Grevenmacher (dpa/lrs) – Für grenzüberschreitende Projekte im Oberen Moseltal stehen bis 2027 aus dem europäischen Interreg-Programm rund 6,8 Millionen Euro zur Verfügung. Das teilte das luxemburgische Ministerium für Raumentwicklung am Freitag nach einer Veranstaltung mit den saarländischen und rheinland-pfälzischen Innenministerien in Grevenmacher mit. Bei einer maximalen Förderung von 60 Prozent könnten somit einschließlich der notwendigen Eigenmittel bis zu 11,3 Millionen Euro in der Region investiert werden. Weiterlesen
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Brüssel (dpa) – Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben nach dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel ein klares Bekenntnis zu weiterer Hilfe für das von Russland angegriffene Land abgegeben. «Die Europäische Union wird der Ukraine solange wie nötig mit tatkräftiger Unterstützung zur Seite stehen», heißt es in einer in der Nacht beim EU-Gipfel beschlossenen Erklärung.
Zudem sei man bereit, die Sanktionen gegen Russland in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Partnern weiter zu verschärfen. Maßnahmen gegen Umgehungsversuche würden verstärkt.
Scholz zu Panzern: «Mein Eindruck ist, das läuft»
Nach mehreren Treffen mit europäischen Verbündeten in den vergangenen Tagen hatte Selenskyj zuvor von Fortschritten bei den Gesprächen über weitere Waffenlieferungen für sein Land berichtet. Sein Besuch in London habe Entscheidungen über die Lieferung weitreichender Waffen und die Ausbildung von Piloten näher gebracht, sagte er gestern auf einer Pressekonferenz am Rande des EU-Gipfels. «Das ist wirklich ein gewisser Schritt zur Lieferung von Kampfflugzeugen.»
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich nach dem Gipfel optimistisch, dass die Ziele für die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine erreicht werden. «Mein Eindruck ist, das läuft», sagte der SPD-Politiker. «Aber es wird natürlich nicht einfach gehen.» Nach eigenen Angaben nutzte Scholz auch beim EU-Gipfel noch einmal die Gelegenheit, «viele darum zu bitten, dass sie aktiv unterstützen». Man bemühe sich sehr intensiv, das Thema voranzubringen. Dazu gehörten auch Training, Ersatzteil- und Munitionsversorgung.
Scholz: Selenskyjs Gipfelteilnahme hat alle sehr bewegt
Die Zusammenkunft mit Selenskyj beim EU-Gipfel beschrieb Scholz als außerordentlich emotionalen Moment. «Die persönliche Teilnahme an diesem Europäischen Rat hat alle, die ich dort versammelt gesehen habe, sehr bewegt», sagte er. Man habe oft mit Selenskyj gesprochen, aber dass er kurz vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar selbst in Brüssel erschienen sei, sei etwas Besonderes.
«Und es ist zugleich auch ein Symbol des Widerstandswillens der Ukrainerinnen und Ukrainer und ein starkes Zeichen dafür, dass die Europäische Union und die Ukraine zusammenstehen», fügte Scholz hinzu. Alle in der Ukraine könnten sich darauf verlassen, dass man die Ukrainer «solange wie das notwendig ist» unterstützen werde.
Selenskyj forderte bei seinem Besuch in Brüssel weitere Waffenlieferungen von den EU-Mitgliedstaaten. «Ich habe kein Recht, ohne Ergebnisse nach Hause zu kommen», sagte der 45-jährige Staatschef. In der belgischen Hauptstadt hielt Selenskyj zunächst eine emotionale Rede im Europaparlament, ehe er die Staats- und Regierungschefs der EU beim Gipfel traf. Am Mittwoch war er bereits in London und Paris gewesen. Der britische Premierminister Rishi Sunak kündigte dabei an, prüfen zu lassen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind.
EU-Parlamentspräsidentin sieht Kampfjetlieferungen an Ukraine positiv
EU-Parlamentspräsidentin Metsola unterstrich die Bedeutung von Kampfjetlieferungen an die Ukraine. «Nun müssen die Staaten als nächsten Schritt erwägen, rasch weitreichende Systeme und Flugzeuge bereitzustellen», sagte sie. Diese würden benötigt, um die Freiheit zu schützen, die zu viele für selbstverständlich gehalten hätten.
