Urteil: Döner-Imbiss ist kein Spezialitätenrestaurant

Berlin/München (dpa) – Ein Döner-Imbiss ist nach einer Gerichtsentscheidung kein Spezialitätenrestaurant. Für einen Koch aus der Türkei bedeutet das Urteil, dass er nicht wie geplant in einem Münchner Selbstbedienungsrestaurant arbeiten kann. Das teilte das Berliner Verwaltungsgericht am Mittwoch mit.

Es bestätigte damit eine Entscheidung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Izmir. Die Behörde hatte dem Koch kein Visum zur längerfristigen Einreise nach Deutschland erteilt und argumentiert, Imbissbetriebe mit Selbstbedienung seien keine Spezialitätenrestaurants. (Az.:VG 14 K 139.19 V) Weiterlesen

Zoll beschlagnahmt fast eine Million Euro in Kinderzimmer

Berlin (dpa) – In einem Kinderzimmer hat das Hauptzollamt Berlin knapp eine Million Euro beschlagnahmt. Im Zuge einer Durchsuchung sei das Bargeld dort in einer Sporttasche im Kleiderschrank gefunden worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Fotos zeigten mehrere Hüllen mit Geldbündeln, etwa aus 100- und 200-Euro-Scheinen. Insgesamt waren es nach Zoll-Angaben 990.000 Euro. Weiterlesen

Razzia wegen «Koks-Taxis» – Verhaftungen

Berlin (dpa) – Die Polizei hat am Dienstag in Berlin drei Männer und eine Frau wegen des Verdachts, einen Drogen-Lieferdienst mit sogenannten Koks-Taxis zu betreiben, verhaftet. Rund 300 Einsatzkräfte gingen am Morgen mit Durchsuchungen an 26 Orten in Berlin und an zwei Orten in Hildesheim in Niedersachsen gegen die mutmaßliche Drogen-Bande vor.

Sie soll Rauschgift mit sogenannten Koks-Taxis ausgeliefert haben: Dabei bestellen die Käufer ihre Ware über Messengerdienste und lassen sie von Boten anliefern. Weiterlesen

Drogenhandel: 300 Polizisten durchsuchen Objekte in Berlin

Berlin (dpa) – Wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Drogenhandel hat die Berliner Polizei am Dienstagmorgen mehr als 20 Objekte in der Hauptstadt durchsucht. Auch in Niedersachsen fanden Durchsuchungen statt, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Zuvor hatte die «B.Z.» berichtet. Rund 300 Einsatzkräfte seien an den Durchsuchungen beteiligt. Weitere Details könnten aufgrund der laufenden Durchsuchungen zunächst nicht bekannt gegeben werden, sagte sie.

Waschen, Schneiden, Schweigen: Friseurbesuch ohne Small Talk

Von Anja Sokolow, dpa

Berlin/Villingen-Schwenningen (dpa) – Schweigen auf Bestellung: Statt über Gott und die Welt zu plaudern und sich vielleicht sogar zum Small Talk verpflichtet zu fühlen, können Kunden bei einigen Friseuren einen sogenannten Silent Cut buchen. Nicht nur die Kunden, sondern auch die Friseure genießen die Stille.

«Bei uns ist die Idee in der Corona-Zeit entstanden, in der sich viele Gespräche nur noch um die Pandemie drehten», erzählt Andrea Siepert-Fichter vom Salon «Wild Hair» in Berlin-Prenzlauer Berg. Ihre Mitarbeiterinnen hätten von einem Londoner Friseur berichtet, der schon seit einigen Jahren Silent Cuts anbiete. Schließlich habe auch sie sich dafür entschieden, den Service ins Programm zu nehmen, sagt Siepert-Fichter. «Wir wollten eine Zone der Entspannung schaffen, in der man alle Sorgen vergessen kann.»

