Papst beruft erstmals Frauen in wichtige Vatikan-Behörde

Rom (dpa) – Papst Franziskus hat erstmals drei Frauen in die für die Ernennung von Bischöfen zuständige Behörde des Vatikans berufen.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche wählte die beiden Ordensschwestern Raffaella Petrini und Yvonne Reungoat sowie María Lía Zervino aus, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Franziskus machte die 53 Jahre alte Italienerin Petrini bereits im vergangenen November zur Generalsekretärin und damit zur Nummer Zwei der Vatikanstadt, also des von Rom umschlossenen Gebietes, auf dem der Mini-Staat liegt. Die Französin Reungoat ist die Chefin der Don-Bosco-Schwestern. Zervino leitet die Weltunion der Katholischen Frauenverbände.

Der 85 Jahre alte Argentinier Franziskus hatte diesen Schritt bereits in einem Interview in der vergangenen Woche angedeutet, aber noch keine Namen genannt. Die Mitglieder des sogenannten Dikasteriums für die Bischöfe waren zuvor ausschließlich Männer. Neu ist damit, dass nun auch Frauen bei der Ernennung von Bischöfen mitbestimmen. Franziskus berief außerdem mehrere Kirchenmänner in das Gremium. Ein Deutscher war nicht darunter.

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Eine Million Pilger beten zum Höhepunkt der Wallfahrt Hadsch

Mekka (dpa) – Rund eine Million Pilger haben am zweiten Tag der muslimischen Wallfahrt Hadsch am Berg Arafat nahe der saudi-arabischen Stadt Mekka gebetet. Für viele Gläubige stellte dieses Ritual am Freitag einen Höhepunkt ihres religiösen Lebens dar. Sie baten um die Vergebung ihrer Sünden und die Gnade Gottes. Bei mehr als 40 Grad schützten sich viele mit Schirmen vor der Sonne.

Die Wallfahrt für gläubige Muslime hatte am Vortag unter gelockerten Corona-Regeln begonnen. Die Zahl der Pilger liegt deutlich über jener des Vorjahres, als nur rund 60.000 Gläubige erlaubt waren. Vor der Pandemie hatten rund 2,5 Millionen Muslime teilgenommen. Weiterlesen

Netzwerk Rias: 2700 Fälle von Antisemitismus erfasst

Berlin (dpa) – Beschimpfungen, Schmierereien, Angriffe gegen Juden in Deutschland: 2738 antisemitische Vorfälle haben Meldestellen des Netzwerks Rias im vergangenen Jahr erfasst. Darunter waren 63 Angriffe und sechs Fälle extremer Gewalt.

Den Jahresbericht 2021 präsentierte Rias-Vorstand Benjamin Steinitz am Dienstag in Berlin. Wichtige Treiber aus seiner Sicht: die Corona-Pandemie mit ihren antijüdischen Verschwörungserzählungen und der Nahost-Konflikt mit antisemitischer Israel-Kritik. Weiterlesen

Festnahmen bei Schlag gegen verbotene Vereinigung

Mainz (dpa/lrs) – Bei einer Razzia in sechs Bundesländern gegen Mitglieder der verbotenen islamistischen Vereinigung «Kalifatsstaat» sind am Dienstag drei Männer festgenommen worden. Einer von ihnen soll der Sohn des 2004 in die Türkei abgeschobenen Anführers der Organisation, Metin Kaplan, sein, teilte das federführende Landeskriminalamt am Dienstag in Mainz mit. Den drei Männern wird der Verstoß gegen das Vereinigungsverbot vorgeworfen. Insgesamt wurden bis zum Mittag 50 Objekte in Deutschland durchsucht, jeweils 13 in Rheinland-Pfalz und Hessen, sowie 10 in Baden-Württemberg, 9 in Niedersachsen, 3 in Nordrhein-Westfalen und 2 in Bayern. Weiterlesen

Ermittlungen gegen “Kalifatsstaat”: Moscheeverein im Zentrum

Mainz (dpa) – Im Mittelpunkt einer seit Dienstagmorgen laufenden Razzia gegen Mitglieder der verbotenen islamistischen Vereinigung «Kalifatsstaat» steht laut Polizei ein Moscheeverein im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach. Es gebe den dringenden Verdacht, dass innerhalb des Vereins in Predigten und durch den Verkauf von Schriften und sonstigen Propagandamitteln die Ideologie des «Kalifatsstaats» verbreitet und die Organisationsstruktur der Vereinigung aufrechterhalten werden, teilte das Landeskriminalamt mit. Zudem soll es enge Kontakte zu einem in Nordrhein-Westfalen wohnenden Mann gegeben haben, bei dem es sich um den Sohn des in Istanbul lebenden Anführers der Organisation, Metin Kaplan, handeln soll. Weiterlesen

