Schuhbeck tröstet sich nach Urteil mit Lieblingstätigkeit

München (dpa) – Der Star-Koch Alfons Schuhbeck hat nach seiner Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe wegen Steuerhinterziehung Ablenkung am Herd gesucht. «Nach dem Prozesstag ist er in die Küche der Tiroler Stuben gegangen. Kochen», hieß es am Freitag aus dem Umfeld des 73-Jährigen. Die Verhandlung und das Urteil hätten ihn recht mitgenommen. «Positiv ist, dass er sehr viel Zuspruch aus seinem Umfeld über Nachrichten erhielt.» Das Landgericht München I hatte am Donnerstag eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verhängt. Rund 2,3 Millionen Euro hatte er nach Ansicht des Gerichts am Fiskus vorbeigeschleust. Die einjährige Haftstrafe seines Mitangeklagten wegen Beihilfe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Ob Schuhbeck tatsächlich ins Gefängnis muss, steht noch nicht fest, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Eine finale Entscheidung über mögliche Rechtsmittel haben seine Verteidiger nach eigenen Angaben derzeit noch nicht getroffen.

 

Bayerns Steuereinnahmen – 2022 vorerst letztes fettes Jahr

München (dpa/lby) – Bayerns Staatssäckel dürfte in diesem Jahr ein vorerst letztes Mal prall gefüllt werden: Die Bayerische Staatsregierung rechnet in ihrer Herbstberechnung für die Steuereinnahmen für 2022 noch einmal mit einem satten Plus von 1,3 Milliarden Euro im Vergleich zur letzten Schätzung im Frühjahr.

Danach geht es aber der Prognose zufolge deutlich bergab: Für 2023 rechnet Finanzminister Albert Füracker (CSU) mit einem Minus von 600 Millionen Euro im Vergleich zur Frühjahrsprognose. Für 2024 gehen die Steuerexperten auf gleicher Basis von einem Minus von 200 Millionen aus. Weiterlesen

Nach Missbrauchsstudie: 51 neue Meldungen beim Bistum

Im Januar erschütterte eine Studie zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising die katholische Kirche. Von 497 Opfern gingen die Gutachter aus – und einem großen Dunkelfeld. In dieses fällt inzwischen womöglich etwas mehr Licht.

München (dpa) – Seit der Vorstellung des Gutachtens über sexuellen Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising haben sich Dutzende weitere mutmaßliche Betroffene gemeldet. Die unabhängigen Ansprechpersonen der Erzdiözese für die Prüfung von Verdachtsfällen zählten bis 20. Oktober 51 neue Meldungen, wie das Bistum auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mitteilte. «Hierzu zählen jedoch unterschiedliche Vorwürfe, auch Grenzverletzungen oder andere», sagte ein Bistumssprecher.

Das vom Bistum bei einer Münchner Anwaltskanzlei in Auftrag gegebene Gutachten hatte bei seiner Vorstellung im Januar weltweit Aufsehen erregt. Die Studie geht von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern aus – und von einem weit größeren Dunkelfeld.

Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wurde in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen – ebenso dem aktuellen Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.

Nach dem aufsehenerregenden Gutachten hat die Erzdiözese die Hilfsangebote für Betroffene verstärkt. Bei der Anlauf- und Beratungsstelle, die das Bistum unmittelbar nach der Vorstellung des Gutachtens einrichtete, gingen bislang (Stand 20. Oktober) 288 Anrufe ein. «Jedoch handelt es sich nicht nur um Betroffene von sexuellem Missbrauch», sagte der Bistumssprecher. Viele Anrufe stammten den Angaben zufolge auch aus anderen Diözesen.

