Industriefläche im Ahr-Flutgebiet: Wohnviertel geplant

Ahrbrück (dpa/lrs) – Neue Häuser statt alte Gewerbehallen: Im flutgeschädigten Ahrtal ist auf einer einstigen Industriefläche der Weg für den Bau eines Wohn- und Gewerbeviertels frei geworden. Der Eigentümer der Firma Brohl Wellpappe und die Ortsgemeinde Ahrbrück unterzeichneten einen Kaufvertrag für das Gelände der Firma und weitere Grundstücke, wie das rheinland-pfälzische Innenministerium am Mittwoch mitteilte. Der Kaufpreis belaufe sich auf einen symbolischen Euro. Weiterlesen

Mercedes baut Teile für E-Autos in Deutschland

Stuttgart (dpa) – Der Autobauer Mercedes-Benz will wichtige Bauteile für seine Elektroautos auch künftig in Deutschland produzieren und damit hierzulande Tausende Arbeitsplätze absichern.

Insgesamt will das Unternehmen in den nächsten Jahren einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag in Europa und China in die Hand nehmen, wie es in Stuttgart mitteilte. Ein Arbeitnehmervertreter sprach für Sicherheit für die betroffenen Mitarbeiter bis ins nächste Jahrzehnt. Mercedes will bis 2025 die Hälfte seiner Autos elektrisch produzieren und bis 2030 in der Lage sein, nur noch Elektroautos zu bauen.

Konkret soll am bisher auf Verbrennermotoren spezialisierten Werk in Kölleda in Thüringen eine Batteriemontage entstehen. Entsprechende Gespräche mit der Landesregierung dazu seien auf einem guten Weg, eine finale Entscheidung sei in wenigen Wochen zu erwarten, sagte Produktions- und Logistikchef Jörg Burzer. Ähnlich äußerte sich das Thüringer Wirtschaftsministerium. An dem Standort mit 1300 fest angestellten Mitarbeitern sollen Burzer zufolge grob ab 2026 oder 2027 erste Anlagen anlaufen. Neben Batterien sollen dort vorerst auch weiter Verbrenner gebaut werden. Weiterlesen

Schott mit Wasserstofftests in Glasproduktion zufrieden

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Glasspezialist Schott ist mit den Tests zum Einsatz von Wasserstoff in der energieintensiven Glasherstellung zufrieden. Die für das Schmelzen notwendigen hohen Temperaturen würden erreicht, teilte das Unternehmen am Montag mit. Nun seien Experten dabei, die Qualität der in dem Test geschmolzenen Gläser unter die Lupe zu nehmen.

Schott hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Das ist allerdings nicht einfach, weil bei der Herstellung von Spezialglas etwa für Handyschutzhüllen oder Mikrochips Temperaturen bis zu 1700 Grad gebraucht werden. Erreicht werden diese noch zum großen Teil mit Hilfe von Erdgas. Künftig soll laut Schott verstärkt mit grünem Strom und grünem Wasserstoff, also mit erneuerbaren Energien produziertem Wasserstoff, gearbeitet werden. Weiterlesen

Deutsche Industrie erhält wieder mehr Aufträge

Wiesbaden (dpa) – Die Industrie in Deutschland hat im Oktober nach zwei Dämpfern in Folge wieder mehr Aufträge bekommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dienstag lag der Auftragseingang 0,8 Prozent höher als im Monat zuvor. Analysten hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber im Schnitt nur um 0,1 Prozent.

Im September war der Auftragseingang noch um 2,9 Prozent im Monatsvergleich gefallen und im August um 2,0 Prozent. Der Wert für September wurde allerdings deutlich nach oben revidiert, nachdem zuvor ein Rückgang um 4,0 Prozent gemeldet worden war.

Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im Oktober um 3,2 Prozent, wie es weiter in der Mitteilung hieß. In der Wirtschaft bleibt die Lage denn auch schwierig. Zwar nähmen Bestellungen aus dem Ausland zu, die Auftragseingänge im Inland gingen aber weiter zurück, teilte der Deutscher Industrie- und Handelskammertag mit. «Die hohe Inflation und die Angst vor einer Rezession sorgen hierzulande für Kauf- und Investitionszurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen.» Weiterlesen

Mittelstand steuert bei Lieferketten um

Frankfurt/Main (dpa) – Viele mittelständische Unternehmen wollen Vorprodukte verstärkt wieder innerhalb Europas einkaufen, um sich vor Materialengpässen zu schützen. Angesichts von Knappheiten und politischer Spannungen seien sichere Häfen gefragt, heißt es in einer Umfrage der DZ Bank unter 1000 Inhabern und Geschäftsführern mittelständischer Firmen.

Demnach will sich jeder dritte Mittelständler in Deutschland zur Stabilisierung der Lieferketten in den nächsten fünf Jahren stärker auf das Geschäft mit Westeuropa fokussieren. Gut ein Fünftel (21 Prozent) setzt auf Ost- und Mitteleuropa rund um Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei. «Es gibt einen eindeutigen Trend, dort zu produzieren, wo die Produkte später auch verwendet werden», sagte DZ-Bank-Firmenkundenvorstand Uwe Berghaus am Montag. Weiterlesen

Von der Leyen präsentiert EU-Antwort auf US-Subventionen

Brügge. Das milliardenschwere US-Programm zur Förderung klimafreundlicher Technologien in Amerika erfordert nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Kurswechsel bei der Investitionspolitik in Europa.

