Erste Wettbewerbsfilme bei Berlinale – Revolution als Thema

Berlin (dpa) – Berlinale auf Bärenjagd. Mit den ersten öffentlichen Screenings hat bei den Internationalen Filmfestspielen am Freitag der Wettbewerb um die begehrten Trophäen begonnen. 19 Filme konkurrieren um den Goldenen Bären und die silbernen Varianten der Auszeichnung. Die Jurypräsidentin Kristen Stewart wird gemeinsam mit anderen Filmschaffenden entscheiden, wohin die Bären gehen.

Drei Filme haben den ersten Wettbewerbstag bestimmt: «The Survival of Kindness» von Rolf de Heer über den Überlebenskampf einer Frau in der australischen Wüste, Emily Atefs «Irgendwann werden wir uns alles erzählen» mit einer Wendegeschichte auf einem Bauernhof an der einstmals deutsch-deutschen Grenze sowie «BlackBerry» von Matt Johnson um Höhenflüge und Absturz des gleichnamigen Smartphones. Weiterlesen

Sicherheitskonferenz: Ukraine-Freunde und Besuch aus Fernost

München (dpa) – Knapp ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wird es ab heute bei der Münchner Sicherheitskonferenz drei Tage lang darum gehen, wie dieser Krieg beendet werden kann. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eröffnet das Treffen von Regierungsvertretern und Experten aus fast 100 Ländern mit einer Videoansprache (ab 13.30 Uhr). Anschließend reden mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron die beiden wichtigsten Verbündeten der Ukraine in der Europäischen Union.

Wer in München alles dabei ist

Insgesamt werden 40 Staats- und Regierungschefs und fast 100 Minister beim weltweit wichtigsten Treffen von Politikern und Experten zum Thema Sicherheitspolitik erwartet. Die von Vizepräsidentin Kamala Harris angeführte US-Delegation ist mit rund 60 Senatoren und Mitgliedern des Repräsentantenhauses so groß wie noch nie. Der Chef selbst ist aber nicht dabei. US-Präsident Joe Biden, der in anderen Funktionen in den letzten Jahrzehnten sehr häufig in München dabei war, kommt erst nächste Woche zu einem Polen-Besuch nach Europa. Weiterlesen

Ischinger: Internationaler Vorstoß gegen Nuklearkatastrophen

München (dpa) – Kurz vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat deren Ex-Chef Wolfgang Ischinger gemeinsam mit früheren hochrangigen Politikern von den Atommächten Schritte zur Vermeidung einer nuklearen Konfrontation gefordert. Der anhaltende militärische Konflikt in der Ukraine erhöhe die Risiken eines Einsatzes von Atomwaffen dramatisch, heißt es in einem Schreiben der Gruppe um Ischinger an Kanzler Olaf Scholz (SPD).

Mitunterzeichner sind etwa der frühere britische Verteidigungsminister Des Browne und der ehemalige russische Außenminister Igor Iwanow. Der Brief und ein entsprechender Aufruf wurden an diesem Freitag veröffentlicht. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

New York/Kiew (dpa) – Ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine soll die UN-Vollversammlung über eine Resolution ohne konkrete Ideen für eine Friedenslösung abstimmen.

Der von der Ukraine und der Vertretung der Europäischen Union ausgearbeitete Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, bekräftigt eine Reihe bereits ausgedrückter Positionen des größten UN-Gremiums mit seinen 193 Mitgliedsstaaten – darunter die territoriale Integrität der Ukraine und die Aufforderung an Russland, seine Truppen zurückzuziehen. Kremlchef Wladimir Putin hatte den Krieg am 24. Februar begonnen.

