Auswärtiges Amt ließ für G7-Treffen Kreuz entfernen

Münster (dpa) – Das Auswärtige Amt hat als Ausrichter des Treffens der Außenministerinnen und Außenminister der G7 im Tagungsort in Münster ein historisches Kreuz entfernen lassen.

Das sei Teil einer größeren Umgestaltung des Saals gewesen, die vom Protokoll des Auswärtigen Amts mit der Stadt Münster besprochen worden sei, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Es habe dazu keine Entscheidung auf politischer Ebene gegeben. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei mit der Frage nicht befasst gewesen. Zuvor hatten die «Westfälischen Nachrichten» darüber berichtet.

Baerbock bedauerte die Entscheidung des Auswärtigen Amts. «Das war keine bewusste Entscheidung, erst recht keine politische Entscheidung, sondern offensichtlich eine organisatorische Entscheidung», sagte die Grünen-Politikerin am Freitag nach dem Treffen mit ihren Kollegen der wirtschaftsstarken Demokratien. «Ich hätte es gut gefunden, wenn wir es nicht weggeräumt hätten.» Sie habe erst am Freitagmorgen davon erfahren. Weiterlesen

Papst warnt vor «Spiel» mit Raketen und Bomben

Awali (dpa) – Papst Franziskus hat bei seinem Besuch im muslimischen Golfstaat Bahrain die «Kriegstreiberei» einiger weniger Staaten angeprangert. Die Menschheit spiele «mit Feuer, mit Raketen und Bomben, mit Waffen, die Tränen und Tod verursachen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag bei einem interreligiösen Kongress in Awali.

Mit Namen nannte der Papst zwar weder Staaten noch Machthaber, er schien aber Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu nehmen.

Ziel der besagten Mächtigen sei es, «die eigenen despotischen, imperialistischen, nationalistischen und populistischen Modelle und Visionen» durchzusetzen. Ein Großteil der Weltbevölkerung sei derweil von Ernährungs-, Umwelt- und Pandemiekrisen betroffen. Bahrains König Hamad bin Issa Al-Chalifa forderte, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden und ernstzunehmende Verhandlungen zu beginnen. Weiterlesen

Papst in Bahrain: Plädoyer für Menschenrechte

Awali (dpa) – Zum Auftakt eines Besuchs im Golfstaat Bahrain hat Papst Franziskus die Achtung von Menschenrechten und gerechte Arbeitsbedingungen gefordert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sprach am Donnerstag gleich zu Beginn einer mehrtägigen Reise Themen an, die in dem Königreich und anderen Staaten am Persischen Golf kritisch sind.

Franziskus zitierte dazu aus der Verfassung des Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist. Er sprach von Verpflichtungen, «damit es keine Diskriminierung gibt und die grundlegenden Menschenrechte nicht verletzt, sondern gefördert werden». Weiterlesen

Franziskus besucht als erster Papst Bahrain

Rom (dpa) – Auf seiner mehrtägigen Reise in den Golfstaat Bahrain will Papst Franziskus Vermittler für Frieden und Dialog sein. An diesem Donnerstag fliegt der 85 Jahre alte Argentinier von Rom aus in das Königreich auf der arabischen Halbinsel, wo er am Nachmittag (Ortszeit) erwartet wird. Franziskus wird als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche das Land besuchen. Mit dieser 39. Auslandsreise in seinem Pontifikat führt er seine Annäherung an den Islam fort, nachdem er zuvor den Irak (2021), die Vereinigten Arabischen Emirate (2019) und Ägypten (2017) besuchte.

«Es wird eine Reise im Zeichen des Dialogs sein», sagte Franziskus vor der Reise. Anlass seines Besuchs ist ein Forum, zu dem sich Vertreter verschiedener Religionen vom 3. bis 4. November im Al-Sachir-Palast treffen. Franziskus wird am Freitag die Abschlussrede halten. Bei dem Treffen geht es um die Begegnung zwischen Ost und West zum Wohl des Zusammenlebens. Der Pontifex betete, dass seine Treffen eine Gelegenheit für den Frieden seien. Weiterlesen

Iran: Mindestens 15 Tote nach mutmaßlichem IS-Terroranschlag

Teheran (dpa) – Bei einem Terroranschlag in der südiranischen Großstadt Schiras sind nach Angaben staatlicher Medien mindestens 15 Menschen getötet worden. In der Millionenstadt sollen an der schiitischen Heiligstätte Schah Tscheragh zudem Dutzende weitere Menschen verletzt worden sein, berichtete das Staatsfernsehen. Augenzeugen zufolge gab es rund um den Schrein ein großes Aufgebot an Polizei und Sicherheitskräften.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attacke auf einem Telegram-Kanal für sich. Immer wieder verüben die sunnitischen Dschihadisten etwa in Afghanistan Angriffe auf schiitische Muslime, die sie als Abtrünnige des Islam bezeichnen und verachten. Im Iran sind solche Anschläge aber sehr ungewöhnlich. Präsident Ebrahim Raisi verurteilte den Anschlag und kündigte nach Angaben des Präsidialamts eine konsequente Reaktion an. Weiterlesen