Um Wettbewerbsnachteile abzufedern, müssten die EU-Vorschriften für öffentliche Investitionen gelockert werden, erklärte die Deutsche bei einer Rede an der Hochschule College of Europe in Brügge. Zudem brauche es zusätzliche europäische Finanzmitteln zur Förderung sauberer Technologien und eine Kooperation mit den USA beispielsweise bei der Festlegung von Industriestandards und beim Einkauf kritischer Rohstoffe.

Die Idee der USA 

Bei dem Programm der USA, das offiziell Gesetz zur Verringerung der Inflation (IRA) genannt wird, handelt es sich um einen Investitionsplan im Umfang von rund 369 Milliarden Dollar, mit dem ein neues industrielles Ökosystem in strategischen Sektoren für saubere Energie aufgebaut werden soll. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder in den USA produzieren. In der EU wird es deswegen als diskriminierend und unvereinbar mit Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) angesehen. Weiterlesen

Umschulen und ausbilden, statt kündigen und suchen

Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Die deutsche Industrie steckt mitten in der digitalen Transformation. Siemens reagiert mit einer neuen Digitalisierungsakademie auf die sich verändernden Anforderungen an seine Mitarbeiter, wie der Konzern am Freitag mitteilte. In der «SiTecSkills Academy» sollen deutschlandweit 19 regionale Trainingszentren Kompetenzen für den «digitalen Wandel im Arbeitsumfeld» schärfen. Damit will Siemens die «Beschäftigungsfähigkeit» seiner Mitarbeiter sichern – also dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft das können, was das Unternehmen braucht.

«Mit gezieltem Up- and Reskilling können wir sicherstellen, dass die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand sind», sagt Judith Wiese, die im Siemens-Vorstand unter anderem für Personalthemen und Nachhaltigkeit zuständig ist. Das sichere auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

«In passgenaue Fort- und Weiterbildung zu investieren, ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch aus Unternehmenssicht sinnvoller, da wir auf bereits bestehendem Know-how unserer Mitarbeitenden aufsetzen können», sagt Wiese. «Damit bieten wir einen Mehrwert für alle: die Menschen, das Unternehmen und unsere Gesellschaft.» Weiterlesen

Industriebetriebe investierten 3,2 Milliarden Euro

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr etwa 3,2 Milliarden Euro investiert. Damit fielen die Investitionen 2021 höher aus als im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020, aber geringer als im Jahr 2019. Damals lag der Investitionswert noch bei rund 3,4 Milliarden Euro. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems von Mittwoch hat die am Umsatz gemessen größte Branche, die Chemieindustrie, mit rund 775 Millionen Euro 24 Prozent der gesamten Investitionen 2021 getätigt. Weiterlesen

Industrie: Herbe Produktionseinbußen durch Lieferengpässe

Düsseldorf (dpa) – Wegen Lieferengpässen bei vielen aus dem Ausland bezogenen Vorprodukten hat die deutsche Industrie herbe Produktionseinbußen hinnehmen müssen.

Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 konnten aus diesem Grund Güter im Wert von knapp 64 Milliarden Euro nicht hergestellt werden, wie eine vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag veröffentlichte Untersuchung ergab. Besonders stark traf es demnach die Autoindustrie. Deren Wertschöpfung in Deutschland sei wegen des Mangels an Vorprodukten um knapp 31 Milliarden Euro geringer ausgefallen. Weiterlesen

Studie: Energiekrise gefährdet Industriestandort Europa

München (dpa) – Die Energiekrise bedroht nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC Schlüsselsektoren der deutschen Industrie und könnte sogar eine Deindustrialisierung Europas auslösen. Europa verliere als Produktionsstandort an globaler Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität. Die deutsche Industrie werde besonders hart von den extrem gestiegenen Gaspreisen getroffen, heißt es in einer Studie der PwC-Tochter Strategy&. «Viele Unternehmen könnten sich zukünftig dazu entscheiden, ihre Produktion innerhalb Europas neu aufzustellen oder gänzlich aus Europa abzuziehen», sagte Strategy&-Europachef Andreas Späne.

Die Metall-, Auto-, und Chemiebranche seien wegen der höheren Produktionskosten unter enormem Druck. In Frankreich und Spanien stiegen die Produktionskosten vergleichsweise moderat. Ein Grund dafür sei der höhere Anteil von Atomstrom und erneuerbarer Energien im Energiemix. Stark von russischem Öl und Gas abhängige Länder wie Polen gerieten dagegen unter extremen Druck. Weiterlesen

Energieverbrauch der Industrie weiter gestiegen

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Energieverbrauch der rheinland-pfälzischen Industrie ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 um knapp 3,5 Prozent gestiegen. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahm der Verbrauch um 1,8 Prozent zu, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Insgesamt verbrauchte die Industrie im vergangenen Jahr 87.284 Gigawattstunden. 72 Prozent wurden von der wichtigen chemischen Industrie genutzt (plus 3,8 Prozent). Die Branche braucht einen beachtlichen Teil der Energieträger wie Öl und Gas allerdings nicht zur Energiegewinnung, sondern als Ausgangsstoff für Produkte. Wie im Vorjahr seien knapp 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie auf diese Art der Verwendung entfallen, teilte das Landesamt mit.

 

 

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