Grundsteuer, Rente, Kündigungsbutton: Das bringt der Juli

Berlin (dpa) – Die Renten steigen, der Mindestlohn auch und wer einen Vertrag im Internet geschlossen hat, kann ihn künftig leichter kündigen. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen im Juli:

Wegfall der EEG-Umlage

Nach mehr als 20 Jahren fällt die sogenannte EEG-Umlage weg, die Kunden über die Stromrechnung zahlen. Sie beträgt momentan noch 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Experten erwarten durch die Abschaffung zwar kein Sinken der Strompreise, aber zumindest eine Dämpfung des starken Anstiegs. Weiterlesen

Grundsteuer, Rente, Kündigungsbutton: Das bringt der Juli

Berlin (dpa) – Die Renten steigen, der Mindestlohn auch und wer einen Vertrag im Internet geschlossen hat, kann ihn künftig leichter kündigen. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen im Juli:

Wegfall der EEG-Umlage

Nach mehr als 20 Jahren fällt die sogenannte EEG-Umlage weg, die Kunden über die Stromrechnung zahlen. Sie beträgt momentan noch 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Experten erwarten durch die Abschaffung zwar kein Sinken der Strompreise, aber zumindest eine Dämpfung des starken Anstiegs.

Ende der Corona-«Bürgertests»

Das Angebot kostenloser Schnelltests für alle endet mit dem Juni. Gratis bleiben «Bürgertests» nur noch für bestimmte Risikogruppen: Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft, Besucher von Kliniken und Pflegeheimen, Haushaltsangehörige von Infizierten. In der Regel werden nun drei Euro aus eigener Tasche pro Test fällig: zum Beispiel vor Konzertbesuchen in Innenräumen, vor größeren Familienfesten oder Besuchen bei älteren Menschen, nach Risikokontakten bei einer Warnung auf der Corona-App.

Erklärung zur Grundsteuer

Sie muss nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts neu berechnet werden: Millionen Haus-, Wohnungs- und Grundstücksbesitzer müssen deshalb von Juli an bis spätestens Ende Oktober eine Art zweite Steuererklärung abgeben, in der Regel elektronisch über die Plattform Elster – mit Daten etwa zu Flurnummer, Baujahr, Wohnfläche und Bodenrichtwert. Je nach Bundesland können mal mehr und mal weniger Informationen gefragt sein, weil die Länder unterschiedliche Berechnungsmodelle anwenden. Bei Wohnungseigentümern geht es in der Regel um einige Hundert Euro im Jahr, bei Eigentümern größerer Mietshäuser auch um vierstellige Beträge. Wie viel am Ende fällig wird, erfahren die Eigentümer wahrscheinlich erst 2025, denn der aus ihren Daten zu errechnende Grundsteuerwert ist nur eine Komponente bei der Berechnung der Grundsteuer – und die Gemeinden können ihre Hebesätze anpassen und damit bestimmen, wie viel bei ihnen zu zahlen ist.

Deutliche Erhöhung der Renten

Gute Nachrichten gibt es für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland: Im Westen steigen die Renten zum 1. Juli um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Verbesserungen gibt es auch für Menschen, die seit längerer Zeit eine Erwerbsminderungsrente beziehen. So erhalten künftig Rentner Zuschläge, die von 2001 bis 2018 in Erwerbsminderungsrente gingen. Dass der Rentenanstieg so stark ausfällt wie schon lange nicht mehr, ist der guten Lohnentwicklung in Deutschland zu verdanken.

Pakete werden teurer

Das Verschicken von Paketen per DHL wird am 1. Juli teilweise teurer. So kostet ein Zwei-Kilogramm-Paket, dessen Marke online erhältlich ist, fortan 5,49 Euro und damit 50 Cent mehr. Bei Sendungen ins Ausland ist das Bild gemischt: Teilweise bleiben die Gebühren konstant, teilweise verdoppeln sie sich fast, etwa bei schwereren Paketen in die USA.

