Schmuck und Uhren werden kleiner und teurer

Pforzheim/Karlsruhe (dpa) – Auf der Suche nach Schmuck und Uhren müssen sich Kunden und Kundinnen auf steigende Preise einstellen. «Insgesamt erwarten wir Kostendruck in 2023», sagte Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien in Pforzheim der Deutschen Presse-Agentur. Unklar sei, wie sich die Energiekrise entwickele. Zudem stiegen die Personalkosten. «Da wird es sicher Preisreaktionen geben müssen.» Mit Lieferengpässen relevanten Ausmaßes rechnet Grohmann hingegen nicht.

Die Inflation komme der Branche entgegen, sagte er. Verbraucher schauten nach langanhaltenden Werten. Davon profitiere vor allem der Bereich Echtschmuck, der im Gegensatz zum Modeschmuck aus hochwertigen Edelmetallen und Edelsteinen hergestellt wird. «Da läuft es wie geschmiert», sagte Grohmann. Gefragt sei alles, was echt sei und Wert habe – «egal ob mit oder ohne Marke drauf». Weiterlesen

Hohe Heizkosten bei schlecht isolierten Häusern

München (dpa) – Bewohner von schlecht isolierten Häusern müssen trotz Gaspreisbremse laut einer Untersuchung unter bestimmten Umständen fast sieben Mal so viel für Gas zahlen wie Bewohner gut isolierter Häuser. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung der Initiative Klimaneutrales Deutschland. Demnach gehören in Deutschland rund drei Millionen Wohnhäuser der schlechtesten Energieeffizienzklasse H an.

«Schlechte Fenster, ungedämmte Dächer und unisoliertes Mauerwerk führen dazu, dass siebenmal mehr Gas mehr nötig ist, um diese Gebäude zu heizen als in Gebäuden mit einem zeitgemäßen Energiestandard», teilt die Stiftung mit. Weiterlesen

Steigende Zinsen: Freude und Last für Verbraucher

Von Friederike Marx und Jörn Bender, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Die Euro-Währungshüter drücken im Kampf gegen zweistellige Inflationsraten aufs Tempo. Drei Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Währungsraum der 19 Länder zuletzt angehoben. Eine weitere Erhöhung wird an diesem Donnerstag vom EZB-Rat erwartet. Erst vor Kurzem hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigt: «Wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze weiter anheben werden.» Steigende Zinsen sind allerdings nicht in jeder Hinsicht positiv.

Welche Folgen haben die hohen Verbraucherpreise?

Die stark gestiegene Teuerung lässt die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern sinken und zehrt Gehaltserhöhungen auf. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten, Beschäftigte haben unter dem Strich weniger Geld im Portemonnaie. Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge sanken die Löhne in Deutschland im dritten Quartal 2022 real, also bereinigt um die Preisentwicklung, um 5,7 Prozent. Dies war der höchste Rückgang seit Einführung dieser Statistik 2008.

Können die Menschen auf sinkende Inflationsraten hoffen?

Mit einem durchgreifenden Rückgang der Teuerung rechnen Ökonomen vorerst nicht. «Ich halte es für wahrscheinlich, dass im Jahresdurchschnitt eine Sieben vor dem Komma stehen wird», prognostizierte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst für das Jahr 2023. Bis die Euro-Währungshüter ihr Ziel von mittelfristig zwei Prozent Inflation im Euroraum erreichen, dürfte es noch dauern. Es brauche 18 bis 24 Monate, bis die geldpolitischen Maßnahmen Wirkung zeigten, erklärte jüngst der französische Zentralbankchef François Villeroy de Galhau. Im November lagen die Verbraucherpreise im Euroraum um 10,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Gegen steigende Energiepreise, die die Inflation vor allem anheizen, ist die EZB weitgehend machtlos. Die Notenbank kann mit Zinserhöhungen aber dazu beitragen, dass sich die Teuerungsrate nicht dauerhaft auf hohem Niveau festsetzt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Löhne und Preise gegenseitig hochschaukeln. «Wir haben in den 1970er Jahren eine Phase erlebt, in der wir die Kontrolle über die Inflation verloren haben. Wir wissen, was es kostet, die Kontrolle über die Inflation zu verlieren. Das müssen wir vermeiden», mahnte der frühere EZB-Präsident Jean-Claude Trichet im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Welche Folgen haben die Zinserhöhungen für Sparer?

