Rund 450 Wahlbriefe in Berlin bislang nicht mitgezählt

Berlin (dpa) – Zwei Tage nach der Wiederholungswahl in Berlin müssen noch Wählerstimmen aus etwa 450 liegengebliebenen Wahlbriefen gezählt und dem Ergebnis hinzugefügt werden. Das sagte Landeswahlleiter Stephan Bröchler. Weiterlesen

Ticketverkauf für die Berlinale hat begonnen

Berlin (dpa) – Wenige Tage vor Beginn der Filmfestspiele in Berlin hat der Kartenverkauf begonnen. Am Montagmorgen wurden die ersten Veranstaltungen freigeschaltet. Die Festivalleitung setzt auf einen Onlinekartenverkauf. Verkaufsschalter am Potsdamer Platz, wo früher oft stundenlang Filmfans campierten, gibt es diesmal nicht mehr. Die Berlinale soll am Donnerstag (16. Februar) beginnen. Die Tickets sind in diesem Jahr etwas teurer. Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek hatte das vor einigen Wochen mit gestiegenen Kosten erklärt, etwa für Dienstleistungen und Energie. Weiterlesen

Niederlagen in Serie: wird der FDP die Ampel zum Verhängnis?

Von Ulrich Steinkohl und Carsten Hoffmann, dpa

Berlin (dpa) – Es läuft einfach nicht: 4,8 Prozent im Saarland und die Rückkehr in den Landtag verpasst; 6,4 Prozent in Schleswig-Holstein und aus der Regierung geflogen; 5,9 Prozent in Nordrhein-Westfalen und ebenfalls von der Regierungs- auf die Oppositionsbank verbannt; und schließlich in Niedersachsen mit 4,7 Prozent ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde gerissen. Das war die Pleitenserie der FDP im vergangenen Jahr.

Beim ersten Urnengang in diesem Jahr knüpften die Liberalen daran nahtlos an. In Berlin blieben sie am Sonntag wieder unter 5 Prozent und müssen im Abgeordnetenhaus nun ihre Büros räumen.

FDP-Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner macht gleich deutlich, wo er die Verantwortung für das Wahlergebnis nicht sieht: bei den Berliner Liberalen und ihrem Spitzenkandidaten Sebastian Czaja. Vielmehr habe die mit SPD und Grünen im Bund regierende FDP nicht von der Wechselstimmung in der Hauptstadt profitiert. Diese Stimmen seien exklusiv an die CDU gegangen.

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten

Lindner macht klar, dass seine Partei nun mehr auf eigene Ziele pochen wird – das könnte für weitere Reibungspunkte innerhalb der Ampel-Koalition sorgen. «Eine Politik gegen das Auto ist ganz offensichtlich nicht im Interesse der Menschen», sagt er in Berlin und beharrt auf Wahlfreiheit in der Mobilität. Seine Absage an mehr Bürokratisierung könnte auch weitere Eingriffe in den Mietmarkt betreffen. Zentral sei die – mit den Grünen umstrittene – Planungsbeschleunigung in Deutschland sowie wirtschaftlicher Erfolg.

Und die FDP wolle zwar ein modernes Einwanderungsrecht, aber keine ungeregelte Migration. Offensichtlich wollten sich viele Menschen ihre Beobachtungen misslungener Integration nicht ausreden lassen, sagt Lindner. Und: «Es gibt eine ganz klare Erwartung, irreguläre Migration nach Deutschland zu unterbinden.»

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten. Das war bei der Bundestagswahl im Herbst 2021, wo sie exzellente 11,5 Prozent holten. Seitdem ging es nur bergab – bei den Landtagswahlen, aber auch in den bundesweiten Umfragen, wo die FDP jetzt bei 6 bis 8 Prozent angekommen ist.

Wie schneidet die FDP bei den kommenden Wahlen ab?

Und die weiteren Wahlen in diesem Jahr könnten ebenfalls schwierig werden. So ist etwa Bremen, wo im Mai gewählt wird, nicht gerade ein FDP-Pflaster. Schon mehrfach scheiterten die Freien Demokraten dort an der Fünf-Prozent-Hürde. Gleiches gilt für Bayern. Dort wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt. Noch am erfolgversprechendsten ist für die FDP die Hessen-Wahl am selben Tag.

