Gewerkschaft: Beschäftigung beim Umbau im Land halten

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Beim Umbau der saarländischen Industrie muss es nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes darum gehen, «Beschäftigung, Wertschöpfung und Wohlstand» im Land zu halten. «Wir freuen uns sehr, dass der Transformationsfonds im Saarland eingerichtet wird. Schließlich ist er eine gewerkschaftliche Idee und Forderung», sagte die DGB-Landesvorsitzende für Rheinland-Pfalz und Saarland, Susanne Wingertszahn, im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Der Fonds diene dazu, mit öffentlichen Geldern private Investitionen zu hebeln und biete so auch die Chance, bei einem Förderprogramm den oftmals notwendigen Eigenanteil des Landes schultern zu können. Weiterlesen

Schott in den Startlöchern für Börsengang von Pharma-Sparte

Mainz (dpa) – Der Mainzer Spezialglashersteller Schott steht mit dem geplanten Börsengang seiner Pharma-Sparte in den Startlöchern. «Der Vorstand der Schott AG wird das zeitnah mit uns und den Beratern diskutieren und im Frühjahr entscheiden», sagte Andreas Reisse, CEO von Schott Pharma, der Deutschen Presse-Agentur.

Die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen seien geschaffen. «Das Hauptthema bei einem Börsengang ist das Timing.» Anfang 2023 sei die Stimmung am Aktienmarkt deutlich positiver als im vergangen Jahr. 2022 galt wegen des Ukraine-Kriegs, der rasant gestiegenen Inflation und der Leitzinserhöhungen als schwieriges Jahr für Börsengänge. Weiterlesen

Schott bereit für Börsengang der Pharma-Sparte

Mainz (dpa) – Der Mainzer Spezialglashersteller Schott steht mit dem geplanten Börsengang seiner Pharma-Sparte in den Startlöchern. «Der Vorstand der Schott AG wird das zeitnah mit uns und den Beratern diskutieren und im Frühjahr entscheiden», sagte Andreas Reisse, CEO von Schott Pharma, der Deutschen Presse-Agentur. Die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen seien geschaffen. Weiterlesen

Studie: EU kann bei E-Auto-Batterien unabhängig werden

Brüssel (dpa) – Die europäische Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) mahnt für eine unabhängige Autobatterieproduktion in der EU eine stärkere Förderung durch Brüssel an. Bis 2027 könne die Staatengemeinschaft ihre Abhängigkeit von Lithium-Ionen-Akkus chinesischer Hersteller beenden.

Allerdings könnten sich Hersteller wie der US-Elektropionier Tesla und das schwedische Start-up Northvolt angesichts hoher Förderungsmöglichkeiten in den Vereinigten Staaten auch noch stärker Richtung USA orientieren, wie es in einem Bericht der Organisation heißt.

Die Hälfte der in der EU genutzten Lithium-Ionen-Akkus werde schon jetzt auch in Europa hergestellt. «Aber der Inflation Reduction Act hat die Spielregeln geändert», sagte T&E-Deutschlandchef Sebastian Bock mit Blick auf US-Subventionen. «In Europa müssen mehr finanzielle Mittel bereitgestellt werden oder wir riskieren, geplante Batteriefabriken und Arbeitsplätze an Amerika zu verlieren.» Weiterlesen

Kahlschlag? Ford-Beschäftigte vor ungewisser Zukunft

Von Wolf von Dewitz, dpa

Köln (dpa) – Der Jobabbau beim Autobauer Ford in Köln geht weiter. Das Management wolle in den nächsten zwei bis zweieinhalb Jahren bis zu 3200 Stellen abbauen, sagte die Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, Katharina von Hebel, am Montag in der Domstadt. Das wäre die Maximalzahl für den «schlimmsten Fall». Anfang des Jahres hatte Ford in der Domstadt noch 14.000 Mitarbeiter. Für die Beschäftigten sei die Lage «erschütternd», sagte die Betriebsrätin. «Die Kolleginnnen und Kollegen sind verängstigt und total verunsichert, wie es jetzt mit ihnen weitergeht.» Den Griff zum Rotstift begründe das Management unter anderem mit einer Zentralisierung in den USA.

Ford ist im Umbruch, der lange auf Verbrennungsmotoren fokussierte US-Autokonzern brachte sich erst spät auf Elektrokurs. Dabei setzt die Firma auch künftig auf den Kölner Standort, der mit Milliardeninvestitionen für die Fertigung neuer Elektromodelle umgebaut werden soll. Im Werk in Saarlouis steht die Produktion hingegen vor dem Aus. Ford hat schon eine Umstrukturierung hinter sich, vor drei Jahren hatte Firma noch knapp 18 000 Beschäftigte in der Stadt am Rhein.

