Bundesbank-Chef Nagel über den Inflationshöhepunkt

Frankfurt/Main (dpa) – Trotz erster Entspannungssignale hat die Inflation im Euroraum nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel ihren Höhepunkt noch nicht überschritten.

«Ich würde gern daran glauben wollen, dass wir hoffentlich bessere Inflationszahlen sehen werden», sagte Nagel am Montagabend in Frankfurt. Belastbare Daten sprächen aber eher dafür, dass sich die Teuerungsrate noch eine zeitlang auf einem hohen Plateau bewegen werde, bevor es dann deutlicher nach unten gehen könnte.

Die Ölpreise waren zuletzt gesunken, zugleich hatte sich der Preisauftrieb auf der Herstellerebene im Oktober in Deutschland deutlich abgeschwächt und Hoffnungen auf einen Rückgang der hohen Inflation geschürt. Weiterlesen

Erzeugerpreise steigen deutlich schwächer

Wiesbaden (dpa) – In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene deutlich abgeschwächt und Hoffnungen auf einen Rückgang der hohen Inflation geschürt. Im Oktober stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 34,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate mit 45,8 Prozent noch wesentlich höher gelegen. Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise sogar um 4,2 Prozent zurück. Es war der erste Rückgang seit Mai 2020.

Energie verteuert sich im Jahresvergleich nach wie vor stark, im Monatsvergleich gibt es aber eine spürbare Entlastung. So lagen die Energiepreise im Oktober zwar 85,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, gegenüber dem Vormonat gaben sie aber um 10,4 Prozent nach. Laut Statistikamt waren auf Monatssicht vor allem Strom und Erdgas günstiger, nachdem es in den Monaten zuvor teils starke Preissteigerungen gegeben hatte. Weiterhin deutliche Preisanstiege gibt es auf Jahressicht bei Nahrungsmitteln und Vorleistungsgütern. Weiterlesen

«Heißer Herbst»: Ebbt die Protestwelle ab?

Demonstrationen
Von Birgit Zimmermann, Jörg Schurig und Verena Schmitt-Roschmann, dpa

Leipzig/Berlin (dpa) – Vorläufiger Höhepunkt war der Tag der Deutschen Einheit. Am 3. Oktober gingen allein in Ostdeutschland mehr als 100.000 Menschen gegen hohe Energiepreise, Inflation und die Krisenpolitik der Bundesregierung auf die Straße. Seitdem scheint dem von rechts und links angefachten «heißen Herbst» langsam die Puste auszugehen.

Zwar werden wohl auch an diesem Montag wieder an vielen Orten Menschen protestieren. Doch gehen die Teilnehmerzahlen zurück. In Schwerin wurden montägliche Demos ganz abgesagt, mangels Masse.

Sicher ist: Die von Außenministerin Annalena Baerbock befürchteten «Volksaufstände» sind bisher ausgeblieben. Nach der Ankündigung des milliardenschweren «Doppelwumms» gegen hohe Gas- und Strompreise scheint die Stimmung im Land etwas ruhiger. Wie geht es weiter mit der Protestwelle? Das hänge unter anderem davon ab, ob die Entlastung bei Bürgern mit wenig Geld ankomme, sagt der sächsische Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Greifswalder Politologe Marcel Lewandowsky meint: «Für eine Einschätzung ist es einfach zu früh.» Weiterlesen

Preise für Weihnachtsbäume bleiben stabil

Moisburg (dpa) – Für dieses Jahr rechnen die Christbaumerzeuger mit stabilen Preisen für Weihnachtsbäume. Die Preise dürften sich in einem Bereich von 20 bis 27 Euro pro laufenden Meter für die Nordmanntanne bewegen, sagte Benjamin Schneebecke, Erster Vorsitzender des Verbandes natürlicher Weihnachtsbaum mit Sitz im niedersächsischen Moisburg.

«Die höheren Preise müssen sicherlich in den Metropolen wie Hamburg oder München gezahlt werden, die günstigeren auf dem Land», sagte Schneebecke. Damit seien die Preise in diesem Jahr auf dem Niveau des Vorjahres. Deutliche Preiserhöhungen seien ihm nicht bekannt. Weiterlesen

Kabinett beschließt 200-Euro-Zahlung für Studierende

Berlin (dpa) – Die angekündigte 200-Euro-Sonderzahlung für Studierende und Fachschüler ist auf dem Weg. Das Bundeskabinett beschloss am Freitag eine sogenannte Formulierungshilfe für ein entsprechendes Gesetz, das nun im Bundestag noch verabschiedet werden muss. Die Einmalzahlung ist Teil des Anfang September von der Ampel vereinbarten dritten Entlastungspakets zur Abfederung der stark gestiegenen Energiepreise.

Automatisch kommt das Geld aber nicht und auch nicht mehr vor Weihnachten. Bund und Länder arbeiten im Moment noch an einer zentralen Antragsplattform im Netz. «Die Auszahlungen sollen gleich zu Beginn des nächsten Jahres beginnen können, also noch im Winter», sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in Berlin. Junge Menschen in Ausbildung seien von den Krisen ganz besonders belastet. Der bildungspolitische Sprecher der Union, Thomas Jarzombek, warf der Ministerin vor, die Studierenden weiter im Unklaren über den Auszahlungsmechanismus zu lassen. Weiterlesen

Inflation und knappe Kassen: Dunkle Wolken am Black Friday

Einzelhandel
Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Eine Flut von Sonderangeboten wenige Wochen vor Weihnachten: Mit diesem Konzept ist der Black Friday in den vergangenen Jahren in Deutschland zu einem der wichtigsten Verkaufstage des Jahres geworden. Im vergangenen Jahr gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher am Black Friday und dem folgenden Cyber Monday nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) fast fünf Milliarden Euro aus.