Iran: Menschenmassen strömen zu Grab von Mahsa Amini

Teheran (dpa) – 40 Tage nach dem Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini sind Menschenmassen in ihrer Heimatstadt eingetroffen. Ein Video der Zeitung «Hammihan» vom Mittwoch zeigte Menschen, die entlang einer Hauptstraße zum Grab der jungen Frau strömten. Im Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Zuvor hatten Aktivisten anlässlich des Trauertags zu landesweiten Protesten aufgerufen. Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

 

 

Papst warnt Priester vor Pornos: «So tritt der Teufel ein»

Rom (dpa) – Papst Franziskus hat vor Pornografie gewarnt. «Das ist eine Sünde, die vielen Leuten, Laien, Priestern und Ordensschwestern auferliegt», sagte das katholische Kirchenoberhaupt während eines Treffens mit Seminaristen und Priestern am Mittwoch in Rom. «So tritt der Teufel ein», warnte der 85 Jahre alte Argentinier weiter. Franziskus betonte, er spreche nicht nur von «krimineller Pornografie», wie jener mit Missbrauch von Kindern, sondern auch von der «einigermaßen normalen Pornografie». Der Papst mahnte die in Rom studierenden Kirchenmänner, sich vor Pornos in Acht zu nehmen. «Das reine Herz, das Jesus jeden Tag empfängt, darf solche pornografischen Informationen nicht empfangen.» Wenn die Männer so etwas auf ihren Mobiltelefonen löschen könnten, dann sollten sie das tun, um die Versuchung nicht in der Hand zu halten. «Ich sage euch, das ist eine Sache, die den Geist schwächt», erklärte der Pontifex weiter.

 

 

 

Uni Potsdam bestätigt Machtmissbrauch an Rabbinerschule

Potsdam (dpa) – Die Universität Potsdam sieht den Vorwurf von Machtmissbrauch an der Rabbinerschule Abraham Geiger Kolleg nach Prüfung einer Kommission als bestätigt an – nicht aber den der Duldung sexualisierter Belästigung.

Der Vorwurf des Machtmissbrauchs richtet sich gegen den Gründer und bisherigen Rektor des Kollegs, Walter Homolka. Die Universität kündigte an, Konsequenzen zu ziehen und die Strukturen am Institut School of Jewish Theology zu ändern. Homolka, wieder als Professor im Dienst, wandte sich gegen die Vorwürfe. Das Institut der Uni und das selbstständige Kolleg hängen zusammen – künftige Rabbiner lernen an beiden zugleich.

Die fünfköpfige Untersuchungskommission der Universität kommt in ihrem 16-seitigen Bericht zur School of Jewish Theology zum vorläufigen Fazit: «Gegenüber Herrn Professor Homolka haben sich bislang die Vorwürfe des Machtmissbrauchs durch Ämterhäufung, durch Schaffung problematischer Studien- und Arbeitsverhältnisse, durch Karriereeingriffe bestätigt.» Weiterlesen

Regierungssprecher im Iran bei Uni-Besuch erneut ausgebuht

Teheran (dpa) – Bei einem Vortrag in der religiösen Hochburg Ghom im Iran ist ein Regierungssprecher erneut ausgebuht worden. Studierende riefen Sprechchöre bei dem Besuch des Regierungssprechers Ali Bahadori Dschahromi an einer Universität, wie die iranische Zeitung «Hammihan» am Dienstag berichtete. Auch der Slogan «Frau, Leben, Freiheit» sei gerufen worden. Die Stadt Ghom südlich der Hauptstadt Teheran gilt als schiitisches Zentrum der religiösen Elite im Iran. Bereits am Montag war Dschahromi von Studierenden in Teheran ausgebuht worden. Weiterlesen

Protestaufrufe im Iran 40 Tage nach Tod von Mahsa Amini

Teheran (dpa) – Knapp 40 Tage nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini haben Demonstranten wieder zu Protesten aufgerufen. «Es ist keine Zeit für Trauer, sondern für Wut», hieß es auf einem im Netz geteilten Protestaufruf für Mittwoch. Im schiitische Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Die Sicherheitsbehörden stellen sich auf landesweite Ausschreitungen ein. Bisher haben sie die systemkritischen Demonstrationen im Iran gewaltsam niedergeschlagen. Beobachter erwarten für Mittwoch dennoch wieder Menschenmassen auf den Straßen. Weiterlesen

Erdogan will Volksabstimmung über das islamische Kopftuch

Istanbul (dpa) – Rund acht Monate vor wichtigen Wahlen in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan eine jahrealte Debatte über das Tragen des islamischen Kopftuchs wiederbelebt. Bei einer Rede in der Provinz Malatya schlug Erdogan am Samstag ein Referendum über eine Verfassungsänderung vor, die das Recht von Frauen auf Kopftuchtragen in öffentlichen Einrichtungen garantieren soll – aufgebracht hatte das Thema zuvor die Opposition.

Experten halten die Debatte für eine Scheindiskussion, weil Erdogan mit seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP ein jahrzehntealtes Kopftuchverbot in öffentlichen Einrichtungen bereits seit 2013 schrittweise aufgehoben hatte. In der öffentlichen Wahrnehmung spielte das Thema seitdem kaum mehr eine Rolle.

Die nächsten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen sind im Juni 2023 geplant. Erdogan hat zuletzt angesichts der schwierigen Wirtschaftslage an Zustimmung verloren. Die Türkei kämpft zurzeit mit einer Inflation von mehr als 80 Prozent. Weiterlesen

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