Verträge im Internet leichter kündigen

Wer einen Vertrag im Internet schließt, kann ihn künftig einfacher kündigen. Zum 1. Juli gilt für sogenannte Dauerschuldverhältnisse die Pflicht zu einem Kündigungsbutton, mit dem Verbraucher ihre Verträge ohne großes Suchen und Briefeschreiben wieder loswerden können.

Mindestlohn steigt

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Juli auf 10,45 Euro je Stunde von bisher 9,82 Euro. Das ist ein Zuwachs von gut sechs Prozent.

Keine Hartz-IV-Sanktionen

Arbeitssuchende müssen bis Mitte kommenden Jahres weniger Hartz-IV-Sanktionen fürchten. Für ein Jahr soll die Möglichkeit ausgesetzt werden, das Arbeitslosengeld II bei einer Pflichtverletzung um 30 Prozent zu mindern. Das gilt etwa, wenn eine zumutbare Arbeit nicht angenommen wird. Bei wiederholten Meldeversäumnissen oder Terminverletzungen drohen allerdings auch künftig Leistungskürzungen von bis zu 10 Prozent des Regelsatzes. Das Gesetz soll zum 1. Juli in Kraft treten.

Rücknahmepflicht für Elektroaltgeräte

Die Pflicht zur Rücknahme alter Elektrogeräte wird am 1. Juli ausgeweitet. Dann sind zum Beispiel auch Supermärkte und Discounter davon betroffen, wenn sie solche Geräte mehrmals im Jahr anbieten.

Tabaksteuer

E-Zigaretten werden vom 1. Juli an in die Tabaksteuer einbezogen, so dass die Preise der Inhaltsstoffe, sogenannter Liquids, steigen dürften.

Mobilfunk

Eine neue EU-Verordnung bringt Verbesserungen für Mobilfunkkunden. Sie sollen ab Juli im EU-Ausland dieselben Dienstleistungen nutzen können wie zu Hause – soweit im besuchten Mitgliedstaat dieselben Netze und Technologien zur Verfügung stehen. So sollten Verbraucherinnen und Verbraucher, die zu Hause 5G nutzen können, auch in den 27 EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen Zugang zu 5G-Diensten bekommen. Außerdem sollen Roamingdienste automatisch unterbrochen werden, um so weitere Gebühren zu vermeiden, wenn durch den Verbrauch von Daten- oder Gesprächsvolumen zuvor festgelegte Obergrenzen erreicht wurden. Dies gilt auch für das Roaming außerhalb der EU.

 

 

Keine großen Preissprünge mehr bei Immobilien erwartet

Mainz (dpa/lrs) – Auf dem rheinland-pfälzischen Immobilienmarkt könnte angesichts steigender Finanzierungs- und Baukosten etwas Ruhe einkehren. Nach den teils enorm gestiegenen Preisen für Eigenheime und Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren erwarten Experten des Immobilienverbands Deutschland (IVD) für die nähere Zukunft «keine dramatischen Preissteigerungen» mehr. Landesweit sei – von besonderen Lagen einmal abgesehen – sogar eher mit stagnierenden Immobilienpreisen zu rechnen, erklärten die Marktbeobachter am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen IVD-Preisspiegels. Weiterlesen

Stimmung am Immobilienmarkt kippt – sinkende Preise erwartet

Frankfurt/Köln (dpa) – Die Stimmung unter Immobilienexperten ist angesichts stark gestiegener Zinsen, hoher Baukosten und schwacher Konjunktur gekippt.

