Rosneft: Gegen «Zwangsenteignung» deutscher Töchter vorgehen

Moskau (dpa) – Der staatliche russische Ölkonzern Rosneft hat der Bundesregierung eine «Zwangsenteignung» seiner deutschen Tochterfirmen vorgeworfen. Das Unternehmen sprach in einer Mitteilung am Freitagabend in Moskau von einem «illegalen» Zugriff auf sein Vermögen und kündigte an, zum Schutz seiner Aktiva vor Gericht gegen die Aktion Berlins vorzugehen.

Die Bundesregierung hatte entschieden, die deutschen Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft unter staatliche Kontrolle zu stellen. Damit hat die Bundesnetzagentur das Sagen auch bei der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt. Weiterlesen

Özdemir: «Putin wird nicht entscheiden, wer Brötchen backt»

Quedlinburg (dpa) – Die Agrarminister von Bund und Ländern haben bei ihrer Herbstkonferenz die Systemrelevanz der Nahrungsmittelwirtschaft und der Landwirte hervorgehoben.

Der Sektor brauche klare Aussagen, was in einer Gasmangellage passiere, sagte der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz (AMK) und Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze am Freitag in Quedlinburg. «Wann wird welches Unternehmen mit Gas beliefert? Das erwarten die Produzenten, das erwarten die Unternehmen auch», sagte der CDU-Politiker. In einem Fachgespräch mit der Bundesnetzagentur habe man diskutieren und Einschätzungen bekommen können. Weiterlesen

Sicherung von Sprit und Heizöl: Staat greift nach Rosneft

Energiekrise
Von Verena Schmitt-Roschmann und Martina Herzog, dpa

Schwedt/Berlin (dpa) – Es ist eine weitreichende Entscheidung – für die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, aber auch für Millionen Verbraucher an der Zapfsäule, beim Fliegen oder beim Heizen: Die Bundesregierung hat die deutschen Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft unter staatliche Kontrolle gestellt. Damit hat die Bundesnetzagentur nun auch das Sagen bei PCK.

Bisher werden dort aus zwölf Millionen Tonnen Rohöl jährlich Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin und andere Produkte produziert. PCK versorgt Berlin und den Nordosten. Indirekt berührt das auch den übrigen deutschen Markt: Läuft die Produktion in Schwedt nicht rund, kann das Auswirkungen auf Versorgung und Preise haben. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz und Saarland: Gas-Untertagespeicher gefüllt

Frankenthal (dpa/lrs) – Der einzige Gas-Untertagespeicher in Rheinland-Pfalz und im Saarland im pfälzischen Frankenthal ist dem Betreiber zufolge gut gefüllt. «Zumindest, was den von der Bundesnetzagentur geforderten Füllstand anbelangt, bin ich zufrieden. Diesen haben wir Anfang September zu 100 Prozent erreicht gehabt», sagte Geschäftsführer Markus Bastian von Enovos Storage GmbH (ESG) der Deutschen Presse-Agentur. Normalerweise erreiche man diesen Füllstand in Frankenthal erst Mitte/Ende September.

«Unsere Kunden haben mit einer höheren Rate als in den vorherigen Jahren eingespeichert», sagte Bastian. «Wir werden Ende Oktober mit der Ausspeicherung beginnen. Die knapp eine Terawattstunde (TWh) Speicherinhalt würde für den Jahresverbrauch von rund 50.000 Haushalten rechnerisch ausreichen.» Das Gas stamme vor allem aus der Nordseeregion – etwa Norwegen und Niederlande. Weiterlesen

Städtetag schlägt Alarm: Stadtwerke wegen Gaskosten in Nöten

Mainz (dpa/lrs) – Die explodierenden Preise für Erdgas haben die Stadtwerke in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung des Städtetags voll erwischt. «Den Stadtwerken im Land geht es nicht gut», sagte Geschäftsführer Michael Mätzig im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Das gelte auch für große Stadtwerke, die früher Rücklagen in Millionenhöhe hatten. «Die müssen das Gas jetzt teilweise für das Zwanzigfache dessen einkaufen, was sie vor einem Jahr bezahlt haben», sagte er. Auf der anderen Seite drohe ihnen nach Schätzungen eine Verzehnfachung der Zahlungsausfälle durch Kunden, die ihre Rechnungen nicht mehr zahlen könnten.

Viele Stadtwerke hätten Liquiditätsprobleme oder würden sie bekommen, sagte Mätzig. «Deswegen fordern wir vom Bund einen Schutzschirm und können nicht verstehen, dass das zurückgewiesen wurde.» Der Städtetag versuche daher, mit dem Land eine Lösung zu finden. «Schlimmstenfalls könnte ein Stadtwerk in die Insolvenz gehen. Das würde eine Kettenreaktion auslösen, die dann auch die Verbraucher erfasst.» Man könne zwar auf einen milden Winter hoffen, aber so könnten die Städte nicht planen. Weiterlesen

Kraftstoff E10 im Saarland am günstigsten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der Kraftstoff E10 ist am Freitag bundesweit am günstigsten im Saarland angeboten worden. Der Preis pro Liter lag am Vormittag (10 Uhr) im Schnitt bei 1,905 Euro, wie eine Auswertung des Automobilverbands ADAC für die Deutsche Presse-Agentur zeigte. Das waren fast drei Cent weniger als in Baden-Württemberg, das auf Platz zwei der günstigsten Länder lag. Spitzenreiter war Bayern mit 2,031 Euro. Einen Monat zuvor hatte im Saarland der Liter E10 noch 1,721 Euro gekostet, dies war ebenfalls vergleichsweise günstig gewesen. In Relation zu den Preisen in den anderen Bundesländern war jedoch Diesel am Freitag im Saarland teuer, der Liter kostete 2,121 Euro. Nur in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen musste mehr gezahlt werden.

