale münden kann.

Nach wie vor steigen die Energiepreise am stärksten, wenn auch schwächer als in den Monaten zuvor. Verstärkt hat sich der Preisauftrieb hingegen bei Lebensmitteln, Dienstleistungen und industriell gefertigten Waren.

Was macht die EZB?

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird nach wie vor klar überschritten. Vor dem Jahreswechsel hatte die Notenbank ihr hohes Zinserhöhungstempo etwas verlangsamt. Zuletzt gab es Spekulationen, dass das Straffungstempo noch weiter gesenkt werden könnte, obwohl zahlreiche Zentralbanker weitere deutliche Erhöhungen in Aussicht gestellt haben. Zugleich gilt jedoch die Maxime, dass die konkrete Linie auf Basis der jeweiligen Datenlage von Sitzung zu Sitzung entschieden werden soll.

Rehlinger will Zusammenarbeit mit Frankreich konkretisieren

Saarbrücken (dpa/lrs) – Eine Vertiefung und Konkretisierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) gefordert. «Wer unser Saarland liebt, der liebt auch Frankreich. Deutschland und Frankreich sind für den Frieden vereint», sagte sie am Mittwoch in einer Regierungserklärung vor dem saarländischen Landtag zum 60-jährigen Bestehen des «Élysée-Vertrags».

Die Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrages durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle vom 22. Januar 1963 sei damals eine «Zeitenwende» für ein friedliches Europa gewesen, sagte sie. Weiterlesen

Ältester Mensch der Welt gestorben – Französin wurde 118

Toulon (dpa) – Der älteste Mensch der Welt, die französische Ordensschwester André, ist gestorben. Sie wurde 118 Jahre alt, wie der Bürgermeister ihres südfranzösischen Wohnorts Toulon, Hubert Falco, auf Facebook schrieb.

Schwester André starb in der Nacht von Montag auf Dienstag im Altersheim, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf den Sprecher der als Lucile Randon geborenen Frau. Weiterlesen

Élysée-Jahrestag: Rehlinger reist zu Festakt nach Paris

Saarbrücken (dpa/lrs) – Am 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages an diesem Sonntag wird Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger als deutsch-französische Kulturbevollmächtigte zum Festakt nach Paris reisen. Zudem nehme sie dort am Deutsch-Französischen Ministerrat teil und führe Gespräche mit französischen Kollegen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in Saarbrücken mit. Weiterlesen

Dreijährige in Frankreich leblos in Waschmaschine gefunden

Paris (dpa) – Ein dreijähriges Mädchen ist in Paris leblos in der Waschmaschine ihrer Eltern gefunden worden. Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte am Freitag mit, dass nach dem Fund am Vorabend Ermittlungen zum Tod des Kleinkindes liefen. Weiterlesen

Brigitte Macron zerreißt eigene Tagebucheinträge

Paris (dpa) – Frankreichs Première Dame Brigitte Macron ist sehr um die Geheimhaltung ihrer Tagebucheinträge bemüht. Jeden Abend schreibe sie ein paar Sätze, sagte sie in einem am Donnerstag erschienenen Interview der Zeitung «Le Parisien». «Aber ich beeile mich, es zu zerreißen, weil da Infos drin stehen.» Sie habe Angst, dass jemand es lese. Ob ihr Mann, Staatschef Emmanuel Macron, lese, was sie ihrem Tagebuch anvertraue, fragte ein Leser die 69-Jährige. «Niemals», verriet die Präsidentengattin lachend. «Ich will bloß nicht, dass es jemand findet. Ich zerstöre nicht alles, aber viel. Es ist wie ein Puzzle verteilt, damit man es nicht findet.» Weiterlesen

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