Berichte: Schottische Regierungschefin will zurücktreten

Edinburgh (dpa) – Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will Berichten zufolge ihr Amt überraschend aufgeben. Die 52-Jährige wolle nach mehr als acht Jahren sowohl als Parteichefin als auch als «First Minister» zurücktreten, berichteten britische Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf Regierungsquellen. Sie wollte sich noch am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Edinburgh zu weiteren Details äußern. Zunächst blieb unklar, wann Sturgeon ihre Ämter aufgeben wird.

Im Ringen um eine Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich musste Sturgeon zuletzt mehrere Dämpfer hinnehmen: London blockiert eine von ihr angestrebte erneute Abstimmung über die Frage, ob Schottland weiterhin Teil des Vereinigten Königreichs bleiben soll oder nicht. Zudem verloren die Unabhängigkeitsbefürworter vor dem höchsten britischen Gericht. Der Supreme Court hatte geurteilt, dass das schottische Regionalparlament kein Recht hat, ohne Zustimmung der britischen Regierung eine Volksabstimmung anzusetzen. Sturgeon sagte, sie sei enttäuscht von der Entscheidung, akzeptiere sie aber. Unabhängigkeit müsse auf legalem und demokratischem Wege erreicht werden. Weiterlesen

Kai Pflaume verlängert seinen Vertrag mit ARD und NDR

Hamburg (dpa) – Fernsehmoderator Kai Pflaume hat seinen Exklusiv-Vertrag mit dem NDR und der ARD verlängert. Die Zusammenarbeit wird mindestens für weitere drei Jahre bis einschließlich 2025 fortgesetzt. Das teilte der Norddeutsche Rundfunk am Montag in Hamburg mit. Derzeit führt der 55-Jährige im Ersten durch die Samstagabend-Spielshow «Klein gegen Groß», die der NDR in Zusammenarbeit mit dem ORF und SRF produziert. «Mit mehr als fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Schnitt ist sie Deutschlands erfolgreichste Show-Reihe», erklärte der Sender. Weiterlesen

Cahn wird Intendant an Deutscher Oper in Berlin

Von Gerd Roth, dpa

Berlin (dpa) – Mit einer neuen Spitze an der Deutschen Oper ist eine der offenen Fragen in Berlins aufgewühlter Opernszene gelöst. Der Schweizer Regisseur, Sänger und Theaterleiter Aviel Cahn wird neuer Intendant. Der 48-Jährige soll das größte Opernhaus der Hauptstadt nach Angaben vom Montag zum 1. August 2026 übernehmen. Zuvor hatte sich der Stiftungsrat der Stiftung Oper mit der Personalie befasst.

Der promovierte Jurist ist seit vier Jahren Generaldirektor des Grand Théâtre in Genf. Dort lief sein Vertrag eigentlich bis 2029. Zuvor stieß er während zehn Jahren als Intendant der flämischen Oper Opera Vlaanderen in den belgischen Städten Antwerpen und Gent zahlreiche Projekte an und wurde mit Produktionen des Hauses mehrfach prämiert. Solche Erfolge konnte er auch mit der Oper in Genf feiern.

Der in Zürich geborene Cahn nahm als Sechsjähriger Klavierunterricht, später studierte er Gesang. Sein Jura-Studium schloss er 2002 in Zürich mit einer Promotion zur rechtlichen Stellung von Intendanten ab. Die Theaterkarriere führte ihn von Zürich über Peking, Helsinki und Bern nach Belgien.

Dabei verpflichtete er immer wieder neben großen Namen des Fachs auch etwa Literaturnobelpreisträger Dario Fo oder Oscar-Gewinner Christoph Waltz als Regisseure oder Künstlerin Marina Abramovic fürs Bühnenbild. Als Ziele seiner Arbeit sieht er den Zugriff auf aktuelle Themen, die Verjüngung und soziale Verbreiterung der Oper. So läuft diese Spielzeit seines Genfer Hauses unter «Migrierende Welten».

