Mehr als jeder Zehnte hat Strom-Heizgerät gekauft

Energiesorgen
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Steigende Preise und die Angst vor einem möglichen Gasmangel im Winter haben einige Bürger jetzt schon dazu gebracht, sich neue Geräte anzuschaffen.

Die Mehrheit harrt jedoch schlicht der Dinge, die da auf sie zukommen – zum Teil wohl auch weil der Handlungsspielraum beim Heizen für Mieter in der Stadt begrenzter ist als im Eigenheim, wo etwa kleinere Solarpanele oder Öfen ohne allzu großen Aufwand installiert werden können.

Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt, haben sich immerhin elf Prozent der Bundesbürger angesichts von Preissteigerungen und drohender Energieknappheit unlängst ein Heizgerät gekauft, das mit Strom betrieben wird. Weitere fünf Prozent der Wahlberechtigten, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov dazu in den vergangenen Tagen befragt hat, geben an, die Anschaffung eines solchen Geräts zumindest zu planen. Weiterlesen

Union nennt konzertierte Aktion eine Luftnummer

Berlin (dpa) – Die Union hat die Ergebnisse eines Treffens zur Inflation mit Arbeitgebern und Gewerkschaften im Kanzleramt als völlig unzureichend kritisiert.

«Die sogenannte konzertierte Aktion war eine Luftnummer» sagte der stellvertretende CDU-Chef Carsten Linnemann der «Rheinischen Post». «Die steuerfreie Einmalzahlung ist bereits beschlossen – und jetzt kündigt Scholz diese einfach noch mal an», rügte Linnemann. «Darüber hinaus gründet Scholz eine weitere Kommission, die erst im Oktober Ideen für die Energiekrise liefern soll.» Weiterlesen

Regierung: Rosneft Deutschland unter Treuhandverwaltung

Berlin (dpa) – Zur Sicherung des Betriebs der Raffinerien in Schwedt, Karlsruhe und Vohburg stellt die Bundesregierung die Rohölimporteure Rosneft Deutschland (RDG) und die RN Refining & Marketing GmbH unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitagmorgen in Berlin mit.

Damit übernehme die Bundesnetzagentur die Kontrolle über Rosneft Deutschland und damit auch über den jeweiligen Anteil in den drei Raffinerien PCK Schwedt, MiRo (Karlsruhe) und Bayernoil (Vohburg), teilte das Ministerium mit. Die Treuhandverwaltung wird an diesem Freitag wirksam und ist zunächst auf sechs Monate befristet. Die Kosten dafür haben die betroffenen Unternehmen zu tragen. Weiterlesen

Habeck zu Gaspreis: Bürgern drohen «vierstellige Zahlen»

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grünen) sieht auch jenseits der geplanten Gasumlage große Mehrbelastungen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zukommen. Allein beim Gas sei mit «vierstelligen Zahlen» zu rechnen, die die Menschen im Durchschnitt in den kommenden Monaten stemmen müssten, sagte Habeck in einem Interview mit dem ARD-und ZDF-Jugendangebot Funk, das am Donnerstagabend online ausgestrahlt wurde.

Zu den Zusatzkosten, die den Verbrauchern durch die geplante Gasumlage entstünden, sagte der Minister: «Da kommt schon ein bisschen was zusammen. Aber das ist nicht das, was Deutschland diskutieren wird und auch tragen wird und wird tragen müssen im nächsten Jahr.» Weiterlesen

Konzertierte Aktion: Beratungen im Kanzleramt haben begonnen

Berlin (dpa) – In Berlin haben am Donnerstag die Beratungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Vertretern von Gewerkschaften und Wirtschaft zur aktuellen Energiekrise begonnen. Die Teilnehmer trafen gegen 13.00 Uhr im Kanzleramt ein, wie der dpa bestätigt wurde.

Mit dem zweiten Treffen zur sogenannten Konzertierten Aktion will Bundeskanzler Scholz zusammen mit den Sozialpartnern über Lösungen beraten, die Betriebe und Beschäftigte in der aktuellen Inflationskrise stützen sollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte am Donnerstagmorgen vor den Gesprächen betont, dass es wichtig sei, in dieser Zeit «die Kräfte zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften und Staat» zu bündeln. Weiterlesen

Habeck: Zahlung der Gasumlage auf Ende Oktober verschieben

Berlin (dpa) – Wirtschaftsminister Robert Habeck will sich in der Debatte um die umstrittene Gasumlage mehr Zeit verschaffen. Die ersten Abschlagszahlungen sollen auf Ende Oktober verschoben werden, wie aus einem Entwurf des Wirtschaftsministeriums hervorgeht, der der dpa vorliegt.