Anlässlich von Selenskyjs Besuch beim EU-Parlament und später beim EU-Gipfel in Brüssel erklärte sie: «Unsere Reaktion muss der Bedrohung angemessen sein – und die Bedrohung ist existenziell.»
Medwedew kündigt Bau und Modernisierung Tausender Panzer an
Als Reaktion auf westliche Militärhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine stellte Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew den Bau und die Modernisierung von Tausenden Panzern in Aussicht. «Wie Sie wissen, hat unser Gegner gestern im Ausland um Flugzeuge, Raketen und Panzer gebettelt», sagte Medwedew beim Besuch eines Maschinenbau-Unternehmens in der sibirischen Stadt Omsk. Medwedew, der mittlerweile Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats ist, spielte damit offensichtlich auf Selenskyjs Reisen nach London und Paris an.
«Wie sollen wir antworten?», fragte Medwedew laut einem Video, das er selbst verbreitete, vor Beschäftigten des Omsker Unternehmens, das unter anderem auf Waffenproduktion spezialisiert ist. Die Antwort gab er dann selbst: «Es ist klar, dass es für uns in diesem Fall selbstverständlich ist, die Produktion verschiedener Waffenarten und Militärtechnik – einschließlich moderner Panzer – zu steigern», sagte der 57-Jährige. «Die Rede ist von der Produktion und Modernisierung Tausender Panzer.»
Experten: Gravierende Probleme bei russischer Ausrüstung
Bereits seit dem vergangenen Sommer ist in Russland ein Gesetz in Kraft, das eine stärkere Ausrichtung der Wirtschaft auf Bedürfnisse der Armee ermöglicht. Damit können etwa einzelne Branchen zur Belieferung der Streitkräfte verpflichtet werden. Moskau führt immer wieder an, Kiew militärisch weit überlegen zu sein. Internationale Geheimdienste und Militärexperten weisen indes regelmäßig auf teils gravierende Probleme der Russen bei der Ausrüstung hin.
Die USA sollen die Ukraine einem Bericht zufolge bei der Koordination von Angriffszielen gegen das russische Militär unterstützen. Bei einer Mehrheit der Angriffe, bei denen die fortschrittlichen Raketensysteme der USA zum Einsatz kommen, sollen die USA oder Verbündete Koordinaten von Angriffszielen bereitstellen oder bestätigen, wie die «Washington Post» gestern unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus der Ukraine und den USA berichtete. Die Informationen würden vom US-Militär in Europa bereitgestellt. Die Zeitung nannte als Ziele etwa russische Munitionsdepots oder Kasernen auf ukrainischem Boden.
Das wird heute wichtig
Auf Initiative von Großbritannien wollen mehr als 30 Nationen über eine gemeinsame Reaktion auf die Ankündigung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) beraten, Athleten aus Russland und Belarus die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen unter bestimmten Voraussetzungen zu ermöglichen.
Berlinale 2023 – Filmfestival blickt auch auf Krisen
Von Julia Kilian, dpa
Berlin (dpa) – Mit der Berlinale beginnt kommende Woche eines der größten Filmfestivals der Welt. Dass der Krieg in der Ukraine ein zentrales Thema wird, zeigt sich beim Film «Superpower». Hollywoodstar Sean Penn hat dafür den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Über das Projekt war im vergangenen Jahr öfter geschrieben worden. Nun soll der Dokumentarfilm bei der Berlinale seine Weltpremiere feiern.
Die Arbeit am Film hatte schon vor Kriegsbeginn angefangen. «Als die Regisseure Sean Penn und Aaron Kaufman Anfang 2021 mit den Dreharbeiten zu “Superpower” begannen, schien eine großflächige Invasion der Ukraine durch Wladimir Putin eine ferne Bedrohung», heißt es im Programm der Berlinale. Penn und Kaufman seien in die Ukraine gereist, um mehr über Selenskyj zu erfahren.
Als Russland die Ukraine im Februar 2022 dann angriff, drehten die beiden Filmemacher gerade in Kiew. Während der Berlinale jährt sich nun der Kriegsbeginn. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) betonte im Kulturausschuss des Bundestages, in ihren Vorgesprächen sei wichtig gewesen, dass es kein Festival sein werde, das sich abschotte von dem, was in der Welt los sei. «Sondern dass es genau reflektiert, was in der Welt los ist.»
