Ukraine und Russland vor neuen Verhandlungen – die Nacht im Überblick

Nach mehr als einer Woche Krieg steht die Ukraine unter massivem Druck und macht dem Westen Vorwürfe. Was können Gespräche mit Moskau unter diesen Umständen bringen? Im Folgenden ein Überblick zum Geschehen in der Nacht und ein Ausblick auf den Tag. 

Kiew/Moskau (dpa) – Nach einer weiteren Kriegsnacht bereitet sich die Ukraine auf eine neue Verhandlungsrunde mit Russland über einen Waffenstillstand vor. Kämpfe und Kriegsrhetorik waren auch in der Nacht zum Samstag ungebrochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte der Nato bittere Vorwürfe, weil sich die westliche Allianz nicht militärisch in den Konflikt einbringen will. In einer Live-Schalte zu Solidaritätsdemos in Europa warnte Selenskyj: «Wenn die Ukraine fällt, werden alle fallen» Weiterlesen

Britisches Fernsehteam nahe Kiew beschossen

Kiew/London (dpa) – Ein Fernsehteam des britischen Senders Sky News ist am Montag in der Nähe von Kiew unter Beschuss geraten. Wie der Korrespondent auf der Website von Sky News am Freitag berichtete, sei sein Team auf der Fahrt im Nordwesten von Kiew in der Nähe eines ukrainischen Kontrollpunkts unter schweren Beschuss aus automatischen Waffen geraten. Sowohl der Reporter als auch der Kameramann seien dabei getroffen worden, sie seien jedoch dank ihrer Schutzwesten ohne größere Verletzungen davongekommen. Später sei ihnen von ukrainischen Soldaten erklärt worden, sie seien von einem russischen Trupp beschossen worden.

 

 

Samsung stoppt Lieferungen nach Russland

Seoul (dpa) – Der Elektronikriese Samsung hat wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine die Ausfuhr seiner Produkte nach Russland gestoppt.

Das südkoreanische Unternehmen ist Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern. «Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen wurden die Auslieferungen nach Russland ausgesetzt», teilte Samsung Electronics in einer per Email verschickten Erklärung mit. Wie groß das Ausfuhrvolumen ist, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Samsung beobachte weiter aktiv «diese komplexe Situation, um unsere nächsten Schritte zu beschließen», hieß es. Weiterlesen

Ökonom Hüther warnt vor Hyperinflation in Russland

Berlin (dpa) – Der Ökonom Michael Hüther erwartet angesichts des Ukraine-Krieges einen drastischen Wertverlust der russischen Währung.

«In Russland droht nun ein weiterer Wertverfall des Rubels und eine Hyperinflation», warnte Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Weiterlesen

Lindners Appell: «Kein Appeasement» gegenüber Putin

Berlin (dpa) – Bundesfinanzminister Christian Lindner ist angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine dafür, höchstmöglichen Druck auf Moskau auszuüben und keinerlei Nachgiebigkeit zu zeigen.

«Wer kann Wladimir Putin noch ausrechnen? Ich nicht», sagte der FDP-Politiker der «Rheinischen Post». «Ich kann nur die Antwort geben: kein Appeasement. Mit der Härte der Möglichkeiten, die wir zur Verfügung haben, wird Russland isoliert. Politisch, wirtschaftlich, finanziell» Weiterlesen

S&P Dow Jones streicht russische Aktien aus Börsenindizes

New York (dpa) – Russland wird an den Finanzmärkten angesichts seines Krieges gegen die Ukraine und den deshalb verhängten Sanktionen immer weiter abgeschottet.

Am Freitag gab der US-Finanzdienstleister S&P Dow Jones in New York bekannt, Aktien von in Russland ansässigen oder dort börsennotierten Firmen aus seinen Indizes zu streichen. Weiterlesen

Ukrainische ESC-Gewinnerin Jamala wendet sich ans Publikum

Berlin (dpa) – Die ukrainische Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Jamala (38) hat ihren Auftritt bei der deutschen Vorentscheidung für das ESC-Finale mit einem bewegenden Plädoyer für Frieden in ihrem Land verbunden.

«Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört», sagte Jamala in Berlin. Die Sängerin war mit ihren beiden Kindern unter dramatischen Umständen aus ihrer Heimat geflohen. Ihren Mann musste sie in der Ukraine zurücklassen. Weiterlesen

Russland blockiert Facebook und Twitter

Moskau (dpa) – Die Medienaufsicht in Moskau hat das soziale Netzwerk Facebook in Russland blockiert. Es handele sich um eine Reaktion auf die Abschaltung mehrerer russischer Medien-Seiten bei Facebook, teilte die Behörde Roskomnadsor in Moskau mit.

Auch der Kurznachrichtendienst Twitter ist blockiert. Aus den Angaben der russischen Medienaufsicht gehe hervor, dass Twitter auf dem Gebiet des Riesenreichs nicht mehr aufrufbar ist, meldet die Agentur Interfax. Nutzer von Twitter in Moskau bestätigten, dass das Netzwerk auf Mobiltelefonen nicht mehr funktionierte. Roskomnadsor hatte Twitter und Facebook zuvor schon deutlich verlangsamt, weshalb es etwa schwierig gewesen war, Videos dort anzuschauen. Weiterlesen

EU-Außenbeauftragter: Ukraine-Krieg ist kein neuer Kalter Krieg

Brüssel (dpa) – Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht die Konfrontation mit Russland nicht als ein Wiederaufflammen des Kalten Krieges. «Das ist nicht Osten gegen Westen, das ist keine Neuauflage des Kalten Krieges», sagte Borrell nach einem Sondertreffen von Außenministern aus Europa und Nordamerika am Freitag. Es gehe um Prinzipien wie die Souveränität aller Nationen und die territoriale Integrität. «Wir verteidigen internationales Recht» Weiterlesen

Blau-gelbe Proteste: Tausende demonstrieren gegen Krieg

Mainz/Trier/Saarlouis (dpa/lrs) – Tausende Menschen sind am Wochenende in Rheinland-Pfalz aus Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine auf die Straße gegangen. Auch im Saarland zeigten viele Bürger ihre Solidarität mit den Ukrainern. An einer Friedenskundgebung am Sonntag vor dem Mainzer Staatstheater nahmen nach Angaben der Polizei in der Spitze rund 3000 Personen teil. Auf dem Trierer Viehmarkt kamen nach Polizeiangaben etwa 600 Demonstranten zusammen. In der Verbandsgemeinde Cochem startete am späten Sonntagnachmittag ein Hilfskonvoi mit sieben Sattelschleppern und zwei Begleitfahrzeugen zur Ukraine, wie die Organisatoren mitteilten. Weiterlesen

Kirchenpräsident zu Krieg: «Abgrund menschlicher Aggression»

Hofheim (dpa) – Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, hat den Krieg in der Ukraine als «dunklen Abgrund menschlicher Aggression» bezeichnet. «Das Leiden der Menschen, die unmittelbar betroffen sind, ist grauenhaft», sagte Jung bei einem Gottesdienst am Sonntag in Hofheim (Main-Taunus-Kreis) zum Angriff Russlands auf die Ukraine. Es breite sich Angst aus vor dem, was noch kommen kann. «Es ist absolut nötig, der Aggression entgegenzutreten – aber das muss so geschehen, dass die weitere Eskalation von Gewalt vermieden wird» Weiterlesen

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