Alle Augen auf New York: Trump vor Gericht erwartet

New York (dpa) – Hubschrauber kreisen über dem Trump-Tower in Manhattan, auf der Straße sind Barrikaden errichtet, Dutzende Pressevertreter und vereinzelte Demonstranten warten gebannt: New York rüstet sich vor der Verlesung der Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für einen historischen Tag. Der Republikaner kam gestern unter medialer Dauerbeobachtung in der Metropole an der Ostküste an.

Dort soll Trump nach der beispiellosen Anklage gegen ihn heute vor Gericht erscheinen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass sich ein Ex-Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss. New York hat die Sicherheitsvorkehrung wegen befürchteter Ausschreitungen hochgefahren. Weiterlesen

Pornostar, Zeuge, Ankläger: Figuren bei der Trump-Anklage

Von Christiane Jacke, Benno Schwinghammer und Christian Fahrenbach, dpa

New York/Washington (dpa) – Donald Trump wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Also doch. Nach Jahrzehnten von Skandalen und Rechtsstreitigkeiten, die ihm nichts anhaben konnten, muss sich der 76-Jährige nun als erster Ex-Präsident in der Geschichte der USA in einem Strafverfahren verantworten.

Es geht um Schweigegeld an einen Pornostar. Aber nur entfernt – eigentlich geht es um die Frage, ob die Zahlungen womöglich gegen Regeln zur Wahlkampffinanzierung verstießen.

Im Fokus stehen drei Figuren: Die Pornodarstellerin, mit der alles ins Rollen kam. Ein Zeuge, der Trump gut kennt und der eine Schlüsselrolle in dem Verfahren haben dürfte. Und der Staatsanwalt, der es in diesem schwierigen Fall mit Trump aufnimmt.

Stormy Daniels – Die Frau, mit der alles begann

Die 44 Jahre alte Pornodarstellerin, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Trump, was er vehement bestreitet. Nach ihren Angaben lernten sich die beiden im Sommer 2006 bei einem Golfturnier-Wochenende am Lake Tahoe kennen und schliefen dort miteinander – nur wenige Monate, nachdem Trumps Ehefrau Melania den gemeinsamen Sohn Barron auf die Welt brachte.

Daniels plauderte in Interviews pikante Details der angeblichen Liaison aus und behauptet, Trump und sie hätten auch danach über Monate Kontakt gehabt. Trump weist all das als «falsche und erpresserische Anschuldigungen» zurück. Daniels brachte es durch die Geschichte jedenfalls zu internationaler Bekanntheit.

Sie wuchs in ärmlichen und schwierigen Verhältnissen in Baton Rouge im Bundesstaat Louisiana auf. Nach der Trennung ihrer Eltern lebte sie als Kind mit ihrer Mutter, die sie oft allein ließ. Daniels wurde als Neunjährige von einem Nachbarn missbraucht, wie sie später in einem Buch offenlegte. In Interviews hat sie beschrieben, wie sie sich als Kind als eine Art Aussätzige fühlte: arm, etwas verloren, ohne gescheite Klamotten, nach Zigarettenrauch stinkend, mit einer strauchelnden Mutter und ohne funktionierende Familie.

Als junge Frau stieg sie in die Pornoindustrie ein und machte Karriere – als Darstellerin und später auch als Autorin und Regisseurin. Ihr Ehemann, der vierte, ist ebenfalls Pornodarsteller. Aus einer vorherigen Beziehung hat Daniels eine Tochter.

2016 – mitten im Präsidentschaftswahlkampf, aus dem Trump damals als Sieger hervorging – erhielt Daniels Schweigegeld, um ihre Behauptung zu unterlassen, sie habe Sex mit dem Republikaner gehabt. Dazu dass sich Trump im Zusammenhang mit der Zahlung nun in einem Strafverfahren verantworten muss, sagte Daniels der britischen Zeitung «The Times» vor wenigen Tagen: «Er hat so viel Schlimmeres getan, für das er schon früher hätte bestraft werden müssen.»

