Weniger Aufträge: Heftiger Rückschlag für Wohnungsneubau

Wiesbaden (dpa) – Die hohen Preise für Energie und Materialien sowie der Zinsanstieg belasten die Nachfrage am Wohnungsbau und machen der Bauwirtschaft zu schaffen. Die Aufträge im deutschen Bauhauptgewerbe und der reale Umsatz fielen im August, wie das Statistische Bundesamt berichtete. «Mit großer Sorge sehen wir einen zunehmenden Einbruch der Auftragseingänge im Wohnungsbau», sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes erhielt die Branche im August preisbereinigt 6,0 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat gab es sogar einen Rückgang um 15,6 Prozent. In den ersten acht Monaten des Jahres ergibt sich preisbereinigt ein Rückgang der Auftragseingänge um 5,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau) sowie von Gebäuden (Hochbau). Weiterlesen

Immer weniger Baugenehmigungen – trotz Wohnungsnot

Wiesbaden (dpa) – Die Talfahrt bei den Baugenehmigungen setzt sich fort. Im August bewilligten die Behörden den Bau oder Umbau von 28.180 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das waren 9,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Von Januar bis August summierte sich die Zahl den Angaben zufolge auf 244.605 – ein Minus von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach Einschätzung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie bremsen hohe Kosten und Unsicherheit den Wohnungsneubau aus.

Die Politik müsse mit angemessenen Investitionsanreizen gegensteuern, die den hohen Wohnungsbauzielen auch gerecht würden, forderte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller. Die Bundesregierung will ungeachtet der Energiepreiskrise das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr erreichen. Gelingen soll dies mit rund 190 Maßnahmen, auf die sich Bauwirtschaft, Gewerkschaften, Länder, Kommunen und weitere Verbände im «Bündnis bezahlbarer Wohnraum» vergangene Woche verständigten. Weiterlesen

Akutes Risiko für Immobilienblase in Frankfurt und München

Frankfurt/Main (dpa) – Frankfurt und München weisen weltweit mit das höchste Risiko für eine Immobilienblase auf. Das Finanzzentrum am Main steht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS diesbezüglich auf Platz zwei nach Toronto. Auch in München sei der Wohnungsmarkt stark überhitzt. Die Stadt liege, so das Ergebnis einer Studie, unter allen 25 untersuchten Metropolen auf Platz vier, knapp nach Zürich.

«Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen», riet Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege in Deutschland.

Die Bank errechnete in ihrem am Mittwoch veröffentlichten «Global Real Estate Bubble Index» für Frankfurt einen Wert von 2,21 und für München von 1,80 – bei mehr als 1,5 Punkten besteht ein Blasenrisiko. Als stark überbewertet jenseits von 1,5 Punkten gelten demnach auch Toronto, Amsterdam, Tokio, Vancouver und Hongkong. Als etwas weniger überhitzt sieht UBS etwa London, Paris, Los Angeles und Sydney. Weiterlesen

Stornowelle im Wohnungsbau hält an

München (dpa) – Im deutschen Wohnungsbau mehren sich die Krisenzeichen. Bei einer steigenden Zahl von Bauunternehmen gehen nach der monatlichen Erhebung des Ifo-Instituts Auftragsstornierungen ein. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Immobilienkrediten.

Im September meldeten 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen stornierte Aufträge, deutlich mehr als im August (11,6 Prozent), wie das Ifo-Institut mitteilte. Grund sind demnach die rasch steigenden Material- und Energiepreise sowie die höheren Kreditzinsen. «Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar. Sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine», sagte Ifo-Experte Felix Leiss. «Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß.» Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturprognosen monatlich Tausende Unternehmen, darunter Baufirmen. Weiterlesen

Studie: Erschwinglichkeit von Mieten sinkt

Köln (dpa) – Wenn Mieter in Deutschland umziehen, können sie sich einer Studie zufolge häufig nur noch kleinere Wohnungen leisten. In drei Vierteln der deutschen Kreise und kreisfreien Städte habe die Erschwinglichkeit der Mieten im Zeitraum 2018 bis 2021 abgenommen, heißt es in einer veröffentlichten Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Damit ist gemeint, dass die bei Neuvermietungen geforderten Mieten stärker gestiegen sind als die Löhne. Die IW-Experten hatten bei ihren Berechnungen auf Daten aus Mietinseraten zurückgegriffen. Weiterlesen

Wohnimmobilien verteuern sich weiter

Wiesbaden (dpa) – Gestiegene Preise machen der Bauwirtschaft zu schaffen, zugleich verteuern sich Häuser und Wohnungen weiter. «Mit Sorge sehen wir die Orderentwicklung im Wohnungsbau», sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, am Freitag. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes verzeichnete das Bauhauptgewerbe im Juli aufgrund gestiegener Preise zwar ein höheres Auftragsvolumen als ein Jahr zuvor. Preisbereinigt (real) lag der Auftragseingang jedoch um 5,8 Prozent niedriger.

