Rehlinger will Zusammenarbeit mit Frankreich konkretisieren

Saarbrücken (dpa/lrs) – Eine Vertiefung und Konkretisierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) gefordert. «Wer unser Saarland liebt, der liebt auch Frankreich. Deutschland und Frankreich sind für den Frieden vereint», sagte sie am Mittwoch in einer Regierungserklärung vor dem saarländischen Landtag zum 60-jährigen Bestehen des «Élysée-Vertrags».

Die Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrages durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle vom 22. Januar 1963 sei damals eine «Zeitenwende» für ein friedliches Europa gewesen, sagte sie.

Sie hoffe, dass Missstimmungen zwischen Berlin und Paris während des vergangenen Jahres auch «eine Art Weckruf» gewesen seien, sagte Rehlinger, die auch deutsch-französische Kulturbevollmächtigte ist. Der deutsch-französische Ministerrat am 22. Januar solle ein «starker Schulterschluss» und ein «Signal der Einigkeit» werden: «Denn in einer guten Freundschaft bewirken Herausforderungen dass man sich zusammenrauft und noch intensiver zusammenhält.»

Das Saarland als «das französischste aller Bundesländer» werde in den kommenden zwei Jahren ein europapolitisches Leitbild entwickeln, in dem die Großregion ein wesentlicher Teil sei. Dafür werde man Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft zusammenbringen. Am Ende sollten konkrete Maßnahmen und Ziele stehen, die auch im Alltag spürbar seien. «Nicht alles, was in Berlin und Paris entschieden wird, muss der Weisheit letzter Schluss sein. Der Praxistest findet nicht in den Hauptstädten statt, sondern in den Regionen», sagte Rehlinger.

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