Die ungeliebten Negativzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto gehören der Vergangenheit an. «Je nach Laufzeit und Marktsegment haben sich die Sparzinsen in wenigen Wochen teilweise verdoppelt oder sogar verdreifacht», stellt das Vergleichsportal Verivox fest. Die Zeitschrift «Finanztest» schreibt in ihrer jüngsten Ausgabe, die Zinsen für Festgeld stiegen so schnell wie seit Jahren nicht mehr: Für einjähriges Festgeld gebe es bereits bis zu 2,77 Prozent Zinsen, für auf drei Jahre angelegtes Festgeld bis 3,25 Prozent. Auch das Verbraucherportal Biallo berichtet von kräftig gestiegenen Zinsen. Allerdings mindert die hohe Inflation den Ertrag. «Bei zehn Prozent Inflation liegt der reale Zinssatz deutlich im Minus», erläuterte Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis. Der Realzins ist der Zins für Spareinlagen nach Abzug der Teuerungsrate.

Was bedeuten die EZB-Entscheidungen für Kreditnehmer?

Frisches Geld zu leihen, ist teurer geworden. Nach Daten des Vergleichsportals Check24 kostete beispielsweise ein Ratenkredit über 10.000 Euro mit einer Laufzeit von 60 Monaten beim Abschluss im Januar noch 187 Euro im Monat. Für einen Kredit mit gleicher Summe und Laufzeit werden den Angaben zufolge inzwischen 196 Euro monatlich fällig.

Die durchschnittlichen Zinssätze für neue Wohnungsdarlehen haben sich nach Berechnungen der Deutschen Bank allein von Jahresanfang bis September auf 3,1 Prozent mehr als verdoppelt. «Es ist damit zu rechnen, dass Immobilien für Privathaushalte mittelfristig weniger erschwinglich sein werden. Die Zinsen werden wahrscheinlich weiter anziehen und somit die Gesamtkosten für den Immobilienkauf erhöhen», heißt es in einer aktuellen Analyse der volkswirtschaftlichen Abteilung des Geldhauses.

Welche Folgen hat die Geldpolitik für Bauherren?

Die Höhe der Bauzinsen ist nicht direkt von EZB-Zinsentscheidungen abhängig, sondern orientiert sich an der Verzinsung von Bundesanleihen. Bereits vor den Zinserhöhungen der Notenbank sind die Bauzinsen gestiegen. Höhere Zinsen treffen vor allem diejenigen, die ein neues Darlehen brauchen oder eine Anschlussfinanzierung für einen Immobilienkredit. Bei laufenden Hypothekenkrediten ändert sich nichts an der Zinshöhe.

Was bedeuten höhere Zinsen für die Konjunktur?

Erhöht eine Notenbank zur Bekämpfung der Inflation die Zinsen, wird der Wirtschaft Geld entzogen, was das Wachstum dämpfen kann. Da der gemeinsame Währungsraum wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs und der hohen Energiepreise bereits deutlichen Gegenwind spürt, wächst die Sorge um die Konjunktur. Doch Bundesbank-Präsident Nagel als Mitglied des EZB-Rates mahnte, die Geldpolitik dürfe nicht zu früh nachlassen: «Die Inflation ist eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Wenn wir sie knacken wollen, muss auch die Geldpolitik hart sein.» Die EZB geht nach jüngsten Angaben ihres Chefvolkswirts Philip R. Lane davon aus, dass eine mögliche Rezession «mild und von kurzer Dauer sein wird».

