Bedeutung der Kirchen sinkt weiter

Gütersloh/Münster (dpa) – Die christlichen Kirchen verlieren einer Studie zufolge angesichts anhaltend sinkender Mitgliederzahlen weiter an gesellschaftlicher Bedeutung. Nach dramatischen Austrittszahlen für die evangelische und die katholische Kirche in den letzten Jahren spielen laut der Umfrage viele weitere Menschen mit dem Gedanken, der Institution den Rücken zu kehren.

Überproportional von Austrittserwägungen betroffen ist die katholische Kirche, wie der «Religionsmonitor 2023» der Bertelsmann Stiftung ergab. Dafür hatte das Institut Infas 4363 Personen ab 16 Jahren bundesweit repräsentativ befragt. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche auf das geistliche Leben in seinem Land stoppen. Die Ukraine müsse ihre Unabhängigkeit auch auf religiösem Gebiet verteidigen, sagte der Staatschef in einer gestern Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. «Wir werden niemals irgendjemandem erlauben, ein Imperium innerhalb der ukrainischen Seele zu bilden.»

Das Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche hat traditionell starken Einfluss in der Ukraine und beansprucht dort zahlreiche Heiligtümer.

Auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats seien zahlreiche Fakten zu Verbindungen religiöser Kreise mit dem Aggressorstaat Russland zur Sprache gekommen, sagte Selenskyj. Das Parlament solle nun ein Gesetz ausarbeiten, das religiösen Organisationen Verbindungen zu Einflusszentren in der Russischen Föderation verbiete. Zudem solle die Leitung der ukrainisch-orthodoxen Kirche durch ein Expertengutachten auf Verbindungen zum Moskauer Patriarchat überprüft werden. Weiterlesen

Festnahme nach Angriffen auf jüdische Einrichtungen in NRW

Düsseldorf (dpa) – Die Taten eines mutmaßlichen Brandstifters könnten nach Ansicht von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Zusammenhang zu den Schüssen auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen in derselben Nacht stehen. «Einen mutmaßlichen Täter haben wir aus dem Verkehr gezogen. Ob da eine Gruppe dahinter steckt, wissen wir noch nicht», sagte der Politiker in einer Sondersitzung des Innenausschusses des nordrhein-westfälischen Landtags in Düsseldorf. «Womöglich gibt es zwischen den Taten in dieser Nacht einen Zusammenhang»

35-Jähriger festgenommen

Wie die Generalstaatsanwalt Düsseldorf am Freitag mitteilte, handelt es sich bei dem festgenommenen Tatverdächtigen um einen 35 Jahre alten Mann, der am späten Abend des 17. November einen Brandanschlag auf die Hildegardis-Schule in Bochum verübt haben soll. Zudem soll der Mann Mitte November versucht haben, einen Zeugen als Mittäter für einen Brandanschlag auf die Synagoge in Dortmund zu gewinnen. Der Zeuge habe abgelehnt und sich der Polizei offenbart. Die geplante Tat sei nicht ausgeführt worden.

Laut Generalstaatsanwalt ist der 35-Jährige noch in der Nacht zum 18. November festgenommen worden und sitzt seit dem 19. November aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Dortmund in Untersuchungshaft. Weiterlesen

Steinmeier zu Antisemitismus: «Schmerzt mich zutiefst»

Hannover (dpa) – Nach den Schüssen auf die Tür des Rabbinerhauses in Essen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur «Wachsamkeit» aufgerufen. In Deutschland zeige sich «Antisemitismus wieder viel unverhohlener und offener», sagte Steinmeier am Montag in Hannover. Jüdinnen und Juden würden diffamiert, verhöhnt, tätlich angegriffen. Das Staatsoberhaupt erinnerte an den Angriff eines rechtsextremen Attentäters in Halle vor drei Jahren.

«Wie sehr wünschte ich sagen zu können, dass dieser Anschlag in Halle zu einer wirklichen Wende geführt hätte. Aber ich kann es nicht sagen: Die Zahl antisemitischer Straftaten steigt in Deutschland», sagte Steinmeier. Weiterlesen

Schüsse auf Rabbinerhaus in Essen: Ermittlungen dauern an

Essen (dpa) – Nach den Schüssen auf ein Nebengebäude der Alten Synagoge in Essen fahndet die Polizei weiterhin nach dem Täter. «Die Ermittlungen dauern an», sagte ein Behördensprecher am Sonntag. Auch im Fall der beiden am Samstag entdeckten Löcher im Dach der neuen Synagoge gingen die Untersuchungen weiter. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass es sich bei den älteren Beschädigungen um Einschusslöcher handeln könnte.

In der Nacht auf Freitag war in Essen auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in der Innenstadt geschossen worden. Die Alte Synagoge gehört der Stadt und wird von der jüdischen Gemeinde nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Eine unbekannte Person hatte dabei mindestens drei Schüsse auf eine Tür abgegeben, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist. Verletzt wurde niemand.

