Bundesregierung fordert Deutsche zur Ausreise aus Iran auf

Berlin/Teheran (dpa) – Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Behörden gegen Proteste im Iran hat die Bundesregierung die Deutschen dort zur Ausreise aufgefordert. «Für deutsche Staatsangehörige besteht die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden», warnte das Auswärtige Amt am Donnerstag auf seiner Internetseite. Vor allem sogenannte Doppelstaater – also Menschen, die sowohl die deutsche als auch die iranische Staatsangehörigkeit haben – seien gefährdet.

Zuletzt seien es im Iran viele Ausländer willkürlich verhaftet worden, hieß es weiter aus dem Außenministerium in Berlin. Wer sich dort noch aufhalte, solle sich sehr umsichtig verhalten sowie Demonstrationen und andere Menschenansammlungen großräumig meiden. Die Proteste gegen die autoritäre Führung der Islamischen Republik dauern schon seit Mitte September. Auch am Donnerstag gingen sie weiter. Weiterlesen

Mitarbeiter finden Leiche in Flugzeug-Fahrwerkschacht

Frankfurt am Main/Teheran (dpa) – Im Fahrwerkschacht eines aus dem Iran kommenden Flugzeugs ist am Frankfurter Flughafen ein toter Mann gefunden worden. Mitarbeiter entdeckten die Leiche am Donnerstag bei Wartungsarbeiten, wie ein Polizeisprecher sagte. Wie «Bild.de» berichtete, war das Lufthansa-Flugzeug am frühen Donnerstagmorgen in der iranischen Hauptstadt Teheran gestartet.  Nach Angaben des Polizeisprechers landete es nach 5 Uhr in Frankfurt. Der Direktflug auf dieser Strecke dauert laut Flugplan fünfeinhalb Stunden. Weitere Details, etwa zur Identität des Mannes oder den Hintergründen, waren zunächst unklar. Der Lufthansa-Flug Teheran-Frankfurt für Freitagmorgen wurde laut Flugplan annulliert.

 

 

 

Iran und Deutschland bestellen Botschafter ein

Teheran/Berlin (dpa) – Angesichts der anhaltenden Demonstrationen in vielen iranischen Städten hat sich der Ton zwischen dem Iran und Deutschland weiter verschärft. Nach der Ankündigung eines härteren Vorgehens durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bestellten beide Länder am Donnerstag gegenseitig ihre Botschafter ein – eine scharfe Form des diplomatischen Protests. Dies verlautete am Abend aus dem Auswärtigen Amt. Unterdessen versuchten Demonstranten im Nordwesten des Irans nach verschiedenen Berichten, die Gebäude von staatlichen Behörden zu besetzen.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna hatte zunächst berichtet, der deutsche Botschafter Hans-Udo Muzel sei einbestellt worden. Demnach wirft der Iran Deutschland vor, die seit Wochen dauernden systemkritischen Proteste zu unterstützen. Gleichzeitig machte das Außenministerium in Teheran europäische Länder auch für eine Unterstützung terroristischer Handlungen verantwortlich. Aus dem Auswärtigen Amt wurde die Einbestellung am Abend bestätigt. Zugleich wurde bekannt, dass der iranische Botschafter in Berlin ebenfalls zum Gespräch gebeten wurde. Weiterlesen

Putin: Mehr Kooperation mit Iran bei «Terrorbekämpfung»

Moskau (dpa) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Iran bei der Abwehr terroristischer Bedrohungen zu verstärken. «Ich möchte die Bereitschaft der russischen Seite zum weiteren Ausbau der Kooperation mit unseren iranischen Partnern in Richtung Antiterrorkampf bekräftigen», heißt es in einem Telegramm Putins an Irans Präsidenten Ebrahim Raisi. Es wurde am Donnerstag auf der Internetseite des Kremls veröffentlicht.

Putin sprach der Führung in Teheran sein Beileid wegen des Anschlags in der Stadt Schiras aus. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag vom Mittwoch mit mindestens 15 Toten für sich. Weiterlesen

Großes Zuschauerinteresse an «Brennpunkt» über den Iran

Berlin (dpa) – Die ARD-Sondersendung «Brennpunkt» mit dem Thema «Aufstand im Iran» hat am Mittwochabend zur Primetime die meiste Aufmerksamkeit erreicht. 4,57 Millionen (17,5 Prozent) schalteten ab 20.15 Uhr das Erste ein, im Anschluss blieben auf dem Kanal beim Drama «Ramstein – Das durchstoßene Herz» mit Max Hubacher, Trystan Pütter und Elisa Schlott 3,47 Millionen (13,5 Prozent) dran.