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Strom, Gas und mehr: Bundestag will Preisbremsen beschließen

Berlin (dpa) – Verbraucher und Industrie können mit wichtigen Entlastungen angesichts rasant gestiegener Preise rechnen. Der Bundestag will heute Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme beschließen sowie eine Härtefallregelung für Nutzer anderer Heizmittel auf den Weg bringen. Voraussichtlich noch am Freitag sollen die Neuerungen auch den Bundesrat passieren.

Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme

Bei der Gaspreisbremse sollen Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs einen Gas-Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde garantiert bekommen. Für Wärmekunden soll der Preis bis zur 80-Prozent-Grenze 9,5 Cent betragen. Für die restlichen 20 Prozent des Verbrauchs soll der ganz normale Vertragspreis gelten – so soll ein Sparanreiz erhalten bleiben. Weiterlesen

Ifo-Prognose: Rezession 2023 geringer als befürchtet

Berlin/München (dpa) – Die deutsche Wirtschaft wird nach einer Prognose des Ifo-Institutes im kommenden Jahr wohl nur um 0,1 Prozent schrumpfen. Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sei bisher noch hoch gewesen. Die Rezession im Winterhalbjahr werde daher etwas milder ausfallen als erwartet, und «danach geht es wieder aufwärts», sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturforschung, Timo Wollmershäuser, am Mittwoch in Berlin. Die Inflationsrate dürfte wegen der Strom- und Gaspreisbremse auf 6,4 Prozent zurückgehen.

Die Wirtschaft sei mit einem leichten Zuwachs im dritten Quartal «viel besser als gedacht» gelaufen, sagte Wollmershäuser. Die Verbraucher griffen in hohem Maße auf ihre Ersparnisse zurück, um die Preiserhöhungen abzufedern, und der private Konsum werde auch durch staatliche Hilfen, Renten-, Mindestlohn- und Lohnerhöhungen gestützt. Deshalb erwarten die Münchner Forscher für 2022 nun ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent statt bisher 1,6 Prozent. Weiterlesen

Kritik an geplanten Preisbremsen Energie

Berlin (dpa) – Vor der geplanten Verabschiedung der Energiepreisbremsen im Bundestag gibt es deutliche Kritik an den Plänen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Gewerkschaft Verdi warnten am Mittwoch in Berlin vor großen Belastungen durch hohe Energiepreise trotz der Preisbremsen. Auch die Industrie zeigte sich unzufrieden.

Die Preisbremsen sollen am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden und die steigenden Energiekosten abfedern. Bürgerinnen und Bürger sowie kleine und mittlere Unternehmen sollen von ihren Lieferanten 80 Prozent ihres Erdgasverbrauchs zu 12 Cent je Kilowattstunde beziehungsweise 80 Prozent ihres Wärmeverbrauchs zu 9,5 Cent je Kilowattstunde erhalten. Industriekunden sollen von ihren Lieferanten 70 Prozent ihres Erdgasverbrauchs zu 7 Cent je Kilowattstunde oder 70 Prozent ihres Wärmeverbrauchs zu 7,5 Cent je Kilowattstunde erhalten. Weiterlesen

Scholz bekräftigt Skepsis gegenüber EU-Gaspreisdeckel

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat die skeptische Haltung Deutschlands zu einem europäischen Gaspreisdeckel bekräftigt. Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Bundestag: «Einfache Sofortlösungen gibt es nicht. Zum Beispiel können wir nicht so in Preise eingreifen, dass dann zu wenig Gas nach Europa geliefert wird.» Diese Einsicht sei auch wichtig für die Verständigung, an der der Energierat der EU am Dienstag weitergearbeitet habe. Scholz sagte aber, er sei sicher, dass es eine gute und pragmatische Verständigung gebe. Weiterlesen