Im Grunde kann Lindner die gleiche Analyse vornehmen wie nach der vergeigten Niedersachsen-Wahl im vergangenen Oktober. Der FDP gelinge es gegenwärtig nicht, für ihr klares Profil hinreichend Unterstützung zu bekommen, bedauerte er damals. Sie stelle sich der Herausforderung, das als richtig erkannte Profil «jetzt herauszuarbeiten und zu stärken». Es gehe darum, «wie wir die Positionslichter der FDP anschalten».

In den vier Monaten bis zur Berliner Abgeordnetenhauswahl war dies ganz offensichtlich nicht gelungen. «Selbstverständlich hat das auch Folgen mit Blick auf Berlin», sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am Wahlabend in der «Berliner Runde» des ZDF und meinte damit die Ampel. «Ich bleibe dabei, dass die FDP, vor allem die Stimme der FDP innerhalb der Koalition, innerhalb der sogenannten Ampel-Koalition noch deutlicher sein muss.»

Keine Kritik an FDP-Spitze

Erstaunlich ist, dass es trotz der Pleitenserie bisher keine offene Kritik an der Parteiführung gibt. Wenn Journalisten diese abrufen wollen, wenden sie sich regelmäßig an Gerhart Baum. Das FDP-Urgestein haut als Einziger mal ein paar kritische Sätze raus. Nach der Wahl in Niedersachsen verlangte er zum Beispiel ein klareres Bekenntnis der FDP zur Ampel-Koalition. «Wer sich dauernd darüber beklagt, dass er mit zwei Linksparteien im Boot sitzt, der vergisst, dass er das Boot mitsteuern kann. Und er vergisst, dass er auch gefragt werden könnte, warum er denn nicht aussteigt», sagte Baum damals der Deutschen Presse-Agentur. Das klingt heute so aktuell wie damals.

Sollte der Parteibasis nach dem Verteilen von Denkzetteln zumute sein, böte sich Ende April eine gute Gelegenheit dazu. Dann trifft sich die FDP zum Bundesparteitag und wählt die Führungsmannschaft neu. Die Richtschnur für Lindner sind 93 Prozent, sein Ergebnis von vor zwei Jahren.

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Knapper SPD-Vorsprung: Landeswahlleiter prüft Neuauszählung

Berlin (dpa) – Angesichts des denkbar knappen Vorsprungs der SPD bei der Berliner Wiederholungswahl prüft der Landeswahlleiter eine Neuauszählung.

«Wir werden uns die Zahlen nochmal genau angucken und das mit unseren Juristen besprechen», sagte Wahlleiter Stephan Bröchler Deutschen Presse-Agentur. Nach dem vorläufigen Ergebnis liegen SPD und Grüne beide bei 18,4 Prozent der Stimmen, die SPD hat aber einen hauchdünnen Vorsprung von 105 Stimmen. «Es ist in der Tat ein sehr geringer Abstand», so Bröchler. Er gehe davon aus, dass sich die Frage einer Neuauszählung in dieser Woche entscheide. Weiterlesen

CDU siegt klar bei Berlin-Wahl, Regierungsbündnis noch offen

Von Lena Klimpel und Torsten Holtz, dpa

Berlin (dpa) – Nach dem Triumph der CDU bei der Berlin-Wahl und der historisch beispiellosen Schlappe für SPD-Regierungschefin Franziska Giffey ist offen, welche Parteien in der Hauptstadt künftig die Regierung bilden.

Nach Auszählung aller Wahlkreise kommt die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Kai Wegner auf 28,2 Prozent – ein Plus von gut zehn Punkten im Vergleich zur Wahl 2021, die wegen der damaligen Pannen nun wiederholt wurde. Die Sozialdemokraten schnitten mit 18,4 Prozent so schlecht ab wie nie seit 1950 (2021: 21,4). Die Grünen, die seit 2016 mit Linken und SPD regieren, erreichten ebenfalls 18,4 Prozent (18,9), lagen aber 105 Stimmen hinter den Sozialdemokraten. Die AfD legte auf 9,1 zu (8,0). Ein bitterer Wahlabend war es für die FDP, die mit 4,6 Prozent aus einem weiteren Landesparlament flog (7,1).

