Koblenzer Beteiligung an Kriegsübung von Sanitätsdiensten

Koblenz (dpa) – Koblenzer Experten liefern den Rahmen für eine sanitätsdienstliche Übung von rund 20 Staaten für den Kriegsfall. «Es geht um die Frage, wie wir eine große Anzahl von Patienten, Blut und Sauerstoff innerhalb eines multinationalen Zusammenschlusses möglichst sicher transportieren können», sagt der Sprecher der multinationalen Koordinierungsstelle für Sanitätsdienste in Koblenz, Rico Maderthoner, der Deutschen Presse-Agentur. «Unser Auftrag ist, in einem hochintensiven Konfliktszenario mit hoher Kampf- und Opferintensität auf eine hohe Verwundetenrate an der Front reagieren zu können.» Bei der Übung vom 4. bis 9. April im ungarischen Balatonakarattya würden bis zu 150 Teilnehmer erwartet.

Laut dem Direktor des sanitätsdienstlichen Dienstleistungs- und Hilfsinstrumentes der 18 Mitgliedsnationen (Multinational Medical Coordination Centre/European Medical Command) in Koblenz, Generalarzt Stefan Kowitz, soll sie dazu beitragen, «unseren Bereitschaftsstatus und unsere Zusammenarbeit zu verbessern». Nach Worten von Korvettenkapitän Maderthoner gilt das Projekt somit auch als «ein unterstützender Teil für eine gemeinsame multinationale Widerstandsfähigkeit». Bei der Simulation geht es um vier fiktive Staaten mit einem Einparteiensystem, die sich im Bündnis «Occasus» zusammengeschlossen haben. Sie haben gemeinsame kulturelle Wurzeln und ein unterschiedlich ausgeprägtes Misstrauen gegen den Westen. In der Übung streben sie danach, ein unbestreitbares Gegenstück zu westlichen Ländern zu werden. Der Streit um ein Fischerboot löst einen simulierten internationalen Konflikt aus. Maderthoner sagt angesichts des Ukraine-Krieges: «Natürlich haben solche Übungen einen aktuellen Bezug. Mit Blick auf die Vorbereitungszeiten für dieses Event stellt sie aber trotzdem keine Reaktion auf die momentane internationale Lage dar.»

 

 

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