Es stehe weiterhin noch nicht ganz fest, dass es sich tatsächlich um einen Mann handele, sagte der Polizeisprecher. Dies sei auf den Aufnahmen nicht eindeutig zu erkennen gewesen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hatte am Freitag von einem «Anschlag» gesprochen. Weiterlesen

Papst betet für Tote des Wohnungsbrandes im Gazastreifen

Rom (dpa) – Papst Franziskus hat der Toten des verheerenden Feuers in einem Wohnhaus im Gazastreifen gedacht. «Beten wir für die Opfer des folgenschweren Brandes, der sich in den vergangenen Tagen in einem Flüchtlingslager in Gaza ereignete», sagte das katholische Kirchenoberhaupt nach einer Messe in der norditalienischen Stadt Asti am Sonntag. Bei dem Feuer am Donnerstagabend verloren 21 Menschen, darunter sieben Kinder, ihr Leben. Zur Brandursache wird ermittelt. Der Herr möge diejenigen, die ihr Leben verloren haben, aufnehmen und «die seit Jahren von Konflikten geprüfte Bevölkerung trösten», erklärte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.

 

Schüsse auf Rabbinerhaus bei Synagoge – Reul: «Anschlag»

Essen (dpa) – Auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen sind mindestens vier Schüsse aus einer scharfen Waffe abgefeuert worden. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Der Mann, der die Schüsse auf eine Tür abgefeuert haben soll, wird noch gesucht.

In dem getroffenen Gebäude ist ein Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht. Es grenzt direkt an die Alte Synagoge, die heute als Kulturzentrum und nicht mehr als Gotteshaus genutzt wird. Weiterlesen

Flucht in die Esoterik: Amulett und Psycho-Coach

Krisen
Von Rolf Schraa, dpa

Essen/Berlin/Freiburg (dpa) – Im Krisenumfeld von Ukrainekrieg, Corona und Inflation greifen Menschen verstärkt zu esoterischen Hilfs-Angeboten. Das berichten mehrere Beratungsstellen.

«Angebliche Schamanen, unseriöse Coachings und aggressive Verschwörungstheoretiker haben deutlichen Zulauf», sagte die Leiterin des vom NRW-Familienministerium geförderten Vereins Sekten-Info NRW, Sabine Riede, der dpa.

Ähnliches berichten zwei weitere staatlich geförderte Stellen: die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (Zebra) für den süddeutschen Raum in Freiburg und die Sekteninfo Berlin. «Auf dem spirituellen Markt entstehen derzeit ständig neue Angebote, die schießen wie Pilze aus dem Boden», sagt «Zebra»-Leiterin Sarah Pohl.

Ein Coaching-Angebot verspreche etwa, alle Probleme des Ratsuchenden in 30 Minuten zu lösen, berichtet Karol Küenzlen-Zielinski von der Sekteninfo Berlin. Ein anderes verspreche den garantierten «Partner der Träume», ein Coaching-Anbieter verlange für sechs Monate Zugriff auf Digitalangebote und regelmäßige Zoomkonferenzen 5000 Euro. Das seien «zynische Angebote», die vor allem labile Menschen ansprächen und krisenhafte Situationen ausnutzten, sagt der Fachmann. Weiterlesen

Jüdischer Weltkongress ehrt Reuven Rivlin und Ken Burns

New York (dpa) – Israels früherer Präsident Reuven Rivlin und der US-Dokumentarfilmer Ken Burns sind vom Jüdischen Weltkongress (WJC) in New York für ihre Verdienste um das Judentum geehrt worden.

Rivlin wurde bei der Gala in der Nacht zum Mittwoch mit dem Theodor-Herzl-Preis ausgezeichnet, Burns bekam den Teddy-Kollek-Preis für sein Engagement für die jüdische Kultur. Weiterlesen

Papst betet für «geplagten» Libanon und Nahen Osten

Manama (dpa) – Am letzten Tag seiner Reise im Königreich Bahrain hat Papst Franziskus für die Menschen im Libanon gebetet. Das Land sei «ermattet und geplagt», sagte der 85 Jahre alte Pontifex bei einem Treffen mit Kirchenvertretern am Sonntagvormittag (Ortszeit) in Manama. Er versichere allen Völkern im Nahen Osten, die litten, seines Gebetes und seiner Verbundenheit, fuhr das katholische Kirchenoberhaupt fort. Am Sonntag endete sein viertägiger Besuch in dem muslimischen Inselstaat am Persischen Golf. Weiterlesen

Papst Franziskus fordert Ende der «Spirale der Gewalt»

Riffa (dpa) – Auf seiner Bahrain-Reise hat Papst Franziskus die mangelnde Bereitschaft zur Befriedung von Konflikten kritisiert. «Der Frieden kann nicht wiederhergestellt werden, wenn ein böses Wort mit einem noch böseren beantwortet wird, wenn auf eine Ohrfeige eine weitere folgt», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstagvormittag (Ortszeit) während einer Messe im Nationalstadion in Riffa. Es sei notwendig, «die Kette des Bösen zu lösen, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen» und aufzuhören, sich selbst zu bemitleiden, erklärte der 85-Jährige weiter. Weiterlesen

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