Die Berliner CDU fuhr das stärkste Ergebnis seit gut 20 Jahren ein und erhob den Anspruch, eine Regierung unter ihrer Führung zu bilden. Möglich wäre ein Zweierbündnis – entweder mit der SPD oder den Grünen. Doch könnten auch SPD, Grüne und Linke ihre bisherige Koalition fortsetzen. Weil die SPD nach Auszählung aller Stimmen knapp vor den Grünen liegt, könnte Giffey in diesem Fall Regierende Bürgermeisterin bleiben.

Nach Angaben des Landeswahlleiters gibt es 159 Sitze. Davon erhält die CDU 52. Die SPD und die Grünen bekommen je 34 Mandate. Die Linke kommt auf 22 Sitze, die AfD auf 17.

Wegner: Haben Regierungsauftrag

CDU-Spitzenkandidat Wegner Kai Wegner SPD und Grüne bereits an heute Abend zu Sondierungsgesprächen einladen. Ziel sei es, Gespräche noch in dieser oder Anfang kommender Woche zu führen, sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. «Jetzt ist nicht die Zeit für Taktierer, jetzt ist die Zeit für Macher. Der Regierungsauftrag liegt klar bei uns», so Wegner. «Die Berlinerinnen und Berliner haben den Wechsel gewählt.»

Der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz schrieb auf Twitter: «Der klare Regierungsauftrag für die CDU ist der erste Schritt hin zu unserem Ziel, dass die Bundeshauptstadt besser funktioniert.»

Giffey: Es geht um stabile Mehrheiten in der Regierung

Giffey sprach von einem schweren Abend für ihre SPD – «daran gibt es nichts zu deuteln». Doch sei es kein Automatismus, dass nun die CDU den Regierungschef stelle. «Auch ein Herr Wegner wird politische Mehrheiten organisieren müssen.» Giffey weiter: «Wenn die SPD in der Lage ist, eine starke Regierung anzuführen, dann ist das für uns ein Punkt, den wir nicht einfach zur Seite schieben können», sagte sie Giffey im RBB-Inforadio. Selbstverständlich werde die SPD aber auch Gespräche mit dem Wahlsieger Wegner führen. «Am Ende geht es darum, wer eine stabile Mehrheit im Abgeordnetenhaus organisieren kann und wo gibt es die größten inhaltlichen Schnittmengen für einen Weg, den wir begonnen haben.» Angesicht des schlechten Abschneidens ihrer Partei seien aber Konsequenzen erforderlich, so Giffey. «Egal, in welcher Konstellation wir agieren: Es braucht Veränderungen in der Stadt und in der Zusammenarbeit in der Regierung – da ist schon einiges aufzuarbeiten.»

Jarasch: Schwarz-grüne Koalition nur bei CDU-Zugeständnissen

Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch hält eine schwarz-grüne Koalition nur bei starken Zugeständnissen der CDU für möglich. «Es gibt bei den Grünen kein Bündnis ohne Mobilitäts- und Wärmewende, ohne Berlin wirklich klimaneutral umzubauen und ohne echten Mieterschutz», sagte Jarasch im RBB-Inforadio. Die Grünen-Politiker betonte jedoch erneut, dass sie eine Fortsetzung der Koalition von SPD, Grüne und Linke favorisiere. Der Koalitionsvertrag sei dafür eine gute Grundlage. Angesichts des denkbar knappen Wahlergebnis erwarte sie allerdings einen «wirklich partnerschaftlichen» Umgang, betonte Jarasch.

Experte: «Der Ball liegt bei der Union»

Wahlforscher Thorsten Faas erwartet nun eine langwierige Regierungsbildung. Trotz der hohen Zugewinne der CDU sei es schwierig, aus dem Wahlergebnis ein «Regierungssignal» herauszulesen, sagte Faas der Deutschen Presse-Agentur. «Der Ball liegt bei der Union. Aber ob es ihr gelingt, eine Mehrheit zu bilden, ist mehr als offen.» Der bisherige Senat werde in der Zwischenzeit im Amt bleiben. «Sollte sich eine der beiden Parteien für einen Wechsel zur CDU entscheiden, dann wird es für Grün oder Rot ein schwieriger Gang, weil das eigentlich gefühlt der politische Gegner ist», sagte der Politikprofessor an der Freien Universität Berlin.