Versicherungskaufmann Benjamin Hartwig nutzt das Angebot gern. Er bespricht mit Siepert-Fichter seine Wünsche, dann legt sie los und 20 Minuten lang schweigen beide, während der Kunde nebenan über seine Eltern, seine neue Stelle und das Pendeln erzählt und im Hintergrund laute Rockmusik läuft. «Die Geräusche stören mich nicht», sagt Hartwig nach dem Schnitt. «Durch meinen Beruf rede ich den ganzen Tag mit Menschen, höre gute, aber auch schlechte Geschichten.» Der Friseurbesuch sei für ihn daher sehr erholsam. «Es sind Minuten, in denen ich meinen Tag reflektiere und mich nur mit meinen Gedanken beschäftigen kann», so der 29-Jährige.

Die Nähe beim Frisör erfreut nicht jeden

«Wenn Friseure Silent Cuts bewusst bewerben, können sie damit vielleicht eine Zielgruppe ansprechen, die genervt ist von vielen Gesprächen beim Friseur», sagt Antonio Weinitschke, Art Director beim Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks. «Der Trend geht wahrscheinlich auch eher dahin. Der Alltag ist hektisch genug, viele Leute wollen einfach entspannen und eine Auszeit haben.»

Jan Kopatz, Chef der Berliner Friseur-Innung, hält Silent Cuts hingegen für «nichts Herausragendes», sondern vor allem für ein «Marketinginstrument und eine Modeerscheinung». Die Qualität des Schnitts unterscheide sich nicht von anderen, betont er.

Warum sich gerade beim Friseur oft private Gespräche ergeben, erklärt die Psychologin Julia Scharnhorst mit der körperlichen Nähe. Wenn man eine gewisse Zeit lang von einem anderen Menschen berührt werde, könne dies ein Gefühl der Vertrautheit auslösen. Auch in anderen Situationen wie etwa beim Physiotherapeuten oder beim Masseur sei dies oft der Fall. «Aber nicht alle finden das so toll. Viele Menschen erzählen ja auch belastende Dinge oder Intimes», sagt Scharnhorst. Dies könne anstrengend sein. «Die Kunden gehen nach einer Stunde erfrischt nach Hause. Die Friseure haben oft gleich den nächsten Kunden und das nächste Gespräch.»

Auch Friseure wollen nicht immer über Privates plaudern

«Und manche Probleme nehmen wir auch mit nach Hause», ergänzt Siepert-Fichter. Sie selbst genieße daher die Termine ohne Small Talk «Auch ich bin nur ein Mensch und keine Maschine und auch nicht immer in Redestimmung. Ich tagträume gerne», sagt sie.

Zum Geplapper komme auch noch die Lärmbelastung durch Föhne und andere Geräte. «Das muss man erst einmal aushalten», so Scharnhorst, die sich auf psychische Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisiert hat und auch Stressbewältigungsseminare für die Berufsgruppe gibt. Sie begrüße daher das Silent-Cut-Konzept sehr. Es verschaffe auch den Friseuren eines Insel der Ruhe.

Auch für Anna Weber aus Villingen-Schwellingen (Baden-Württemberg) war dies ein Grund, vor fünf Jahren Silent Cuts anzubieten. Sie habe damals selbst viel Stress gehabt. Für viele Kunden sei es leichter, einen Termin beim Friseur als beim Psychologen zu bekommen – mit Folgen. Immer wieder höre sie viel Persönliches. «Dabei möchte ich doch nur Friseurin sein», sagt die 62-Jährige. «Aber leider wollen nur drei bis vier Kunden, die selber viel Stress haben, regelmäßig ohne Gespräche frisiert werden.» Das große Problem bei ihr: Sie mache nur Hausbesuche und da werde noch schneller über Privates geredet.

