Ifo: Stornowelle im Wohnungsbau hält an – Pessimismus wächst

München (dpa) – Die Wohnungsbau-Unternehmen in Deutschland haben mit einer anhaltenden Stornierungswelle zu kämpfen. Im August meldete nach einer am Montag veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts mehr als jedes zehnte Unternehmen (11,6 Prozent), dass Bauherren Aufträge zurückgezogen hätten. Schon im Juli hatte es ein ganz ähnliches Bild gegeben. Grund ist laut Ifo der starke Anstieg der Baukosten mit hohen Material- und Energiepreisen, höheren Zinsen und gekürzten staatlichen Zuschüssen. Weiterlesen

BGH: Wohnungseigentümer zu Selbstbeteiligung verpflichtet

Urteil
Von Anja Semmelroch, dpa

Karlsruhe (dpa) – Von einer Gebäudeversicherung mit niedrigen Beiträgen profitiert in einer Eigentümergemeinschaft jeder – deshalb müssen sich alle den Selbstbehalt teilen, wenn ein Schaden auftritt. Davon gibt es auch keine Ausnahme, wenn nur eine einzige fremde Wohnung betroffen sein sollte. Das entschied der Bundesgerichtshof in einem Musterfall aus Köln. (Az. V ZR 69/21)

Eine Wohngebäudeversicherung tritt ein, wenn ein Haus beschädigt oder zerstört wird. Abgesichert sind üblicherweise Schäden durch Leitungswasser, Feuer und durch Naturgefahren wie Sturm und Hagel. Für Elementarschäden zum Beispiel durch Überschwemmungen, Starkregen oder Erdrutsche muss oft eine Zusatzpolice abgeschlossen werden. Weiterlesen

Immer weniger Gasheizungen in neuen Wohngebäuden

Wiesbaden (dpa) – In neuen Wohngebäuden in Deutschland werden immer seltener Gasheizungen eingebaut. In der ersten Hälfte dieses Jahres sank der Anteil der genehmigten Wohnhäuser mit primärer Gasheizung auf 16,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch 25,5 Prozent betragen. Im Vergleich zu 2019 hat sich der Anteil sogar mehr als halbiert. Weiterlesen

Wohnungsbau zunehmend unter Druck: Verband schlägt Alarm

Frankfurt/Main (dpa) – Stark steigende Baukosten, höhere Zinsen für Immobilienkredite und schlechtere Fördermöglichkeiten stellen dem Wohnungsverband BFW zufolge auch in Hessen und Rheinland-Pfalz immer mehr Bauprojekte in Frage. «Unsere Mitglieder stellen fest, dass deutlich mehr Kunden ihre Notartermine absagen müssen, weil die Banken ihren Haus- oder Wohnungskauf nicht mehr finanzieren», sagte Gerald Lipka, Geschäftsführer des Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (BFW), am Dienstag. Bauprojekte würden immer öfter verworfen. Weiterlesen

Banken werden bei Immobilienkrediten strenger

Eigenheim
Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Der Traum vom Eigenheim rückt für viele Menschen in Deutschland in immer weitere Ferne. Nicht nur die Zinsen für Baufinanzierungen haben sich seit Januar etwa verdreifacht, auch hohe die Inflation macht sich bei der Vergabe von Krediten bemerkbar. In einer dpa-Umfrage geben große Banken an, dass sie Pauschalen für Lebensunterhaltungskosten bei der Kreditprüfung höher ansetzen. Zwar betonen sie, dass sich der Anteil der abgelehnten Kredite kaum verändert habe. Käufer bringen aber auch wegen des Zinsanstiegs immer mehr Eigenkapital mit, beobachten Kreditvermittler. Weiterlesen

Nach Pannen bei Hauszählung keine Mahnschreiben mehr

Bad Ems (dpa/lrs) – Nach Pannen mit der Androhung von Zwangsgeld bei der Gebäudezählung in Rheinland-Pfalz verschickt das Statistische Landesamt keine Mahnschreiben mehr. «Die Verwaltungsverfahren werden nicht fortgeführt», teilte Behördensprecher Jürgen Hammerl am Donnerstag in Bad Ems mit. Bei der Erfassung von landesweit rund 1,3 Millionen Wohnimmobilien belaufe sich die Rücklaufquote inzwischen auf 96 Prozent – befördert offenbar auch von der Medienberichterstattung über Zustellungspannen. Weiterlesen