Nach Einschätzung anderer Experten profitierte die CDU unter Wegner bei der gerichtlich angeordneten Wiederholungswahl von der Unzufriedenheit mit dem rot-grün-roten Senat. Nur selten habe es für Regierungspolitik schlechtere Noten gegeben, hieß es gestern Abend in einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen. Mitverantwortlich für das gute CDU- und das schwache SPD-Ergebnis sei auch gewesen, dass Giffey wenig Zugkraft entfaltet habe. Hinzu komme die Schwäche der FDP und eine gute Mobilisierung der CDU bei älteren Wählern.

Den Wahlforschern zufolge punktete die CDU besonders beim Thema Innere Sicherheit. SPD und Grünen bescheinigte die Forschungsgruppe Wahlen Kompetenzverluste bei den Top-Themen der Wahl – dem Wohnungsmarkt und dem Verkehr.

Landeswahlleiter zieht positive Bilanz

Wegen schwerwiegender Wahlpannen hatte das Landesverfassungsgericht die Wahl des Landesparlaments vom September 2021 und die Bezirkswahlen für ungültig erklärt – und eine Wiederholung angeordnet. Damals hatten lange Warteschlangen vor Wahllokalen sowie fehlende, vertauschte oder kopierte Stimmzettel bundesweit Schlagzeilen gemacht. An diesem Wahlsonntag lief alles glatt, wie Landeswahlleiter Stephan Bröchler sagte: «Es freut mich sehr, dass sich diesmal alles im grünen Bereich bewegt hat.» Auch die Auszählung lief zügig: Kurz nach Mitternacht waren alle Wahlbezirke ausgezählt.

Wahlberechtigt zur Abgeordnetenhauswahl waren etwa 2,4 Millionen Menschen. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,1 Prozent. 2021 waren es 75,4 Prozent, doch wurde in dem Jahr gleichzeitig auch der Bundestag gewählt.

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Immobilienpreise fallen – «Trendwende verfestigt sich»

Berlin (dpa) – Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind nach Einschätzung der wichtigsten Finanzierer weiter gefallen. Im vierten Quartal 2022 verbilligten sich Wohnungen und Häuser gemessen am dritten Quartal um 1,8 Prozent, zeigt der am Freitag veröffentlichte Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Zum Vorjahresquartal stiegen die Preise im Schnitt um 2,1 Prozent.

Bei Büro- und besonders bei Einzelhandelsimmobilien gingen die Preise in beiden Zeiträumen spürbar zurück. Der gesamte Immobilienindex des vdp fiel damit das zweite Mal in Folge auf Quartalssicht. Nach dem langen Boom verfestige sich die Trendwende am Immobilienmarkt, betonte der Verband, in dem die wichtigsten deutschen Immobilienfinanzierer vereint sind. Der Index des vdp beruht im Gegensatz zu vielen Studien nicht auf ausgewerteten Angebotspreisen, sondern auf Transaktionsdaten von über 700 Banken. Als Hauptgrund für die fallenden Immobilienpreise gelten stark gestiegene Kreditzinsen. Weiterlesen

Svensson erwartet Kampf gegen Augsburg: Widmer vor Rückkehr

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Trainer Bo Svensson erwartet gegen den Tabellennachbarn aus Augsburg am Wochenende ein hart umkämpftes Spiel und kann dabei wieder mit seinem Kapitän Silvan Widmer planen. «Mainz gegen Augsburg ist normalerweise ein Spiel, da knallt es schon in den Zweikämpfen», sagte Svensson am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Der Schweizer Widmer kehrt nach Oberschenkelproblemen zurück und dürfte am Samstag (15.30 Uhr/Sky) dabei sein.

Doch die Rheinhessen kämpfen immer noch mit Verletzungssorgen. Ob Stammtorhüter Robin Zentner, der wieder im Mannschaftstraining dabei ist, in den Kader zurückkehrt, ließ Svensson noch offen. «Die erste Hürde ist das Training. Aber Finn hat es auch gut gemacht», sagte der 43-Jährige mit Blick auf Torhüter Finn Dahmen, der zuletzt für die Mainzer zwischen den Pfosten stand. Weiterlesen

Berlinale 2023 – Filmfestival blickt auch auf Krisen

Von Julia Kilian, dpa

Berlin (dpa) – Mit der Berlinale beginnt kommende Woche eines der größten Filmfestivals der Welt. Dass der Krieg in der Ukraine ein zentrales Thema wird, zeigt sich beim Film «Superpower». Hollywoodstar Sean Penn hat dafür den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Über das Projekt war im vergangenen Jahr öfter geschrieben worden. Nun soll der Dokumentarfilm bei der Berlinale seine Weltpremiere feiern.

