Viele Kinderkliniken wegen Atemwegsinfektionen am Limit

Berlin (dpa) – Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) führen dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge insbesondere bei Kleinkindern vermehrt zu Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, heißt es im RKI-Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie von Donnerstagabend.

Der Kinder-Intensiv- und Notfallmediziner Florian Hoffmann sagte der Deutschen Presse-Agentur zur Entwicklung bei Kleinkindern: «Es ist keine Kurve mehr, sondern die Werte gehen senkrecht nach oben.»

In mehreren Bundesländern, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, gebe es schon jetzt kaum ein freies Kinderbett in Kliniken mehr, sagte Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und Oberarzt im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München. Er sprach von «Katastrophenzuständen» – Familien mit kranken Kindern müssten teils in der Notaufnahme auf einer Pritsche schlafen. Das sei für Deutschland ein Armutszeugnis. Viele betroffene Kinder seien schwer krank und müssten beatmet werden. Weiterlesen

RKI meldet fast 300 Corona-Tote binnen eines Tages

Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 190,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben.

Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 186,9 gelegen (Vorwoche: 194,3; Vormonat: 570,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Weiterlesen

Kaum Veränderung bei Corona-Entwicklung in Rheinland-Pfalz

Koblenz (dpa/lrs) – Die Zahl der behördlich registrierten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz hat sich im Wochenvergleich kaum verändert. Das Landesuntersuchungsamt ermittelte am Donnerstag eine Inzidenz von 179,0 Fällen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. Am Donnerstag vergangener Woche waren es 183,2.

Die Gesundheitsämter des Bundeslandes meldeten am Donnerstag 1153 neue Infektionen mit Sars-CoV-2 (Stand 14.10 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um einen auf 6532. Zurzeit sind nach Daten des Landesuntersuchungsamts 29 168 Menschen mit dem Virus infiziert. Weiterlesen

Corona-Inzidenz im Saarland wieder leicht gestiegen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Corona-Inzidenz im Saarland ist im Wochenvergleich wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der registrierten Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen am Donnerstag bei 216,6 – nach 198,6 in der Vorwoche.

Die Gesamtzahl der bestätigten Krankheitsfälle seit Beginn der Pandemie betrug laut RKI am Donnerstag 467.808 (Vorwoche 465 711). Die Zahl der Todesfälle durch oder mit einer Corona-Erkrankung stieg auf 1960 (plus 10). Weiterlesen

China: Corona-Zahlen steigen auf höchsten Wert des Jahres

Peking (dpa) – Trotz strenger Eindämmungsmaßnahmen sind in China die Corona-Fallzahlen auf den höchsten Wert des Jahres gestiegen. Die Pekinger Gesundheitskommission meldete am Donnerstag landesweit 31.444 neue Infektionen. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Frühjahr überboten.

Einhergehend mit den seit Wochen steigenden Infektionszahlen ist es in chinesischen Städten zuletzt auch wieder zu immer mehr Einschränkungen im Alltag gekommen. Zwar hatte die Regierung vor kurzem einige Corona-Regeln angepasst und unter anderem die Dauer der Quarantäne bei Einreise nach China von zehn auf acht Tage verkürzt. Doch kann von einer nachhaltigen Lockerung keine Rede sein.

In fast allen Großstädten wurden zuletzt neue Maßnahmen verhängt: In der Hauptstadt Peking sind Schulen, Kindergärten und Geschäfte geschlossen. Menschen wurden aufgefordert, sich möglichst nicht in der Öffentlichkeit aufzuhalten. In der südchinesischen Metropole Guangzhou befinden sich mehrere Bezirke der Stadt komplett im Lockdown. Shanghai kündigte derweil an, dass Reisende, die in die Stadt kommen, für fünf Tage nicht in Restaurants oder Geschäfte dürfen. Die Mega-Metropole Chongqing lässt Menschen nur noch in dringenden Fällen und mit einem negativen Corona-Test ausreisen. Die Lage wirkt zunehmend unübersichtlich.