Michael Cohen – Ex-Trump-Anwalt und wichtigster Zeuge

Mehr als ein Jahrzehnt lang arbeitete der Jurist für Trump und war eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Republikaner. Er wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben – bis es zum Bruch zwischen beiden kam. Vor Gericht und dem Kongress erhob Cohen danach schwere Vorwürfe gegen Trump. An der Glaubwürdigkeit Cohens dürfte der Fall maßgeblich hängen, weil er das direkte Bindeglied zwischen Trump und den Zahlungen ist. Er gilt als der wichtigste Zeuge.

Der heute 56-Jährige hat gestanden, 130.000 Dollar Schweigegeld an Stormy Daniels gezahlt zu haben, um zu verhindern, dass sie im Wahlkampf 2016 über ihre angebliche Affäre mit Trump sprach. Cohen sagt, er habe Zahlungen dieser Art an zwei Frauen vorgenommen – auf Anweisung von Trump. Im zweiten Fall geht es um Karen McDougal, ein früheres «Playboy»-Model. Sie hatte ebenfalls erklärt, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Trump streitet auch das ab.

Cohen selbst stand bereits 2018 vor Gericht. Damals wurde festgestellt, dass er mehr als vier Millionen Dollar Einnahmen nicht versteuert hatte. Außerdem bekannte er sich schuldig, Zahlen über einen Immobilienkredit gefälscht zu haben – und die beiden Schweigegeldzahlungen im Auftrag Trumps vorgenommen zu haben, um den Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu beeinflussen. Cohen wurde am Ende zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, durfte aber wegen der Corona-Pandemie einen Teil der Strafe im Hausarrest absitzen. Er bekannte sich auch schuldig, den Kongress belogen zu haben.

Trumps Anwälte stellen Cohens Glaubwürdigkeit immer wieder in Frage. Sie argumentieren, er sei bereits des Betruges und der Lüge überführt worden. Wenn es zum Prozess gegen den Ex-Präsidenten kommt, ist zu erwarten, dass dessen Verteidiger versuchen, Cohen als Zeugen darzustellen, dem nicht zu trauen sei und dem es nur um Rache gehe.

Alvin Bragg – Der Mann, der Trump anklagt

Der 49-Jährige ist der erste schwarze Chef-Ankläger Manhattans. Nun geht er auch als erster US-Staatsanwalt in die Geschichte ein, der einen Ex-Präsidenten anklagt. Bragg wird so zu einer Art Gegenspieler Trumps und damit auch zu einem Feindbild der amerikanischen Rechten.

Bragg wuchs in den 80er-Jahren im Manhattaner Viertel Harlem auf und erlebte Kriminalität am eigenen Leib: «Bevor ich 21 Jahre alt war, wurde sechs Mal eine Waffe auf mich gerichtet: drei Mal von Polizisten und drei Mal von Leuten, die keine Polizisten waren. Ich hatte ein Messer an meinem Hals, eine halbautomatische Waffe an meinem Kopf und ein Mordopfer vor meiner Haustür.»

Nach seinem Start als Bezirksstaatsanwalt Anfang 2022 geriet der Familienvater zunächst intern unter Druck, weil er mehr Ressourcen auf die Verfolgung schwerer Gewaltverbrechen und weniger auf Vergehen im Zusammenhang etwa mit Drogen oder Prostitution verwenden wollte. Auch wurde er dafür kritisiert, zu zaghaft gegenüber Trump zu sein, weil er mit dem jetzigen Fall in Verbindung stehende Ermittlungen nicht zur Anklage brachte. Bragg erklärte in einem seiner wenigen TV-Interviews nur: «Ich bringe harte Fälle, wenn sie bereit sind.»

Diese Hürde hat die Anklage Trumps nun genommen. Bragg und seine Mitarbeiter sind damit ins Visier von Drohungen und Verunglimpfungen aller Art geraten. Er schwor seine Kolleginnen und Kollegen auf turbulente Wochen und Monate ein. Die Rechte zeichnet Bragg als Demokraten, der Trump für die Wahl 2024 aus dem Weg räumen will. Eine indirekte Wahlkampf-Unterstützung Braggs durch den bei Konservativen verhassten US-Investor George Soros gibt ihnen zusätzliche Munition.

