Ford-Entscheidung auch Niederlage für Landesregierung

Saarlouis/Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Entscheidung von Ford gegen Saarlouis als Produktionsstandort für Elektro-Autos ist nach Ansicht von FDP-Landeschef Oliver Luksic auch «eine schwere Niederlage» für die Landesregierung. «Nach solch langwierigen Gesprächen keinen klaren Plan B in der Tasche zu haben, ist besonders erschreckend», teilte der Bundestagsabgeordnete am Mittwoch mit. Es sei «abenteuerlich», wieso die Landesregierung «ohne Konzept und ohne klaren Zusagen von Ford scheinbar um die 500 Millionen Euro Steuergeld» bereit gehalten habe.

Die Ereignisse um den Ford-Standort in Saarlouis hätten sich «schon seit langem» angedeutet und seien «ein herber Tiefschlag» für Saarlouis und das ganze Saarland. «Sowohl die Entscheidung, aber auch der ganze Prozess verursachen einen massiven Schaden der Marke Ford in Deutschland», erklärte er.

Kritik an der Landesregierung kam auch von der Saar-Linke. Das Umstellen auf batteriebetriebene Fahrzeuge sei verbunden mit «einem erheblichen Rückgang der manuellen Wertschöpfung» in den Unternehmen, teilte Landesvorsitzender Thomas Lutze mit. «Hier hätte Frau (Anke) Rehlinger als (frühere) langjährige Wirtschaftsministerin Vorsorge treffen und die Produktion anderer Industrieprodukte am Automobilstandort Saarlouis anregen müssen.»

Der saarländische AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth teilte mit: «Diese Entwicklung ist die direkte Konsequenz aus der Verteufelung des Verbrennungsmotors und der beinahe schon religiösen Hingabe an eine Technologie, die in der Fläche nach wie vor nicht marktreif ist.» Nun gingen wohl weitere tausende Arbeitsplätze im Saarland verloren.

 

 

 

 

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