Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Politische Unterstützung aus New York, Zusagen für neue Waffen aus Brüssel – die Ukraine hat auf zwei internationalen Bühnen Unterstützung für ihre Abwehr der russischen Invasion bekommen. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verurteilte mit großer Mehrheit die völkerrechtswidrige Annexion ukrainischer Gebiete durch Moskau und erklärte sie für nichtig. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten am Mittwoch in New York für eine entsprechende Resolution – 5 Länder votierten dagegen, 35 enthielten sich.

Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel sagten viele Staaten nach Kiewer Angaben neue Waffen zur Flug- und Raketenabwehr zu. Die Gruppe von etwa 50 Staaten koordiniert die Militärhilfe. «Das ist historisch, denn es wurden Entscheidungen getroffen, den Himmel über der Ukraine zu schließen», schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrej Jermak, auf Twitter. Russland hatte seit Montag massiv Raketen auf ukrainische Großstädte abgefeuert. Am Donnerstag ist für die Ukraine der 232. Tag des Krieges. Weiterlesen

G7 kündigen weitere Finanzhilfen für Ukraine an

Washington (dpa) – Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte und die internationale Gemeinschaft wollen der Ukraine auch im kommenden Jahr weitere Finanzhilfen geben. «Zusammen mit der internationalen Gemeinschaft und in enger Zusammenarbeit mit der ukrainischen Regierung werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, die Ukraine in den kommenden Monaten und Jahren zu unterstützen», erklärten die G7-Finanzminister am Mittwoch nach einem Treffen am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zufolge benötigt die Ukraine schätzungsweise drei bis vier Milliarden US-Dollar pro Monat im kommenden Jahr.

Der dringendste Finanzbedarf der Ukraine für das laufende Jahr sei durch die internationale Unterstützung abgedeckt, erklärten die G7-Finanzminister. Zusätzlich zur militärischen und humanitären Unterstützung seien bereits Budgethilfen in Höhe von 20,7 Milliarden US-Dollar (21,3 Mrd Euro) geflossen, insgesamt seien für dieses Jahr 33,3 Milliarden Dollar zugesagt worden. Das Land stehe 2023 vor einer erheblichen Finanzierungslücke, um die Grundversorgung zu sichern und Mängel an der kritischen Infrastruktur zu beheben, hieß es weiter. Weiterlesen

Deutschland startet Initiative für neue Luftverteidigung

Brüssel (dpa) – Deutschland und mehr als ein Dutzend andere Staaten wollen an diesem Donnerstag eine Kooperationsprojekt zum Aufbau eines besseren europäischen Luftverteidigungssystems auf den Weg bringen. Die Verteidigungsminister der beteiligten Staaten kommen dazu am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel zusammen. Dabei soll eine Absichtserklärung zur sogenannten European Skyshield Initiative (ESSI) unterzeichnet werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte das Projekt Ende August angekündigt und von einem «Sicherheitsgewinn für ganz Europa» gesprochen. Eine europäische Luftverteidigung sei kostengünstiger und leistungsfähiger, als wenn jeder seine eigene, teure und hochkomplexe Luftverteidigung aufbaue, sagte er.

Scholz erklärte damals, Deutschland werde in den kommenden Jahren stark in die Luftverteidigung investieren – und so, dass sich europäische Nachbarn von Beginn an beteiligen könnten. Konkret nannte er damals bereits die Niederlande, Polen, die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, Tschechien, die Slowakei sowie Partner aus Skandinavien. Weiterlesen

Neue US-Sicherheitsstrategie: China größte Herausforderung

Washington (dpa) – Trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und atomarer Drohungen aus Moskau sehen die USA China als die größere geopolitische Herausforderung an. «Peking will seine Einflusssphäre im indopazifischen Raum erweitern und die führende Macht der Welt werden», heißt es in der neuen Strategie zur nationalen Sicherheit, die die US-Regierung am Mittwoch in Washington veröffentlichte.

«Die Volksrepublik China ist der einzige Konkurrent, der nicht nur die Absicht hat, die internationale Ordnung umzugestalten, sondern auch über die wirtschaftliche, diplomatische, militärische und technologische Macht verfügt, dies zu tun.» Im Wettbewerb mit China seien die nächsten zehn Jahre «eindeutig das entscheidende Jahrzehnt». Weiterlesen

Geldvermögen dürfte um gut zwei Prozent schrumpfen

Frankfurt/Main (dpa) – Die Folgen des Ukraine-Kriegs mit hoher Inflation sowie die Verschärfung der Geldpolitik dürften erstmals seit langem das Vermögen der Menschen weltweit schmälern. Nach deutlichen Zuwächsen von jeweils über zehn Prozent in den vergangenen drei Jahren sei für das laufende Jahr mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen, teilte der Versicherer Allianz am Mittwoch mit. Das wäre der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008. Preisbereinigt könnten die Haushalte ein Zehntel ihres Vermögens einbüßen. «Die Inflation ist eine Plage für die Mittelschicht», sagte Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran, die Krise stelle auch «den sozialen Kontrakt auf die Probe».

