Absatzrekord: Mehr als eine halbe Million Industrieroboter

Frankfurt/Main (dpa) – Der Absatz von Industrierobotern hat von der Konjunkturerholung nach der Corona-Krise profitiert. Im vergangenen Jahr wurden 517.385 neue Anlagen in Betrieben rund um den Globus installiert, wie die International Federation of Robotics (IFR) mitteilte. Das war ein Anstieg von 31 Prozent gegenüber dem Corona-Krisenjahr 2020.

Der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2018 wurde den Angaben zufolge um 22 Prozent übertroffen. Deutschland verzeichnete ein Plus von 6 Prozent auf 23.777 neu installierte Roboter und verteidigte seine Spitzenposition als am stärksten automatisierte Volkswirtschaft in Europa.

Gut jeder dritte Industrie-Roboter des europäischen Bestands (36 Prozent) ist den Angaben zufolge zwischen Flensburg und München im Einsatz. Mit insgesamt 245.908 Einheiten rangiere die deutsche Industrie auf Platz Eins in Europa. «Die Roboterhersteller verzeichnen 2021 das zweitbeste Verkaufsergebnis aller Zeiten in Deutschland – nur übertroffen vom Ergebnis aus dem Jahr 2018», sagte Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. Weiterlesen

Gaspreiskommission will Einmalzahlungen im Dezember

Berlin (dpa) – Die Expertenkommission Gas und Wärme schlägt der Bundesregierung eine Einmalzahlung für Gas- und Fernwärmekunden für den Dezember vor. Die Einmalzahlung soll auf der Basis des Verbrauchs ermittelt werden, der der Abschlagszahlung im September zugrunde lag. «Diese Einmalzahlung dient als finanzielle Brücke bis zur regulären Einführung der Gaspreisbremse», heißt es in dem Papier der Experten, das am Montag veröffentlicht wurde. Die Versorger sollen auf die Abschlagszahlung für Dezember für praktisch alle Haushalts- und Gewerbekunden verzichten und diese vom Staat erstattet bekommen. Die Abschläge für Industrie und Kraftwerke zur Stromerzeugung übernimmt der Staat nicht. Weiterlesen

Verfügbarkeit von «grünem» Wasserstoff bereitet Probleme

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Spezialglashersteller Schott sieht sich beim Ziel der Klimaneutralität bis 2030 auf einem guten Weg, aber auch mit großen Herausforderungen konfrontiert. Allen voran steht dabei die Verfügbarkeit von «grünem», also mit erneuerbaren Energien produzierten Wasserstoff, wie Finanzvorstand Jens Schulte am Donnerstag mitteilte. In dem Konzern sind gleich mehrere Projekte angelaufen, um vom Erdgas wegzukommen, das derzeit die Brenner in den Schmelzwannen auf die für die Glasherstellung benötigten 1700 Grad anheizt. Weiterlesen

Schott zieht erste Bilanz auf Weg zur Klimaneutralität

Mainz (dpa/lrs) – Wie die Chemie- zählt auch die Glasindustrie zu den besonders energieintensiven Bereichen der deutschen Wirtschaft. Der Mainzer Spezialglashersteller Schott AG hat sich vor zwei Jahren das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Einen Überblick über das bisher Erreichte, Herausforderungen und zukünftige Pläne will das Unternehmen am heutigen Donnerstag (10.30 Uhr) bei einem Pressegespräch vorstellen. Der Konzern hatte im Mai angekündigt, den Einsatz von Wasserstoff in der Herstellung von Glas testen zu wollen. So soll beim Betrieb der Schmelzwannen weniger Erdgas verbraucht und damit klimaschädliches Kohlendioxid eingespart werden.

 

175 Jahre Siemens: Vom Zeigertelegraf zum Digitalisierer

Unternehmen
Von Christof Rührmair, dpa

München/Berlin (dpa) – Eigentlich könnten am 1. Oktober vier deutsche Dax-Konzerne ihren 175. Geburtstag feiern. Denn dann jährt sich der Gesellschaftervertrag, mit dem Siemens seinen Anfang nahm. Was als Hinterhofwerkstatt für den Bau verbesserter Zeigertelegrafen begann, hilft heute weltweit Unternehmen bei der vierten industriellen Revolution, baut intelligente Infrastruktur und einen Marktplatz für digitale Dienstleistungen. Auf dem Weg dorthin hat sich der Konzern immer wieder gewandelt und dabei drei weiteren Dax-Konzernen auf die Welt geholfen.

Es ist schwierig geworden, Siemens anschaulich zu erklären, denn Digitalisierung und Software für Industrie und Infrastruktur spielen eine immer größere Rolle im Konzern. Und vieles, was man einst mit Siemens verband, wie Handys, Telefone, Kühlschränke oder Kraftwerksturbinen, produzieren die Münchner heute nicht mehr. Weiterlesen

Industrie hält trotz Energiekrise an Klimazielen fest

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie hält nach Angaben von BDI-Präsident Siegfried Russwurm trotz der Energiekrise an den Klimazielen für 2030 und 2045 fest. «Auch wenn die Energiekrise so ernst ist, dass es in den kommenden Wochen um nichts weniger geht, als das Überleben der Industrie in Deutschland und Europa zu sichern: Klimaschutz muss hohe Priorität behalten», sagte Russwurm vor dem Klimakongress des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin. In der Klimapolitik dürfe jetzt nicht die Pausentaste gedrückt werden: «Der konsequente Einsatz für Klimaschutz liegt im ureigensten Interesse der Unternehmen.»