Am Landgericht Traunstein ist die zivile Feststellungsklage eines Mannes anhängig, der angibt, von dem verurteilten Missbrauchstäter Priester H. missbraucht worden zu sein, dessen Fall eine zentrale Rolle in dem Gutachten einnimmt. Weil der emeritierte Papst Benedikt XVI. als Kardinal Joseph Ratzinger Erzbischof von München und Freising war, als Priester H. in die Diözese versetzt wurde, richtet sich die Klage auch gegen ihn.

 

13 Jahre Jugendstrafe für Ermordung eines Mannes in Bad Neustadt

Schweinfurt (dpa/lby) – Für die Ermordung eines Bekannten im unterfränkischen Bad Neustadt ist ein 19-Jähriger zu 13 Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Zudem hat sich das Landgericht Schweinfurt am Donnerstag eine Sicherungsverwahrung des jungen Mannes vorbehalten, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Ein 21 Jahre alter Komplize erhielt wegen Mordes eine Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren. Er will von einer Tötungsabsicht seines Freundes nichts gewusst haben.

Zudem verurteilte die Kammer einen dritten Angeklagten – ebenfalls 21 Jahre alt – wegen Beihilfe zum Mord zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren. Ob die Urteile für die Deutschen rechtskräftig sind, stand zunächst nicht fest. (Az.: 11 Js 13439/21) Weiterlesen

CSU-Leitantrag: Ampel versagt in Krise

München (dpa) – Zur Bewältigung der Folgen des Kriegs in der Ukraine fordert die CSU von der Ampel-Koalition vereinfachte Verfahren für den Ausbau erneuerbarer Energien und eine weitere Nutzung der Kernkraft. Die Entscheidung der Ampelkoalition, die Kernkraftwerke lediglich bis April 2023 laufen zu lassen, sei «ein durchsichtiger ideologischer Kompromiss zur Rettung der zerstrittenen linksliberalen Koalition» und eine «dramatische Fehlentscheidung für unser Land und den Klimaschutz», heißt es im Leitantrag, der am Freitag auf dem Parteitag der CSU in Augsburg beschlossen werden soll.

Das elfseitige Papier mit dem Titel «Mit klarem Kurs durch die Krise. Wir schützen Bayern. Für eine starke Zukunft» wurde am Donnerstag an den Parteivorstand versandt und liegt der dpa in München vor. Im Kern fasst das Papier alle Kritikpunkte zusammen, die die Vertreter der Partei seit Monaten betonen. Zugleich präsentiert sich die CSU mit Blick auf die Landtagswahl 2023 als politischen Gegenentwurf. Weiterlesen

Betreiber von großer Darknet-Drogenplattform festgenommen

Landshut (dpa) – Ermittler haben den mutmaßlichen Betreiber einer großen Drogenplattform im Darknet festgenommen. Der 22 Jahre alte Student aus Niederbayern werde verdächtigt, mit dem illegalen Marktplatz «Deutschland im Deep Web» eine der größten deutschsprachigen Darknet-Plattformen betrieben zu haben, teilten das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) am Donnerstag mit. Der Mann sei am Dienstag in Landshut festgenommen worden und sitze inzwischen in Untersuchungshaft.

Der Mann war laut einem ZCB-Sprecher den Behörden schon zuvor bekannt. Er war demnach im Jahr 2019 verurteilt worden, weil er sich in das Netzwerk einer Schule gehackt hatte. Die Plattform «Deutschland im Deep Web» im verborgenen Teil des Internets soll er seit November 2018 als insgesamt dritte Version unter diesem Namen betrieben haben. Weiterlesen

Gefängnis für Schuhbeck? Gericht will urteilen

München (dpa) – Vor dem Landgericht München I wird es am Donnerstag (9.00 Uhr) ernst für Alfons Schuhbeck. Denn dann soll sich entscheiden, ob der Star-Koch wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe ins Gefängnis muss.

«Ich habe einiges falsch gemacht», hatte der 73-Jährige gesagt und sein Geständnis damit eingeleitet. «Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin.»