Kritik in der Bevölkerung nimmt zu

Auch in der Bevölkerung nimmt die Kritik an der Corona-Politik der Führung zu. In der Stadt Zhengzhou war es am Mittwoch zu schweren Zusammenstößen zwischen Arbeitern des Apple-Zulieferers Foxconn und Sicherheitskräften gekommen. Die Arbeiter protestierten gegen die schlechten Bedingungen in dem Werk, das sich seit Wochen in einem Corona-Lockdown befindet.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China unverändert eine strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, täglichen Massentests, strenger Kontrolle,Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne.

Lauterbach erwartet Corona-Winterwelle und rügt Bundesländer

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit steigenden Corona-Infektionszahlen im Winter. «Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden», sagte der SPD-Politiker im Bayerischen Rundfunk. Er verstehe daher die Eile der Bundesländer bei den Lockerungen nicht.

«Jetzt gibt es hier einen Überbietungswettbewerb: Welches Land kann zuerst lockern? Das ist ein Stück weit populistisch.» Zudem gefährde es diejenigen, die sich selbst nicht gut schützen könnten, sagte Lauterbach. Weiterlesen

Berichte: Proteste und Ausschreitungen bei Foxconn in China

Peking (dpa) – Rund um das größte iPhone-Werk der Welt ist es wegen der strengen Corona-Maßnahmen in China laut Berichten in sozialen Medien zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. Wie in am Mittwoch geteilten Videos zu sehen war, marschierten Hunderte Arbeiter des Apple-Zulieferers Foxconn eine Straße in der ostchinesischen Metropole Zhengzhou entlang.

Zu sehen war ein Großaufgebot von Sicherheitskräften mit Schlagstöcken und Plastik-Schutzschildern, die versuchten, die Menschen zurückzudrängen. Dabei kam es zu Zusammenstößen. Zu sehen war auch, wie einige Arbeiter offenbar verletzt am Boden lagen. Weiterlesen

Saarland entscheidet im Dezember über Isolationspflicht

Saarbrücken (dpa/lrs) – Nach der geplanten Aufhebung der Isolationspflicht für Menschen mit einer Corona-Infektion in Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern will das Saarland Anfang Dezember entscheiden. Aktuell gebe es eine bis zum 9. Dezember gültige Verordnung, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Saarbrücken mit. «Anfang Dezember werden wir über die künftige Ausgestaltung der Verordnung im Ministerrat beraten und eine Entscheidung auf der Grundlage der dann vorliegenden Sachlage treffen», erklärte Staatssekretärin Bettina Altesleben (SPD). Rheinland-Pfalz hebt ab diesem Samstag die Isolationspflicht auf. Positiv getestete Menschen müssen in der Öffentlichkeit aber einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. Unter anderen haben auch Hessen und Bayern die Regelung aufgehoben.

 

Bundesgericht: Corona-Ausgangssperre waren unverhältnismäßig

Leipzig (dpa) – Die sächsischen Kontaktbeschränkungen in der Frühphase der Corona-Pandemie sind rechtmäßig gewesen, die in Bayern damals verhängte strenge Ausgangssperre jedoch nicht. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Dienstag entschieden. Es war das erste Mal, dass sich das oberste deutsche Verwaltungsgericht mit den Corona-Regeln auseinandergesetzt hat. Die Urteile dürften richtungsweisend für weitere anhängige Fälle sein.

Die Bundesrichter hatten Klagen gegen die Regelungen auf dem Tisch, die Sachsen und Bayern im März und April 2020 erlassen hatten. Bei der sächsischen Verordnung ging es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Sportstätten und Gastronomiebetrieben. Das Oberverwaltungsgericht hatte die Regeln in der Vorinstanz bestätigt. In dem bayerischen Fall stand die strikte Ausgangssperre auf dem Prüfstand, die ein Verlassen der Wohnung nur aus «triftigen Gründen» erlaubt hatte. In der Vorinstanz hatte der Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass diese Regelung unverhältnismäßig gewesen sei. Weiterlesen

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