Videoansprache von Selenskyj angedacht
Bei der Eröffnung der Berlinale am nächsten Donnerstag (16. Februar) soll nach derzeitigen Plänen Selenskyj per Video zu Wort kommen. Details nannte eine Festivalsprecherin noch nicht. Selenskyj war schon bei der Verleihung der Golden Globes sowie den Festivals in Venedig und Cannes zugeschaltet worden.
Neben der Ukraine soll auch die Lage im Iran eine Rolle spielen. Die Berlinale zeigt in rund anderthalb Wochen etwa 280 Filme. Davon gehen 19 Produktionen ins Rennen um den Goldenen Bären, mit dem der beste Film ausgezeichnet wird. Gleich fünf Wettbewerbsbeiträge stammen aus Deutschland. Dazu gehört der neue Film von Margarethe von Trotta: In «Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste» setzt sie sich mit der gleichnamigen Autorin auseinander. Vicky Krieps («Corsage») spielt die Hauptrolle.
Ebenfalls im Wettbewerb läuft «Irgendwann werden wir uns alles erzählen» von Regisseurin Emily Atef, nach dem Roman von Daniela Krien. Das Buch erzählt von der Beziehung einer jungen Frau zu einem älteren Mann auf einem Bauernhof. Christian Petzold ist mit seinem neuen Film «Roter Himmel» dabei, Angela Schanelec mit «Music» und Christoph Hochhäusler mit «Bis ans Ende der Nacht».
Jüngste Jurypräsidentin
Welche Filme am Ende im Wettbewerb etwas gewinnen, entscheidet die Internationale Jury. Geführt wird das Gremium diesmal von US-Schauspielerin Kristen Stewart («Spencer», «Twilight»). Nach Angaben der Berlinale ist sie mit 32 Jahren die jüngste Jurypräsidentin in der Geschichte des Festivals.
Stewart wird am Eröffnungstag schon morgens mit den anderen Jurymitgliedern eine Pressekonferenz geben. Stundenlang sichten sie während des Festivals dann Filme, um zu entscheiden, wer den Goldenen Bären bekommen soll. Im vergangenen Jahr war das Drama «Alcarràs» über Pfirsichbauern in Spanien als bester Film ausgezeichnet worden.
Der Wettbewerb ist nur ein Teil der Filmfestspiele. Für die Berlinale werden auch Kinokarten fürs Publikum verkauft: Vor der Pandemie waren es etwa 330.000 Tickets gewesen. Beim European Film Market kommt die Branche zusammen. Es laufen viele Filme und Serien, Gäste geben Pressekonferenzen und Interviews.
Von Boris Becker bis Steven Spielberg
Zur Eröffnung soll der Film «She Came to Me» gezeigt werden, mit den Darstellern Peter Dinklage («Game of Thrones»), Marisa Tomei («Spider-Man») und Anne Hathaway («Der Teufel trägt Prada»). Im Programm stehen auch die Verfilmung «Sonne und Beton» nach dem Roman von Felix Lobrecht, Helen Mirrens neuer Film «Golda» und «Sisi & Ich» mit Sandra Hüller. Der US-Regisseur Steven Spielberg wird in diesem Jahr für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Auf der Berlinale läuft auch sein neuer Film «Die Fabelmans», der bald ins Kino kommt.
Es soll auch eine Dokumentation über Boris Becker gezeigt werden – der Ex-Tennisstar wird zur Premiere in Berlin erwartet. Die Doku heißt «Boom! Boom! The World vs. Boris Becker». Ebenfalls im Programm stehen eine restaurierte Fassung von Disneys «Cinderella» und «Loriots große Trickfilmrevue». Die Retrospektive widmet sich Coming-of-Age-Filmen. Und erstmals soll in diesem Jahr bei der Berlinale auch eine Serie ausgezeichnet werden.