Bis 2025 noch Interimslösung geplant

Cahn folgt auf den aktuellen Intendanten Dietmar Schwarz. Der Vertrag des 65-Jährigen läuft bis 2025. Für die Zeit bis zum Amtsantritt Cahns 2026 ist den Angaben zufolge eine Interimslösung vorgesehen. Schwarz hatte den Posten 2012 übernommen, seitdem wurde sein Vertrag zwei Mal verlängert. Die Verträge von Sir Donald Runnicles (68), seit 2009 Generalmusikdirektor des Hauses, und Thomas Fehrle, kaufmännischer Geschäftsführer seit 2011, laufen noch bis 2027.

«Mit Aviel Cahn konnte Berlin eine außerordentlich kreative Persönlichkeit als künftigen Intendanten für das größte seiner drei Opernhäuser gewinnen», sagte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke), der auch Vorsitzender des Stiftungsrats ist. In dem offen ausgeschriebenen Verfahren gab es knapp 30 Bewerberinnen und Bewerber für die Position. Auf der Basis erstellte ein Beratungsgremium eine Shortlist und führte Gespräche.

In kaum einer internationalen Metropole gibt es so viele Opern wie in Berlin. Alle drei großen Häuser – neben der Deutschen Oper die Staatsoper Unter den Linden und die Komische Oper – stehen vor grundlegenden Veränderungen.

Häuser im Umbruch

Die Staatsoper ist nach dem gesundheitsbedingten Amtsverzicht von Dirigent Daniel Barenboim ohne Generalmusikdirektor. Zudem geht Staatsopernintendant Matthias Schulz zur Spielzeit 2025/26 an das Opernhaus Zürich. Für den Posten war auch Cahn im Gespräch, der aber zum Zeitpunkt der Entscheidung in Genf bleiben wollte. An der Staatsoper in Berlin übernimmt 2024 die derzeitige Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, die Leitung des Hauses.

In der Komischen Oper als kleinstem der drei großen Häuser ist die Spitze schon neu geordnet. Das Duo Susanne Moser und Philip Bröking hat den langjährigen Intendanten Barrie Kosky abgelöst, der als Regisseur weiter zur Verfügung steht. Die Verwaltungsexpertise von Moser und Bröking soll durch unruhige Zeiten helfen. Das Haus muss grundlegend saniert und erweitert werden. Die Kosten werden auf 437 Millionen Euro geschätzt. Für eine noch ungewisse Zeit zieht die Komische Oper im Sommer um. Das Schillertheater im Westen der Stadt wird dann zur Spielstätte, zudem sind dezentrale Projekte geplant.

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RBB: Die letzten Direktoren der Schlesinger-Leitung gehen

Berlin (dpa) – Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat sich von den letzten verbliebenen Mitgliedern der umstrittenen Geschäftsleitung um die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger getrennt. In einer Mitteilung an die Sendermitarbeiter im betriebseigenen Intranet, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, schrieb der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am Freitag, man habe offiziell die Trennung von Hagen Brandstäter als Verwaltungsdirektor und Christoph Augenstein als Produktions- und Betriebsdirektor vollzogen.

Interims-Intendantin Katrin Vernau wurde mit den Worten zitiert: «Das ist eine Zäsur und wird uns beim Neuanfang im RBB helfen.» Gründe und Details der Trennung wurden dort nicht genannt. Auch auf Anfrage gab der Sender keinerlei Stellungnahme ab und verwies auf rechtliche Gründe. Weiterlesen

Lothar Wieler wird Sprecher am Hasso-Plattner-Institut

Potsdam (dpa) – Nach seinem Ausscheiden als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) wird Lothar Wieler zum 1. April ans Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam wechseln. Er wird dort Sprecher des neuen Clusters Digital Health, in dem es um die Digitalisierung von Medizin und Gesundheitswesen geht, wie das HPI und die Hasso-Plattner-Stiftung am Dienstag mitteilten. Weiterlesen

Erstmals Frau an der Spitze der Universität Trier

Trier (dpa/lrs) – Eva Martha Eckkrammer wird neue Präsidentin der Universität Trier. Die Professorin der Universität Mannheim tritt im September die Nachfolge des langjährigen Amtsinhabers Michael Jäckel an, wie die Hochschule am Donnerstag berichtete. Der Senat wählte Eckkrammer demnach mit überwältigender Mehrheit. Eckkrammer wurde im österreichischen Hallein geboren. Seit 2009 lehrt sie Romanische Sprach- und Medienwissenschaft an der Universität Mannheim. Ihre Amtszeit in Trier läuft sechs Jahre. Die Romanistin ist nach fünf männlichen Amtsinhabern die erste Frau an der Spitze der Universität Trier.