Der Kunde entscheidet

In Österreich und der Schweiz können Kunden den Small Talk beim Friseur ebenfalls von vornherein ausschließen. In Berlin bieten auch Anna Jäger vom Salon Blush in Friedrichshain oder Philipp Hofstätter in Kreuzberg stille Termine an. «Hair talk but no small talk» – Frisur besprechen ja, Small Talk nein – damit bewirbt zudem der Salon Rohn in Charlottenburg seinen «Silent Service».

Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks meint, man benötige eine solch deutliche Abmachung nicht unbedingt: «Ob gesprochen wird, das entscheidet immer der Kunde. Man merkt schnell, ob jemand reden möchte oder nicht. Ich würde als Friseur nie einem Kunden ein Gespräch aufschwatzen. Man braucht Feingefühl.»

Doch nicht jedem Kunden liegt es, einfach nichts zu sagen. Ein Small Talk gelte schließlich als höflich, sagt Scharnhorst. «Es gibt Bücher, Seminare und Coachings, wo Small Talk beworben wird und jeder so tut, als wäre Small Talk etwas ganz Tolles, das jeder können muss.» Der manchmal ununterbrochene Redeschwall – von Fachleuten Logorrhö genannt – habe Folgen: «Irgendwann können sich die Friseure gar nicht mehr richtig lange auf irgendetwas konzentrieren», so die Erfahrung der Psychologin mit Seminarteilnehmern.

«Ein guter Friseur merkt sofort, wer sprechen will»

Wo Small Talk auf jeden Fall seinen Platz habe, sei das Arbeitsleben, sagt Scharnhorst. «Er macht das Zusammenarbeiten mit Leuten deutlich leichter, wenn man schon einmal ein paar Gemeinsamkeiten herausgefunden und festgestellt hat, ob man sich mag oder nicht mag.»

Promi-Friseur Dieter Bonnstädter könnte sich ein Silent-Cut-Angebot gar nicht vorstellen. «Der Austausch mit den Kunden ist doch etwas Schönes», sagt er. Und: «Ein guter Friseur merkt sofort, ob ein Kunde heute sprechen will oder nicht.»

Auch bei Siepert-Fichter ist der Small Talk im Salon nicht ausgestorben: Etwa fünf bis 15 Kunden buchen den Service pro Woche bei ihr und einigen Kolleginnen. Und auch nicht jede Mitarbeiterin schneide, ohne zu sprechen. Auch sie selbst könne nicht bei jedem Kunden auf Gespräche verzichten. «Bei Stammkunden, die ich manchmal schon 20 Jahre kenne, besteht ja auch eine sehr persönliche Bindung.»

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Entscheidung aus Karlsruhe: Kann Berlin im Februar wählen?

Karlsruhe (dpa) – Der Wahlkampf läuft, die Vorbereitungen sind in vollem Gange – aber kann die Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus wirklich wie geplant am 12. Februar stattfinden? Das klärt sich am Dienstag (9.30 Uhr). Kritiker der vorgesehenen Komplettwiederholung der Pannen-Wahl haben in Karlsruhe geklagt. Nun wird in diesem Verfahren eine Entscheidung veröffentlicht. Das kündigte das Bundesverfassungsgericht am Montag kurzfristig an.

Für die Prüfung der Einsprüche gegen eine Abgeordnetenhaus-Wahl ist grundsätzlich der Berliner Verfassungsgerichtshof zuständig. Dieser hatte die Wahl vom 26. September 2021 insgesamt für ungültig erklärt. Die Richterinnen und Richter sahen keine andere Möglichkeit: «Eine nur punktuelle Wahlwiederholung in einzelnen Wahlkreisen wäre angesichts der Vielzahl und Schwere der Wahlfehler nicht geeignet, einen verfassungsgemäßen Zustand herzustellen», erklärten sie. Weiterlesen

Grünes Gewölbe: Sachsen will 89 Millionen Euro Schadenersatz

Dresden (dpa) – Der Freistaat Sachsen macht im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe Dresden Schadenersatz in Höhe von 89 Millionen Euro geltend. Eine Vertreterin des Landesamtes für Steuern und Finanzen nannte im Prozess am Landgericht Dresden die Summe von exakt 88.863.750 Euro, für die zurückgegebenen, teils beschädigten und die noch fehlenden Schmuckstücke sowie die Reparaturen am und im Museumsgebäude.

