Dreyer informiert sich über Flüssiggas aus Belgien

Mainz/Antwerpen (dpa/lrs) – Nach dem Stopp russischer Gaslieferungen hat sich die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer in Belgien über die Flüssiggas-Kapazitäten des Nachbarlands informiert. Die an der deutschen Nordseeküste geplanten Terminals für Flüssiggas (LNG) seien von Rheinland-Pfalz relativ weit entfernt, sagte Dreyer am Montag bei einem Besuch in Belgien. «Deswegen ist die Anbindung an den Hafen Zeebrugge-Antwerpen für uns sehr wichtig.» Wieder in Gas umgewandeltes Flüssiggas werde eine immer wichtigere Rolle spielen.

Die SPD-Politikerin besuchte auch das Unternehmen Air Liquide, das als größter Gasversorger für Chemieanlagen in Europa gilt. Auf dem Gelände eines BASF-Werks in Antwerpen produziert Air Liquide Wasserstoff für den Chemiekonzern mit Sitz in Ludwigshafen.

Gerade grüner Wasserstoff, also mit erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff, sei ein Energieträger der Zukunft, sagte die Ministerpräsidentin. «Die rheinland-pfälzische Wirtschaft wird kurz- und mittelfristig auf andere Weise Energie produzieren und verwenden als in der Vergangenheit.» Rheinland-Pfalz solle mit seiner zentralen Lage in Deutschland, der Grenze zu Belgien und dem Rhein als Transportweg ein wichtiger Wasserstoffverteilungsknoten werden. «Das ist entscheidend für den Weg zur Klimaneutralität und zur Energie-Unabhängigkeit von Russland.»

Die Landesregierung kommt am Dienstag zu einer auswärtigen Kabinettssitzung in Brüssel zusammen. Auf der Tagesordnung stehen Beratungen über Energiesicherheit für den kommenden Winter und neue, klimaschonende Energieformen.

 

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