Lambrecht-Nachfolge: Rufe nach politischem Schwergewicht

Berlin (dpa) – Nach den Berichten über einen bevorstehenden Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird mit Spannung erwartet, ob die Ministerin oder die Regierung am Montag Klarheit schaffen. Die Sozialdemokratin hat sich bislang nicht zu den Berichten geäußert – auch Kanzler Olaf Scholz und die SPD hielten sich am Wochenende bedeckt. «Ich kommentiere Zeitungsartikel nicht», sagte Parteichef Lars Klingbeil am Sonntagabend in der ZDF-Sendung «Berlin direkt».

Man könne aber im Grundsatz von einer Sache ausgehen, fügte Klingbeil hinzu: «Das, was wir als SPD zu entscheiden haben, das entscheiden wir geschlossen – mit dem Bundeskanzler zusammen, mit der Parteiführung, mit dem Fraktionsvorsitzenden. Und wir verkünden Dinge dann, wenn sie zu verkünden sind.» Weiterlesen

Erste indigene Ministerin Brasiliens vereidigt

Brasília (dpa) – Die Indigenen-Anführerin Sônia Guajajara hat in Brasilien Geschichte geschrieben: Die ehemalige Koordinatorin des indigenen Dachverbandes Abip ist in Brasília gestern (Ortszeit) als erste indigene Ministerin vereidigt worden. Sie steht künftig dem von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva geschaffenen Ministerium für indigene Völker vor.

Bei der Zeremonie würdigte Guajajara den britischen Journalisten Dom Phillips und den Indigenen-Experten Bruno Pereira, die im vergangenen Jahr im Amazonas-Gebiet ermordet worden waren. Weiterlesen

Lothar Wieler verlässt Robert Koch-Institut

Berlin (dpa) – Lothar Wieler legt sein Amt als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) nieder. Er verlasse das RKI auf eigenen Wunsch zum 1. April, teilten das Bundesgesundheitsministerium und das RKI gemeinsam mit. Demnach will sich Wieler «neuen Aufgaben in Forschung und Lehre» widmen. Der Schritt sei in Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erfolgt. «Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm habe ich über all die Jahre sehr geschätzt», sagte der Minister laut Mitteilung. Weiterlesen

Thüringens Umweltministerin Siegesmund kündigt Rücktritt an

Erfurt (dpa) – Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund legt ihre Ämter zum Februar 2023 nieder. Die Grünen-Politikerin nannte persönliche Gründe für ihre Entscheidung, wie ihr Ministerium am Freitag in Erfurt mitteilte. «Ich habe aus persönlichen Gründen entschieden, am 31. Januar 2023 meine Ämter niederzulegen und geordnet in neue Hände zu übergeben», wird Siegesmund in einer Mitteilung ihres Ministeriums zitiert. Den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) habe sie bereits über ihre Entscheidung informiert. Demnach legt sie auch ihre Ämter als stellvertretende Ministerpräsidentin und Mitglied des Bundesrates nieder. Weiterlesen

Stefan Bachmann wird Burgtheater-Direktor

Wien (dpa) – Der Intendant des Schauspiel Köln, Stefan Bachmann, wechselt 2024 an die Spitze des Wiener Burgtheaters. Das gab Österreichs Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am Mittwoch bekannt. Der 56 Jahre alte Schweizer Regisseur und Theatermanager löst in Wien den Österreicher Martin Kušej (61) ab.

Mayer zollte Kušej Respekt dafür, die traditionsreiche Bühne in seiner ersten und gleichzeitig letzten Amtszeit durch die schwierige Corona-Phase geführt zu haben. Doch am Ende habe Bachmann mehr überzeugt: «Künstlerisch, als Führungspersönlichkeit, und weil er mit Innovation und mit Freude an die Dinge herangeht», sagte sie. Weiterlesen

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