Warten auf Briefe und Pakete: Streik der Post

Mainz (dpa/lrs) – Wegen eines Warnstreiks haben Postbeschäftigte in großen Teilen von Rheinland-Pfalz am Freitag ihre Arbeit niedergelegt. Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Poststationen folgten nun auch die Zustellerinnen und Zusteller dem Streikaufruf, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

Bereits am Donnerstagabend hatte deutschlandweit ein Warnstreik in Brief- und Paketzentren der Post begonnen, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten ohne Ergebnis zu Ende ging. Weiterlesen

Verdi bestreikt Paketverteilzentren der Post

Bonn (dpa) – Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi nach eigenen Angaben ihre gestern begonnenen Warnstreiks in Verteilzentren fortgesetzt. Nach Angaben der Post werden nur Paketverteilzentren bestreikt.

«Es wird natürlich zu Verzögerungen kommen allein durch die Menge der Pakete, die betroffen sind», sagte ein Post-Sprecher. Kunden müssten damit rechnen, dass die Pakete auch mal ein bis zwei Tage später kämen. Die Auswirkungen seien von Region zu Region aber unterschiedlich. Weiterlesen

Postbeschäftige im Saarland zum Warnstreik aufgerufen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Wer im Saarland auf Briefe und Pakete wartet, muss sich am Freitag auf Verzögerungen einstellen. Zusteller der Deutschen Post «in großen Teilen des Saarlandes» legten am Freitag die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft Verdi am frühen Morgen mitteilte. Bereits am Donnerstagabend hatte deutschlandweit ein Warnstreik in Brief- und Paketzentren der Post begonnen, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten ohne Ergebnis zu Ende ging. Weiterlesen

Preisanstieg fordert Gewerkschaften in Tarifrunden heraus

Mainz (dpa/lrs) – Die Rekordinflation in Deutschland stellt auch die Gewerkschaften vor ganz neue Herausforderungen. Eine Teuerungsrate von bis zu zehn Prozent könne nicht allein über Lohn- und Gehaltssteigerungen in den Tarifverhandlungen abgefangen werden, sagte die DGB-Landesvorsitzende für Rheinland-Pfalz und Saarland, Susanne Wingertszahn, im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist eine neue Situation.»

«Wir brauchen ohnehin einen starken Staat und jetzt brauchen wir einen noch stärkeren Staat, der Dinge wie die Energiepreisbremse und Entlastungspakete gestaltet», sagte sie. Deswegen habe sich der DGB auch intensiv in die Diskussion um diese Themen eingebracht. Weiterlesen

IG BCE will Arzneimittelreserve

Hannover/Berlin (dpa) – Wegen der Versorgungsprobleme bei etlichen wichtigen Medikamenten fordert die Chemie-Gewerkschaft IG BCE den Aufbau einer strategischen Arzneimittelreserve für Europa. «Deutschland war einmal die Apotheke der Welt, das sind wir nicht mehr», sagte der Vorsitzende Michael Vassiliadis am Montag in Hannover. Man brauche eigene Notbestände zentraler Pharmaprodukte. «Das muss man jetzt gemeinsam besprechen.» Notwendig sei auch eine mehrfach abgesicherte Produktion «versorgungskritischer Wirkstoffe», für die es bisher mitunter nur eine einzige Anlage weltweit gebe.

Bei einigen Grundarzneien wie Schmerzmitteln und Fiebersäften für Kinder, stellenweise jedoch auch bei Krebsmedikamenten herrschten zuletzt Engpässe. Vor allem Basissubstanzen kommen inzwischen aus Indien oder China. Vassiliadis sagte, auf diesem «strategischen Feld» sei ein Frühwarnsystem hilfreich. Versorgungssicherheit müsse künftig Kernkriterium sein. Weiterlesen

Wingertszahn fordert Eigensouveränität bei der Arbeit ein

Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische DGB-Vorsitzende Susanne Wingertszahn hat an die Arbeitgeber appelliert, ihren Beschäftigen nach den Erfahrungen mit der Pandemie «Arbeitszeitsouveränität» zu gewähren. «Eigensouveränität ist wichtig. Die Beschäftigten wissen, dann komme ich, und das kann ich von zu Hause machen», sagte Wingertszahn der Deutschen Presse-Agentur im Redaktionsgespräch in Mainz. «Die Arbeitgeber müssen das Vertrauen haben», betonte die Gewerkschafterin, die auch Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für das Saarland ist. Weiterlesen

DGB-Vorsitzende fordert mehr Anreize für Azubis

Mainz (dpa/lrs) – Günstige ÖPNV-Tickets, Ausbildungsgarantien und Wohnheimplätze: Junge Menschen in Rheinland-Pfalz brauchen mehr Anreize für ihre Berufsausbildung, fordert Susanne Wingertszahn, Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland. Ein Anreiz könnte das 365-Euro-Ticket für junge Menschen sein, das es bereits in den Nachbarbundesländern Saarland und Hessen gibt. «Studierende haben ein Studententicket, Azubis haben nichts. Gerade günstiger ÖPNV ist ein großer Anreiz für Leute, auch eine Ausbildung zu machen.»

