Amnesty: Zahl der Hinrichtungen im Iran deutlich gestiegen

London (dpa) – In den ersten beiden Monaten des Jahres sind im Iran nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International rund 100 Menschen hingerichtet worden. Die Behörden hätten alleine im Januar und Februar mindestens 94 Todesurteilte vollstreckt, berichtete die Menschenrechtsorganisation heute.

Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation Abdorrahman Boroumand Center mit Sitz in den USA und von Amnesty sei die Zahl der Exekutionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Organisationen verzeichneten auch Fälle «schrecklicher sexueller Gewalt und anderer Foltervorwürfe». Weiterlesen

Spuren von fast waffenfähigem Uran im Iran entdeckt

Wien/Teheran (dpa) – Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat im Iran Partikel von beinahe atomwaffentauglichem Uran nachgewiesen. Der Fund wurde von dem Land, das seit vielen Jahren unter Verdacht steht, an einer eigenen Atombombe zu arbeiten, am Mittwoch heruntergespielt.

Irans Atomchef Mohammed Eslami sagte in Teheran: «Bei einer der Untersuchungen wurde eine leichte Fluktuation entdeckt, die aber nicht mal mit dem Mikroskop zu sehen war.» Der IAEA zufolge hatte das Uran einen Reinheitsgrad von 83,7 Prozent – nur knapp unter den 90 Prozent, die für den Bau einer Atomwaffe nötig sind.

Die Spuren wurden bereits im Januar während einer Inspektion einer iranischen Anlage in Fordo entdeckt, wo Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent hergestellt wird. IAEA-Chef Rafael Grossi bestätigte den Fund am Dienstagabend in Wien erstmals offiziell. Mit Teheran seien nun Gespräche zur Klärung in Gang, heißt es in einem nicht öffentlichen Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «So etwas kann aus Versehen oder absichtlich passieren», sagte ein hochrangiger Diplomat, der das iranische Atomprogramm intensiv verfolgt. Weiterlesen

Einer der letzten Asiatischen Geparden im Iran gestorben

Teheran (dpa) – Der Asiatische Gepard ist vom Aussterben bedroht, die letzten verbliebenen Exemplare der Art leben heute im Iran. Nun ist ein weiteres der seltenen Raubtiere verendet: Wie iranische Medien berichteten, starb der etwa zehn Monate alte Gepard namens Pirus an Nierenversagen. Als einer der letzten seiner Art hatte er große Bekanntheit im Iran erlangt, viele Menschen sorgten sich bis zuletzt um den Gesundheitszustand des Tieres. Weiterlesen

Fall Sharmahd: Berlin weist zwei iranische Diplomaten aus

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung hat als Reaktion auf das Todesurteil eines Gerichts in Teheran gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zwei iranische Diplomaten ausgewiesen. Das teilte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Berlin mit.

Ein Revolutionsgericht hatte den 67-jährigen Sharmahd unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht, wie das Justizportal Misan am Dienstag bekanntgegeben hatte.

«Wir fordern Iran auf, das Todesurteil zu widerrufen»

Baerbock erklärte, sie habe angesichts des Todesurteils den Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellen lassen. Dies gilt als scharfes diplomatisches Mittel. Dem Geschäftsträger sei mitgeteilt worden, «dass wir die massive Verletzung der Rechte eines deutschen Staatsangehörigen nicht akzeptieren», teilte die Außenministerin weiter mit. Als Folge habe die Bundesregierung zwei Angehörige der iranischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt und mit kurzer Frist aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Weiterlesen

Fall Sharmahd: Berlin weist zwei iranische Diplomaten aus

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung hat als Reaktion auf das Todesurteil eines Gerichts in Teheran gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zwei iranische Diplomaten ausgewiesen. Das teilte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Berlin mit.

Ein Revolutionsgericht hatte den 67-jährigen Sharmahd unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht, wie das Justizportal Misan am Dienstag bekanntgegeben hatte.

«Wir fordern Iran auf, das Todesurteil zu widerrufen»

Baerbock erklärte, sie habe angesichts des Todesurteils den Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellen lassen. Eine solche Einbestellung gilt als scharfes diplomatisches Mittel. Dem Geschäftsträger sei mitgeteilt worden, «dass wir die massive Verletzung der Rechte eines deutschen Staatsangehörigen nicht akzeptieren», teilte die Außenministerin weiter mit. Als Folge habe die Bundesregierung zwei Angehörige der iranischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt und mit kurzer Frist aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Weiterlesen

Deutsch-Iraner in Teheran zum Tode verurteilt

Teheran (dpa) – Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd ist im Iran in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den 67-Jährigen unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich, wie das Justizportal Misan am Dienstag bekanntgab. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden, hieß es weiter.

Die Justiz macht Sharmahd für die Planung mehrerer Terroranschläge verantwortlich. Außerdem legte das Gericht ihm die Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten zur Last. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht. Gemäß islamischer Rechtsauffassung im Iran wurde der 67-Jährige wegen «Korruption auf Erden» angeklagt.