SPD-Politiker: «Schock für uns alle»

Auch die Politik reagierte betroffen. Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Christian Joisten, sprach von einem «Schock für uns alle in Köln» und warnte vor einer «drohenden Deindustrialisierung unseres Landes und unserer Region». Eine neue Strategie sei nötig.

In zwei Versammlungen berichtete der Ford-Betriebsrat am Montag den Arbeitnehmern von den Firmenplänen und berief sich dabei auf interne Vorgaben des Managements für Europa, die am vergangenen Freitag in einer Ausschuss-Sitzung Thema gewesen seien. Die Firmenspitze äußerte sich nicht öffentlich dazu. Die Geschäftsleitung habe sich «mehr Zeit ausbedungen», sagte Arbeitnehmervertreterin von Hebel. «Sie braucht noch bis Mitte Februar, um Details der Belegschaft vorzustellen.» Es sei nicht nachvollziehbar, «dass das Management nicht im Stande ist, der Belegschaft reinen Wein einzuschenken».

Nun habe der Betriebsrat die schlechte Nachricht überbringen müssen. Von den möglicherweise betroffenen Stellen seien bis zu 700 in der Verwaltung und bis zu 2500 in der Produktentwicklung. «Wir haben erst vor einigen Jahren eine große Restrukturierungswelle hinter uns gebracht», sagte Betriebsrätin von Hebel kopfschüttelnd.

Welche Gründe nennt das Maagement für den Abbau?

Auf die Frage nach der Begründung, die das Management für sein Vorhaben hinter verschlossen Türen nennt, verwies die Arbeitnehmervertreterin auf die Folgen von Lieferengpässen – etwa bei Halbleitern – und auf die wirtschaftliche Situation in Europa. Zudem gebe es «hausgemachte Faktoren wie eine neue Markenausrichtung und eine weitergehende Zentralisierung in den USA».

Eine Ford-Firmensprecherin sagte, man kommentiere «die aktuellen Spekulationen über eine mögliche Umstrukturierung bei Ford in Europa nicht». Der Autokonzern beschleunige derzeit seine Pläne für den Aufbau eines vollständig elektrisch betriebenen Fahrzeugportfolios in Europa. Ab 2030 will Ford in der EU nur noch Elektroautos verkaufen und keine Verbrenner-Pkw mehr. «Diese Transformation bringt erhebliche Veränderungen mit sich, wie wir Ford-Fahrzeuge entwickeln, bauen und verkaufen, und wird Auswirkungen auf unsere zukünftige Organisationsstruktur haben», so die Firmensprecherin. Einzelheiten gebe man bekannt, «sobald unsere Pläne final sind und wir unsere Belegschaft informiert haben».

Keine Überraschung für Branchenkenner

Für Branchenkenner kommt das Vorhaben der US-Amerikaner nicht überraschend. Ford schrumpfe in Europa schon seit Jahrzehnten und komme in seinem Pkw-Geschäft einfach auf keinen grünen Zweig, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. «Sie sind im Pkw-Geschäft zu klein, um dem harten Wettbewerb der Großen in Europa entgegen treten zu können.» Bei Transportern sei das anders, mit dem in der Türkei hergestellten Modell Transit verdiene der US-Konzern gutes Geld.

«Bei Pkw wird Ford hingegen immer kleiner – das ist eine Schrumpfung, die das Problem mangelnder Masse und fehlender Profitabilität noch verschärft.» Nur der Zusammenschluss mit einem Auto-Branchenriesen könnte diese Misere beenden. «Aus eigener Kraft ist es schlecht vorstellbar, dass es Ford in Europa schafft.»

Dudenhöffer schätzt, dass die US-Amerikaner ihren Kölner Standort nur noch in einer zweitrangigen Rolle sehen. Für die Zukunft des Autobauers in der Domstadt sieht der Professor schwarz. Mit Blick auf die nun bekanntgewordenen Pläne zu Stellenstreichungen sagt Dudenhöffer: «Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.»

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IG Metall: Ford will in Köln bis zu 3200 Stellen abbauen

Köln (dpa) – Der Autobauer Ford will an seinem Kölner Standort nach Angaben des Betriebsrats im großen Stil Jobs abbauen. Sollte das Management sein bisheriges Vorhaben durchsetzen, könnten bis zu 3200 Stellen wegfallen, sagt die Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, Katharina von Hebel, in Köln der dpa. Anfang des Jahres hatte Ford in der Domstadt noch 14.000 Beschäftigte. «Die Lage ist für die Beschäftigten erschütternd.» In zwei Versammlungen berichtete der Betriebsrat am Montag den Arbeitnehmern von den Plänen und berief sich dabei auf interne Vorgaben des Managements für Ford in Europa. Die Firmenspitze äußerte sich noch nicht öffentlich dazu. Weiterlesen

DGB sieht «mittelfristig» Standortvorteile in Deutschland

Berlin (dpa) – Staatlicher Einsatz für eine klimaschonende Umgestaltung der Wirtschaft und mehr soziale Sicherheit – mit diesen Kernforderungen blickt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf das neue Jahr.

