ARD geht auf Abstand zur RBB-Führung

Medien
Von Anna Ringle, dpa

Berlin (dpa) – Es ist ein beispielloser Vorgang in der ARD-Geschichte. Die öffentlich-rechtliche Sendergemeinschaft setzt traditionell auf eine starke Geschlossenheit.

Doch inmitten der Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg um die Vetternwirtschaft-Affäre der abberufenen RBB-Senderchefin Patricia Schlesinger wagen die Intendanten nun einen nie dagewesenen Schritt. ARD-Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow teilte am Samstag mit, dass die Intendantenriege das Vertrauen in die aktuelle RBB-Geschäftsleitung bei der Aufarbeitung verloren habe. Die RBB-Spitze um den geschäftsführenden Intendanten Hagen Brandstäter gerät jetzt immer stärker unter Druck. Weiterlesen

RBB-Krise: Rundfunkratsvorsitzende tritt zurück

Berlin (dpa) – Die Vorsitzende des RBB-Rundfunkrats, Friederike von Kirchbach, tritt angesichts der Krise des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders mit sofortiger Wirkung zurück.

Das teilte die 67-Jährige am Samstag in einer Erklärung mit. Damit gibt es nun eine weitere personelle Konsequenz in der Affäre um Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen die abberufene Intendantin Patricia Schlesinger.

Von Kirchbach teilte mit: «Der RBB steht vor einem Neuanfang. Nach zehn Jahren als Vorsitzende des Rundfunkrates möchte ich dazu einen Beitrag leisten und stelle mein Amt zur Verfügung.» Das Gremium habe mit der Abberufung von Schlesinger als Intendantin den Weg für neue Strukturen und Personen in dem ARD-Sender frei gemacht. «Für alles, was jetzt kommt, sehe ich neue Verantwortliche in der Pflicht, deshalb trete ich zurück», hieß es weiter. Weiterlesen

Dreyer: RBB-Krise schadet öffentlich-rechtlichem Rundfunk

Mainz (dpa) – Die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer, sieht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch die RBB-Krise um die inzwischen abberufene Intendantin Patricia Schlesinger beschädigt. «Das, was in den letzten Tagen zu den Vorgängen beim RBB – leider nur scheibchenweise – ans Licht gekommen ist, beschädigt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Hier wurde viel Vertrauen verspielt.»

Dreyer warnte jedoch «aufgrund möglicher Verfehlungen Einzelner» vor einer pauschalen Verurteilung des ganzen Systems. «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist und bleibt eine zentrale Säule unseres dualen Mediensystems und für das Funktionieren unserer Demokratie von großer Bedeutung.» Weiterlesen

Gerichtsprozess gegen Ex-MDR-Unterhaltungschef beginnt

Leipzig (dpa) – Der frühere Unterhaltungschef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Foht, kommt mehr als zehn Jahre nach Bekanntwerden von Vorwürfen gegen ihn vor Gericht.

Das Landgericht Leipzig teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass der Prozess am 1. September beginne. Weiterlesen

Trump-Durchsuchung: Medien wollen Dokumente einsehen

Washington (dpa) – Ein Richter im US-Bundesstaat Florida hat eine teilweise Veröffentlichung von Dokumenten auf den Weg gebracht, auf deren Grundlage der Durchsuchungsbefehl für das Anwesen von Ex-Präsident Donald Trump genehmigt wurde.

Richter Bruce Reinhart wies das Justizministerium bei einer Anhörung am Donnerstag an, kommende Woche Vorschläge für Schwärzungen zu machen, wie US-Medien übereinstimmend aus dem Gerichtssaal berichteten. Mehrere Medien hatten die Veröffentlichung beantragt. Das Justizministerium hatte hingegen argumentiert, diese könnte künftige Ermittlungen und die Kooperation von Zeugen beeinträchtigen. Weiterlesen

BR-Verwaltungsratschefin: RBB-Krise schlecht für ganze ARD

München (dpa) – Die Verwaltungsratschefin des Bayerischen Rundfunks (BR), Ilse Aigner, sieht in den Turbulenzen an der RBB-Spitze eine Belastung für alle ARD-Sender. «Mich bedrückt schon sehr, dass diese Vorgänge beim RBB insgesamt für einen schlechten Eindruck der ARD-Anstalten sorgen», sagte die Vorsitzende des BR-Kontrollgremiums und bayerische Landtagspräsidentin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München.