Finanzierungsfragen
Die Filmfestspiele in Berlin finden zum 73. Mal statt. Das Festival finanziert sich aus Ticketverkäufen, Sponsoring und Zuschüssen vom Bund. Auch beim Festival machen sich die Preise bemerkbar. Energie, Technikdienstleister, Catering – solche Dinge sind teurer geworden, wie Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek vor einigen Wochen sagte. Die Berlinale bekommt nun zusätzliches Geld. Damit das Festival auch 2023 «in vollem Umfang» möglich wird, sollen über die Regelförderung von 10,7 Millionen Euro hinaus einmalig bis zu 2,2 Millionen Euro fließen, wie Kulturstaatsministerin Roth angekündigt hat
Im vergangenen Jahr hatten wegen der Pandemie noch Sicherheitsvorkehrungen gegolten, die nun wegfallen. Die Kinosäle werden wieder voll besetzt. Bei den Karten behält die Berlinale den Onlineverkauf aber bei. Ein Bild, das viele von früher kennen, wird es also nicht mehr geben: Menschen, die mit Schlafsack und Teekanne stundenlang vor den Schaltern warten.
«Herausforderndes Jahr»: Vattenfall beendet 2022 im Plus
Stockholm (dpa) – Vattenfall hat ein Jahr mit starken Schwankungen auf dem Energiemarkt mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Der schwedische Energieversorger kam 2022 auf ein bereinigtes Ergebnis von rund 37,3 Milliarden schwedischen Kronen (3,3 Mrd Euro) nach knapp 31,2 Milliarden Kronen im Vorjahr, wie der staatliche Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 239,6 Milliarden Kronen.
Unter dem Strich stand für 2022 vor allem wegen buchhalterischer Marktwertanpassungen ein Plus von 21 Millionen Kronen. 2021 hatte es noch einen Gewinn von 48 Milliarden Kronen gegeben, der in erster Linie von Einmaleffekten wegen Zahlungen für den deutschen Atomausstieg und des Verkaufs des Stromnetzes Berlin begünstigt gewesen war. Weiterlesen
Ukrainischer Präsident Selenskyj reist nach Großbritannien
London (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird im Rahmen einer seltenen Auslandsreise am Mittwoch in Großbritannien erwartet. Selenskyj werde in London den britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, sich ans Parlament wenden sowie ukrainische Soldaten besuchen, die von der britischen Armee ausgebildet werden, teilte Downing Street am Mittwochmorgen überraschend mit.
Die erste und bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise Selenskyjs nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte den Präsidenten kurz vor Weihnachten nach Washington geführt. Großbritannien zählt mit den USA und der EU zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Insbesondere zu Ex-Premier Boris Johnson hatte Selenskyj eine enge Verbindung. Auch Sunak, der seit Oktober an der Spitze der britischen Regierung steht, ist bereits nach Kiew gereist, hat der Ukraine Kampfpanzer zugesagt und kontinuierliche militärische Unterstützung versprochen. Weiterlesen
Drei Tonnen Kokain im Meer: Rekord-Drogenfund vor Neuseeland
Wellington (dpa) – Die neuseeländischen Behörden haben mehr als drei Tonnen Kokain beschlagnahmt, die im Pazifik vor dem Inselstaat trieben. Nach Angaben von Polizeichef Andrew Coster haben die Drogen einen geschätzten Wert von 500 Millionen Neuseeländischen Dollar (294 Millionen Euro). Es handele sich um den größten Fund illegaler Drogen in der Geschichte des Landes, sagte Coster bei einer Pressekonferenz. Die Menge hätte demnach ausgereicht, um Abnehmer in Australien ein Jahr mit Kokain zu versorgen – oder in Neuseeland 30 Jahre lang. Weiterlesen
Microsoft bläst mit ChatGPT-Machern zum Angriff auf Google
Redmond (dpa) – Microsoft macht sich neue Hoffnungen, die Dominanz von Google bei der Web-Suche zu brechen. Mit Hilfe von Technologie hinter dem Text-Automaten ChatGPT sollen Nutzer Unterhaltungen mit Microsofts Suchmaschine Bing führen können. Allerdings entwickelt sich auch Google in diese Richtung – die Weichen für den Wettkampf der Tech-Riesen bei künstlicher Intelligenz sind gestellt.
Nutzer von Microsofts Suchmaschine Bing sollen bis zu 1000 Zeichen lange Anfragen in Textform eingeben und Antworten in ganzen Sätzen in einem Chat zurückbekommen können. Das gilt auch für komplexere Aufgaben: Eines der Beispiele bei Microsofts Präsentation am Dienstag war, Bing zu bitten, eine mehrtägige Reise zu planen. Danach kann man die Suchmaschine etwa auch fragen, wie viel die Reise kosten würde und ob man die Route anpassen könne. Google macht im Gegenzug ähnlich funktionierende Chat-Software zum Einsatz in seiner Suchmaschine startklar. Weiterlesen
Experten testen Hightech für Erdbeben-Rettung
Wesel (dpa) – Nach dreieinhalb Jahren Entwicklungsarbeit haben Experten am Dienstag in Wesel am Niederrhein moderne Technologien für die Rettung von Erdbebenopfern und Verschütteten präsentiert. Das Technische Hilfswerk (THW) ist Projektpartner und Koordinator des EU-Forschungsprojekts Cursor, an dem 17 Organisationen aus acht Ländern beteiligt sind.