10.000 Hindus bei großer Prozession in Hamm

Hamm (dpa) – 10.000 Hindus haben am Sonntag den Haupttag des Jahresfestes des Sri Kamadchi Ampal Tempels in Hamm gefeiert. Die Prozession um den bedeutenden Tempel verlief friedlich und ohne größere Zwischenfälle, wie ein Sprecher der hinduistischen Gemeinde in Deutschland mitteilte.

Bei der Prozession wird die Statue der Göttin Kamadchi von Gläubigen um den Tempel getragen – begleitet von Blumen und Gesang. Weiterlesen

Führungsposten im Vatikan ab jetzt auch für Frauen

Rom (dpa) – Heute tritt im Vatikan die neue Kurienverfassung in Kraft, mit der Papst Franziskus den Behördenapparat der katholischen Kirche neu ordnet.

Beobachter sahen in der Reform mit dem lateinischen Titel «Praedicate Evangelium» (Verkündet das Evangelium) einen deutlichen Reformwillen des 85 Jahre alten Oberhauptes des katholischen Kirche.

Unter anderem können mit der neuen Verfassung Laien und damit auch Frauen Dikasterien – so etwas wie Ministerien im Vatikan und damit die höchsten Kurienämter – leiten. Das war zuvor lediglich Kardinälen und Erzbischöfen und damit ausschließlich Männern vorbehalten. Weiterlesen

BGH will antijüdisches Kirchen-Relief gründlich prüfen

Karlsruhe (dpa) – Der Bundesgerichtshof (BGH) muss klären, ob eine als «Judensau» bezeichnete Schmähplastik an der Stadtkirche Wittenberg in Sachsen-Anhalt entfernt werden muss.

Der sechste Zivilsenat wolle die Frage gründlich prüfen, sagte der Vorsitzende Richter Stephan Seiters am Montag in Karlsruhe. (Az. VI ZR 172/20) Weiterlesen

BGH verhandelt zur «Judensau» an Wittenberger Stadtkirche

Karlsruhe (dpa) – Über eine als «Judensau» bezeichnete Schmähplastik an der Stadtkirche Wittenberg in Sachsen-Anhalt wird heute am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt. Ein Kläger will, dass das antijüdische Sandsteinrelief aus dem 13. Jahrhundert entfernt wird.

Es zeigt eine Sau, an deren Zitzen zwei Menschen saugen, die durch Spitzhüte als Juden identifiziert werden. Eine laut BGH als Rabbiner geltende Figur hebt den Schwanz des Schweins und blickt ihm in den After. Die Stadtkirchengemeinde bezeichnet die «Wittenberger Sau» als «ein schwieriges Erbe, aber ebenso Dokument der Zeitgeschichte». Weiterlesen

Verwaltungsgerichtshof verhandelt über Söders Kreuzerlass

München (dpa) – Das höchste Verwaltungsgericht im Freistaat befasst sich am Mittwoch (13.30 Uhr) mit dem umstrittenen Kreuzerlass der bayerischen Staatsregierung.

Der religionskritische Bund für Geistesfreiheit hat gegen den Paragrafen 28 der Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats Bayern geklagt, in dem es seit 2018 heißt: «Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns gut sichtbar ein Kreuz anzubringen.» Weiterlesen

China-Besuch: UN-Menschenrechtskommissarin in «Minenfeld»?

Minderheiten
Von Andreas Landwehr und Christiane Oelrich, dpa 

Peking (dpa) – Dem Besuch war ein heftiges Tauziehenvorangegangen: Erstmals seit 17 Jahren ist diese Woche mit Michelle Bachelet wieder eine Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte zu Besuch in China.

Menschenrechtsgruppen warnen sie vor dem Risiko, «in ein Minenfeld der Propaganda zu treten, das die chinesische Kommunistische Partei ausgelegt hat». Wird die chinesische Seite ihren Besuch benutzen, um Menschenrechtsverletzungen zu «übertünchen», wie Kritiker fürchten? Oder wie kann Bachelet glaubhaft solchen Verstößen und der Verfolgung von Uiguren, Tibetern und anderen Angehörigen von Minderheiten nachgehen? Weiterlesen

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