Sondersitzung kommende Woche

Eine Sondersitzung der UN-Vollversammlung zum Jahrestag des Einmarsches beginnt am kommenden Mittwoch in der UN-Zentrale in New York. Es werden eine Reihe von Außenministern erwartet. Der Krieg in der Ukraine ist auch Thema der Sicherheitskonferenz in München, die an diesem Freitag beginnt. Erwartet werden etwa 40 Staats- und Regierungschefs wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Die USA sind durch Vizepräsidentin Kamala Harris vertreten. Weiterlesen

Anne Hathaway: Selenskyj ist «ein Held unserer Zeit»

Berlin (dpa) – US-Schauspielerin Anne Hathaway hat ihre Bewunderung für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum Ausdruck gebracht. «Ich möchte dem Filmfestival einfach meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass es einen Helden unserer Zeit miteinbezieht», sagte die 40-Jährige am Donnerstag in Berlin. «Und dafür, uns allen die Möglichkeit zu geben, die Botschaft der Ukraine zu bekräftigen, welche der fast universale Wunsch nach Frieden ist.» Weiterlesen

Die Münchner «Kriegskonferenz»

Von Michael Fischer, dpa

München (dpa) – Die Münchner Sicherheitskonferenz hat ihren Namen in diesem Jahr eigentlich nicht verdient: Von Sicherheit kann keine Rede sein. Zum ersten Mal in 60 Jahren findet das Treffen von hochrangigen Politikern und Experten während eines Kriegs statt, der mitten in Europa von einer Atommacht angezettelt wurde. Das Thema ist nicht wie sonst: Wie minimiert man Sicherheitsrisiken und verhindert Kriege? Diesmal wird die Konferenz von der Frage beherrscht: Wie beendet man den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine?

Dieser Krieg begann, als die Sicherheitskonferenz 2022 genau vier Tage vorbei war. US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte damals in München von einem «Drehbuch russischer Aggression» gesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mahnte: «In Europa droht wieder ein Krieg.» Kurz darauf geschah, was der neue Konferenzleiter Christoph Heusgen einen «Zivilisationsbruch» nennt. Der russische Präsident Wladimir Putin begann einen Eroberungskrieg, den man im Europa des 21. Jahrhunderts eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Vertreter aus 96 Ländern in München

Um der Frage nachzugehen, wie man diesen Krieg nun beenden kann, hat Heusgen – früher außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dann Deutschlands UN-Botschafter – zu seiner Premiere als Leiter 40 Staats- und Regierungschefs ins Hotel «Bayerischer Hof» eingeladen, zudem fast 100 Minister sowie weitere Regierungsvertreter und Experten aus insgesamt 96 Ländern. Die meisten dieser Staaten zählen zu den westlichen Verbündeten der Ukraine.

Die von Vizepräsidentin Harris angeführte US-Delegation ist so groß wie nie. Auch Außenminister Antony Blinken sowie rund 60 Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses gehören dazu. Auch mit dabei: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Polens Präsident Andrzej Duda und der britische Premierminister Rishi Sunak.

Selenskyj setzt den Ton für die Konferenz

Es wird erwartet, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Konferenz am Freitag mit einer Videoansprache eröffnet – auch wenn das von der Konferenzleitung am Donnerstag noch nicht offiziell bestätigt wurde. Mit seiner Rede wird Selenskyj den Ton setzen. Anschließend stehen Scholz und Macron auf dem Programm, am Samstag dann Harris und Sunak.

Die russische Führung ist zum ersten Mal seit den 1990er Jahren nicht eingeladen. Außenminister Sergej Lawrow zählte lange Zeit zu den Stammgästen. Er war auch im letzten Jahr noch eingeladen, als bereits 150 000 russische Soldaten im Grenzgebiet zur Ukraine aufmarschiert waren. Lawrow sagte dann aber selbst ab.

Heusgen: Keine Propaganda der «Kriegsverbrecher im Kreml»

Diesmal ist Putins Regierung von vorneherein ausgeschlossen. «Wir sind uns zu schade, diesen Kriegsverbrechern im Kreml mit der Münchner Sicherheitskonferenz eine Bühne für ihre Propaganda zu bieten», sagt Heusgen.

