50 Jahre GSG 9 – Verbundenheit über die Dienstzeit hinaus

Spezialeinheit
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Schon mehr als 35 Jahre gehört Dieter Fox formal nicht mehr dazu. Doch verbunden fühlt er sich der GSG 9 bis heute. In seinem Wohnzimmer hängt das Tätigkeitsabzeichen mit Bundesadler und Eichenlaub in Gusseisen an der Wand. Dass er dabei sein wird, wenn die Spezialeinheit der Bundespolizei an diesem Freitag in Bonn den 50. Jahrestag ihrer Gründung begeht, steht für den 75-Jährigen außer Frage. Wie ihm geht es vielen, die einmal Teil der Einheit waren.

Seit 1982 gibt es die GSG 9 Kameradschaft e.V., der sich die meisten Ausgeschiedenen angeschlossen haben. Zur Jahresversammlung des Vereins am Standort der GSG 9 in Sankt Augustin kommt der Kommandeur der Spezialeinheit – seit 2014 ist das Jerome Fuchs – jeweils als Ehrengast. «Es wird ja seit einiger Zeit immer negativ von Corpsgeist gesprochen, aber für mich ist dieser Begriff positiv besetzt», sagt Fox. Dass zwischen Menschen, die sich in lebensbedrohlichen Situationen unbedingt aufeinander verlassen müssen, eine tiefe Verbundenheit entstehe, sei schließlich normal. Weiterlesen

Verdacht auf Tierquälerei: Entsetzen und Ermittlungen

Münster/Detmold (dpa) – Aufnahmen aus Schweinmastbetrieben von kranken und schwer verletzten Tieren haben Entsetzen ausgelöst und zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt. Das Deutsche Tierschutzbüro veröffentlichte Bildmaterial, das drastische Missstände in Mastbetrieben zeigt.

Bei sechs von ihnen soll es sich um Betriebe in Nordrhein-Westfalen handeln – Münsterland und Ostwestfalen – einer sitze in Niedersachsen. Allesamt seien sie Zulieferer von Westfleisch, einem der deutschlandweit größten Schweineschlachter mit mehreren Millionen Schlachttieren pro Jahr und einem Milliarden-Umsatz.

Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gegen drei Schweinemastbetriebe. Ausgangspunkt seien Anzeigen des Deutschen Tierschutzbüros, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Mittwoch. Den Anzeigen seien USB-Sticks mit Fotos beigefügt, die aktuell geprüft würden. Bei der Staatsanwaltschaft in Detmold hieß es, Anfang Juli sei Videomaterial eingegangen, das Tiere mit «nicht oder nicht sachgerecht behandelten Verletzungen» zeige. «Nach Sichtung des Videomaterials ergab sich ein Anfangsverdacht wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz», schilderte ein Sprecher mit Blick auf einen Betrieb. Weiterlesen

Nach scharfer Kritik: AfD-Politiker brechen Donbass-Reise ab

Berlin/Düsseldorf (dpa) – Nach scharfer Kritik brechen drei AfD-Landtagsabgeordnete ihre Reise nach Russland und in den Donbass in der Ukraine ab. «Herr (Christian) Blex war nach eigenen Angaben nicht im Donbass und wird die Reise beenden», sagte eine Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend.

Laut einem Parteisprecher in Berlin schrieb Blex dem Bundesvorstand per Mail, dass sich alle drei Abgeordnete dazu entschlossen hätten, «nicht mehr weiter in den Donbass» zu reisen. «Die Reise in den Donbass wurde abgebrochen. Keiner fährt hin», sagte der Sprecher. Blex ist gemeinsam mit zwei Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Tillschneider und Daniel Wald, unterwegs. Zuvor hatte das ZDF online über den Abbruch der Reise berichtet. Weiterlesen

«taz» berichtet über Rassismus bei Johannitern und Maltesern

Köln (dpa) – Die Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter in Nordrhein-Westfalen haben nach einem Bericht der «taz» teilweise ein Rassismus-Problem. Demnach wurden bei den Johannitern in Köln die Geburtstage von Adolf Hitler und anderen Nazi-Größen in einen Wandkalender eingetragen und es wurde ein rassistisches Spiel gespielt. Rettungskräfte seien dort auch als Reichsbürger und durch eine Nähe zur rechtsextremen Identitären Bewegung aufgefallen.

Auf einer Rettungswache der Malteser in Nordrhein-Westfalen soll ein Mitarbeiter vor einem Einsatz geäußert haben, dass e lieber das Flüchtlingsheim anzünden wolle, als den Geflüchteten zu helfen. Auf dieser Wache hätten Mitarbeiter in einer Chatgruppe rassistische und sexistische Memes ausgetauscht, berichtete die «taz». Weiterlesen

Knappe Million bei Kreissparkasse verschwunden

Düsseldorf (dpa) – Aus dem Tresorraum einer Filiale der Düsseldorfer Kreissparkasse sind fast eine Million Euro verschwunden. Das geht aus einem am Düsseldorfer Landgericht anhängigen Rechtsstreit hervor, auf den das Gericht hingewiesen hat.

Die Kreissparkasse möchte die verschwundene Summe von ihrer Versicherung erstattet haben, doch die sperrt sich. Am 29. September soll der Fall vor Gericht verhandelt werden.

Dabei geht es um exakt 934.000 Euro. Das Geld sei am 26. Juni 2019 von einem Werttransporter in Erkrath angeliefert worden, heißt es. Wenige Stunden später sei es weggewesen. Weiterlesen

Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche mit Push-TAN

Düsseldorf (dpa) – Die Polizei warnt vor einer neueren Betrugsmasche beim Online-Banking. In letzter Zeit hätten vermehrt Opfer Anzeige erstattet, teilte die Polizei in Düsseldorf am Freitag mit. Es handele sich um eine Variante des sogenannten Smishing – bei dem sich Cyber-Kriminelle vertrauliche Zugangsdaten mit Hilfe von SMS erschleichen. Weiterlesen

BGH: Wohnungseigentümer zu Selbstbeteiligung verpflichtet

Urteil
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Von einer Gebäudeversicherung mit niedrigen Beiträgen profitiert in einer Eigentümergemeinschaft jeder – deshalb müssen sich alle den Selbstbehalt teilen, wenn ein Schaden auftritt. Davon gibt es auch keine Ausnahme, wenn nur eine einzige fremde Wohnung betroffen sein sollte. Das entschied der Bundesgerichtshof in einem Musterfall aus Köln. (Az. V ZR 69/21)

Eine Wohngebäudeversicherung tritt ein, wenn ein Haus beschädigt oder zerstört wird. Abgesichert sind üblicherweise Schäden durch Leitungswasser, Feuer und durch Naturgefahren wie Sturm und Hagel. Für Elementarschäden zum Beispiel durch Überschwemmungen, Starkregen oder Erdrutsche muss oft eine Zusatzpolice abgeschlossen werden. Weiterlesen

Schleimspur führt Zoll zu mehr als 90 Riesenschnecken

 Düsseldorf (dpa) – Die Schleimspur einer 20 Zentimeter großen Riesenschnecke hat den Zoll im Düsseldorfer Flughafen zu weiteren 92 Artgenossen geführt. Die Zöllner hätten die enorm große Schnecke zunächst für ein Spielzeug gehalten – bis sie sich bewegt habe. «Ihre Spur führte zu einem Loch in einem Gepäckstück aus Nigeria, aus dem schon der Kopf einer zweiten Riesenschnecke ragte», sagte ein Zollsprecher am Freitag in Düsseldorf. Das Gepäckstück war nicht abgeholt worden. Adressiert sei es an einen Afroshop im Ruhrgebiet. Die lebenden Riesenschnecken seien nicht artengeschützt und vermutlich als Delikatesse nach Deutschland gebracht worden. Beim Transport sei aber gegen veterinärrechtliche Regeln und den Tierschutz verstoßen worden.

 

Fritz Pleitgen – ein Mann mit Haltung bis zuletzt

Fernsehjournalist
Von Christoph Driessen, dpa

Bergisch Gladbach (dpa) – Fritz Pleitgen war schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet, aber dennoch entsprach er der Bitte, sich zum Ukraine-Krieg zu äußern. Sehr blass und sehr schmal saß der einstige Fernsehjournalist und Intendant auf dem Sofa seines Hauses in Bergisch Gladbach bei Köln. «Der Krebs nagt an mir», gestand er. Das Reden mache ihn müde. Inhaltlich aber fielen seine Antworten so analytisch geschliffen aus wie eh und je.

Ja, er sei für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Nur das könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zwingen. Aber nein, «die Russen sind keine anderen Menschen als wir. Ich habe sie immer als Gesprächspartner erlebt, mit denen sich der Gedankenaustausch lohnte». Die vielen Menschen, denen er auf seinen Reportage-Reisen durch Russland begegnet sei, hätten ganz ähnliche Vorstellungen vom Leben gehabt wie er selbst. «Ich habe da keine signifikanten Unterschiede festgestellt und bin weit davon entfernt, die Russen aus unserem Milieu ausschließen zu wollen.» Weiterlesen

Mehrere Rettungshubschrauber des Bundes defekt

Bielefeld (dpa) – Mehrere Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes können wegen eines technischen Defekts vorübergehend nicht eingesetzt werden. Das sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Zuvor hatte die «Neue Westfälische» berichtet, dass sieben Zivilschutz-Hubschrauber derzeit wegen eines Technikdefekts am Boden bleiben müssen. Betroffen sind demnach die Luftrettungsstationen in Frankfurt/Main, Hannover, Kassel, Duisburg, Bielefeld, Hamburg und Siblin in Schleswig-Holstein. Weiterlesen

Forensiker: Drach mit «hoher Wahrscheinlichkeit» der Täter

Köln (dpa) – Im Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach vor dem Kölner Landgericht hat ein Sachverständiger den 62-Jährigen am Donnerstag mit «hoher Wahrscheinlichkeit» als Täter identifiziert. Nach Angaben des Bild-, Video- und Digital-Forensikers Georg A. Rauscher habe Drach mit einer Wahrscheinlichkeit von «95 bis 99 Prozent, mit Tendenz zum niedrigeren Wert» die Raubüberfälle auf Werttransporter vor Ikea-Filialen in Köln und Frankfurt/Main sowie am Flughafen Köln/Bonn verübt. Weiterlesen

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