Doch ist angesichts der Inflation und knapper Kassen ungewiss, ob die Aktion Ende November auch in diesem Jahr an die Erfolge anknüpfen kann. Zumal viele Verbraucher fürchten, dass das Angebot diesmal weniger attraktiv sein könnte. Schließlich kämpfen auch die Händler mit steigenden Kosten.

Optimistisch ist der HDE: Er rechnet gestützt auf eine Umfrage unter 1000 Onlineshoppern rund um die Rabatttage mit einem Umsatzrekord von 5,7 Milliarden Euro. Das wären 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiterlesen

Experte: Preisdruck für Mercedes in China «sehr ernstnehmen»

Stuttgart (dpa) – Dass Mercedes-Benz für einige Modelle in China die Preise senken musste, sollte der Konzernführung nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer Anlass zum Umdenken geben. «Meiner Einschätzung nach sollte man das sehr ernstnehmen», sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur. Es zeige, dass die von den Stuttgartern ausgerufene Fokussierung auf hochpreisige Fahrzeuge riskant sei. «Man sollte noch mal sehr gründlich überlegen, ob das eine stabile Strategie für die Zukunft ist.» Weiterlesen

Experte: Preisdruck für Mercedes in China «sehr ernstnehmen»

Stuttgart (dpa) – Dass Mercedes-Benz für einige Modelle in China die Preise senken musste, sollte der Konzernführung nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer Anlass zum Umdenken geben. «Meiner Einschätzung nach sollte man das sehr ernstnehmen», sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur. Es zeige, dass die von den Stuttgartern ausgerufene Fokussierung auf hochpreisige Fahrzeuge riskant sei. «Man sollte noch mal sehr gründlich überlegen, ob das eine stabile Strategie für die Zukunft ist.» Weiterlesen

Inflation und knappe Kassen: Dunkle Wolken am Black Friday

Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Eine Flut von Sonderangeboten wenige Wochen vor Weihnachten: Mit diesem Konzept ist der Black Friday in den vergangenen Jahren in Deutschland zu einem der wichtigsten Verkaufstage des Jahres geworden. Im vergangenen Jahr gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher am Black Friday und dem folgenden Cyber Monday nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) fast fünf Milliarden Euro aus.

Doch ist angesichts der Inflation und knapper Kassen ungewiss, ob die Aktion Ende November auch in diesem Jahr an die Erfolge anknüpfen kann. Zumal viele Verbraucher fürchten, dass das Angebot diesmal weniger attraktiv sein könnte. Schließlich kämpfen auch die Händler mit steigenden Kosten.

Optimistisch ist der HDE: Er rechnet gestützt auf eine Umfrage unter 1000 Onlineshoppern rund um die Rabatttage mit einem Umsatzrekord von 5,7 Milliarden Euro. Das wären 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiterlesen

Habeck zu Preisbremsen: Preise werden automatisch abgesenkt

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Befürchtungen zurückgewiesen, die geplante Gas – und Strompreisbremse werde zu kompliziert. Private Haushalte und kleine und mittlere Firmen müssten sich «faktisch um nichts kümmern», machte der Grünen-Politiker bei einem Handelskongress in Berlin deutlich. Die Preise würden automatisch von den Versorgern abgesenkt. Es handle sich um ein einfaches Modell.

Dahinter aber sei es ein sehr kompliziertes Rechenwerk, was ihm im Moment die «Haare grau mache». Es liefen Gespräche mit den Stadtwerken und den Netzbetreibern über die Umsetzung, es gehe um Themen wie Verbräuche oder wie staatliche Mittel bei den Stadtwerken ankommen. Weiterlesen

Zu teuer: Immobilienpreise sinken trotz hoher Inflation

Immobilienmarkt
Von Carsten Hoefer, dpa

München (dpa) – Am deutschen Immobilienmarkt ist eine Wende eingetreten: Gegen den allgemeinen Trend der hohen Inflation sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen nach Daten des Finanzierungsvermittlers Interhyp im dritten Quartal gesunken. Demnach lag der Durchschnittspreis für eine finanzierte Immobilie inklusive Nebenkosten im dritten Quartal bei 512.000 Euro, 23.000 Euro oder 4,3 Prozent weniger als im zweiten Quartal.

Anstieg der Zinsen

Hauptgrund ist nach Einschätzung von Interhyp-Vorstandschef Jörg Utecht, dass sich viele Menschen Haus oder Wohnung wegen der gestiegenen Zinsen nicht mehr leisten können. «Die Leitzinserhöhungen aufgrund der hohen Inflation und die Erwartungen an die weitere Geldpolitik haben die Bauzinsen vervierfacht», sagte Utecht. Grundlage der Auswertung sind die über Interhyp vermittelten Immobilienkredite von gut 500 Banken, Bausparkassen und anderen Kreditgebern.

Damit wäre eine zehnjährige Preisspirale gebrochen: Vom ersten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 hatte sich der bundesweite Durchschnittspreis einer Wohnimmobilie laut Interhyp von 290.000 Euro auf 540.000 Euro nahezu verdoppelt. Schon im zweiten Quartal waren die Immobilienpreise laut Interhyp um 0,9 Prozent gesunken. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen