Juwelenraub aus Grünem Gewölbe – Geständnis im Prozess

Dresden (dpa) – Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe Dresden hat einer der Angeklagten ein Geständnis abgelegt. «Ich war nicht nur in Dresden, sondern selbst in den Räumen des Grünen Gewölbes», sagte der 29-Jährige vor Gericht.

Sein Auftrag sei gewesen, mit einer nichtangeklagten Person durch das zuvor präparierte Fenster zu klettern, die Vitrine im Juwelenzimmer zu zerschlagen und Schmuckstücke zu stehlen, «weil ich kräftig bin und dazu bereit war».

In die ursprüngliche Tatplanung war der Mann nach eigenen Angaben nicht involviert. Er sei zwei bis drei Monate zuvor angesprochen worden, ob er mitmachen wolle. «Die Idee war nicht von mir.» Diese sei aus der Begeisterung «einer anderen Person» von einer Klassenfahrt ins Grüne Gewölbe und dem dort ausgestellten Grünen Diamanten entstanden, der Plan über ein Jahr entwickelt worden.

«Ich bin derjenige mit der Taschenlampe, der andere hat mir gesagt, wo es langging», sagte der 29-Jährige und revidierte seine Einlassung vom März 2022. Sein Tatbeitrag sei «deutlich gewichtiger» als damals angegeben. So sei er auch bei zwei der Erkundungstouren nach Dresden zur Vorbereitung dabei gewesen. «Ich wunderte mich, dass man sich so frei und unbemerkt dort bewegen konnte und das nicht bemerkt wurde», erklärte er.

Spektakulärer Diebstahl mit Axt

Der Einbruch in das sächsische Schatzkammermuseum am 25. November 2019 war einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle in Deutschland und machte auch international Schlagzeilen. Zwei Täter drangen über ein unbemerkt Tage zuvor präpariertes Fenster ins Residenzschloss ein, schlugen mit einer Axt Löcher in die Vitrine mit den prächtigsten Preziosen und rissen heraus, was sie zu fassen bekamen. Das Ganze dauerte nur wenige Minuten, als die Polizei eintraf, waren Diebe samt Beute verschwunden.

Laut Anklage erbeuteten sie 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro. Zudem sollen sie über eine Million Euro Sachschäden hinterlassen haben. So wurde ein Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses angezündet, um Spuren zu verwischen.

Nach Sondierungsgesprächen waren die meisten Schmuckstücke kurz vor Weihnachten über einen der Verteidiger zurückgegeben worden, teilweise beschädigt und unvollständig. Für den Deal zwischen Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht, mit dem ein reduzierter Strafrahmen in Aussicht steht, müssen die Angeklagten jedoch konkrete Angaben zum Coup und ihrer Beteiligung machen.

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