Die Feststellung bezüglich der Teile aus dem «sächsischen Staatsschatz» beruhe auf der Annahme von Versicherungswerten. Weiterlesen

Kommission legt Vorschläge gegen Lehrkräftemangel vor

Berlin (dpa) – Der Lehrkräftemangel gehört zu den brennendsten Themen der Bildungspolitik. Experten einer bei der Kultusministerkonferenz (KMK) angesiedelten Kommission legen diesen Freitag Vorschläge vor, wie die Personalnot behoben werden kann. Dabei geht es um Maßnahmen, die kurz- und mittelfristig umsetzbar sind.

Momentan und auf absehbare Zeit kommen nicht genügend ausgebildete Lehrkräfte nach, wie angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen und der Abgänge in den Ruhestand gebraucht würden. Berechnungen der KMK hatten ergeben, dass zwischen 2021 und 2035 im Schnitt jährlich etwa 1600 Lehrkräfte fehlen dürften. Pessimistischere Prognosen gehen von einer deutlich größeren Zahl aus. Aktuell sind nach Angaben der Kultusministerien der Länder mehr als 12 000 Lehrerstellen unbesetzt, wie eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in den 16 Bundesländern gezeigt hatte. Weiterlesen

Juwelendiebstahl-Prozess in Dresden geht bis weit in Februar

Dresden (dpa) – Für den Prozess wegen des Juwelendiebstahls aus dem Historischen Grünen Gewölbe am Dresdner Landgericht sind neue Termine für Februar bestimmt. Die Strafkammer plant mit zwei weiteren Verhandlungstagen am 20. und 24. Februar, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Die Verteidiger mehrerer geständiger Angeklagter hatten vergangene Woche überraschend für deren Befragung vorab einen schriftlichen Fragenkatalog verlangt, um diesen mit ihren Mandanten zu besprechen. Die Bereitschaft dazu resultiert aus einer zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht geschlossenen Verständigung, nachdem der Großteil der Beute zurückgegeben worden war. Weiterlesen

Daniel Sträßer: Ohne Auszeiten verbrennt man

Berlin/Saarbrücken (dpa) – Der Schauspieler Daniel Sträßer hält berufliche Auszeiten für wichtig. «In einer Welt, in der es immer schneller und höher und weiter geht, ist die Rückbesinnung auf das Ich, auf die Familie, äußerst notwendig, um die eigene Konzentration und Ruhe zu finden», sagte der Saarbrücker «Tatort»-Kommissar der Deutschen Presse-Agentur.

Nur daraus könne man immer wieder auch die Kraft schöpfen, um neue Geschichten zu erzählen. «Sonst verbrennt man und wird irgendwann nur als leere Hülle über den Kasten flimmern», erläuterte der Berliner. «Das ist nicht mein Anspruch – und das ist auch nicht das, was die Zuschauer sehen wollen.» Weiterlesen

Ostbeauftragter will mehr Ostdeutsche in Topjobs des Bundes

Berlin (dpa) – Ostdeutsche haben auch in Bundesbehörden und in Bundesgerichten nur selten in den Chefetagen das Sagen. Obwohl rund 20 Prozent der Bevölkerung gebürtige Ostdeutsche sind, liegt ihr Anteil in Führungspositionen der oberen und obersten Bundesbehörden nur bei 13,9 Prozent. Nimmt man als Geburtsorte nur die fünf ostdeutschen Flächenländer ohne Berlin, sind es sogar nur 7,4 Prozent. Dies geht aus einer Erhebung des Ostbeauftragten Carsten Schneider hervor, über die das Bundeskabinett am Mittwoch berät. Weiterlesen

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