Die Arbeit am Film hatte schon vor Kriegsbeginn angefangen. «Als die Regisseure Sean Penn und Aaron Kaufman Anfang 2021 mit den Dreharbeiten zu “Superpower” begannen, schien eine großflächige Invasion der Ukraine durch Wladimir Putin eine ferne Bedrohung», heißt es im Programm der Berlinale. Penn und Kaufman seien in die Ukraine gereist, um mehr über Selenskyj zu erfahren.

Als Russland die Ukraine im Februar 2022 dann angriff, drehten die beiden Filmemacher gerade in Kiew. Während der Berlinale jährt sich nun der Kriegsbeginn. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) betonte im Kulturausschuss des Bundestages, in ihren Vorgesprächen sei wichtig gewesen, dass es kein Festival sein werde, das sich abschotte von dem, was in der Welt los sei. «Sondern dass es genau reflektiert, was in der Welt los ist.»

Videoansprache von Selenskyj angedacht

Bei der Eröffnung der Berlinale am nächsten Donnerstag (16. Februar) soll nach derzeitigen Plänen Selenskyj per Video zu Wort kommen. Details nannte eine Festivalsprecherin noch nicht. Selenskyj war schon bei der Verleihung der Golden Globes sowie den Festivals in Venedig und Cannes zugeschaltet worden.

Neben der Ukraine soll auch die Lage im Iran eine Rolle spielen. Die Berlinale zeigt in rund anderthalb Wochen etwa 280 Filme. Davon gehen 19 Produktionen ins Rennen um den Goldenen Bären, mit dem der beste Film ausgezeichnet wird. Gleich fünf Wettbewerbsbeiträge stammen aus Deutschland. Dazu gehört der neue Film von Margarethe von Trotta: In «Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste» setzt sie sich mit der gleichnamigen Autorin auseinander. Vicky Krieps («Corsage») spielt die Hauptrolle.

Ebenfalls im Wettbewerb läuft «Irgendwann werden wir uns alles erzählen» von Regisseurin Emily Atef, nach dem Roman von Daniela Krien. Das Buch erzählt von der Beziehung einer jungen Frau zu einem älteren Mann auf einem Bauernhof. Christian Petzold ist mit seinem neuen Film «Roter Himmel» dabei, Angela Schanelec mit «Music» und Christoph Hochhäusler mit «Bis ans Ende der Nacht».

Jüngste Jurypräsidentin

Welche Filme am Ende im Wettbewerb etwas gewinnen, entscheidet die Internationale Jury. Geführt wird das Gremium diesmal von US-Schauspielerin Kristen Stewart («Spencer», «Twilight»). Nach Angaben der Berlinale ist sie mit 32 Jahren die jüngste Jurypräsidentin in der Geschichte des Festivals.

Stewart wird am Eröffnungstag schon morgens mit den anderen Jurymitgliedern eine Pressekonferenz geben. Stundenlang sichten sie während des Festivals dann Filme, um zu entscheiden, wer den Goldenen Bären bekommen soll. Im vergangenen Jahr war das Drama «Alcarràs» über Pfirsichbauern in Spanien als bester Film ausgezeichnet worden.

Der Wettbewerb ist nur ein Teil der Filmfestspiele. Für die Berlinale werden auch Kinokarten fürs Publikum verkauft: Vor der Pandemie waren es etwa 330.000 Tickets gewesen. Beim European Film Market kommt die Branche zusammen. Es laufen viele Filme und Serien, Gäste geben Pressekonferenzen und Interviews.

Von Boris Becker bis Steven Spielberg

Zur Eröffnung soll der Film «She Came to Me» gezeigt werden, mit den Darstellern Peter Dinklage («Game of Thrones»), Marisa Tomei («Spider-Man») und Anne Hathaway («Der Teufel trägt Prada»). Im Programm stehen auch die Verfilmung «Sonne und Beton» nach dem Roman von Felix Lobrecht, Helen Mirrens neuer Film «Golda» und «Sisi & Ich» mit Sandra Hüller. Der US-Regisseur Steven Spielberg wird in diesem Jahr für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Auf der Berlinale läuft auch sein neuer Film «Die Fabelmans», der bald ins Kino kommt.