Das Jahr 2022 markiere einen Wendepunkt. «Rückblick hui, Ausblick pfui», fasste Arne Holzhausen, Leiter Insurance & Wealth Markets, zusammen. Der Ukraine-Krieg habe die Welt auf den Kopf gestellt und den Aufschwung nach der Corona-Pandemie abgewürgt. Auch die Aussichten schätzen die Allianz-Experten eher trübe ein. Während auf die Finanzkrise eine relativ schnelle Erholung gefolgt sei, erwartet er für die kommenden drei Jahre bis 2025 lediglich ein jährliches nominales Wachstum des Geldvermögens um 4,6 Prozent. Hier müsse die Inflation noch berücksichtigt werden. «Wir kommen dann auf sehr geringe reale Vermögenszuwächse in den nächsten Jahren, die sich mit den Wachstumsraten der letzten Jahre nicht vergleichen lassen.» Weiterlesen

Akutes Risiko für Immobilienblase in Frankfurt und München

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurt und München weisen weltweit mit das höchste Risiko für eine Immobilienblase auf. Das Finanzzentrum am Main steht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS diesbezüglich auf Platz zwei nach Toronto. Auch in München sei der Wohnungsmarkt stark überhitzt. Die Stadt liege, so das Ergebnis einer Studie, unter allen 25 untersuchten Metropolen auf Platz vier, knapp nach Zürich.

«Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen», riet Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland.

Die Bank errechnete in ihrem am Mittwoch veröffentlichten «Global Real Estate Bubble Index» für Frankfurt einen Wert von 2,21 und für München von 1,80 – bei mehr als 1,5 Punkten besteht ein Blasenrisiko. Als stark überbewertet jenseits von 1,5 Punkten gelten demnach auch Toronto, Amsterdam, Tokio, Vancouver und Hongkong. Als etwas weniger überhitzt sieht UBS etwa London, Paris, Los Angeles und Sydney. Weiterlesen

Globaler Stimmungstest: Abstimmung zu Annexionen Russlands

New York (dpa) – Die Weltgemeinschaft soll am Mittwoch bei den Vereinten Nationen über die völkerrechtswidrige russische Annexion in der Ukraine abstimmen – das Votum wird auch als globaler Stimmungstest zu Moskaus Angriffskrieg im Nachbarland gesehen. Die UN-Vollversammlung wird planmäßig am Nachmittag (Ortszeit) – in der Nacht zum Donnerstag in Europa – über eine entsprechende Resolution abstimmen. Diese verurteilt Russlands Annexion und erklärt sie für ungültig. Zudem wird der Kreml aufgefordert, die Einverleibung der teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson rückgängig zu machen.

Zwar wird mit einer breiten Zustimmung und Verabschiedung des Beschlusses im größten UN-Gremium gerechnet, doch der Text wird sich an zwei vorherigen Ergebnissen messen müssen: Im März hatte die Versammlung mit seinen 193 Mitgliedern Russlands Invasion mit einer historischen Mehrheit von 141 Stimmen zurückgewiesen. Im Jahr 2014, nach der Annexion der Krim durch Russland, bekannten sich 100 Mitgliedsstaaten zu einer Resolution, die die territoriale Integrität der Ukraine betonte. Weiterlesen

Preise für Flugtickets stärker gestiegen als Inflation

Frankfurt/Main (dpa) – Fliegen hat sich im Sommer überdurchschnittlich stark verteuert. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ticketpreise in Deutschland im Reisemonat August im Schnitt um bis zu 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Die jährliche Inflationsrate lag im August bei 7,9 Prozent. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Nach den schweren Angriffen zum Wochenbeginn hat Russland die Ukraine erneut mit weitflächigen Angriffen überzogen. Ungeachtet dessen versprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten einen baldigen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Durch den Beschuss, der offensichtlich insbesondere auf Energieinfrastruktur abzielte, waren etwa in Lwiw im Westen des Landes mehrere Umspannwerke komplett zerstört worden. Viele Bewohner waren von der Stromversorgung abgeschnitten.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich unterdessen in der Nacht zum Mittwoch für Rüstungslieferungen aus den USA und Deutschland und verkündete, «eine neue Ära der Luftverteidigung» für sein Land. Weiterlesen

G7 will Putin für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft ziehen

Berlin (dpa) – Die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte haben die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine aufs Schärfste verurteilt und den ukrainischen Streitkräften weitere militärische Unterstützung zugesichert. Nach einer Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erinnerten die Staats- und Regierungschefs der G7 in einer gemeinsamen Erklärung daran, dass «wahllose Angriffe auf unschuldige Zivilisten ein Kriegsverbrechen» darstellten. «Wir werden Präsident Putin und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen», heißt es darin weiter mit Blick auf den Kremlchef.

Die G7 verurteilte in der Erklärung auch die «illegal versuchte Annexion» von vier ukrainischen Regionen durch Russland. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigten, dass sie diese Annexion nie anerkennen würden. Sie forderten Russland erneut auf, alle Kampfhandlungen einzustellen und seine Truppen und militärisches Gerät bedingungslos abzuziehen. Weiterlesen

Nato will wegen Ukraine-Krieg Rüstungsproduktion ankurbeln

Brüssel (dpa) – Die Nato-Staaten wollen wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine die Produktionskapazitäten für Munition und Ausrüstung erhöhen. «Je länger sich dieser Krieg hinzieht, desto wichtiger ist es, dass wir dann auch in der Lage sind, Vorräte wieder aufzufüllen», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Beim Treffen der Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten sollten im Laufe der Woche entsprechende Beschlüsse getroffen werden. Diese würden langfristige Nachfrage für die Industrie sichern, die wiederum in neue Produktionskapazitäten investieren müsse. Weiterlesen

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