Im Mittelpunkt stehen dabei ferngesteuerte kleine Bodenroboter auf Rädern, die in eingestürzte Häuser rollen können. Die Roboter verfügten über Infrarot- und Thermalkameras, Lautsprecher und Mikrofon, so dass Einsatzleiter Kontakt mit Verschütteten aufnehmen können. Außerdem saugten sie über ein dünnes Röhrchen Luft von der Unfallstelle an, analysierten sie etwa auf CO2-Ausstoß und menschentypische Proteine und könnten so Menschen lokalisieren, sagte THW-Projektkoordinatorin Tiina Ristmäe. «So können wir erkennen, ob Menschen an dem Ort sind und ob diese noch leben.» Weiterlesen
Melnyk: «Wir brauchen die Luftwaffe, die Marine»
Berlin (dpa) – Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk hat von der Bundesregierung erneut mehr Führungsstärke bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gefordert.
«Es wäre an der Zeit, dass Deutschland das, was man verkündet hat, nämlich diese Führungsrolle zu spielen, auch tatsächlich tut», sagte Melnyk im ZDF-«Morgenmagazin». Von vielen Partnern in Europa und der Welt werde dies erwartet.
Der ehemalige ukrainische Botschafter bekräftigte seine Forderung an die Bundesregierung, neben 14 Leopard-2-Panzern auch Kampfflugzeuge zu liefern und die Marine zu unterstützen. «Wir brauchen die Luftwaffe, wir brauchen die Marine.» Deutschland sei in der Lage, mit Kampfjets wie dem Eurofighter und Tornado zu helfen, sagte er. Der Krieg gegen Russland sei schließlich nicht nur am Boden zu gewinnen. Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine bislang ab. Weiterlesen
In der Arktis liegt Müll aus aller Welt
Bremerhaven (dpa) – In der Arktis findet sich einer Studie zufolge Müll aus aller Welt. Auch aus Deutschland gelange Plastik und anderer Abfall in das nördliche Polarmeer, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mit. In die Auswertung wurde demnach Müll einbezogen, den Teilnehmende von Arktisreisen in fünf Jahren an den Stränden von Spitzbergen gesammelt hatten.
Der Großteil der insgesamt gefundenen Abfälle gehe auf Fischerei und Schifffahrt zurück, hieß es. Etwa ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Mülls stamme aus Europa, ein großer Teil aus Deutschland. «Plastikmüll ist ein globales Problem, das auch die scheinbar unberührte Wildnis des hohen Nordens nicht verschont», hieß es in der AWI-Mitteilung. Die Studie ist im Fachmagazin <<Frontiers in Marine Science>> veröffentlicht. Weiterlesen
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Kiew (dpa) – Die ukrainischen Streitkräfte in der Stadt Bachmut im Osten des Landes setzen ihren Widerstand gegen die ständigen russischen Angriffe fort. «Wir stellen uns ihnen entgegen», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Zuvor sei bei einer Sitzung der Stawka, des Oberkommandos der Ukraine, über die Versuche der Besatzer gesprochen worden, die Stadt zu umzingeln und die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. «Und ich bin jedem Soldaten dankbar, der sich mit seiner Entschlossenheit für den Widerstand einsetzt.»
Selenskyj berichtete zudem über Neubesetzungen an den Fronten der Ukraine. «In einer Reihe von Regionen, insbesondere in den Grenz- und Frontgebieten, stellen wir Führungskräfte mit militärischer Erfahrung ein», sagte Selenskyj. Dies seien Leute, «die sich am wirksamsten gegen die aktuellen Bedrohungen zur Wehr setzen können». Generell sollten militärische Erfahrung aus dem bisherigen Kriegsverlauf mit der Führungsarbeit in der lokalen und zentralen Verwaltung verbunden werden. Weiterlesen