Es soll auch eine Dokumentation über Boris Becker gezeigt werden – der Ex-Tennisstar wird zur Premiere in Berlin erwartet. Die Doku heißt «Boom! Boom! The World vs. Boris Becker». Ebenfalls im Programm stehen eine restaurierte Fassung von Disneys «Cinderella» und «Loriots große Trickfilmrevue». Die Retrospektive widmet sich Coming-of-Age-Filmen. Und erstmals soll in diesem Jahr bei der Berlinale auch eine Serie ausgezeichnet werden.

Finanzierungsfragen

Die Filmfestspiele in Berlin finden zum 73. Mal statt. Das Festival finanziert sich aus Ticketverkäufen, Sponsoring und Zuschüssen vom Bund. Auch beim Festival machen sich die Preise bemerkbar. Energie, Technikdienstleister, Catering – solche Dinge sind teurer geworden, wie Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek vor einigen Wochen sagte. Die Berlinale bekommt nun zusätzliches Geld. Damit das Festival auch 2023 «in vollem Umfang» möglich wird, sollen über die Regelförderung von 10,7 Millionen Euro hinaus einmalig bis zu 2,2 Millionen Euro fließen, wie Kulturstaatsministerin Roth angekündigt hat

Im vergangenen Jahr hatten wegen der Pandemie noch Sicherheitsvorkehrungen gegolten, die nun wegfallen. Die Kinosäle werden wieder voll besetzt. Bei den Karten behält die Berlinale den Onlineverkauf aber bei. Ein Bild, das viele von früher kennen, wird es also nicht mehr geben: Menschen, die mit Schlafsack und Teekanne stundenlang vor den Schaltern warten.

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CDU liegt kurz vor Wiederholungswahl in Berlin klar vorne

Berlin (dpa) – Kurz vor der Wiederholungswahl in Berlin an diesem Sonntag liegt die CDU nach einer neuen Umfrage weiter deutlich vor SPD und Grünen. In der am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa für «Bild» kommen die Christdemokraten auf 25 Prozent. Dahinter folgen die SPD mit 19 Prozent und die Grünen mit 18 Prozent. Die Linke landet in dieser Befragung bei 12 Prozent, die AfD bei 10 Prozent. Die FDP steht bei 6 Prozent. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 10 Prozent.

Rechnerisch möglich wären demnach unterschiedliche Dreierbündnisse unter Führung der CDU. Allerdings hätte auch die aktuelle rot-grün-rote Koalition weiter eine Mehrheit der Sitze im Abgeordnetenhaus. Die jüngsten Wahlumfragen anderer Institute kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Weiterlesen

«Tatort»-Schauspieler Schuster: Ich lese jeden Fanbrief

Dresden (dpa) – Auch im Zeitalter von Instagram, Facebook und Tiktok erhält der 20 Jahre alte «Tatort»-Schauspieler Alessandro Schuster noch einige Fanpost per Brief. «Die Hauptresonanz für meine Arbeit erreiche ich schon in erster Linie über die sozialen Netzwerke und Foren, in denen man den Austausch der Leute über manche Projekte nachlesen kann. Dennoch bekomme ich pro Jahr immer mal wieder in unterschiedlichen Abständen einige Hände voll Briefpost von meiner Agentur in die Hand gedrückt», sagte der Filmsohn der Dresdner «Tatort»-Kommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) der dpa. Weiterlesen

Käufer greifen wieder mehr zu günstigem Obst und Gemüse

Berlin (dpa) – Auch bei Obst und Gemüse schaut die Kundschaft nach Handelsangaben stärker aufs Geld. Verbraucherinnen und Verbraucher seien derzeit insbesondere bei höherwertigen und damit teureren Produkten zurückhaltender,  heißt es beim Deutschen Fruchthandelsverband. «Vorletztes Jahr waren verschiedene Beerensorten der absolute Renner», sagte Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwischen laufen die Kunden daran vorbei. Der Trend geht zurück zum Basissortiment.»

Der Verband hoffe, dass die Preisentwicklung bei Obst und Gemüse trotz der insgesamt hohen Inflation in den kommenden Monaten moderat bleibe. «Das Angebot auf dem Weltmarkt ist im Moment zum Glück relativ hoch, weil angebaut werden kann», erklärte Brügger. «Die Natur wächst weiter, trotz Corona und trotz Problemen in der Lieferkette. Die Marktversorgung war deshalb gut.» Weiterlesen

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