Die Abschlagszahlungen für die Monate Oktober und November 2022 sollten «nicht vor dem 31. Oktober 2022 fällig» sein, heißt es darin. Nach jetziger Rechtslage wären Abschlagszahlungen schon im September möglich. Weiterlesen

Daimler Truck kritisiert Energiebürokratie: «Wie Asterix und Obelix»

Stuttgart (dpa) – In der Industrie wächst angesichts der Gasnöte der Ärger über die Energiepolitik des Bundes und die Bürokratie in den deutschen Amtsstuben. Der Chef des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck, Martin Daum, beklagte in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag), dass die Vorschriften eine Verringerung des Gasverbrauchs behinderten statt zu erleichtern. «Das ist die Bürokratie wie bei Asterix und Obelix.» Konkret geht es um die Verwendung von Heizöl als Brennstoff anstelle von Gas. Weiterlesen

Krankenhäuser fürchten Energiekosten – Kaum Einsparpotenzial

Von Sandra Trauner, dpa 

In Frankfurt-Höchst entsteht das weltweit erste Krankenhaus in Passivbauweise. In Zeiten explodierender Energiekosten eine gute Investition. Anderen Krankenhäusern fehlt das Geld für die energetische Modernisierung. Wer zahlt die Rechnungen?

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Die Herz-Lungenmaschine abschalten, das MRT herunterfahren, den Operationssaal nicht mehr beheizen – dass das nicht geht, leuchtet auch Laien ein. Krankenhäuser zählen zu den großen Energiefressern im Land, aber Energiesparen ist nur bedingt möglich, wie Prof. Steffen Gramminger von der Hessischen Krankenhausgesellschaft sagt. Das Einsparpotenzial liege im einstelligen Bereich. «Die Energiekrise wird das Krankenhaussterben beschleunigen, wenn es keine finanziellen Unterstützungen seitens der Politik gibt», sagte Gramminger anlässlich des Hessischen Krankenhaustages am Donnerstag in Offenbach. Weiterlesen

Staatlicher russischer Ölkonzern Rosneft meldet Gewinnsprung

Moskau (dpa) – Der staatliche russische Ölkonzern Rosneft profitiert von den gestiegenen Preisen in Folge des Ukraine-Krieges. Der Gewinn legte im ersten Halbjahr um gut 13 Prozent auf 432 Milliarden Rubel (7,2 Mrd Euro) zu. Das Ergebnis sei eine sichere Grundlage für eine Zwischendividende und eine weitere Anhebung der Auszahlungen zum Jahresabschluss, sagte Rosneft-Chef Igor Setschin einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge. Setschin gilt als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin. Weiterlesen

Bundesnetzagentur: Gasmangellage-Vorhersage nicht möglich

Düsseldorf/Bonn (dpa) – Ob es im Winter einen Gas-Notstand geben wird, ist nach Einschätzung der Bundesnetzagentur weiter offen. «Wir dürften erst über einen Gasmangel Bescheid wissen, wenn er nicht mehr aufzuhalten ist», sagte Behördenchef Klaus Müller dem «Handelsblatt».

«Das Wetter, damit das private Heizverhalten und die Situation in den Nachbarländern sind die ausschlaggebenden Kriterien.» Alle drei Faktoren ließen sich nicht vorhersagen. Seine Behörde arbeite an Modellen, um Politik und Wirtschaft einige Tage Vorwarnzeit vor einem Gasmangel geben zu können. «Durch die gut gefüllten Speicher können wir uns Zeit erkaufen, uns länger auf einen Gasmangel vorzubereiten. Mehr als eineinhalb Wochen können wir beim Gasverbrauch aber nicht voraussehen», sagte Müller in dem Interview. Weiterlesen

Kohleimporteure fordern längeren Kraftwerksbetrieb

Berlin (dpa) – Der Verein der Kohleimporteure (VDKi) pocht auf mehr Planungssicherheit für den in der Energiekrise wieder verstärkten Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung. Das sei wichtig, um die nötigen Kapazitäten für den Umschlag in europäischen Seehäfen zu schaffen, aber auch für den Transport, betonte der Verein.

Er sehe kein Problem, genug Kohle an die europäischen Häfen zu bekommen, sagte der VDKi-Vorstandsvorsitzende Alexander Bethe. Zwei Drittel der deutschen Importe gingen über Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. «Allerdings drohen Engpässe beim Umschlag, die Terminal-Kapazitäten sind begrenzt. Die wurden in den letzten Jahren stark zurückgefahren, nun braucht es wieder Personal», so Bethe. «Das bekommen Sie aber nur, wenn es auch eine Perspektive gibt. Niemand in den großen Seehäfen stellt langfristig Leute ein, nur weil die deutsche Politik sagt: Wir müssen die Importmengen bis April vorübergehend erhöhen.» Weiterlesen

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