Videos von US-Kapitol-Attacke: Entrüstung über Fox-Moderator

Washington (dpa) – Die Weitergabe von Überwachungsaufnahmen der Kapitol-Attacke und Aussagen eines Talkmasters des Senders Fox News haben in den USA für Empörung gesorgt. Hintergrund ist eine viel kritisierte Entscheidung des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy.

Dieser hatte dem seiner Partei wohlgesonnenen Moderator Tucker Carlson exklusiv Zehntausende Stunden Videomaterial von der Stürmung des Kapitols überlassen. Der rechte Talkmaster zeigte am Montag- und Dienstagabend (Ortszeit) einige ausgewählte Bilder und kommentierte diese ganz im Sinne von Ex-Präsident Donald Trump, der immer wieder fälschlich behauptet, damals seien lediglich friedliche Demonstranten unterwegs gewesen. Weiterlesen

Sonderuntersuchung nach Entgleisen eines Chemikalien-Zugs

Washington (dpa) – Die US-Behörde für Transportsicherheit hat nach dem Entgleisen eines mit Chemikalien beladenen Güterzugs im Bundesstaat Ohio und weiterer Unfälle eine Sonderuntersuchung beim Eisenbahnunternehmen Norfolk Southern angekündigt. Seit Dezember 2021 habe die Behörde NTSB fünf schwere Unfällen untersucht, an denen Norfolk Southern beteiligt gewesen sei, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung.

Die Behörde sei besorgt, dass mehrere organisatorische Faktoren eine Rolle bei den Unfällen gespielt haben könnten, einschließlich der Sicherheitskultur. Man werde daher die Sicherheitspraktiken des Unternehmens eingehend untersuchen. Gleichzeitig sollte das Unternehmen nicht warten, um die Sicherheit zu verbessern, teilte die NTSB mit. Weiterlesen

David Chipperfield erhält den Pritzker-Preis

Chicago (dpa) – Der Brite David Chipperfield erhält den diesjährigen Pritzker-Preis für Architektur. «Subtil und doch kraftvoll, gedämpft und doch elegant, ist er ein produktiver Architekt, der radikal in seiner Zurückhaltung ist und seine Ehrfurcht vor Geschichte und Kultur demonstriert», teilte die Jury am Dienstag mit. Der Pritzker-Preis ist die renommierteste Auszeichnung der Architektur-Branche und ist mit 100 000 Dollar dotiert. Weiterlesen

Passagier will Tür in Flugzeug öffnen und attackiert Crew

Boston/Washington (dpa) – Mit Drohungen, Hantieren an einer Flugzeugtür und einer Attacke auf die Crew hat ein Passagier auf einem Inlandsflug in den USA Besatzung und Insassen in Atem gehalten. Der Mann soll auf einem Flug zwischen den Metropolen Los Angeles und Boston versucht haben, eine Flugzeugtür zu öffnen.

Im Anschluss habe er die Flugbesatzung mit einem abgebrochenen Metalllöffel angegriffen, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Massachusetts am Montag mit. Eine Passagierin schilderte am Dienstag dem Sender CNN ihre Erlebnisse. Mehrere andere Insassen an Bord überwältigten den 33-Jährigen demnach schließlich und hielten ihn in Schach, bis das Flugzeug landete. Weiterlesen

Wie Chicago: Auch New York hat jetzt eine «Bohne»

New York (dpa) – Eine verspiegelte und bohnenförmige Skulptur gilt als große Attraktion von Chicago – und jetzt hat auch New York so eine «Bohne». In Chicago steht die offiziell «Cloud Gate» betitelte Skulptur des indisch-britischen Künstlers Anish Kapoor seit 2006 im Stadtzentrum und gilt bei Einheimischen und Besuchern als beliebter Ort für Fotos. Weiterlesen

Giancarlo Giannini enthüllt seinen Hollywood-Stern

Los Angeles (dpa) – Die italienische Filmlegende Giancarlo Giannini ist auf Hollywoods «Walk of Fame» verewigt worden. Der 80-jährige Schauspieler enthüllte die 2752. Plakette auf dem berühmten Bürgersteig. «Ich mag diesen Stern sehr», strahlte Giannini in seiner Dankesrede. Hier sei er von vielen Kollegen und Freunden umgeben, die diese Ehre bereits empfangen hätten. Weiterlesen

Xi Jinping: USA und Westen wollen Chinas Aufstieg bremsen

Peking (dpa) – Mit ungewöhnlich direkten Worten hat Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping den USA und dem Westen vorgeworfen, den Aufstieg seines Landes in der Welt bremsen zu wollen.

