Inflation in Eurozone steigt auf Rekordwert von 10,6 Prozent

Luxemburg (dpa) – Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg in einer zweiten Schätzung mitteilte. Es ist die höchste Rate seit Bestehen des Währungsraums. Die in der ersten Schätzung ermittelte Inflationsrate wurde leicht um 0,1 Punkte nach unten korrigiert.

Getrieben wurde die Teuerung erneut durch die Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 41,5 Prozent erhöhten. Zudem beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln von 11,8 im September auf 13,1 Prozent im Oktober. Stärker stiegen auch die Preise von Industriegütern. Die Kerninflation, bei der im Preis besonders deutlich schwankende Güter wie Energie und Lebensmittel außen vor gelassen werden, stieg von 4,8 auf 5,0 Prozent. Die Kernteuerung gilt unter Ökonomen als entscheidend für die grundlegende Preisentwicklung. Weiterlesen

Habeck: Gas- und Strompreisbremse Freitag nicht im Kabinett

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett wird nicht wie ursprünglich geplant an diesem Freitag die Umsetzung der geplanten Gas- und Strompreisbremse beschließen. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. Die Gesetzentwürfe zu den Preisbremsen sollten «in den Tagen danach» in einem Umlaufverfahren beschlossen werden, das parlamentarische Verfahren wie geplant erreicht werden. Die entsprechenden Gesetze sollten bis Mitte Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden. Weiterlesen

Studie: Inflation trifft Familien mit niedrigem Einkommen

Düsseldorf (dpa) – Familien mit niedrigem Einkommen leiden nach einer aktuellen Studie weiterhin besonders stark unter der hohen Inflation. Während die Lebenshaltungskosten der deutschen Haushalte insgesamt im Oktober um 10,4 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen, mussten Familien mit niedrigem Einkommen für ihre typischen Einkäufe sogar 11,8 Prozent mehr zahlen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Noch am wenigsten trafen die Preissteigerungen Single-Haushalte mit hohem Einkommen. Ihre Lebenshaltungskosten erhöhten sich demnach um 8,4 Prozent. Weiterlesen

Bundesrat beschließt Soforthilfe für Gaskunden

Berlin (dpa) – Der Bundesrat hat den Weg für die milliardenschwere einmalige Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden frei gemacht. Die Länderkammer verzichtete in einer Sondersitzung am Montag darauf, zu dem vom Bundestag in der vergangenen Woche beschlossenen Gesetz den Vermittlungsausschuss anzurufen. Damit ist es gebilligt.

Die Soforthilfe ist als Überbrückung gedacht, bis die Gaspreisbremse wirkt, was im kommenden März der Fall sein soll. Die Bundesregierung prüft aber ein Vorziehen auf Februar. Die Bundesregierung rechnet mit Kosten von neun Milliarden Euro. Das Gesetz soll umgehend nach der Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten und der Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten. Weiterlesen

Umfrage: Frauen in Krise mit mehr Geldsorgen als Männer

Garching (dpa) – Frauen machen sich in der Krisenstimmung einer Umfrage zufolge größere Geldsorgen als Männer. Demnach sehen 51 Prozent der Frauen der Entwicklung ihrer finanziellen Lage besorgt entgegen, während es bei den Männern 43 Prozent sind. Das ermittelte das Umfrageinstitut Bilendi im Auftrag des Lebensversicherungskonzerns Swiss Life, der die Umfrage veröffentlichte.

Das Unternehmen lässt seit 2019 jährlich repräsentativ abfragen, wie unabhängig und selbstbestimmt sich die Menschen in Deutschland fühlen. Die wichtigsten Faktoren dabei sind Entscheidungsfreiheit im Leben, keine Notwendigkeit zu persönlichen Einschränkungen und finanzielle Unabhängigkeit. Bei der diesjährigen Umfrage waren es unabhängig vom Geschlecht 56 Prozent, die sich selbstbestimmt fühlten, verglichen mit 63 Prozent ein Jahr zuvor. Weiterlesen

Habeck verteidigt Gaspreisbremse gegen Kritik

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die geplante Gaspreisbremse gegen Kritik verteidigt. «Wir nehmen eine soziale Unspezifität in Kauf, damit wir schnell helfen können», sagte der Grünen-Politiker in einem am Sonntag veröffentlichten ntv-Interview. Die Zuschüsse bekämen auch Leute, die sie nicht brauchten. Weiterlesen

Deutsche sparen besonders an der Gastronomie

München (dpa) – Verbraucher in Deutschland sparen angesichts der rasanten Teuerung offensichtlich bevorzugt bei Restaurantbesuchen und Essenslieferdiensten.