Mit Blick auf die Vorwürfe von Vetternwirtschaft auf Führungsebene beim RBB betonte Aigner für den BR: «Ich wüsste keinen Fall. Bei einem Verdacht sind die interne Revision und der externe Ombudsmann immer ansprechbar.» Weiterlesen

Wieder Journalist in Mexiko getötet

San Luis Río Colorado (dpa) – In Mexiko ist erneut ein Journalist getötet worden. Juan Arjón López habe Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung erlitten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des nordwestlichen Bundesstaats Sonora nach der Autopsie mit.

Arjón ist mindestens der 14. in diesem Jahr getötete Journalist in Mexiko, wie die Organisation Article 19 auf Twitter schrieb. 2022 sei damit eines der blutigsten Jahre für die Presse in dem lateinamerikanischen Land. Weiterlesen

RTL-Deutschlandchef Schäfer muss gehen – Rabe rückt vor

Personalien
Von Anna Ringle, dpa

Köln (dpa) – Beim Medienunternehmen RTL Deutschland muss nach knapp einem Jahr Co-Chef Stephan Schäfer gehen. RTL-Group- und Bertelsmann-Chef Thomas Rabe übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung, Co-Chef Matthias Dang bleibt, wie die börsennotierte RTL Group am Mittwoch in Köln mitteilte. Als Begründung für Schäfers raschen Abgang sagte Rabe der Deutschen Presse-Agentur: «Wir haben uns jetzt für die Führungsstruktur bei RTL Deutschland entschieden, weil RTL vor einigen großen Herausforderungen steht.»

Erst vor annähernd einem Jahr war mit Schäfer (Chef von Gruner + Jahr und verantwortlich für Inhalte bei RTL Deutschland) und Dang (verantwortlich für die kommerziellen, technologischen und digitalen Aktivitäten von RTL) als gleichberechtigte Co-Chefs das neue Führungsduo von RTL Deutschland präsentiert worden. Sie starteten das Zusammengehen der TV-Sendergruppe mit dem deutschen Magazingeschäft des Hamburger Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr zum Jahreswechsel. Beide Häuser zählen zum Bertelsmann-Konzernportfolio. Dang bleibt in der RTL-Geschäftsleitung. Weiterlesen

Was für ein Jahr: «RTL Direkt» hat 1. Geburtstag

Nachrichtenmagazin
Von Christof Bock, dpa

Berlin (dpa) – «RTL Direkt» wird ein Jahr alt, und die Macher können sehr zufrieden sein. Die Nachrichtensendung – zumeist um 22.15 Uhr zu sehen – hat sich in der jungen Zielgruppe eine starke Einschaltquote erobert. Am 16. August 2021 war «RTL Direkt» an den Start gegangen.

Diese vergangenen zwölf Monate waren dann doch stressiger, als es Jan Hofer erwartet hätte, berichtet der Anchorman im dpa-Interview. «Dass es mit einem vollkommen neuen Projekt spannend werden würde, war wohl allen klar. Dass sich die Sendung aber in einem solchen Tempo verändern würde, war wohl für alle eine besondere Herausforderung.» Weiterlesen

RBB-Krise: Aufarbeitung und neue Details zu Boni-Zahlungen

Medien
Von Anna Ringle, dpa

Potsdam (dpa) – Nach der Abberufung von Patricia Schlesinger als RBB-Intendantin arbeitet der Verwaltungsrat jetzt an der Vertragsauflösung.

Das Online-Medium «Business Insider» veröffentlichte am Dienstagabend einen Bericht zur Höhe von Bonuszahlungen an die Führungsriege des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), die dieser nicht kommentierte. Am Mittwoch trifft sich der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks (WDR) erstmals, seitdem Intendant Tom Buhrow nach Schlesingers Rücktritt den ARD-Vorsitz übernommen hat.

«Business Insider» rollt den ganzen Fall rund um Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen Schlesinger seit Ende Juni auf. Die zurückgetretene Intendantin Schlesinger selbst weist die Vorwürfe bislang zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gibt zudem eine unabhängige Untersuchung einer Anwaltskanzlei. Weiterlesen

Nach Razzia bei Trump – Dokument soll unter Verschluss bleiben

Washington (dpa) – Das US-Justizministerium will das Dokument, auf dessen Grundlage das Anwesen von Ex-Präsident Donald Trump in Florida durchsucht wurde, nicht herausgeben. Eine Veröffentlichung würde künftige Ermittlungsschritte und wahrscheinlich die Kooperation von Zeugen beeinträchtigen, berichteten mehrere US-Medien am Montag (Ortszeit) unter Berufung ein Schreiben der Strafverfolger, das bei einem Gericht in Südflorida eingereicht worden war.

Demnach hat das Ministerium das Gericht aufgefordert, das Dokument weiter unter Verschluss zu halten. Zuvor hatten die «New York Times» und andere Medien eine Veröffentlichung offiziell angefordert. Weiterlesen

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