Am Rande der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Peking sagte der Präsident nach Angaben der Staatsmedien vom Dienstag, dass sich das Umfeld für Chinas Entwicklung «dramatisch verändert» habe und die Unwägbarkeiten stark zugenommen hätten. «Insbesondere die westlichen Länder, angeführt von den USA, verfolgen eine umfassende Eindämmung, Einkreisung und Unterdrückung Chinas, was nie da gewesene schwere Herausforderungen für die Entwicklung Chinas mit sich bringt.» Weiterlesen

Apple: Offene Fragen bei Öffnung für andere App-Stores

Brüssel (dpa) – Apple sieht noch grundlegende offene Fragen bei der Umsetzung neuer EU-Regeln zur Öffnung von Smartphone-Plattformen. Der Konzern ist vom europäischen Digital Markets Act (DMA) besonders stark betroffen, da er auf seinem iPhone unter anderem erstmals andere App-Stores zulassen muss. Apple warnte vor der Verabschiedung der neuen Plattform-Regeln lange, dass dies die Sicherheit der Nutzer gefährden könne.

Jetzt sagte Apple-Manager Kyle Andeer bei einer Debatte in Brüssel am Montag, dass der Konzern daran arbeite, die DMA-Vorgaben zu erfüllen. Zugleich gehe man der Frage nach, auf welche Weise andere App-Stores zugelassen werden könnten, ohne die Integrität der Apple-Produkte zu gefährden. Weiterlesen

Hundeschlitten konkurrieren beim Iditarod-Rennen

Anchorage (dpa) – Mehr als 30 Frauen und Männer konkurrieren dieses Jahr beim 51. Iditarod-Hundeschlittenrennen in Alaska. Bei dem am Sonntag offiziell gestarteten Wettkampf müssen die Kontrahentinnen und Kontrahenten mehr als eine Woche lang über 1000 Kilometer Distanz zurücklegen. Iditarod gilt als härtestes Hundeschlittenrennen der Welt. Dieses Jahr handelt es sich mit 33 Gespannen – geführt von acht Frauen und 25 Männern – um das kleinste Feld in der Geschichte, nachdem mehrere frühere Champions nicht mehr angetreten waren. Titelverteidiger ist der US-Amerikaner Brent Sass. Weiterlesen

Lynyrd Skynyrd: Gitarrist Gary Rossington gestorben

Jacksonville (dpa) – Der US-amerikanische Gitarrist und Songwriter Gary Rossington ist am Sonntag gestorben. Das bestätigte die legendäre US-Rockband Lynyrd Skynyrd auf ihrer Facebook-Seite. Lieder wie «Sweet Home Alabama» (1974) und «What’s Your Name» (1977) machten die Gruppe aus Jacksonville in Florida weltberühmt. Weiterlesen

Gründertochter rückt an Huawei-Spitze auf

Von Andreas Landwehr, dpa

Peking (dpa) – An der Spitze des chinesischen Telekomriesen Huawei steht eine politisch heikle Personalentscheidung an, die Auswirkungen auf das schwierige Verhältnis zu den USA haben könnte. Die einst ins Visier der US-Justiz geratene Tochter des Firmengründers, Finanzchefin Meng Wanzhou, soll zum 1. April erstmals den rotierenden Vorsitz des Konzerns übernehmen. Informierte Kreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur in Peking, dass damit eine Nachfolgeregelung für den 78-jährigen Konzernchef Ren Zhengfei eingeleitet werden soll.

Der Aufstieg der 51-Jährigen in die Unternehmensspitze könnte die erheblichen politischen Vorbehalte in den USA gegen Huawei noch verstärken. Nach Presseberichten erwägt US-Präsident Joe Biden gegenwärtig, die Sanktionen gegen das Unternehmen noch zu verschärfen. Huawei könnte der Zugang zu Halbleitern von wichtigen US-Zulieferern wie Qualcomm oder Intel verwehrt werden. Die USA machen Gefahren für die nationale Sicherheit geltend.

Doch Peking sieht die Sanktionen vielmehr als Versuch des Rivalen USA an, Chinas technologischen und politischen Aufstieg in der Welt zu bremsen. «Externe Versuche, China zu unterdrücken und einzudämmen, eskalieren», beklagte Premier Li Keqiang am Sonntag bei der Eröffnung der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Um angesichts des Gegenwinds stärker auf eigenen Füßen zu stehen, treibt China die technologische Innovation mit allen Mitteln voran.

2018 in Kanada festgenommen

Die Tochter des charismatischen Huawei-Gründers gewann Ende 2018 zweifelhafte internationale Prominenz. Auf Ersuchen der US-Justiz wurde die Finanzchefin unter dem Vorwurf des Bankbetrugs zur Umgehung von Sanktionen gegen den Iran in Kanada festgenommen. Das Tauziehen weitete sich gleich zu Beginn zu einem Drama aus, als zwei Kanadier unter Spionageverdacht in China festgenommen wurden. Diplomaten sprachen von «Geiselpolitik».

Drei Jahre wurde die Top-Managerin in Vancouver in einem lockeren Hausarrest festgehalten und kämpfte gegen ihre Auslieferung in die USA. Im September 2021 konnte Meng Wanzhou nach einem Deal mit den US-Strafverfolgern – im Gegenzug für die Freilassung der beiden Kanadier – in ihre Heimat zurückkehren, wo sie als Heldin gefeiert wurde. Das Kapitel wurde erst im vergangenen Dezember geschlossen, als die US-Ankläger den Fall wie vereinbart fallen ließen.

Ohne ein Datum zu nennen, bestätigte Huawei auf dpa-Anfrage, dass Meng Wanzhou in diesem Jahr «in Übereinstimmung mit unserer bekannten Führungsstruktur» für sechs Monate rotierende Vorsitzende werde. Im Vorjahr war die Managerin bereits neben Eric Xu und Ken Hu zur dritten Führungskraft für den rotierenden Vorsitz aufgerückt.

USA: Gefahr von Spionage oder Sabotage

Ungeachtet aller Widrigkeiten hat sich der Technologieriese heute nach eigenen Angaben «aus dem Krisenmodus» befreit. Es ist von einer «neuen Normalität» die Rede. Der Umsatz war 2022 mit 636,9 Milliarden Yuan (Ende 2022 etwa 86,08 Mrd Euro) stabil ausgefallen, nachdem er im Vorjahr aber um 28,6 Prozent eingebrochen war. Ende März soll das Jahresergebnis verkündet werden.

Die USA begründen die Sanktionen mit Verbindungen Huaweis zu chinesischen Behörden und warnen vor der Gefahr von Spionage oder Sabotage. Dem Konzern wurde unter anderem der Zugang zum US-Betriebssystem Android gekappt, was dessen Smartphone-Geschäft schwer belastete. Wie sehr sich das Geschäft zwangsweise gewandelt hat, zeigte sich vergangene Woche auf der großen Mobilfunkmesse in Barcelona, wo Huawei keine neuen Smartphones mehr vorstellte.

Huawei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Seit mehr als 30 Jahren arbeite der Telekomausrüster mit mehr als 1500 Netzbetreibern in mehr als 170 Ländern und Regionen. «Wir haben eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in der Cybersicherheit.» Eine Diskussion über Netzwerksicherheit sei sicher nötig, aber «eine Bewertung anhand des Herkunftslandes» sei «diskriminierend».

Für Huawei geht es auch auf ungewohntes Terrain

«Glücklicherweise herrscht in Deutschland ein faktenbasierer Ansatz», stellte Huawei fest. Aber es gebe Verunsicherung unter Kunden und verantwortlichen Stellen in Deutschland, die in der «neuen Normalität» zerstreut werden müsse.

Der Druck der USA bringt Huawei auch dazu, sein Geschäft schneller zu diversifizieren als erwartet – in Cloud-Dienste, technische Unterstützung für Industrie und in Dienstleistungen. Es geht auch auf ungewohntes Terrain: Auto, Gesundheit, Bildung, Logistik und Bergbau. «Gerade in Deutschland spielt der Bereich Smart Manufacturing eine wichtige Rolle», sagt der jetzige Vorsitzende Xu.

Gründer Ren Zhengfei hat das Unternehmen mit seinen Vision von bescheidenen Anfängen zum Weltkonzern gemacht. Die Frage ist, ob seine Tochter die großen Fußstapfen ausfüllen kann. In der Rivalität mit den USA will Huawei am liebsten «kein geopolitischer Mitspieler» sein – sondern schlicht ein Technologiekonzern. Aber es bleibt die Frage, ob Huawei «der geopolitischen Schwerkraft trotzen kann», wie es chinesische Experten formulieren.

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