In einer internationalen Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) sagten 62 Prozent der in Deutschland befragten Menschen, dass sie seltener essengehen. Lieferdienste leiden offensichtlich noch stärker: 68 Prozent bestellen demnach seltener Essen und/oder Getränke nach Hause. Knapp zwei Drittel sagten zudem, dass sie weniger Verbraucherkredite abschließen.

BCG ließ insgesamt gut 9200 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA befragen. Demnach sparen die Menschen überall am Konsum, aber nicht in jedem Bereich in vergleichbarem Ausmaß. Die Deutschen neigen der Erhebung zufolge am ehesten dazu, an der Gastronomie zu sparen. So sagten 30 Prozent der Amerikaner, seltener essenzugehen. Weiterlesen

König Charles zahlt Angestellten Energie-Bonus

London (dpa) – König Charles III. zahlt Medienberichten zufolge seinen geringverdienenden Angestellten aus eigener Tasche einen Bonus. Die Einmalzahlung solle die Folgen steigender Lebenskosten abfedern, berichtete die Zeitung «Sun» am Samstag.

Mitarbeiter mit einem Jahreseinkommen von bis zu 30 000 Pfund sollen demnach 600 Pfund (685 Euro) erhalten, jene mit bis zu 40 000 Pfund bekommen 400 Pfund Bonus und diejenigen mit bis zu 45 000 Pfund Gehalt kriegen 350 Pfund. Insgesamt gehe es um Zehntausende Pfund. Weiterlesen

Inflation steigt im Oktober über 10 Prozent

Wiesbaden (dpa) – Die Inflation in Deutschland hat im Oktober die Marke von 10 Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte eine erste Schätzung.

Es war der stärkste Anstieg seit etwa 70 Jahren. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise schieben die Inflation seit Monaten an. Im September war eine Teuerungsrate von 10,0 Prozent verzeichnet worden.

«Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen», erläuterte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Weiterlesen

Bundestag: Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden

Energiekrise
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Der Bundestag hat am Donnerstag die milliardenschwere Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden beschlossen. Sie ist gedacht als Überbrückung, bis die Gaspreisbremse wirkt. Diese soll ab März greifen, die Bundesregierung prüft aber ein Vorziehen auf Februar. Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) sprach von einem wichtigen Signgal, um die Bezahlbarkeit der Gaspreise zu sichern. Dagegen kritisierte der CDU-Politiker Mark Helfrich: «Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?» Kaum jemand blicke noch durch, vor allem wie der Erstattungsbetrag berechnet werde.

Für die Soforthilfe soll am kommenden Montag in einer Sondersitzung noch der Bundesrat grünes Licht geben. Die Bundesregierung rechnet mit Kosten von neun Milliarden Euro. SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch sagte, die Entlastung müsse bei sehr großen Einkommen versteuert werden. «So sorgen wir für einen sozialgerechten Ausgleich.» Den Abschlag versteuern müssen laut Gesetzentwurf diejenigen, die den Solidaritätszuschlag zahlen müssen. Weiterlesen

Entlastungen für Haushalte: Wohngeld-Reform beschlossen

Berlin (dpa) – Ab Januar sollen mehr Haushalte in Deutschland mit einem staatlichen Mietzuschuss entlastet werden. Das Wohngeld soll zudem um durchschnittlich 190 Euro im Monat aufgestockt werden, wie der Bundestag beschloss. Von dem neuen Wohngeld könnten zwei Millionen Haushalte profitieren, 1,4 Millionen mehr als bisher, sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD).

Dazu zählten beispielsweise Menschen mit geringen Einkommen, Rentnerinnen und Rentner, Alleinerziehende – unabhängig davon, ob sie zur Miete wohnen oder ein Eigenheim besitzen. «Mit dieser in ihrer Reichweite historisch einmaligen Wohngeldreform sorgen wir dafür, dass diese Menschen ihre Wohnkosten tragen können», so Geywitz. Der Bundesrat muss der Reform Ende November noch zustimmen.

Im Schnitt sollen Wohngeld-Haushalte künftig monatlich rund 370 Euro bekommen. Das Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zur Miete für Haushalte, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Künftig sollen auch Menschen Wohngeld beantragen können, die Mindestlohn verdienen oder eine Rente in vergleichbarer Höhe haben. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen