Volkswirte: Wachstum in Deutschland ernsthaft in Gefahr

Wirtschaft
Von Michael Donhauser, dpa 

Nürnberg, (dpa) – Ein Ende russischer Energielieferungen auch an Deutschland und damit einhergehende einschneidende wirtschaftliche Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur sind aus Sicht deutscher Volkswirte wahrscheinlicher geworden.

«Wir stehen mit einem Bein im Blackout-Szenerio», sagte Allianz-Volkswirtin Katharina Utermöhl in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Damit beschreibt sie das Szenario, das eintreten würde, wenn Energielieferungen aus Russland eingestellt würden. Die Folge wäre aus ihrer Sicht ein Wirtschaftswachstum von nur noch 0,9 Prozent im laufenden Jahr und ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,4 Punkte im kommenden Jahr. Weiterlesen

Absturz vermieden, doch die Deutsche Wirtschaft strauchelt

Bruttoinlandsprodukt
Von Jörn Bender, dpa

Wiesbaden/Frankfurt (dpa) – Omikron-Welle, Ukraine-Krieg, Preis-Schock – in Zeiten wie diesen ist es eine gute Nachricht, dass die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn mit 0,2 Prozent zum Vorquartal zumindest leicht gewachsen ist.

Das befürchtete zweite Minusquartal in Folge und damit eine sogenannte technische Rezession blieb aus. Dennoch: Der Jahresauftakt war schwach, der Krieg im Osten Europas und seine Folgen bremsen den erhofften kräftigen konjunkturellen Aufschwung nach der Erholung vom Pandemietief aus. Volkswirte halten die Gefahr einer Rezession nicht für gebannt. Weiterlesen

US-Wirtschaft schrumpft im Winter überraschend

Washington (dpa) – Die US-Wirtschaft ist im Winter überraschend geschrumpft.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im ersten Quartal annualisiert um 1,4 Prozent, wie das Handelsministerium in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet. Weiterlesen

Inflationsrate steigt auf Rekordwert von 7,0 Prozent

Bad Ems (dpa/lrs) – Angetrieben von den immer höher steigenden Energiekosten ist die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz im April auf den Rekordwert von 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat geklettert. Ursächlich hierfür dürften neben coronabedingten Effekten wie beispielsweise Lieferengpässen auch die Unsicherheiten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sein, teilten die Statistiker am Donnerstag mit. Nie zuvor seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1995 verzeichnete das Statistische Landesamt einen ähnlich hohen Wert wie in dem zu Ende gehenden Monat. Im März lag die Teuerungsrate bei 6,6 Prozent. Weiterlesen

Die fragile Konjunktur – was Deutschland droht

Krieg in der Ukraine
Von Andreas Hoenig, dpa 

Berlin (dpa) – Die Konjunktur in Deutschland ist bereits jetzt fragil – ein Stopp russischer Gaslieferungen aber könnte die Wirtschaft in eine schwere Krise stürzen.

«Ein Abriss der Gaslieferungen zum jetzigen Zeitpunkt würde die deutsche Wirtschaft in eine Rezession treiben» sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch in Berlin. Der Stopp russischer Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien führt automatisch zur Frage: wann dreht der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland den Gashahn zu?

Diese Frage lässt sich schwer beantworten. Habeck sagte, er nehme den Stopp der Lieferungen für Polen und Bulgarien sehr ernst. Die deutschen Energieunternehmen, die russisches Gas einkaufen, verhielten sich aber vertragstreu. Sie zahlten in Euro, die Gazprombank konvertiere das Geld dann in Rubel. Die große Frage ist, ob Putin das ausreicht. Weiterlesen

Mittelstand sorgt sich um Kriegsfolgen

Düsseldorf (dpa) – Mittelständische Unternehmen blicken mit Sorge auf die Folgen des Krieges in der Ukraine.

«Der Ukraine-Krieg ist Gift für die aufkeimende Erholung der mittelständischen Wirtschaft», sagte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, am Dienstag. Die Wirtschaftsauskunftei hatte im März 1200 mittelständische Unternehmen aus allen Bundesländern zu ihrer Wirtschaftslage befragt. Weiterlesen

Wirtschaft stemmt sich gegen Ukraine-Schock – Ifo-Index etwas höher

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich überraschend ein Stück weit aufgehellt – das Niveau bleibt aber tief. Viele Unternehmen scheinen den Ukraine-Schock zu verdauen, doch am Bau sind die Erwartungen historisch schlecht. 

München (dpa) – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April überraschend etwas verbessert, bleibt aber im Tief. Das Ifo-Geschäftsklima stieg gegenüber März um einen Punkt auf 91,8 Zähler, wie das namensgebende Institut am Montag in München mitteilte. Analysten hatten mit einer weiteren Eintrübung nach dem vom Ukraine-Krieg ausgelösten Einbruch im März gerechnet. Weiterlesen

Industrie und Bau blicken pessimistisch in Zukunft

Köln (dpa) – Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges treffen einer Umfrage zufolge vor allem die deutsche Industrie und die Bauwirtschaft hart. Die Stimmung hat sich dort deutlich eingetrübt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht Industrie und Bauwirtschaft daher nahe an der Schwelle zur Rezession. Die Produktion würde in diesem Fall nicht mehr wachsen, sondern schrumpfen. Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhen auf der Dienstleistungsbranche, die durch das Ende der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in diesem Jahr weiterhin bessere Geschäfte als 2021 erwartet. Weiterlesen

Bundesbank: Wirtschaft würde bei Energieembargo schrumpfen

Frankfurt/Main (dpa) – Eine Eskalation des Konflikts mit Moskau mit einem vollständigen Einfuhrstopp russischer Energie könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nach Modellrechnungen der Bundesbank in eine Rezession stürzen.

«Im verschärften Krisenszenario würde das reale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr gegenüber dem Jahr 2021 um knapp 2 Prozent zurückgehen», hieß es in einem veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Weiterlesen

Schiffsstau in Shanghai treibt Preise auch in Deutschland

Konjunktur
Von Andreas Landwehr und Stephanie Lettgen, dpa

Shanghai/Hamburg (dpa) – Der Stau von Frachtschiffen wegen des andauernden Corona-Lockdowns in Shanghai stört globale Lieferketten enorm und wird für höhere Preise sorgen.

«Auch in Deutschland werden die Lieferengpässe jetzt zu spüren sein», sagte Maximilian Butek, der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Shanghai, der Deutschen Presse-Agentur. So ist das Exportvolumen des größten Hafens der Welt Schätzungen zufolge schon um rund 40 Prozent zurückgegangen. Weiterlesen

Fed-Chef Powell deutet Leitzinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte an

Washington (dpa) – Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate wird die US-Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung Anfang Mai eine Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte erwägen. Das sagte Zentralbankchef Jerome Powell am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Es sei angesichts der Inflation und der Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte im März «angemessen, ein bisschen schneller vorzugehen», sagte Powell. Bei der Sitzung des Zentralbankrats am 4. Mai werde daher eine Erhöhung um 50 Basispunkte zur Entscheidung anstehen, sagte Powell. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen