Wohnimmobilien verteuern sich rasant

Wiesbaden (dpa) – Der Preisanstieg bei Wohnimmobilien in Deutschland hat sich noch beschleunigt. Im dritten Quartal verteuerten sich Wohnungen und Häuser vorläufigen Berechnungen zufolge im Schnitt um 12 Prozent gemessen am Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Das sei bereits das zweite Mal der größte Preisanstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Schon im zweiten Quartal hatten die Statistiker ein Plus von 10,8 Prozent errechnet. Weiterlesen

Immobilienboom ohne Ende? Baupreise sollen weiter steigen

Wohnmarkt
Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Mieter und Immobilienkäufer müssen sich auch im neuen Jahr auf steigende Preise einstellen. Ein Ende des langen Booms am deutschen Wohnungsmarkt ist nach Einschätzung von Experten unwahrscheinlich.

Zwar hat mit der Corona-Pandemie und dem Trend zum Homeoffice der Druck auf die Städte etwas nachgelassen, dafür boomt nun das Umland erst recht. Niedrige Zinsen und eine hohe Nachfrage auch von Großanlegern treiben die Kaufpreise trotz Pandemie hoch – von Krise keine Spur. Dazu kommen stark steigende Baupreise. Das macht Neubauten noch teurer und schlägt sich in den Mieten nieder. Weiterlesen

Klimaschutz: Ampel-Pläne für Gebäude stoßen auf Skepsis

Bauen
Von Fatima Abbas und Matthias Arnold, dpa

Berlin (dpa) – Er ist ein Problemkind, für das es auch in den kommenden Jahren keine einfachen Lösungen gibt: der Gebäudesektor. Eine Klima-Dauerbaustelle, die laut Umweltbundesamt für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist.

In diesem Jahr war er noch einmal besonders im Fokus: Deutschland hatte gute Neuigkeiten zu verkünden, die Treibhausgase waren 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 70 Millionen Tonnen zurückgegangen. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz testet digitalen Datenaustausch mit Notaren

Mainz (dpa/lrs) – Ein Pilotprojekt des Landes Rheinland-Pfalz macht es in Zukunft Notarbüros möglich, Kaufverträge von Grundstücken digital an Gutachterausschüsse zu senden. Am 1. Februar 2022 solle es in einer ersten Phase sechs beteiligten Notariaten möglich sein, ihre Kaufverträge ausschließlich digital an die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse zu senden, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Weiterlesen

Studie: Große Unterschiede bei Nebenkosten

Frankfurt/Köln (dpa) – Nebenkosten können Mieten empfindlich nach oben treiben, doch bei den Abrechnungen gibt es laut einer Studie große Unterschiede.

Grund für das Gefälle unter den 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland seien besonders Differenzen bei den sogenannten kalten Betriebskosten, zu denen kommunale Abgaben und Steuern zählen. Das zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Demnach bezahlten Mieter im Jahr 2019 durchschnittlich 1,09 Euro je Quadratmeter Wohnfläche für Heizen und Warmwasser. Dazu kamen kalte Betriebskosten, die Kosten der Hauseigentümer wie Versicherung und Gebäudereinigung abdecken sowie kommunale Kosten wie Grundsteuer oder Müll- und Abwassergebühren. Sie überschritten 2019 erstmals einen Euro im Mittel. Weiterlesen

Bundesbank warnt vor Risiken auf deutschem Immobilienmarkt

Frankfurt/Main (dpa) – Die Bundesbank sieht die auf breiter Front gestiegenen Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland mit wachsender Sorge.

«Unseren Berechnungen zufolge liegen die Preise von Wohnimmobilien um 10 bis 30 Prozent über dem Wert, der durch Fundamentaldaten gerechtfertigt ist. Das sehen wir zunehmend auch außerhalb der Ballungsräume», sagte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts der Deutschen Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt.

«Kritisch für die Finanzstabilität können steigende Immobilienpreise dann sein, wenn vermehrt Kredite mit stark gelockerten Vergabestandards vergeben und steigende Preise erwartet werden», führte Buch aus. Rund die Hälfte der Bankkredite für Wohnimmobilien habe eine Zinsbindungsfrist von mehr als zehn Jahren. Weiterlesen

Makler: Hamburger Markt für Wohneigentum zusehends leergefegt

Die Nachfrage nach Wohnraum wird seit Jahren befeuert von anhaltend niedrigen Bauzinsen und der lange Zeit guten Konjunktur. Eine Corona-Delle gibt es bislang nicht. Die Rally sorgt auch dafür, dass immer weniger Objekte zur Auswahl stehen.

Hamburg (dpa/lno) – Der anhaltende Run auf «Betongold» fegt den Hamburger Markt für Wohneigentum zusehends leer. Zum einen sind Ein- und Zweifamilienhäuser oder Eigentumswohnungen als Kaufobjekte für immer kürzere Zeit auf dem Markt, bis Käufer zuschlagen. Zum anderen wird das Angebot vergleichsweise knapp, wie aus einer Marktanalyse der bundesweit operierenden Maklerfirma Von Poll hervorgeht. Ein weiteres Indiz für Knappheit sind die seit Jahren steigenden Kaufpreise für Immobilien gerade in Deutschlands zweitgrößter Stadt, deren Einwohnerzahl stetig in Richtung der Zwei-Millionen-Marke wächst. Dies werde auch «zukünftig zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnimmobilien führen», sagt der geschäftsführende Von-Poll-Gesellschafter Daniel Ritter. Weiterlesen

Blick auf Entwicklung des Wohnungsmarkts

Mainz (dpa/lrs) – Neue Zahlen zum rheinland-pfälzischen Wohnungsmarkt werden an diesem Donnerstag (11.00 Uhr) vom Statistischem Landesamt und der Investitions- und Strukturbank (ISB) präsentiert. Dabei soll auch auf regionale Unterschiede eingegangen werden. Die Landesregierung will auf der Pressekonferenz zudem über ihre Wohnungspolitik sprechen. Laut ISB hatte sich im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungen in dem Bundesland um 0,6 Prozent auf 2,13 Millionen erhöht. Ein Preissprung wurde dabei bei Ein- und Zweifamilienhäusern beobachtet.

 

Baupreise im Saarland ziehen kräftig an

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bauherren müssen auch im Saarland für die eigenen vier Wände tiefer in die Tasche greifen. Nach Angaben des Statistischen Amtes in Saarbrücken lag der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden im Bundesland im August 2021 um 12,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Allein gegenüber dem Vorquartal (Mai 2021) kam es demnach zu einem Anstieg um 3,9 Prozent auf einen Indexstand von 122,4 Prozent. Weiterlesen

BGH verkündet Urteil zur Sanierung von Schrottimmobilien

Karlsruhe (dpa) – Für Immobilienbesitzer lohnt sich an diesem Freitag ein Blick nach Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof (BGH) will ein Urteil zur Sanierung von Schrottimmobilien durch eine Eigentümergemeinschaft verkünden.

Laut Gesetz entfällt die Sanierungspflicht, wenn ein Gebäude «zu mehr als der Hälfte seines Wertes zerstört» ist. Bei der Verhandlung im September hatte die Vorsitzende Richterin des fünften Zivilsenats, Christina Stresemann, allerdings gesagt, damit dürften nur echte Zerstörungen durch Feuer oder Überflutung gemeint sein – und kein Verfall. Selbst eine völlig heruntergekommene Immobilie muss demnach aller Voraussicht nach von der Eigentümergemeinschaft saniert werden, wenn sonst die weitere Nutzung unmöglich wäre. Auch eine mögliche wirtschaftliche Überforderung einzelner Eigentümer könne nicht dazu führen, dass eine Sanierung ausbleibe, sagte Stresemann. Weiterlesen

Bestands- und Neubauwohnungen in Deutschland immer teurer

Frankfurt/Berlin (dpa) – Käufer von Eigentumswohnungen und Bauherren müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen in Deutschland ist einer Studie zufolge im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

Hinzu kommen steigende Baupreise. Im August des laufenden Jahres verteuerte sich der Neubau von Wohnungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag so stark wie seit 1970 nicht mehr.

Die Preise für Eigentumswohnungen erhöhten sich im Schnitt von 2019 auf 2020 um 10,2 Prozent auf 225.242 Euro, wie aus einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Immobiliendienstleister Accentro hervorgeht. In Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Köln und Frankfurt/Main kletterten die Preise demnach mit 10,8 Prozent überdurchschnittlich stark, dort mussten Käufer im Schnitt 429.007 Euro für eine Eigentumswohnung auf den Tisch legen.

Für die Studie wurden die Kaufpreise für Wohnungen in 81 deutschen Städten ausgewertet. Vom Einzimmer-Appartement bis zum großen Luxusloft wurden alle Wohnungen berücksichtigt, die in einem aufgeteilten Wohnhaus liegen und von Privatpersonen erworben werden können.

 München und Hamburg Spitzenreiter

Besonders teuer sind dem Eigentumsreport zufolge Wohnungen in München. Im Jahr 2020 lag der Preis für eine Eigentumswohnung in der bayerischen Landeshauptstadt durchschnittlich bei fast 580.000 Euro.

Knapp dahinter rangiert Hamburg mit knapp 503.000 Euro. Der günstigste Standort im Vergleich der 81 untersuchten Städte ist die Universitätsstadt Gera im Osten Thüringens. Dort kostet eine Eigentumswohnung den Angaben zufolge durchschnittlich 58 511 Euro.

Einen starken Preisanstieg bei Eigentumswohnungen gab es im Vergleich zum Vorjahr der Auswertung zufolge in Osnabrück, Oldenburg, Koblenz und Heidelberg. Dort kletterten die Preise jeweils um 30 Prozent und mehr. Mit weitem Abstand am stärksten gingen die Preise für Eigentumswohnungen in Wolfsburg nach oben: um fast 86 Prozent. Dieser Anstieg sei vor allem auf den Verkauf sehr hochwertiger Wohnungen zurückzuführen.

Zugleich steigen die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude. Sie lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August um 12,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ein stärkerer Anstieg wurde nach Angaben der Wiesbadener Behörde zuletzt im November 1970 mit 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen.

Einfluss der Mehrwertsteuer

Bei dem aktuellen Anstieg spielt auch die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung eine Rolle. Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze. Ohne diesen Effekt wären die Baupreise dem Bundesamt zufolge rein rechnerisch um 9,7 Prozent gestiegen.

Hinzu kommen gestiegene Materialkosten. Bauholz etwa war nach Angaben der Statistiker wegen der erhöhten Nachfrage im In- und Ausland im August dieses Jahres 46,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem bei bereits laufenden Bauprojekten sorgten gestiegene Materialkosten für Schwierigkeiten, berichtete IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer: «Es gibt Projektentwickler, die Probleme haben, weil sie vor einiger Zeit zu Festpreisen verkauft haben und jetzt feststellen, dass die Kosten aus dem Ruder laufen» Weitere Belastungen seien Fachkräftemangel im Handwerk sowie teure Baugrundstücke.

«Durch die steigenden Baupreise, die historisch hoch sind, wird eine Bestandsimmobilie wesentlich interessanter für die Bevölkerung als ein Neubau», bilanzierte Lars Schriewer von Accentro. An den hohen Baukosten werde sich so schnell nichts ändern, solange die etwa durch Corona verursachten Logistik-Probleme bestehen blieben.

 

 

 

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