Es ist aber nicht so, dass Russland gar nicht dabei ist. Das Land wird von der Opposition repräsentiert. Der frühere Oligarch Michail Chodorkowski, nun längst im Westen, stellt sein Buch «Wie man einen Drachen tötet» vor. Am Samstagabend sitzt er zusammen mit dem ehemaligen Schachweltmeister Garri Kasparow auf der Bühne.

Es geht um Waffenlieferungen und Diplomatie

Sicher ist, dass der Westen der Ukraine noch einmal demonstrativ den Rücken stärken wird im Kampf gegen die russischen Angreifer. Es wird darum gehen, wie weitere militärische Unterstützung aussehen kann. Wer ist bereit, die Panzer-Allianz von Scholz zu unterstützen? Sollten auch Kampfjets, Kriegsschiffe und U-Boote geliefert werden? Gibt es rote Linien? Und wenn ja: welche?

Thema auch: Welche Chance hat derzeit die Diplomatie? Dazu gibt es bisher kaum Ideen. Die Ukraine sieht den Rückzug der russischen Truppen als Voraussetzung für Verhandlungen. Sie meint damit auch die von Russland schon 2014 vereinnahmte Krim. Der Westen will nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg tätig werden. Damit ist der Spielraum begrenzt. Ideen wie die des brasilianischen Präsidenten Lula, einen «Friedensclub» zur Vermittlung zu gründen, werden von den meisten nicht ernst genommen.

Der vielleicht spannendste Gast reist aus Peking an

In München ist aber ein Land vertreten, das bei der Friedenssuche eine wichtige Rolle spielen könnte: China schickt seinen obersten Außenpolitiker Wang Yi, der erst im Oktober vom Außenministerium ins Politbüro der Kommunistischen Partei befördert wurde. Auf seiner Europa-Reise besucht er nach München auch Moskau. Peking stützt Putin bisher noch – hat aber beim G20-Gipfel im November zusammen mit den westlichen Staaten vor einem Einsatz von Nuklearwaffen gewarnt. Das wird als wichtiges Signal gewertet.

Wang Yis Anwesenheit ist aber noch aus anderem Grund von Bedeutung: Mit Spannung wird erwartet, ob er Blinken oder Harris trifft. Dies könnte helfen, die Spannungen zwischen beiden Großmächten nach dem den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons abzubauen.

Auch die iranische Führung ist nicht eingeladen

Weitere Themen werden es schwer haben. Die Demonstrationen im Iran und die Zukunft des auf Eis liegenden Atomabkommens werden Thema sein. Die Regierung in Teheran ist aber ebenfalls nicht eingeladen. Auch da geht es eher um Abstimmung der westlichen Verbündeten.

Auch die Vorstellung einer Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung war mal für München geplant. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Scholz konnten sich bisher aber nicht einigen. Das Thema fällt also flach. Und auch die Bemühungen um eine Auflösung der Blockade der Nato-Norderweiterung um Finnland und Schweden muss woanders stattfinden: Die Türkei wird wegen des Erdbebens nicht mit Regierungsprominenz vertreten sein.

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Afghanische Frauen fordern mehr Einsatz für ihre Rechte

Genf (dpa) – Die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan droht nach Befürchtung von Aktivistinnen in Vergessenheit zu geraten. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun, verlangten sie auf einer Geberkonferenz zur Finanzierung von Schulprogrammen für Kinder in Notsituationen. «Sonst geraten die Mädchen bald in Vergessenheit», sagte Friedensnobelpreisträgerin und Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan in einer Videobotschaft. «Nur reden und nichts tun, reicht nicht aus», sagte die 20-jährige Somaya Faruqi, Kapitänin des afghanischen Robotik-Frauenteams, am Donnerstag in Genf.

