Dekra-Chef: Infrastruktur noch nicht bereit für Wasserstoff

Stuttgart (dpa) – Für einen breit angelegten Einsatz von Wasserstoff ist die Infrastruktur in Deutschland nach Ansicht des Chefs der Prüforganisation Dekra noch nicht bereit. «Wasserstoff ist eine hochexplosive Chemikalie. Und es ist eine Chemikalie, die die Behälter, in denen sie transportiert wird, sehr aggressiv angreift», sagte Dekra-Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz der Deutschen Presse-Agentur. Die Materialien könnten verspröden und Gas könne austreten.

In Zukunft müssten vor allem Erdgas-Pipelines für den Transport von Wasserstoff umfunktioniert werden. Dabei müsse auch die Frage gestellt werden, ob die bestehende Infrastruktur angesichts der chemischen Eigenschaften von Wasserstoff sicher genug sei. «Ich würde sagen: Noch nicht.» Auch Autohersteller und andere Industrien, die Wasserstoff als Energiequelle nutzen wollen, müssten sich mit diesem Thema befassen. Weiterlesen

Scholz denkt über früheren Start der Gaspreisbremse nach

Berlin/München (dpa) – Bürgerinnen und Bürger und kleinere Firmen in Deutschland können möglicherweise darauf hoffen, von der geplanten Gaspreisbremse früher als erst im März profitieren zu können. Kanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Samstag an, er wolle einen möglichen früheren Starttermin zum 1. Januar ausloten und dazu mit den Energieversorgern beraten. «Das wird nur in einem großen Schulterschluss in Deutschland gelingen», sagte er nach einem Treffen mit Handwerkern in München. «Den organisieren wir gerade, um die Fragen zu diskutieren, wie das geht.»

Beim Landesparteitag der bayerischen SPD sicherte Scholz Bürgern und Unternehmen die volle Unterstützung der Bundesregierung beim Abfedern der hohen Energiepreise zu. «Das ist die Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger: Es ist alles dafür getan, dass wir sie unterstützen können. Und wir werden es tun», rief er den Delegierten zu. Weiterlesen

Ukraine warnt: Neue Fluchtbewegungen wegen Energie-Ausfällen

Berlin (dpa) – Die Ukraine hat angesichts massiver russischer Raketenangriffe auf die Energie-Infrastruktur des Landes vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. «Der Aggressor hört nicht auf, unser Land zu terrorisieren», teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Kiew mit. Nach Angaben der Präsidialverwaltung waren im Land rund 1,5 Millionen Kunden des Energieversorgers Ukrenerho ohne Strom. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak sagte, Russland versuche, Ukrainer zu einer neuen massenhaften Flucht nach Europa zu drängen.

«Wenn es in der Ukraine keinen Strom, keine Heizung, kein Wasser mehr gibt, kann das einen neuen Migrationstsunami auslösen», sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Schmyhal warf Russland vor, es wolle die Ukraine durch Angriffe auf ihre zivile Infrastruktur «in eine humanitäre Katastrophe stürzen». Der Ukraine solle ein kalter Winter beschert werden, in dem viele Menschen erfrieren könnten. Weiterlesen

Tausende bei Demos für soziale Sicherheit in Energiekrise

Berlin (dpa) – Bei Demonstrationen für ein solidarisches Miteinander und für Umverteilung in der Energiekrise sind in mehreren deutschen Städten am Samstag zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Veranstalter vom Nachmittag beteiligten sich insgesamt mindestens 24.000 Menschen in Berlin, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt am Main, Hannover und Stuttgart. Die Polizei schätzte die Zahl niedriger.

Aufgerufen hatte ein linkes Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltgruppen und Sozialverbänden. Unter dem Titel «Solidarischer Herbst: Soziale Sicherheit schaffen – Energiewende beschleunigen» forderten die Initiatoren gezielte Hilfen für Menschen mit wenig Geld, höhere Steuern für Reiche und eine  konsequentere Energiewende. Gegen rechts grenzt sich das Bündnis scharf ab. Man wende sich gegen Spaltung und Hetze, erklärten die Organisatoren. Weiterlesen

Archivare besorgt: Energiesparen führt zu Problemen

Koblenz/Berlin (dpa) – Empfindlichen historischen Dokumenten kann bei falscher Klimatisierung zum Beispiel Schimmelbildung drohen. Schimmel kann etwa dann entstehen, wenn die Kühlung nicht mehr ausreichend gewährleistet ist, weil Archive oder Museen Energie einsparen müssen. Der Präsident des Bundesarchivs warnt daher vor negativen Folgen der explodierenden Energiepreise als Folge des Ukraine-Krieges. «Ich mache mir große Sorgen, ob wir die Kosten tragen können», teilte Michael Hollmann der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Arbeit des Bundesarchivs mit Hauptsitz in Koblenz und weiteren 22 Standorten in Deutschland müsse sichergestellt werden, denn es sei eine besondere und auf Dauer angelegte Kultureinrichtung. Längst werde hier schon überall Energie gespart, wo es möglich sei. «Wir sind verantwortlich für ein wichtiges Stück Kulturerbe, das wir erhalten und weitervererben müssen. Das darf nicht in Gefahr geraten», mahnte Behördenchef Hollmann. Er erwarte die Unterstützung der Politik, «damit wir steigende Kosten ausgleichen können, das Archivgut bestmöglich geschützt bleibt und wir nicht am Ende die Türen für die Nutzerinnen und Nutzer schließen müssen». Weiterlesen