Seit Sommer 2020 im Iran inhaftiert

Sharmahd wurde im Sommer 2020 Berichten zufolge vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn in der Vergangenheit zurück. Weiterlesen

EU-Außenminister diskutieren über Munition für Ukraine

Brüssel (dpa) – Die ukrainischen Streitkräfte brauchen nach Angaben des estnischen Außenministers Urmas Reinsalu dringend neue Munition für den Abwehrkampf gegen Russland. «Der Ukraine gehen die Geschosse aus», sagte Reinsalu am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel. Estland wirbt bereits seit längerem für ein europäisches Beschaffungsprogramm.

Dabei geht es dem Außenminister zufolge um Artilleriemunition im Kaliber 155 Millimeter. Ziel sei, zunächst eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Die Kosten bezifferte Reinsalu auf vier Milliarden Euro.

«Heute haben wir die Situation, dass Russland an einem Tag so viel Geschosse nutzt wie in der EU in einem Monat produziert werden», ergänzte der Minister. Die derzeitigen Produktionskapazitäten der europäischen Rüstungsindustrie seien «absolut inakzeptabel». Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, es werde alles dafür getan, um ausreichend Munition zur Verfügung zu stellen. Für einen gemeinsamen Einkauf könne beispielsweise Geld aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität genutzt werden. Weiterlesen

Neue Proteste in mehreren iranischen Städten

Teheran (dpa) – Im Iran haben erneut zahlreiche Menschen gegen die politische und geistliche Führung demonstriert. Proteste gab es nach Berichten von Augenzeugen am Donnerstagabend unter anderem in der Hauptstadt Teheran, der Millionenstadt Maschhad im Nordosten sowie den Kurdengebieten.

Aktivisten hatten nach der traditionellen Trauer von 40 Tagen um zwei hingerichtete Demonstranten zu neuen Protesten aufgerufen. Auslöser der jüngsten Protestwelle in der Islamischen Republik war der Tod einer iranischen Kurdin vor fünf Monaten.

Augenzeugen berichteten über heftige Proteste in den kurdischen Städten Sanandadsch und Ghorweh, wo Demonstranten Barrikaden errichteten und Mülltonnen in Brand steckten. Sicherheitskräfte reagierten demnach mit Warnschüssen. Mehrere Jugendliche sollen in Polizeiautos gezerrt worden sein. Weiterlesen

Iranischer Staatsbesuch in China: Ausbau der Beziehungen

Peking/Teheran (dpa) – Irans Präsident Ebrahim Raisi ist erstmals seit seinem Amtsantritt zu Gesprächen nach China gereist. Teheran will angesichts der jüngsten Verwerfungen mit dem Westen seine Beziehungen zur Volksrepublik ausbauen.

Am Montag seien 20 Absichtserklärungen unter anderem in den Bereichen Handel, Landwirtschaft oder Umwelt unterzeichnet worden, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA zu Beginn der dreitätigen Visite von Raisi. Raisi wird von Außenminister Hussein Amirabdollahian begleitet.

China größtr Wirtschaftspartner des Irans

Als bedeutender Abnehmer iranischen Öls ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wirtschaftlich ein wichtiger Partner für Teheran. Beide Länder haben im vergangenen Jahr ein Kooperationsabkommen über 25 Jahre geschlossen. Zur gleichen Zeit baut Irans Präsident auch die Beziehungen zu Russland aus, dem China im Ukraine-Krieg politisch Rückendeckung gibt. China ist laut iranischen Staatsmedien der größte Wirtschaftspartner des Irans mit einem Handelsvolumen von umgerechnet mehr als 25 Milliarden Euro. Weiterlesen

Berlinale-Gewinner Rassulof im Iran freigelassen

Teheran (dpa) – Der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammed Rassulof ist einem Medienbericht zufolge nach rund sieben Monaten im berüchtigten Teheraner Gefängnis Ewin freigelassen worden. Dies berichtete das Nachrichtenportal «Eghtesad-News».

Rassulof war im Juli letzten Jahres wegen angeblicher Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Zusammenarbeit mit Regimegegnern verhaftet worden. Weiterlesen

Iranische Protesthymne «Baraye» erhält Grammy

Los Angeles/Teheran (dpa) – Die iranische Protesthymne «Baraye» ist mit einem Grammy ausgezeichnet worden. Die Ballade des Sängers Scherwin Hadschipur, die während der jüngsten Protestwelle im Iran Millionen Menschen berührt hatte, gewann bei der Verleihung des bedeutenden Musikpreises am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles in der Kategorie Bester Song für sozialen Wandel.

First Lady Jill Biden stellte den Preis vor. «Ein Lied kann vereinen, inspirieren und letztendlich die Welt verändern», sagte sie. Der Song sei «ein kraftvoller und poetischer Aufruf für Freiheit und Frauenrechte». Auf Twitter schrieb Hadschipur am Montag: «Wir haben gewonnen». Weiterlesen

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