Für die ersten sieben Monate des Jahres 2022 zusammen ergibt sich in realer Betrachtung ein Rückgang bei den Auftragseingängen um 3,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Nach Angaben Baugewerbeverbandes beläuft sich der Rückgang allein im Wohnungsbau in den ersten sieben Monaten real auf etwa 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Weiterlesen

Umsatz mit Immobilien sinkt erstmals seit Finanzkrise 2009

Hamburg (dpa) – Der Umsatz mit Immobilien in Deutschland dürfte laut einer Studie dieses Jahr erstmals seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 sinken. Nach einem Rekordjahr 2021 hätten sich die Bedingungen am Markt gedreht, heißt es in einer neuen Analyse des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung.

Demnach dürfte der Umsatz mit Wohnungen, Häusern, Gewerbeimmobilien und Grundstücken dieses Jahr um sieben Prozent auf 313,5 Milliarden Euro fallen und die Zahl der Käufe auf unter 900.000 sinken. Auf Basis der Daten für das erste Halbjahr erwarte man 2022 «erstmals seit 2009 wieder einen Rückgang des Geldumsatzes am deutschen Immobilienmarkt». Weiterlesen

SPD pocht in der Energiekrise auf Tempo beim Mieterschutz

Wohnen
Von Basil Wegener und Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Berlin (dpa) – Hohe Inflation, rapide steigende Nebenkosten für Gas und Strom und bange Blicke auf den kommenden Winter: Angesichts der Energiekrise pocht die SPD im Bundestag auf Tempo bei mehr Mieterschutz.

«Die Energiekosten steigen rasant und erhöhen den großen finanziellen Druck auf viele Mieterinnen und Mieter», sagte die rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sonja Eichwede, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie will die Lasten für Mieter dämpfen und Kündigungen wegen Zahlungsrückständen verhindern. Auch Verbände der Wohnungswirtschaft wollen Kündigungen vermeiden – verweisen aber auch auf Bürden der Krise für Vermieter. Weiterlesen

London will Obergrenze für Banker-Boni aufheben

London (dpa) – Die britische Regierung will eine Obergrenze für Bonuszahlungen für Banker aufheben und stößt damit auf scharfe Kritik. Die Gewerkschaft GMB forderte den Chef der Bank of England, Andrew Bailey, auf, den Schritt abzulehnen.

Das Vorhaben von Premierministerin Liz Truss sei eine Beleidigung von Arbeitern, «die von Leuten wie Mister Bailey aufgefordert werden, den Gürtel enger zu schnallen», sagte GMB-Generalsekretär Gary Smith. Bailey hatte mit Verweis auf steigende Kosten für Lebensmittel und Energie den Verbrauchern Verzicht empfohlen. Weiterlesen

Mehr Shopping: Stadtränder profitieren von Corona

München (dpa/lby) – Mehr Einkäufe am Stadtrand, weniger in den Innenstädten: Die Corona-Pandemie hat nach einer Analyse des Ifo-Instituts dem Einzelhandel in den Vororten genutzt. Die Geschäfte in den teuren Innenstadtlagen haben dagegen dauerhaft erhebliche Einbußen erlitten, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Mittwoch mitteilte. Die Einzelhandelsumsätze in den Zentren fünf großer Städte waren demnach auch Ende Mai noch zehn Prozent niedriger als vor Beginn der Pandemie. In Wohngebieten in Vororten hingegen zeigte sich das umgekehrte Bild: ein Umsatzplus von 20 Prozent. Ursache ist nach Analyse der Ökonomen, dass nach wie vor viele Menschen im Heimbüro arbeiten. Weiterlesen

SPD pocht auf Tempo beim Mieterschutz

Berlin (dpa) – In der Debatte um die sozialen Folgen der Energiekrise pocht die SPD im Bundestag auf Tempo bei mehr Mieterschutz. «Die Energiekosten steigen rasant und erhöhen den großen finanziellen Druck auf viele Mieterinnen und Mieter», sagte die rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sonja Eichwede, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Eichwede erinnerte an die Vereinbarung der Koalitionsspitzen von SPD, Grünen und FDP bei ihren Beschlüssen zum dritten Entlastungspaket. Zum Mieterschutz hatte der Koalitionsausschuss Anfang September vereinbart, dass Mieterinnen und Mieter durch die Regelungen des sozialen Mietrechts angemessen vor Überforderung durch steigende Energiepreise geschützt werden sollen. «Diese Vereinbarung muss nun umgehend ins Wirken gesetzt werden», sagte die SPD-Politikerin. Weiterlesen

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