Viele Deutsche greifen wieder zum Festnetz-Telefon

Heidelberg (dpa) – Zum Telefonieren greifen wieder mehr Bundesbürger auf das Festnetz zurück. Wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox ergab, nutzen 81 Prozent der Befragten einen stationären Anschluss.

2021 hatte der Anteil in der gleichen Umfrage bei 73 Prozent gelegen. Die Befragten waren zwischen 18 und 69 Jahre alt. Nach Einschätzung des Verivox-Experten Jens-Uwe Theumer liegt die Entwicklung daran, dass bei vielen Menschen der Handyempfang daheim unzureichend sei. «Die Mobilfunkversorgung lässt vor allem in Innenräumen weiter zu wünschen übrig.» Weiterlesen

SPD-Chef Klingbeil: «Wir stehen vor dramatischen Monaten»

Berlin (dpa) – SPD-Chef Lars Klingbeil hat vor drastischen Folgen für den Industriestandort Deutschland gewarnt, sollte der russische Präsident Wladimir Putin die Gaspipeline Nord Stream 1 dauerhaft abschalten.

«Wir stehen vor dramatischen Monaten», sagte er in der Sendung «Frühstart» von RTL und ntv. Viele Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen litten schon jetzt unter einer hohen Belastung. «Da muss man jetzt gemeinsame Wege finden, wie wir als Land durch diese schwierigen Monate durchkommen.» Weiterlesen

Kanzler Scholz startet Aktion gegen Preissteigerungen

Von Basil Wegener, dpa

Berlin (dpa) – Zum Start der sogenannten Konzertierten Aktion gegen die Preissteigerungen sind Rufe nach zusätzlichen Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger lauter geworden.

Nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll es zum Auftakt der Aktion am heutigen Montag aber noch keine Ergebnisse geben. Scholz hatte den Dialog mit Gewerkschaften, Arbeitgebern, Bundesbank und Wissenschaftlern initiiert, um dem Preisdruck etwas entgegenzusetzen. Weiterlesen

Höhere Zinsen: Experten erwarten mehr Zwangsversteigerungen

Frankfurt/Main (dpa) – Wegen der steigenden Zinsen erwarten Experten, dass mehr Menschen Wohnungen oder Häuser zwangsversteigern müssen.

Zinserhöhungen, die hohe Inflation und das gesunkene Verbrauchervertrauen träfen gerade die Schicht der mittleren Haushaltseinkommen, erklärte Walter Ruesch, Geschäftsführer beim Fachverlag Argetra, am Freitag. Es werde kaum Verhandlungsspielraum mit Banken geben, die Immobilien in den vergangenen Jahren «bis an den Anschlag finanziert haben». «Die Folge wird unwillkürlich sein, dass die Zahl der Zwangsversteigerungen steigen wird.»

Wegen der Verfahrensdauer von ein bis zwei Jahren werde sich das jedoch erst in den Jahren 2023 und 2024 deutlich bemerkbar machen, sagte Ruesch. «Aktuell haben wir lediglich eine leichte Steigerung.» Der Fachverlag Argetra veröffentlicht regelmäßig Berichte zu Immobilien-Zwangsversteigerungen und wertet dazu die entsprechenden Termine an allen knapp 500 Amtsgerichten hierzulande aus. Weiterlesen

Mieterbund fordert Entlastungspaket

Berlin (dpa) – Angesichts der Preisexplosion bei Energie fordert der Deutsche Mieterbund die Bundesregierung zu einem Entlastungspaket für Mieterinnen und Mieter auf. So verlangt der Verband ein Kündigungsmoratorium.

Es müsse sichergestellt werden, dass niemandem gekündigt werden dürfe, der wegen stark gestiegener Heizkosten seine Nebenkostenabrechnung oder hohe Preisanpassungen nicht fristgerecht bezahlen könne.

Außerdem müsse es für alle einkommensschwachen Haushalte einen dauerhaften Heizkostenzuschuss geben. Das Wohngeld solle erhöht werden. Durch einen Gaspreisdeckel könne gesetzgeberisch ausgeschlossen werden, dass die Endkundenpreise ins Unermessliche stiegen. Zudem fordert der Mieterbund, dass Strom- und Gassperren verhindert und Mieterhöhungen stärker begrenzt werden.

Warnungen ernst nehmen

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Die Warnungen des Mieterbunds müssen wir ernst nehmen.» Mieterinnen und Mieter drohten extreme Energiepreissteigerungen im Herbst und Winter, nachdem die Preise für Gas und Strom ja bereits gestiegen sind.

Mast sagte: «Wir müssen verhindern, dass Menschen auf der Straße landen, weil sie ihre Nebenkosten nicht mehr zahlen können.» Dafür müssten alle Hebel in Bewegung gesetzen werden. «Wir stehen an der Seite des Mieterinnen und Mieter», versprach die SPD-Politikerin.

Die absolute Mehrheit der Mieter beziehe Gas als Heizenergie und wäre von den Tariferhöhungen direkt betroffen, so der Mieterbund. Dies würde entweder über eine sofortige Vertragsanpassung bei Gas-Etagenheizungen passieren oder im Rahmen der Nebenkostenabrechnung durch erhöhte Voraus- beziehungsweise Nachzahlungen an den Vermieter. Dieses Szenario drohe, wenn die Bundesnetzagentur eine erhebliche Reduzierung der Gasimportmenge feststelle.

Gaslieferungen durch Nord Stream gedrosselt

Russland hatte Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream gedrosselt. Am 11. Juli beginnt eine jährliche, zehntägige Wartung der Pipeline. Fraglich ist, ob Russland den Gashahn danach wieder aufdreht.