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Tiktok-Mutter Bytedance steigert Umsatz deutlich

New York (dpa) – Die aus China stammende Konzernmutter der populären Kurzvideo-App Tiktok hat das vergangene Jahr laut Medienberichten mit einem Umsatzsprung abgeschlossen. Die Erlöse des Konzerns Bytedance seien 2022 um mehr als 30 Prozent auf über 80 Milliarden Dollar (rund 74 Mio Euro) gestiegen, schreiben die Website «The Information» und der Finanzdienst Bloomberg. Bytedance habe die Zahl in einem Schreiben an seine Investoren genannt, berichtet Bloomberg. Bytedance ist nicht an der Börse notiert und muss keine Geschäftszahlen veröffentlichen. Weiterlesen

Neil Diamond spricht über seine Erkrankung

Berlin (dpa) – US-Musiker Neil Diamond hat in einem Fernsehinterview über seinen persönlichen Umgang mit seiner Parkinson-Erkrankung gesprochen. «Ich kann diese Sache nicht wirklich bekämpfen, also musste ich sie akzeptieren, diese Parkinson-Krankheit», sagte der 82-Jährige in der Sendung «CBS Sunday Morning».

Es gebe keine Heilung, es gebe kein Entrinnen. Man könne nicht einfach sagen: «Okay, es reicht jetzt. Lasst uns zurück ins Leben gehen.» So funktioniere das nicht. «Aber ich habe gelernt, die Einschränkungen zu akzeptieren, die ich habe, und habe immer noch tolle Tage.» Weiterlesen

Twitter stellt alte und neue Verifikations-Häkchen gleich

San Francisco (dpa) – Twitter hat mit der nächsten Neuerung bei seinen Verifikations-Symbolen den Nutzen der einst hilfreichen Zeichen weiter entwertet. Der Unterschied zwischen den früher nach einer Prüfung an prominente Nutzer vergebenen Häkchen und den neuen Bezahl-Symbolen ohne eine echte Verifizierung ist in der Nacht zu Montag komplett verwischt worden.

Twitter-Besitzer Elon Musk hatte vor kurzem noch angekündigt, dass die früheren Symbole vom 1. April an entfernt werden sollen. Viele bekannte Nutzer wie Basketball-Star LeBron James machten in den vergangenen Tagen deutlich, dass sie kein Abo abschließen werden, um in ihren Profilen das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund zu behalten. Weiterlesen

Hollywood-Star auf der Anklagebank: Alec Baldwin wird 65

Von Christina Horsten, dpa

New York (dpa) – Es dürfte kein einfacher Geburtstag werden für Alec Baldwin. Der Hollywood-Star wird am 3. April 65 Jahre alt. Aber nach einem tödlichen Vorfall beim Dreh des Westernfilms «Rust» ist er seit Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Baldwin hat auf nicht schuldig plädiert, ein Datum für den Prozessauftakt steht noch nicht fest. Aber das drohende Strafmaß von 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe sowie überhaupt der ganze Vorfall, bei dem im Oktober 2021 die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben gekommen war, hängen wie eine dunkle Wolke über Baldwin.

Dabei hatte sich der Schauspieler in den Jahren zuvor gerade auf den Höhepunkt einer zweiten Karriere hochgearbeitet – und schien beruflich wie privat in Topform. Mit einer Satire-Rolle als der frühere US-Präsident Donald Trump in der Comedy-Show «Saturday Night Live» schaffte der einst von Kritikern geächtete Baldwin ein Comeback – gewann viele neue Fans dazu und wurde zum Darling der liberalen Elite. Sogar Trump selbst schrieb damals auf Twitter, Baldwins «abklingende mittelmäßige Karriere» sei durch seine Trump-Verkörperung in der Comedy-Show gerettet worden.

Die Vorarbeit zum Comeback hatte Baldwin mit einer gefeierten Hauptrolle in der Erfolgsserie «30 Rock» (2006-2012) gelegt, dazu vielen anderen Film-, Fernseh- und Synchronsprecherjobs, dem viel gelobten Interview-Podcast «Here’s the Thing» und der Autobiografie «Nevertheless» (auf Deutsch etwa: Nichtsdestotrotz).