 

 

Bund übernimmt Kontrolle über PCK Schwedt und zwei weiteren Raffinerien

Lange haben die Menschen vor allem in der Uckermark um die PCK Raffinerie in Schwedt gebangt. Nun greift der Bund ein – und will so den Betrieb sichern.

Berlin (dpa) – Zur Sicherung des Betriebs der Raffinerien in Schwedt, Karlsruhe und Vohburg stellt die Bundesregierung die Rohölimporteure Rosneft Deutschland (RDG) und die RN Refining & Marketing GmbH unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitagmorgen in Berlin mit.

Damit übernehme die Bundesnetzagentur die Kontrolle über Rosneft Deutschland und damit auch über den jeweiligen Anteil in den drei Raffinerien PCK Schwedt, MiRo (Karlsruhe) und Bayernoil (Vohburg), teilte das Ministerium mit. Die Treuhandverwaltung wird an diesem Freitag wirksam und ist zunächst auf sechs Monate befristet. Die Kosten dafür haben die betroffenen Unternehmen zu tragen. Weiterlesen

Feuerwehr und Senat mit Testbetrieb von E-Löschauto zufrieden

Zwei Jahre lang testete die Feuerwehr ein nur elektrisch betriebenes Löschfahrzeug – und ist zufrieden. Ein erster Schritt in eine Zukunft nur mit E-Autos?

Berlin (dpa/bb) – Löschen und fahren – alles voll elektrisch: Die Berliner Feuerwehr hat zwei Jahre lang ein fast nur mit Strom betriebenes Lösch- und Einsatzfahrzeug getestet. Am Freitag zogen die Feuerwehr und der Senat eine positive Bilanz: «Wir machen hier wirklich einen großen Schritt und Berlin ist hier wieder einmal Pionier», sagte Umweltstaatssekretärin Silke Karcher (Grüne) bei der Vorstellung der Bilanz am Freitag. Das Ergebnis kann laut Karcher ein Anfang sein für eine weitere Ausstattung in Berlin Weiterlesen

Berliner Feuerwehr: Testbetrieb von E-Löschauto «voller Erfolg»

Berlin (dpa/bb) – Der zweijährige Testbetrieb eines fast nur mit Strom betriebenen Lösch- und Einsatzfahrzeugs ist nach Ansicht der Berliner Feuerwehr und des Senats erfolgreich verlaufen. «Wir machen hier wirklich einen großen Schritt und Berlin ist hier wieder einmal Pionier», sagte Umweltstaatssekretärin Silke Karcher (Grüne) bei der Vorstellung der Bilanz am Freitag. Weiterlesen

Energie: Merz und Dobrindt fordern Regierungserklärung

Berlin (dpa) – Die Spitze der Unionsfraktion hat von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts hoher Energiepreise für kommende Woche eine Regierungserklärung im Bundestag verlangt.

«Eine parlamentarische Debatte zu den jetzt notwendigen Maßnahmen ist aus unserer Sicht ohne weiteren zeitlichen Verzug zwingend erforderlich», heißt es Brief von Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) und dem CSU-Landesgruppenvorsitzenden Alexander Dobrindt an den Kanzler. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vor. Darin heißt es, ein Gesamtkonzept, wie die wirtschaftliche Lage stabilisiert werden könne, fehle bis heute «und gefährdet Existenzen». Weiterlesen

Was der Großhandel mit dem Endkundenpreis zu tun hat

Fragen & Antworten
Von Helge Toben, dpa

Essen (dpa) – Beim Blick auf die Erdgas-Großhandelspreise konnte einem in den vergangenen Wochen schwindelig werden – vor allem wegen der Höhe. Am 26. August, wenige Tage vor der Lieferunterbrechung der Ostseepipeline Nord Stream 1, kostete Oktober-Erdgas zeitweise fast 347 Euro je Megawattstunde. Zum Vergleich: Am 1. Februar, wenige Wochen vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, hatte er noch bei 72 Euro gelegen.

Seit Ende August hat sich der Markt im Großen und Ganzen wieder etwas beruhigt, der Preis ist seitdem wieder gesunken. Am späten Donnerstagnachmittag kostete der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas rund 214 Euro. Dieser TTF-Preis für eine Lieferung im Folgemonat wird häufig als Richtschnur für das europäische Preisniveau verwendet. Weiterlesen

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