Die Staatsanwaltschaft wirft Schuhbeck vor, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro an Steuern, die Schuhbeck so zwischen 2009 und 2016 im «Orlando» und den «Südtiroler Stuben» hinterzogen haben soll. Weiterlesen

Attacke gegen Monet-Bild – Was Museen tun, um Kunst zu schützen

Von Antje Raupach und Christian Thiele, dpa

Mit Kartoffelbrei haben Umweltaktivisten ein wertvolles Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet in Potsdam beworfen. Was können Museen für einen besseren Schutz ihrer Kunstwerke tun?

Berlin (dpa) – Nach dem Angriff von Klimaaktivisten auf ein Gemälde von Claude Monet ist die Empörung groß – aber auch die Angst vor weiteren Attacken auf kostbare Kulturgüter. Viele Museen hätten ihre Vorkehrungen bereits verstärkt, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Museumsbundes, David Vuillaume, der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Allein mehr Wachpersonal einzustellen, sieht er nicht als Lösung. Bei solchen Vorfällen sei der Stresspegel der Mitarbeiter sehr hoch. «Darauf müssen wir die Mitarbeiter vorbereiten und sie auch psychologisch begleiten», sagte Vuillaume.

Erste Maßnahme im Potsdamer Museum Barberini, wo das Gemälde «Getreideschober» (1890) am Sonntag mit Kartoffelbrei beschüttet wurde: das Museum bleibt für einige Tage geschlossen. «Wir werden in dieser Zeit überlegen, wie wir die Sicherheit erhöhen können», sagte Museumsgründer und Kunstmäzen Hasso Plattner den «Potsdamer Neuesten Nachrichten». Aber nicht nur in Potsdam macht man sich derzeit Gedanken, wie man die wertvollen Kunstschätze künftig vor derartigen Attacken sichern kann – auch in anderen großen Häusern wird beratschlagt. Ist das Sicherheitskonzept noch zeitgemäß? Weiterlesen

Tote Polizisten – Frau wegen Verunglimpfung verurteilt

Augsburg (dpa) – Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel in Rheinland-Pfalz ist eine junge Frau wegen Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Das Augsburger Amtsgericht entschied am Mittwoch, dass die 19-Jährige nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wird und ein Gespräch zum Thema Medienkompetenz führen sowie 20 Stunden Hilfsdienste zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung leisten muss.

Die Angeklagte hatte auf Instagram einen Beitrag über das Verbrechen an den beiden Beamten mit «Sind doch nur Polizisten» kommentiert und einen schulterzuckenden Emoji dahintergesetzt. Weiterlesen

18 Tage Wiesn-Party: Oktoberfest 2023 dauert länger

München (dpa) – Das Oktoberfest wird im kommenden Jahr länger dauern als gewöhnlich. Der Münchner Stadtrat beschloss am Mittwoch, die Wiesn um zwei Tage zu verlängern. Vom 16. September bis zum 3. Oktober haben Besucher dann 18 Tage Zeit, sich in Bierzelten, Fahrgeschäften und an zahlreichen Ständen zu vergnügen. «Hoffen wir dass das das Wetter besser wird, dann macht es auch Sinn», kommentierte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Entscheidung, der sich fast alle Parteien angeschlossen hatten mit Ausnahme der Fraktion Die Linke/Die Partei. Weiterlesen

Tote Polizisten: Frau wegen Verunglimpfens verurteilt

Augsburg (dpa) – Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel in Rheinland-Pfalz ist eine junge Frau wegen Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Das Augsburger Amtsgericht entschied am Mittwoch, dass die 19-Jährige nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wird und ein Gespräch zum Thema Medienkompetenz führen sowie 20 Stunden Hilfsdienste zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung leisten muss. Die Angeklagte hatte auf Instagram einen Beitrag über das Verbrechen an den beiden Beamten mit «Sind doch nur Polizisten» kommentiert und einen schulterzuckenden Emoji dahintergesetzt. Weiterlesen

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