Wann das von der Landesregierung angestrebte 365-Euro-Ticket für Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende kommt, ist allerdings noch unklar. Das Thema sei mit der Einführung des 9-Euro-Tickets im vergangenen Sommer nicht mehr ausreichend diskutiert worden, sagte Wingertszahn im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Es gibt ja eigentlich kein Argument, was dagegen spricht.» Statt langer Anreise könnten laut Wingertszahn auch günstige Azubi-Wohnheime vor Ort Abhilfe schaffen. «Man kann Wohnheime für Studierende und Auszubildende ja auch gemeinsam denken.» Weiterlesen

Öffentlicher Dienst: Verdi erwartet hohe Streikbereitschaft

Berlin (dpa) – Rund fünf Wochen vor dem Beginn von Tarifverhandlungen für die Kommunen und den Bund erwartet die Gewerkschaft Verdi eine hohe Streikbereitschaft im öffentlichen Dienst. Der Frust über den Zustand des öffentlichen Dienstes und die Erwartungen an die Tarifrunde seien bei den Beschäftigten hoch, sagte Verdi-Chef Frank Werneke in Berlin.

«Eine so hohe Beteiligung an Mitgliederbefragungen zur Forderungserstellung oder an Auftaktveranstaltungen in den Regionen hat es in der Dimension noch nicht gegeben.» Am 24. Januar beginnen Verdi und der Beamtenbund dbb Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Weiterlesen

Digitale Umwälzung: Gewerkschaften wollen mehr Mitbestimmung

Berlin (dpa) – Vor dem Digital-Gipfel der Bundesregierung mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordern Deutschlands Gewerkschaften mehr Mitbestimmung der Beschäftigten bei der Digitalisierung.

Unternehmen und Politik haben aus Gewerkschaftssicht bei der Einbeziehung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Umwälzungsprozesse bisher einiges versäumt, wie ein Papier des Deutschen Gewerkschaftsbunds zum Digital-Gipfel zeigt, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

«Oft scheitert eine präventive Mitgestaltung bereits an der mangelhaften Information betrieblicher Interessenvertretungen über die geplante Nutzung von algorithmischen oder KI-gestützten Systemen», so der DGB. Damit ist gemeint, dass Betriebsräte nicht informiert werden, bevor Unternehmen Abläufe digitalisieren. Weiterlesen

EVG droht zur Tarifrunde «hitziges Frühjahr» an

Frankfurt/Berlin (dpa) – Der Deutschen Bahn und weiteren Verkehrsbetrieben stehen in diesem Winter schwierige Tarifverhandlungen ins Haus. «Die Erwartungshaltung unter den Kolleginnen und Kollegen ist riesig: Es muss mindestens ein Inflationsausgleich her – und zwar mit dauerhaften Erhöhungen in den Tabellen», sagte der neue Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, der Deutschen Presse-Agentur. Eine exakte Forderung hat die EVG noch nicht festgelegt. An diesem Montag (5. Dezember) hat eine Mitgliederbefragung begonnen.

Bei den im Februar in Frankfurt startenden Verhandlungen will der EVG-Chef schnell Klarheit gewinnen und im Fall eines Arbeitskampfes mit einer anderen Gewerkschaft zusammenarbeiten, die ebenfalls für die öffentliche Infrastruktur wichtig ist. Burkert sagte: «Da zeitgleich auch Verdi für den öffentlichen Dienst verhandelt, kann ich mir abgestimmte Aktionsformen sehr gut vorstellen. Statt eines heißen Herbstes könnten wir ein hitziges Frühjahr erleben.» Weiterlesen

Scholz für Stärkung des öffentlichen Dienstes

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich angesichts großer Anforderungen an den Staat infolge des Ukraine-Krieges zu einer Stärkung der öffentlichen Verwaltung bekannt. Die «Zeitenwende» sei überall im Land spürbar, sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim Gewerkschaftstag des Beamtenbundes dbb in Berlin auch mit Blick auf Hilfspakete wegen der Inflation und den Umbau der Energieversorgung.

«Deutschland braucht einen starken öffentlichen Dienst, gerade jetzt, gerade in diesen Zeiten.» Scholz betonte, um eine absehbare Lücke bei Fachkräften zu schließen, seien eine «wettbewerbsfähige Bezahlung» und flexible Arbeitsbedingungen wie im Homeoffice wichtige Faktoren. Weiterlesen

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