Rehlinger begrüßt Entlastungen für weitere Heizarten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) begrüßt die Entscheidung der Ampel-Fraktionen im Bundestag, auch Verbraucher von Heizöl, Pellets und Flüssiggas zu unterstützen. «Das ist ein wichtiges Signal des Bundes, dass sie mit der Mehrbelastung nicht gänzlich alleine gelassen werden», sagte sie am Dienstag in Saarbrücken. Weiterlesen

Verdi-Chef: Preisbremsen sind «ausreichend bis mangelhaft»

Berlin (dpa) – Verdi-Chef Frank Werneke hat vor großen Belastungen durch hohe Energiepreise trotz geplanter Strom- und Gaspreisbremsen gewarnt. «Die soziale Balance der Maßnahmen stimmt nicht», sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur vor der geplanten Abstimmung über die Preisbremsen im Bundestag. Die Leistung der Regierung bei den Preisinstrumenten sei «ausreichend bis mangelhaft». Nach einigen Änderungen der Regierungsvorlagen soll der Bundestag an diesem Donnerstag über die Energiepreisbremsen abstimmen. Es ist der vorletzte Plenartag des Jahres.

Werneke sagte, es gebe zwar einen Preisdeckel – bei Gas von 12 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs im Vergleich zu 2021. «Aber beispielsweise Mieterinnen und Mieter einer schlecht isolierten Zweizimmerwohnung haben kaum eine Chance, 20 Prozent einzusparen», so der Verdi-Chef. «Über den Daumen bedeutet das für sie eine Verdoppelung der Preise im Verhältnis zu 2021. Damit sind unverändert viele Menschen überfordert.» Weiterlesen

Wann kommt die 200-Euro-Einmalzahlung für Studierende?

Berlin (dpa)- Die Auszahlung der Einmalzahlung von 200 Euro für Studierende und Fachschüler zur Entlastung in der Energiekrise droht sich weiter zu verzögern. Hintergrund ist ein Streit zwischen Bund und Ländern über die praktische Umsetzung des Vorhabens.

In einem Brief an Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) kritisieren die Kultusminister der Länder einen «gut gemeinten, aber nicht hinreichend vorbereiteten» Gesetzentwurf, mit dessen Umsetzung sie nun konfrontiert seien. Sie fordern, diesen schnell «gesetzgeberisch nachzubessern», damit es zu einer baldigen Auszahlung der 200 Euro kommen kann. Der von der Präsidentin der KMK, Karin Prien (CDU), unterschriebene Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Weiterlesen

Volkswagen: Gebrauchtwagenpreise könnten nachgeben

Braunschweig (dpa) – Die stark gestiegenen Preise für Gebrauchtwagen sind nach Einschätzung der VW-Finanzsparte auf einem Höchstniveau angekommen und dürften bald wieder sinken. «Wir haben den Peak erreicht», sagte Vertriebschef Anthony Bandmann im Rückblick auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr. Zuletzt seien Fahrzeuge aus zweiter Hand häufig um 20 bis 25 Prozent teurer als im langjährigen Durchschnitt gewesen.

Auch der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Financial Services (VWFS), Christian Dahlheim, vermutet, «dass sich die Gebrauchtwagenpreise wieder normalisieren». Sie gingen schon ein wenig nach unten, hieß es aus dem Unternehmen. Die Menschen seien in der Rezessionserwartung vorsichtiger.

Lieferprobleme bei Mikrochips, lange Wartezeiten und Preiserhöhungen für neue Fahrzeuge führen dazu, dass viele Privatkunden und Firmen auf Gebrauchtwagen ausweichen – was dort ebenfalls die Preise treibt. VWFS kann von dem Trend profitieren, weil viele der konzerneigenen Rückläufer-Autos aus Leasing- oder Finanzierungsverträgen meist noch recht jung sind und sich daher mit hohen Restwerten weitervermarkten lassen. Parallel dazu wird der Handel mit Gebrauchtfahrzeugen auch externer Marken über offene Internetportale immer wichtiger. Weiterlesen

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