Baldwin stammt aus Amityville im Bundesstaat New York. Sein Vater war Lehrer, seine Mutter Hausfrau, das Paar bekam sechs Kinder. Baldwins drei jüngere Brüder wurden allesamt ebenfalls Schauspieler. Nach dem Studium in New York schaffte Baldwin mit seiner Rolle in «Jagd auf Roter Oktober» 1990 den Durchbruch. «Erfolg hat mir damals mehr Angst gemacht als Versagen, daran war ich gewöhnt», sagte er einmal. Jahrelang kämpfte Baldwin mit einer Alkohol- und Drogensucht. Noch heute könne er sich gut an das Datum erinnern, seit dem er keinen Schluck Alkohol mehr getrunken habe: 23. Februar 1985. Lange Zeit sei er unglücklich gewesen.

Dazu kamen bald Film-Flops, immer weniger Rollen-Angebote und eine ganze Reihe Negativ-Schlagzeilen unter anderem wegen Pöbeleien und Schlägereien. Vielen ist ein Vorfall von 2007 im Gedächtnis geblieben. Inmitten eines Scheidungs- und Sorgerechtsstreits mit Kim Basinger hinterließ Baldwin damals der gemeinsamen Tochter Ireland eine Schimpftirade auf der Mailbox und bezeichnete sie dabei als «gemeines, gedankenloses Schwein». Die Aufnahme wurde öffentlich – und Baldwin von allen Seiten auf das Schärfste kritisiert.

Inzwischen hat Baldwin wohl Wiedergutmachung betrieben. Die Beziehung zu Tochter Ireland sei längst wieder gekittet, sagte der Schauspieler. Privat ist er zudem seit 2012 mit einer Yoga-Lehrerin verheiratet, das Paar hat sieben Kinder. «Ein einziger Cirque du Soleil» sei es bei ihnen zu Hause in New York, sagte Baldwin einmal.

Nun aber steht der Schauspieler am zweiten Tiefpunkt seiner Karriere. Bei den Dreharbeiten zu dem Western «Rust» war im Oktober 2021 die Kamerafrau Hutchins auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. Das Projektil traf auch Regisseur Joel Souza an der Schulter und verletzte ihn. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.

Baldwin hat alle Schuld von sich gewiesen: «Ich habe nicht abgedrückt», sagte der Schauspieler in einem TV-Interview. «Irgendjemand hat scharfe Munition in eine Waffe getan, scharfe Munition, die nicht auf dem Gelände hätte sein sollen. Irgendjemand ist dafür verantwortlich, was passiert ist, und ich kann nicht sagen, wer das ist, aber ich bin es nicht.»

Die nach dem Vorfall vorerst eingestellten «Rust»-Dreharbeiten sollen in diesem Frühjahr fortgesetzt werden – weiterhin mit Baldwin als Produzent und Schauspieler. Darüber hinaus aber scheint die Zukunft der Achterbahn-Karriere des Schauspielers derzeit völlig unklar.

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Von «Casablanca» bis «Elvis» – 100 Jahre Warner Bros. Filmstudio

Von Barbara Munker, dpa

Los Angeles (dpa) – Vier Brüder – Harry, Albert, Sam und Jack – mit dem berühmten Nachnamen Warner sind aus Hollywood nicht wegzudenken. Vor 100 Jahren, am 4. April 1923, gründeten sie das Filmstudio Warner Bros., das zusammen mit Paramount oder Metro-Goldwyn-Meyer zu den Pionieren der aufstrebenden Traumfabrik zählte.

Aus dem Studio der Warner-Brüder gingen Filmklassiker wie «Casablanca» (1942), «Jenseits von Eden» (1955), «Der Exorzist» (1973), «Superman» (1978) oder «Batman» (1989) und Blockbuster-Reihen wie «Dirty Harry», «Lethal Weapon», «Matrix» und das Milliarden-Franchise «Harry Potter» hervor.

Der gebürtige Münchner Michael Keller (52), der seit über 30 Jahren als Mischtonmeister in Kalifornien arbeitet, ist mit Warner Bros. eng verbunden. «Ich bin ja auch hier Einwanderer», erzählt Keller im dpa-Interview mit Blick auf die vier Warner-Brüder, deren Eltern aus dem heutigen Polen in die USA eingewandert waren. «Ich bin schon ewig bei Warner», sagt Keller mit einem Augenzwinkern. An zig Filmen, angefangen bei «Green Lantern» (2011) über «Suicide Squad» bis zu «Elvis», mischte er bereits mit. Seine Arbeit als Sound-Mixer bei dem Biopic «Elvis» brachte Keller in diesem Jahr die erste Oscar-Nominierung in der Sparte  «Bester Ton» ein.

«The Jazz Singer» ist ein Meilenstein

Als Wegbereiter des Tonfilms schrieb Warner Bros. Hollywood-Geschichte. Um 1925, mitten in der Stummfilm-Ära, wurden Sam und Harry Warner auf die neue, bahnbrechende Ton-Technologie aufmerksam. «Die haben sich da langsam rangeschlichen und es ‘Talking Pictures’ genannt und so ging es dann mit Filmsound los», so Keller. Mit «The Jazz Singer» brachte das Studio 1927 Hollywoods ersten abendfüllenden Tonfilm heraus – und revolutionierte damit das Kino.

In der «Goldenen Ära» Hollywoods nahm Warner Bros. Stars wie Bette Davis, James Cagney, Humphrey Bogart oder Errol Flynn unter Vertrag. James Dean drehte Teile seiner drei großen Filme («Jenseits von Eden», «… denn sie wissen nicht, was sie tun», «Giganten») in den legendären Warner Studios im kalifornischen Burbank.

Clint Eastwood («Dirty Harry», «Erbarmungslos», «Million Dollar Baby») ist Stammkunde. Auch der im vergangenen Jahr gestorbene deutsche Regisseur Wolfgang Petersen («Das Boot», «Der Sturm») drehte dort 2005 in fünf Filmhallen, darunter in einem riesigen Wasserbecken, den Katastrophenfilm «Poseidon».

Studios wie ein Flugzeughangar

Keller schwärmt von seinem ersten Studiobesuch bei Warner Bros. in der legendären Halle 16, «die so riesig wirkt wie ein Flugzeughangar». Noch immer begeistert er sich für die aufwendigen Sets auf dem Studiogelände. «Da grinse ich genauso wie vor 30 Jahren, weil es so unglaublich cool ist, was die dort aufbauen.»

Für Keller, der bei der Firma ARRI in München sein Handwerk lernte, hat Hollywood technisch deutlich mehr zu bieten. Im Vergleich zu ein oder zwei Mischstudios bei deutschen Firmen habe die Soundabteilung bei Warner Bros. 29 Mischstudios, sagt der Audioexperte. Gerade wenn sie unter Zeitdruck an großen Filmen arbeiten würden, seien die Kapazitäten an Leuten und Technik enorm wichtig.

Seine letzten beiden Warner-Projekte, das Biopic «Elvis» und der neue Superheldenstreifen «Flash», beschreibt Keller als «wahnsinnig komplizierte» Filme mit vielen Tonspuren und Effekten, an denen Dutzende Soundexperten mitwirkten. Sichtlich gerührt erinnert sich der 52-Jährige an eine emotionale Szene in «Elvis», in der sie den Ton komplett wegnahmen und nur Musik einspielten. Allein das Soundteam würde in der Postproduktion monatelang am Ton basteln.

Superheldenfilm «Flash» zum 100. Geburtstag

Das Sounddesign von «Flash» hätten sie nach 15 Monaten gerade abgeschlossen, erzählt Keller. Der Superheldenstreifen mit Ezra Miller als blitzschneller Metamensch soll im Juni in die Kinos kommen. Ein guter Film für das 100. Jubiläumsjahr, meint der Wahl-Kalifornier. «Flash» sei die perfekte Mischung aus Action, Emotionen, einer Mutter-Sohn-Geschichte und dazu «superlustig».

Warner Bros. hat in diesem Jahr noch weitere Big-Budget-Filme auf dem Programm, darunter «Barbie», «Dune: Teil 2» und «Aquaman and the Lost Kingdom». Zur Feier des 100. Jubiläums sind 2023 viele Events geplant, darunter Klassiker-Screenings, Streamingangebote von Hitfilmen und Ausstellungen.

David Thomson, Warner Bros., The Making of an American Film Studio, Yale University Press, 2017, 220 S., ISBN: 978-0-300-24455-7

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«The Big Bang Theory»-Star Kaley Cuoco ist Mutter

Los Angeles (dpa) – US-Schauspielerin Kaley Cuoco (37, «The Big Bang Theory») und ihr Freund, «Ozark»-Schauspieler Tom Pelphrey (40), sind Eltern geworden. «Wir stellen vor: Matilda Carmine Richie Pelphrey, das neue Licht in unserem Leben!», hieß es in einem Post auf dem Instagram-Profil der Schauspielerin.

Sie seien «überglücklich und dankbar für dieses kleine Wunder». Dazu veröffentlichte Cuoco mehrere Fotos von ihrer Tochter, ihrem Mann und sich. Darüber hinaus gab sie das Geburtsdatum bekannt: Der 30. März.

Auch Pelphrey setzte einen Post ab, in dem die Familie zu sehen ist. «Ewig dankbar für die Stärke und Tapferkeit meiner Seelenverwandten und besten Freundin», schrieb er. Weiterlesen

Tesla trifft mit im ersten Quartal in etwa die Erwartungen

Austin (dpa) – Der Elektrofahrzeugbauer Tesla hat im ersten Quartal in etwa so viele Fahrzeuge an Kunden übergeben wie Experten vorhergesagt hatten. Der von US-Milliardär Elon Musk geführte Konzern brachte in den ersten drei Monaten des Jahres 422.875 Fahrzeuge zu den Kunden, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. Branchenexperten hatten im Schnitt mit gut 421.000 Fahrzeugen gerechnet. Die Kompaktwagen Model 3 und Model Y sind weiter die Grundlage des Tesla-Geschäfts. Davon wurden im ersten Quartal 412.180 Fahrzeuge ausgeliefert, wie Tesla mitteilte. Die teureren und größeren Wagen Model S und Model X machten mit 10.695 den Rest aus.

«Glaubt es oder nicht»: Trump will vor Gericht erscheinen

Washington/New York (dpa) – Nach der beispiellosen Anklage gegen Ex-US-Präsident Donald Trump will der 76-Jährige morgen vor Gericht in New York erscheinen. Das kündigte er in der Nacht über das von ihm mitbegründete Online-Netzwerk Truth Social an. Er werde sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida heute um 12 Uhr mittags (Ortszeit) verlassen. «Am Dienstagmorgen werde ich, glaubt es oder nicht, ins Gerichtsgebäude gehen. Das ist nicht Amerika, wie es sein sollte!» Weiterlesen

Microsoft-Deal mit Activision Blizzard wohl möglich

London (dpa) – Die britischen Wettbewerbshüter haben nun weniger Bedenken gegen die geplante Mega-Übernahme der Videospiele-Firma Activision Blizzard durch Microsoft. Die Aufsichtsbehörde CMA geht in einer Kehrtwende nicht mehr davon aus, dass Microsoft mit Profit Spiele von Activision Blizzard nur für die eigene Xbox-Konsole anbieten könnte. Man prüfe aber weiterhin mögliche Folgen des 69 Milliarden Dollar schweren Deals für den Cloud-Spielemarkt.

Von den Konkurrenten warnt vor vor allem Sony vor Nachteilen für sein Geschäft mit der Playstation-Konsole. Die CMA schrieb heute, sie habe ihre Einschätzung von Februar zu den geschäftlichen Aussichten einer Xbox-Exklusivität von Spielen wie «Call of Duty» nach der Auswertung neuer Daten revidiert. In der Zwischenzeit hatte Microsoft die Berechnungen der Behörde kritisiert. Weiterlesen

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