Umfrage: Viele Firmen im Mittelstand mit Existenzsorgen

Berlin (dpa) – Infolge der Energiekrise haben viele Firmen im Mittelstand laut einer Umfrage Existenzsorgen. Die wirtschaftliche Lage sei aber vorerst noch relativ stabil, ergab eine Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern.

Konkret schätzen demnach laut Verband mehr als ein Drittel der Verbundgruppen, dass die Energiekrise für einen großen Teil ihrer Mitglieder existenzgefährdend wird, wenn die Politik nicht mit Überbrückungsmaßnahmen gegensteuere. Die Bundesregierung hat im Zuge des geplanten milliardenschweren Schutzschirms erweiterte staatliche Finanzhilfen für Firmen angekündigt. Weiterlesen

DIHK warnt wegen Energiekrise vor Produktionsstopps

Berlin (dpa) – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat infolge der Energiekrise vor Produktionsstopps bei Unternehmen gewarnt.

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Quer durch die Branchen erreichen uns täglich Hilferufe von Unternehmen, die für das kommende Jahr keinen Energieversorgungsvertrag mehr bekommen. Wenn hier keine Lösung gefunden wird, stehen zum Jahreswechsel Teile unserer Wirtschaft still.» Adrian forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. Weiterlesen

Woidke: Auch Heizen mit Öl muss Entlastung bekommen

Hannover/Potsdam (dpa/bb) – Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Forderung der Länder nach einer früheren Gaspreisbremse als notwendig begrüßt. «Wir kamen zu einer guten und klaren gemeinsamen Haltung der Länder. Die Gaspreisbremse muss schon zum 1. Januar kommen», sagte Woidke am Freitag der Deutschen Presse-Agentur nach der Ministerpräsidentenkonferenz in Hannover. Außerdem gehe es nicht nur um Entlastungen für Gaskunden: «Knapp ein Viertel der Haushalte heizt mit Öl.» Das sei auch ein Thema auf seinen Bürgerdialogen. «Auch sie müssen unter einen Schutzschirm, das könnte zum Beispiel eine Reduzierung der Mehrwertsteuer sein.»

 

Thermen und die Energiekrise – Teils mehr Eintritt, kältere Saunen

Warmes Wasser kostet Energie – wie gehen die Brandenburger Thermen damit um? Was erwartet Sauna-Freunde diesen Winter?

Oranienburg/Potsdam/Krausnick (dpa/bb) – Viele Thermen in Brandenburg wollen große Einschränkungen für Besucher durch die Energiekrise vermeiden. Zehn Thermen- und Saunabetriebe teilten auf Anfrage mit, dass sie zunächst keine Schließungen und allenfalls geringfügige Änderungen der Öffnungszeiten planten.

Die Turm Erlebniscity Oranienburg öffnet beispielsweise sechs ihrer Saunen normal, nur eine werde in Abhängigkeit von der Besucherzahl geöffnet, wie ein Sprecher sagte. Die erhöhten Energiekosten sollen abgefangen werden, indem die Temperaturen in allen Bereichen gesenkt würden, auch in den Saunakabinen, teilte ein Sprecher der Stadtwerke Potsdam mit. Weiterlesen

Steag: Reserve-Kohlekraftwerke laufen noch im Oktober wieder

Essen/Völklingen (dpa) – Der Essener Stromerzeuger Steag wird die beiden saarländischen Steinkohlekraftwerke Bexbach und Weiher Ende Oktober wieder in Betrieb nehmen. Das Kraftwerk Bexbach werde am 28. Oktober aus der Netzreserve heraus an den Markt zurückkehren, das «Schwesterkraftwerk» Weiher dann am 31. Oktober folgen, wie die Steag am Freitag in Essen mitteilte. Rechnerisch können die Anlagen demnach bis zu vier Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Weiterlesen

Betreiber nimmt Kraftwerk Isar 2 für Wartungsarbeiten vom Netz

Landshut (dpa/lby) – Nach der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Weiterbetrieb von drei Atomkraftwerken ist der Meiler Isar 2 in Bayern am Freitag wegen Wartungsarbeiten vom Netz genommen worden. Die Arbeiten hätten am Morgen um 5.00 Uhr begonnen und sollen rund eine Woche dauern, teilte Betreiber PreussenElektra am Freitag mit. Dadurch soll der Meiler im niederbayerischen Essenbach (Landkreis Landshut) bis in das kommende Jahr hinein weiterlaufen können. Weiterlesen

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