Faruqi konnte Afghanistan nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im Sommer 2021 verlassen. Die Taliban grenzen Mädchen und Frauen immer weiter vom gesellschaftlichen Leben aus. Sie dürfen keine weiterführenden Schulen mehr besuchen und dürfen sich nicht mehr zu Aufnahmeprüfungen an Universitäten anmelden. Weiterlesen

Kristen Stewart über Filme in politischen Krisenzeiten «Schleudertrauma»

Berlin (dpa) – Filme sind für US-Schauspielerin Kristen Stewart in politischen Krisenzeiten ein gutes Mittel gegen Gefühle von Ohnmacht. «Es ist eine tolle Möglichkeit daran mitzuwirken, schöne Dinge in einer Zeit zu betonen, in der es hart ist, daran festzuhalten», sagte die 32-Jährige am Donnerstag auf der Eröffnungspressekonferenz der Berlinale in Berlin. «Ich denke, es ist die Aufgabe eines Künstlers, ein ekelhaftes oder schlimmes Thema aufzugreifen, es zu verarbeiten und in etwas Schöneres, Hilfreiches zu verwandeln.» Weiterlesen

Chaostage für Passagiere: Kein Flugbetrieb wegen Warnstreiks

Frankfurt/Main (dpa) – Auf Flugpassagiere in Deutschland kommen nach dem Chaos am Mittwoch bei der Lufthansa weitere Turbulenzen zu. Zwar herrschte auf dem größten deutschen Drehkreuz Frankfurt nach Betreiberangaben ein geregelter Betrieb. Leichte Verspätungen habe es nur wegen Nebels gegeben.

Doch schon am Freitag will die Gewerkschaft Verdi sieben deutsche Flughäfen mit einem Warnstreik lahmlegen – mit Folgen für Hunderttausende Passagiere, wie der Flughafenverband ADV befürchtet. Er erwartet, dass weite Teile des innerdeutschen und internationalen Luftverkehrs nicht stattfinden. Die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg kündigten an, am Freitag den regulären Passagierbetrieb einzustellen.

Über 295.000 Reisende betroffen

Der ADV warnte vor «massiven Behinderungen im Luftverkehr». Der Warnstreik werde im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr zu gut 2340 Flugausfällen führen, teilte der Verband mit. «Über 295.000 Passagiere werden zum Spielball der Verdi-Streiktaktik», kritisierte der ADV und sprach von einer «beispiellosen Eskalation». Weiterlesen

Mehrheit europäischer Unternehmen setzt Klimaziele nicht um

London (dpa) – Einer aktuellen Auswertung zufolge hat eine Mehrheit der europäischen Unternehmen keine nachvollziehbaren Pläne, wie Klimaziele erreicht werden sollen. Das geht aus einer Analyse der Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) mit Sitz in London hervor, die systematisch Klimaziele und -daten von Unternehmen erfasst und auswertet.

Demnach hat zwar mittlerweile rund die Hälfte (49 Prozent) der europäischen Unternehmen prinzipiell Klimaschutzpläne, die sich am internationalen Pariser Klimaziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad orientieren. Weniger als fünf Prozent der Unternehmen können jedoch nachweisen, wie sie diese erreichen und umsetzen wollen. Letzteres definiert die Organisation so, dass ein Unternehmen in mindestens zwei Drittel der Schlüsselbereiche – etwa der Verringerung von Emissionen oder der Organisation von Lieferketten – belegen kann, dass ernsthafte Maßnahmen für die Transformation ergriffen werden. Weiterlesen

Die Filmfestspiele beginnen – Kristen Stewart in Berlin

Berlin (dpa) – Schauspielerin Kristen Stewart (32) ist bereits in der Stadt. In Berlin beginnen an diesem Donnerstag die Internationalen Filmfestspiele. Stewart leitet in diesem Jahr die Internationale Jury. Morgens (10.30 Uhr) soll sie mit den anderen Jurymitgliedern ihren ersten Auftritt bei einer Pressekonferenz haben. Abends (19.30 Uhr) werden die Filmfestspiele dann feierlich eröffnet.

Dann soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet werden. Hollywoodstar Sean Penn, der bei der Berlinale später seinen Ukraine-Film «Superpower» vorstellt, soll bereits am Eröffnungsabend eine Einführung halten. Die Berlinale will während des Festivals unter anderem auf den Krieg in der Ukraine und die Lage der Menschen im Iran schauen. Weiterlesen

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