So müssten Unternehmen verpflichtet werden, neue Wertschöpfung und klimagerechte Produkte zu entwickeln und auszubauen, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi auf der DGB-Jahrespressekonferenz in Berlin. Im Gegenzug solle die Wirtschaft staatlich unterstützt werden. Dabei müsse gelten: «Ohne Standorttreue keine Standortvorteile.» Die Unternehmen sollten keine Produktion ins Ausland verlagern, mahnte Fahimi.

Stattdessen betonte sie, «welche Chancen mittelfristig in diesem Standort liegen.» Beim Blick auf die USA und den dort eingeführten Inflation Reduction Act solle man auch sehen, dass es auch in Deutschland Unterstützung und Förderprogramme gäbe. US-Präsident Joe Biden hatte im August den sogenannten Inflation Reduction Act unterzeichnet. Das Gesetz sieht milliardenschwere Investitionen in den Klimaschutz und Soziales vor. Weiterlesen

Werkbank: IHK-Regionalmonitor vergleicht Kommunen

Mainz (dpa/lrs) – In großen Teilen von Rheinland-Pfalz arbeiten überdurchschnittliche Fachkräfte in der Industrie. Das zeigen die Daten des «Regionalmonitors Rheinland-Pfalz», den die Arbeitsgemeinschaft der vier rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHK) und das Statistische Landesamt am Mittwoch erstmals gemeinsam vorstellten. Weiterlesen

Schott AG stellt Jahresbilanz vor

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Spezialglashersteller Schott stellt heute (10.30 Uhr) seine Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor. Für das Ende September 2022 abgelaufene Geschäftsjahr hatte Schott ein Wachstum von drei bis fünf Prozent angepeilt. Die Investitionen sollten um weitere 30 Prozent auf die Rekordsumme von 450 Millionen Euro steigen. Ob diese Ziele erreicht wurden, wird bei der Vorlage der neuen Geschäftszahlen zu sehen sein. Wichtiges Thema in dem Unternehmen war in den vergangenen Monaten der Einsatz von Wasserstoff in der energieintensiven Glasherstellung. Weiterlesen

Ford-Betriebsrat: Keine Zusage von Investor für Standort

Saarlouis (dpa/lrs) – Mehr als ein halbes Jahr nach dem angekündigten Rückzug des Ford-Konzerns aus der Autoproduktion in Saarlouis Mitte 2025 ist die Zukunft des Standortes Saarlouis weiter ungewiss. Bis heute liege noch keine Zusage oder Absichtserklärung eines möglichen Investors vor, teilte der Betriebsratsvorsitzende von Ford Saarlouis, Markus Thal, am Dienstag in einer Mitteilung an die Belegschaft mit.

Der Prozess der Investorensuche bleibe weiter «sehr dynamisch». Stetig kämen Interessenten dazu, Werkbesuche fänden statt, Zahlen, Daten, Fakten würden ausgetauscht. «Auch wir als Betriebsrat reden mit den Investoren, ebenso die Landesregierung. Es springen aber auch Interessenten ab», schrieb Thal. Weiterlesen

Allianz: Cyberkriminalität größte Gefahr für Unternehmen

Unterföhring (dpa) – Die Furcht vor einem kriminellen Cyberangriff bleibt trotz hoher Inflation, Energiesorgen und Ukraine-Kriegs die größte Sorge für Manager und Sicherheitsfachleute. Cyberkriminalität rangiert in dem am Dienstag veröffentlichten «Risikobarometer» des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS als größte Gefahr für Unternehmen erneut auf Platz eins. An zweiter Stelle liegt die oft damit in Zusammenhang stehende Unterbrechung des Betriebs, denn Hacker legen bei Attacken mit Erpressungssoftware häufig den Betrieb der angegriffenen Firmen lahm.

Die AGCS befragte für die Neuauflage des jährlich erscheinenden Berichts im vergangenen Herbst 2712 Sicherheitsfachleute und Manager aus 94 Ländern, so viele wie noch nie zuvor. Darunter waren knapp 1300 Führungskräfte großer Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Dollar Jahresumsatz. Weiterlesen

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