Höhere Zinsen, teures Material – Viele Bauherren geben auf

Bau
Von Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Kurzfristig abgesagte Grundsteinlegungen für Bauprojekte, geplante Mietwohnungen, die sich plötzlich nicht mehr rechnen oder Hausbauer, die wegen rapider Kostensteigerungen aufgeben müssen: Die neuen Zeiten am Immobilienmarkt machen sich in der deutschen Baubranche bemerkbar. Höhere Zinsen für Kredite, gestoppte Fördergelder des Bundes und teures Material belasten Bauherren schwer. Zwar sehen Experten etwas Besserung, doch das dürfte dauern. Weiterlesen

Immobilien: Paris und München für Käufer am teuersten

München (dpa) – Die Mieten und Immobilienpreise in Deutschland werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Deloitte auch nächstes Jahr weiter steigen. Für Käufer sei München inzwischen die zweitteuerste Stadt in Europa, nach Paris und vor London. Laut Deloitte ist die «Neubautätigkeit in Deutschland weiterhin eher unterdurchschnittlich im europäischen Vergleich».

Für die am Freitag veröffentlichte Branchenstudie hatten die Experten die Daten aus 68 ausgewählten Großstädten in 23 europäischen Ländern verglichen. Real Estate Leader Michael Müller sagte, europaweit seien die Preise für Bauleistungen gestiegen. Gestörte Lieferketten und knappes Baumaterial erhöhten die Risiken in der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben. Personalmangel und die allgemeine Inflation trieben die Baupreise weiter. Steigende Zinsen könnten die Nachfrage und den Preisanstieg aber bremsen. Weiterlesen

Viele müssen Grundsteuer-Daten noch einreichen

Berlin (dpa) – Nach zahlreichen Beschwerden von Eigentümern und Steuerberatern denkt Bundesfinanzminister Christian Lindner über eine Verlängerung der Abgabefrist für die Feststellungserklärung für die Grundsteuer nach. Bei einem Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern am Tag der offenen Tür der Bundesregierung sagte er am Samstag in Berlin: «Ich mache mir auch Sorgen, wie das gegenwärtig abläuft.» Er lasse sich regelmäßig über Fortschritte bei der Datenerhebung informieren. «Möglicherweise muss man da sich vorbehalten, noch einmal an den Fristen etwas zu machen», fügte der FDP-Chef hinzu. Weiterlesen

Grundsteuererklärungen: Bislang nur kleiner Teil eingereicht

Berlin (dpa) – Bislang haben einem Medienbericht zufolge nur relativ wenige Besitzer privater Grundstücke ihre Grundsteuererklärung abgegeben. Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» («F.A.S.») beruft sich dabei auf eine eigene Umfrage unter den Bundesländern. In Rheinland-Pfalz liegt die Abgabequote demnach leicht über und im Saarland knapp unter zehn Prozent der erwarteten Erklärungen. Die Abgabefrist läuft vom 1. Juli bis 31. Oktober, es ist also fast Halbzeit.

Die sogenannte Feststellungserklärung hängt mit der vor mehr als zwei Jahren beschlossenen Reform der Grundsteuer zusammen. Ab 2025 soll eine neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Vorher müssen fast 36 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewertet werden. Das geschieht auf Grundlage der Angaben, die die Eigentümer nun einreichen müssen. Mitte Juli kam es dabei bei der Steuer-Plattform «Elster» zu technischen Schwierigkeiten; sie war vorübergehend nicht erreichbar. Die Bundessteuerberaterkammer und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sowie einige Landespolitiker forderten daraufhin eine Verlängerung der Abgabefrist. Weiterlesen

Baugenehmigungen gesunken – IG BAU spricht von Alarmsignal

Wiesbaden (dpa) – Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 gesunken. Die Behörden bewilligten den Neu- und Umbau von 185.772 Wohnungen, das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Allein im Juni wurde gegenüber dem Vorjahresmonat ein Rückgang um 4,5 Prozent auf 30.425 Wohnungen verzeichnet. Die Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) sprach von einem Alarmsignal.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 161.177 Wohnungen genehmigt und damit 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewilligungen für Einfamilienhäuser sank deutlich um 17,0 Prozent auf 41.765. Bei Zweifamilienhäusern stieg die Zahl genehmigter Wohnungen dagegen um 1,6 Prozent auf 16.622. Bei Mehrfamilienhäusern gab es ein Plus von 7,8 Prozent auf 99.755 Wohnungen. Weiterlesen

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