Der Mieterbund warnt, die Folgen einer sofortigen Marktpreisanpassung seien unabsehbar und müssten rechtlich geregelt und sozial abgefedert werden. Im Falle einer Preisanpassungsklausel müssten weitergegebene Kosten reguliert werden. Ansonsten drohten soziale Verwerfungen.

 

 

 

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Ein Monat Steuersenkung auf Sprit: Nur teilweise entlastet

München (dpa) – Einen Monat nach dem Start sind viele Autofahrer enttäuscht von der Spritsteuersenkung. An keinem Tag seit dem 1. Juni waren Benzin oder Diesel um die volle Höhe der Steuerentlastung billiger als am 31. Mai, wie aus aktuellen Zahlen des ADAC vom Donnerstag hervorgeht.

Insbesondere bei Diesel wurde die Entlastung schnell von einem Preisanstieg aufgezehrt, so dass der Kraftstoff zwischenzeitlich sogar teurer war als vor der Steuersenkung.

Zuletzt haben die Spritpreise wieder etwas nachgegeben: Am Mittwoch kostete Super E10 im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,861 Euro pro Liter. Das ist zwar der niedrigste Wert im Monat, allerdings nur 29 Cent weniger als vor der Steuersenkung um 35,2 Cent. Diesel lag bei 2,019 Euro pro Liter. Damit ist es 2,5 Cent billiger als vor der Steuersenkung um 16,7 Cent. Am billigsten innerhalb des Juni war Diesel gleich am ersten Tag – damals lag der Preis immerhin 11,6 Cent niedriger als am 31. Mai. Am Donnerstag, dem letzten Tag des Juni setzte sich der aktuelle leichte Abwärtstrend bei Diesel fort. Der E10-Preis war weitgehend unverändert. Weiterlesen

Die Ökostrom-Umlage wird abgeschafft – was das bringt

Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Sie steht fast ein wenig im Schatten der Gaskrise: die Abschaffung der EEG-Umlage. Von Freitag (1. Juli) an müssen Stromkunden die Förderung des Ökostroms nicht mehr über die Stromrechnung zahlen. Die Bundesregierung spricht von einer erhebliche Entlastung.

Experten sagen: Den starken Anstieg der Energiekosten mildert das nur geringfügig. Längst gibt es eine Debatte darüber, wie Bürgerinnen und Bürger stärker entlastet werden könnten und wie Energie gespart werden soll. Und was passiert, wenn Russland den Gashahn bald völlig abdrehen sollte und die Preise weiter explodieren? Weiterlesen

Grundsteuer, Rente, Kündigungsbutton: Das bringt der Juli

Berlin (dpa) – Die Renten steigen, der Mindestlohn auch und wer einen Vertrag im Internet geschlossen hat, kann ihn künftig leichter kündigen. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen im Juli:

Wegfall der EEG-Umlage

Nach mehr als 20 Jahren fällt die sogenannte EEG-Umlage weg, die Kunden über die Stromrechnung zahlen. Sie beträgt momentan noch 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Experten erwarten durch die Abschaffung zwar kein Sinken der Strompreise, aber zumindest eine Dämpfung des starken Anstiegs. Weiterlesen

Anstrengender Reisesommer? – Engpässe drohen auch am BER Flughafen

Schönefeld (dpa) – Es könnte der erste richtige Reisesommer seit Ausbruch der Corona-Pandemie werden: Keine bedrohliche Virusvariante im Ausland bestimmt die Schlagzeilen; die Reisebeschränkungen vor allem in der EU sind deutlich gelockert. «Wir sehen eine sehr starke Nachfrage nach Urlaubsreisen», sagte Easyjet-Deutschlandchef Stephan Erler der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Hauptstadtflughafen BER. «Mit der Abnahme der massiven Corona-Einschränkungen und Berichterstattung sind Kunden zuversichtlicher.»

Doch wie an vielen anderen deutschen Flughäfen auch, drohen am BER Personalengpässe bei Fluggesellschaften und Dienstleistern die Reiselust während der Sommerferien zu trüben. Tenor bei den Unternehmen: Wir sind personell grundsätzlich für den Ansturm aufgestellt – doch unplanmäßige Ausfälle könnten die Abläufe schnell durcheinander bringen. Weiterlesen

Ein Monat 9-Euro-Ticket: Weniger Stau durch Sonderfahrkarten

Berlin (dpa) – Millionen Menschen haben im ersten Gültigkeitsmonat das 9-Euro-Ticket gekauft – und damit wohl auch den Berufsverkehr auf den Straßen entlastet. Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge wurden bundesweit rund 21 Millionen der Sonderfahrkarten verkauft.

«Zusammen mit den etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten, ist damit die vorher von der Branche kalkulierte Zahl von 30 Millionen Tickets pro Monat nicht nur erreicht, sondern sogar leicht überschritten worden», teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. Die Zahlen beziehen sich auf den Juni. Weiterlesen

Sozialverband: Nahverkehr soll dauerhaft günstig bleiben

Berlin (dpa) – Der Sozialverband Deutschland fordert auch nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets günstige Nah- und Regionalverkehrsangebote – und will dafür auch für den Straßenbau vorgesehenes Geld umschichten.

«Die Politik muss jetzt die Chance nutzen und langfristige Weichen für nachhaltige und bezahlbare Mobilität stellen, indem ÖPNV und Nahverkehr verbessert und für jeden bezahlbar werden», sagte Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands, der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Als Beispiel für solche Angebote nannte er ein «365-Euro-Jahresticket». Weiterlesen

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