Es dürfe jedoch kein Weiter-so in der Energie- und Klimapolitik geben, mahnte Russwurm. Wirtschaft und Energieversorgung müssten krisenfest und widerstandsfähiger werden. Als existenziell wichtig nannte der BDI-Chef deutlich niedrigere Strompreise. Entlastungen müssten für die gesamte Dauer der Krise gelten – mindestens für zwei Jahre, forderte Russwurm. Zudem müssten alle zur Verfügung stehenden Kraftwerke ans Netz, «um durch Angebotserhöhung die horrenden Preise zu dämpfen – also Steinkohle, Braunkohle und auch alle sicher verfügbaren Kernkraftwerke». Weiterlesen

Nach Flutkatastrophe: ZF verlegt Produktionsstätte

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Der Autozulieferer ZF wird nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr seine Produktionsstätte innerhalb des Landkreises Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz verlegen. Der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen werde im Jahr 2024 erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Betroffen sind rund 280 Beschäftigte. Nach früheren Unternehmensangaben hatte bei der Flut in dem Werk dicht an der Ahr das Wasser zwei bis drei Meter hoch gestanden. Die Überschwemmungslinie einer neuen Risikokarte des Landes Rheinland-Pfalz laufe mitten durch das alte Werk. ZF ist einer der größten Autozulieferer der Republik.

 

Müllabfuhr fehlen Fahrer: Branche fordert Unterstützung

Berlin (dpa) – Deutschlands Abfallbranche hat zu wenig Fahrer für die Müllabfuhr. «Der Fahrermangel ist ein Problem, was unseren Betrieben immer stärker zusetzt», sagte der Präsident des Entsorgungsverbandes BDE, Peter Kurth, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Es gibt erste Fälle, dass Entsorgungstouren mangels Fahrern nicht gemacht werden können.» Diese Einzelfälle drohten sich in Zukunft zu häufen, warnte er.

In der gesamten Logistikbranche, zu der Kurth den Abfallsektor zählt, gingen in Deutschland jedes Jahr 30.000 Berufskraftfahrer in Rente, es gebe aber nur halb so viele Berufsanfänger. Schon jetzt fehlten 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer im Land. Die Politik müsse dringend gegensteuern. In einem Brief bat Kurth Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) unlängst um Unterstützung. Weiterlesen

Deutsche Industrie erhält erneut weniger Aufträge

Wiesbaden/Berlin (dpa) – Die Auftragslage der deutschen Industrie trübt sich weiter ein. Im Juli gingen erneut weniger Aufträge ein, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag hervorgeht. Der Auftragseingang fiel gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Analysten hatten mit einem Rücksetzer von im Schnitt 0,7 Prozent gerechnet.

Die Nachfrage habe sich angesichts des Ukraine-Kriegs und der hohen Gaspreise schwach entwickelt, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. «Für die Industrieunternehmen bleibt der Ausblick auf das zweite Halbjahr gedämpft, was sich auch in einem abgekühlten Geschäftsklima und zurückhaltenden Exporterwartungen widerspiegelt.» Bankvolkswirte äußerten sich ähnlich verhalten. Weiterlesen

Unternehmen der G7-Länder weit weg von Pariser Klimazielen

London (dpa) – In keinem einzigen der industriestarken G7-Staaten tut die Wirtschaft einer aktuellen Auswertung zufolge bislang genug, um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Mit den derzeitigen Maßnahmen und den aktuellen Zielen der Unternehmen würde sich die Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um rund 2,7 Grad erwärmen, wie eine systematische Auswertung der Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) mit Sitz in London zeigt.

Dies hätte Klimaforschern zufolge katastrophale Folgen und würde Teile der Erde unbewohnbar machen. Die Weltgemeinschaft hat sich im Abkommen von Paris darauf geeinigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad stoppen zu wollen. Neben der Wirtschaft spielen dabei unter anderem auch der Verkehr und der Gebäudesektor eine wichtige Rolle. Weiterlesen

Dreyer informiert sich über Flüssiggas aus Belgien

Mainz/Antwerpen (dpa/lrs) – Nach dem Stopp russischer Gaslieferungen hat sich die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer in Belgien über die Flüssiggas-Kapazitäten des Nachbarlands informiert. Die an der deutschen Nordseeküste geplanten Terminals für Flüssiggas (LNG) seien von Rheinland-Pfalz relativ weit entfernt, sagte Dreyer am Montag bei einem Besuch in Belgien. «Deswegen ist die Anbindung an den Hafen Zeebrugge-Antwerpen für uns sehr wichtig.» Wieder in Gas umgewandeltes Flüssiggas werde eine immer wichtigere Rolle spielen. Weiterlesen

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