Viele Unternehmen befürchteten, dass sich der Immobilienmarkt drehe, heißt es in einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für den Branchenverband ZIA, das veröffentlicht wurde. «Vieles deutet darauf hin, dass der Markt nun in eine Abschwungphase eintritt und damit ein neuer Immobilienzyklus eingeläutet wird», schrieben die Autoren. Weiterlesen

Weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im laufenden Jahr

Wiesbaden (dpa) – In Deutschland haben die Behörden im laufenden Jahr trotz eines Anstiegs im April bisher weniger Baugenehmigungen für Wohnraum erteilt als ein Jahr zuvor.

Von Januar bis einschließlich April wurde der Neu- oder Umbau von 123 659 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde 1,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Nach zwei Monaten mit rückläufigen Zahlen gab es im April jedoch wieder mehr Baugenehmigungen für Wohnungen als vor Jahresfrist: 31 152 waren 5,1 Prozent mehr als im April 2021. Weiterlesen

Immobilienkauf oft billiger als Mieten – bei niedrigem Zins

Frankfurt/Main (dpa) – Eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) oft deutlich billiger als zu mieten, gerade bei Neuverträgen. Der starke Anstieg der Kreditzinsen schmälert die Vorteile aber deutlich. Weiterlesen

Zinsanstieg, teures Bauen, Lieferengpässe – Ende des Booms?

Immobilien
Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Nach mehr als zehn Jahren Immobilienboom in Deutschland und enorm steigenden Preisen erwarten einige Experten eine Wende am Wohnungsmarkt.

Ob kräftig steigende Bauzinsen, Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs, teure Baustoffe oder Lieferengpässe – die Turbulenzen nehmen zu. Besonders wegen der steigenden Zinsen können sich immer mehr Leute den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nicht mehr leisten. Endet nun bald der Boom? Weiterlesen

Deutsche Wohnen beschwichtigt Mieterinnen und Mieter

Berlin (dpa) – In der Diskussion um mögliche Mieterhöhungen hat die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen ihre freiwillige Härtefallregelung bekräftigt.

«Unsere Mieterinnen und Mieter müssen sich keine Sorgen machen, dass sie sich in Folge von etwaigen Mietanpassungen ihre Wohnungen möglicherweise nicht mehr leisten können», sagte die Co-Vorstandschefin Konstantina Kanellopoulos bei der Hauptversammlung.

Bei Mietanpassungen werden demnach die individuellen Einkommens- und Lebensverhältnisse der Betroffenen berücksichtigt. Bezahlbarkeit sei eine zentrale Eigenschaft von Wohnraum. Weiterlesen

Obergrenzen für Immobilien bei Hartz IV verfassungskonform

Karlsruhe (dpa) – Vorgaben für Hartz-IV-Empfänger zur maximalen Größe von Wohneigentum sind nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts mit dem Grundgesetz vereinbar.

Mittel der Allgemeinheit zur Hilfe bedürftiger Mitglieder sollten nur in Fällen aktueller Bedürftigkeit in Anspruch genommen werden, teilte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe mit. Das heißt konkret: Wenn zum Beispiel eine Familie ein Haus oder eine größere Wohnung besitzt und die Kinder ausziehen, sinkt die Quadratmeterzahl, die für den Bezug staatlicher Leistungen als angemessen gilt. Weiterlesen

Vonovia-Chef: Hohe Inflation geht an Mieten nicht vorbei

Frankfurt/Bochum (dpa) – Die hohe Inflation wird nach Einschätzung von Deutschlands größtem Immobilienunternehmen Vonovia bei einem anhaltenden Trend auch auf das Mietpreisniveau durchschlagen.

«Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen», sagte Vorstandschef Rolf Buch im Interview des «Handelsblatts» (Mittwoch). Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

«Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht. Das wird nicht klappen», sagte Buch. Viele Bankmanager sagten ihm, dass sie davon ausgingen, «dass wir auf Dauer mit einer höheren Teuerung als in den letzten Jahren in Deutschland leben werden müssen». Ein Geschäftsmodell, bei dem der Umsatz stabil bleibe und die Kosten mit der Inflation stiegen, sei daher endlich. Weiterlesen

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