Die ZDF-Unterhaltungssendung «Die große «Terra X»-Show» mit Mai Thi Nguyen-Kim, Andreas Kieling, Harald Lesch und Johannes B. Kerner brachte 3,27 Millionen (12,6 Prozent) zum Einschalten . Die RTL-Show erreichte «Mario Barth deckt auf!» 2,31 Millionen (9,1 Prozent). Weiterlesen

Iran: Mindestens 15 Tote nach mutmaßlichem IS-Terroranschlag

Teheran (dpa) – Bei einem Terroranschlag in der südiranischen Großstadt Schiras sind nach Angaben staatlicher Medien mindestens 15 Menschen getötet worden. In der Millionenstadt sollen an der schiitischen Heiligstätte Schah Tscheragh zudem Dutzende weitere Menschen verletzt worden sein, berichtete das Staatsfernsehen. Augenzeugen zufolge gab es rund um den Schrein ein großes Aufgebot an Polizei und Sicherheitskräften.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attacke auf einem Telegram-Kanal für sich. Immer wieder verüben die sunnitischen Dschihadisten etwa in Afghanistan Angriffe auf schiitische Muslime, die sie als Abtrünnige des Islam bezeichnen und verachten. Im Iran sind solche Anschläge aber sehr ungewöhnlich. Präsident Ebrahim Raisi verurteilte den Anschlag und kündigte nach Angaben des Präsidialamts eine konsequente Reaktion an. Weiterlesen

Iran: Menschenmassen strömen zu Grab von Mahsa Amini

Teheran (dpa) – 40 Tage nach dem Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini sind Menschenmassen in ihrer Heimatstadt eingetroffen. Ein Video der Zeitung «Hammihan» vom Mittwoch zeigte Menschen, die entlang einer Hauptstraße zum Grab der jungen Frau strömten. Im Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Zuvor hatten Aktivisten anlässlich des Trauertags zu landesweiten Protesten aufgerufen. Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

 

 

Regierungssprecher im Iran bei Uni-Besuch erneut ausgebuht

Teheran (dpa) – Bei einem Vortrag in der religiösen Hochburg Ghom im Iran ist ein Regierungssprecher erneut ausgebuht worden. Studierende riefen Sprechchöre bei dem Besuch des Regierungssprechers Ali Bahadori Dschahromi an einer Universität, wie die iranische Zeitung «Hammihan» am Dienstag berichtete. Auch der Slogan «Frau, Leben, Freiheit» sei gerufen worden. Die Stadt Ghom südlich der Hauptstadt Teheran gilt als schiitisches Zentrum der religiösen Elite im Iran. Bereits am Montag war Dschahromi von Studierenden in Teheran ausgebuht worden. Weiterlesen

Protestaufrufe im Iran 40 Tage nach Tod von Mahsa Amini

Teheran (dpa) – Knapp 40 Tage nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini haben Demonstranten wieder zu Protesten aufgerufen. «Es ist keine Zeit für Trauer, sondern für Wut», hieß es auf einem im Netz geteilten Protestaufruf für Mittwoch. Im schiitische Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Die Sicherheitsbehörden stellen sich auf landesweite Ausschreitungen ein. Bisher haben sie die systemkritischen Demonstrationen im Iran gewaltsam niedergeschlagen. Beobachter erwarten für Mittwoch dennoch wieder Menschenmassen auf den Straßen. Weiterlesen

Iranische Justiz klagt Hunderte Menschen nach Protesten an

Teheran (dpa) – Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran sind nach Angaben von Staatsmedien Hunderte Menschen angeklagt worden. In der Hauptstadt Teheran sollen sich 315 Demonstranten vor Gericht verantworten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag mitteilte. Vier Personen werde demnach auch «Krieg gegen Gott» vorgeworfen. Damit droht ihnen gemäß des islamischen Rechtssystems im Iran die Todesstrafe. Die Justiz hat in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass sie gnadenlos gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten vorgehen werde. Weiterlesen

Teheran: Protest gegen Geschlechtertrennung in Uni-Mensa

Teheran (dpa) – Im Iran haben Studierende an verschiedenen Universitäten ihren Protest gegen den repressiven Führungskurs des Landes fortgesetzt. An mehreren Hochschulen der Hauptstadt Teheran zeigten junge Frauen und Männer am Montag ihren Unmut gegen das islamische Regierungssystem, wie iranische Medien berichteten.

Bei einem Vortrag an einer Technischen Universität wurde Irans Regierungssprecher Ali Bahadori Dschahromi von Studierenden ausgebuht. «Hört mir zu, hört mir zu», rief Dschahromi, wie die Zeitung «Shargh» berichtete. Mehrfach waren in einem Video auch die Rufe «Tod dem Diktator» zu hören. Der Regierungssprecher suchte zunächst den Dialog, verließ aber schließlich die Universität. «Zisch ab», rief die Menge. Weiterlesen

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