Bahn und Gewerkschaft EVG vor harter Tarifrunde

Von Christine Schultze und Fabian Nitschmann, dpa

Fulda/Berlin (dpa) – Für Bahnreisende und Pendler könnte dieses Frühjahr zu einer Geduldsprobe werden: Die Gewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn sowie 50 weitere Branchenunternehmen ringen vom kommenden Dienstag (28. Februar) an in Fulda um neue Tarifverträge. Schon vor Beginn zeichnen sich schwierige Verhandlungen ab. Die Gewerkschaft pocht angesichts von Inflation, Energiekrise und Personalmangel auf kräftige Lohnerhöhungen und zeigt sich kämpferisch. Von den Arbeitgebern erwartet sie ein Angebot bereits in der ersten Verhandlungsrunde – sonst könne es früh zu ersten Warnstreiks kommen.

Welche Forderungen stellt die EVG?

Mindestens 650 Euro will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft für rund 180.000 Beschäftigten durchsetzen. Die unteren Einkommensgruppen sollen überproportional gestärkt werden, daher hat sich die Gewerkschaft für eine Forderung mit Festbetrag entschieden. Bei den höheren Entgelten will die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Steigerung um 12 Prozent erreichen. Für die Nachwuchskräfte fordert die EVG 325 Euro. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Nach EVG-Einschätzung würden gut 90 Prozent der Beschäftigten eher von einer Erhöhung um 650 Euro profitieren, nur für die oberen rund 10 Prozent ist die prozentuale Forderung relevant.

Es ist die bisher höchste prozentuale Forderung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft und auch für die beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA, aus deren Zusammenschluss die EVG 2010 hervorgegangen war. Wie für die Deutsche Bahn soll sie auch für alle anderen Unternehmen gelten, für die die EVG verhandelt.

Wie begründet die Gewerkschaft ihre Forderungen?

Eine historisch hohe Inflation und gestiegene Energiepreise, die die Einkommen der Beschäftigten deutlich schmälern, die Folgen der Pandemie mit Maskenkontrollen und zahlreichen Krankheitsfällen, zunehmende Übergriffe auf Bahnmitarbeiter – aus EVG-Sicht müssen die Beschäftigten immer höhere Belastungen schultern und haben sich deshalb einen deutlichen Einkommenszuschlag verdient. Sonst drohe eine weitere Abwanderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mahnte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch kürzlich in Fulda. Beim Thema Fachkräfte steuere man in eine «Totalkatastrophe» – und das, obwohl die Bahn in diesem Jahr unter dem Strich eigentlich 9000 Beschäftigte hinzugewinnen will.

Wie hat die Deutsche Bahn reagiert?

Die Bahn kommentierte die Forderungen bisher nicht direkt, betonte in den Wochen vor Verhandlungsbeginn aber immer wieder die Bedeutung der Verkehrswende. «Wir müssen sehen, was in dieser Wandelzeit möglich ist. Wir müssen berücksichtigen, dass wir die Zukunftsorientierung des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren», sagte Personalvorstand Martin Seiler im Januar.

Die nicht-bundeseigenen Bahnunternehmen hätten derweil mit einem Aufruf zur Mäßigung auf die Forderungen reagiert und das Argument der Inflation abgewiegelt, verlautete aus Gewerkschaftskreisen. Man sehe sich an Verträge gebunden, die Steigerungen in dieser Höhe nicht vorsähen und die man nicht bezahlen könne. Die Gewerkschaft will dies nicht gelten lassen – dann müssten die Unternehmen eben auf die Aufgabenträger zugehen und diese in die Pflicht nehmen, hieß es.

Wann könnte es zu Warnstreiks kommen?

Die EVG hat bereits zum Beschluss ihrer Tarifforderungen deutlich gemacht, dass sie Aktionen schon früh in Betracht zieht. Schon zum jeweiligen Auftakt wolle man ein Angebot seitens der Arbeitgeber sehen, sonst werde es «ganz schnell gehen», hatte Loroch mit Blick auf mögliche Warnstreik-Aktionen gesagt. In Betracht kämen Aktionen im Osterreiseverkehr nach der ersten Verhandlungsrunde, die voraussichtlich bis Ende März dauert. Dabei könnte sich die EVG auch mit der Gewerkschaft Verdi abstimmen, die derzeit unter anderem in Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen steht.

Vor welchen Herausforderungen steht die Deutsche Bahn?

Das bundeseigene Unternehmen transportiert immer mehr Menschen auf einem Streckennetz, das viele Jahre vernachlässigt wurde – und inzwischen sehr anfällig ist. Für die Fahrgäste am deutlichsten wird das derzeit in der Pünktlichkeit, die im Fernverkehr 2022 bei gerade 65 Prozent lag. Der Sanierungsbedarf ist riesig und soll in den kommenden Jahren mit Generalsanierungen auf besonders wichtigen Strecken angegangen werden – was viel Geld kosten wird.

Die DB-Vertreter werden also absehbar darauf setzen, dass nicht auch noch die Personalkosten durch einen allzu hohen Tarifabschluss in die Höhe springen. Gleichzeitig will das Unternehmen attraktiv bleiben für neue Mitarbeiter angesichts des Fachkräftemangels. «Die Mitarbeiter haben einen tollen Job gemacht, wir sind gut miteinander durch die Krise gekommen. Da ist von unserer Seite klar, dass wir das auch anerkennen wollen», sagte Personalvorstand Seiler im Januar. «Wir müssen da eine gute Balance finden zwischen kurzfristiger Anerkennung und dem, was wir auch langfristig leisten können, ohne dass wir die Mobilitätswende in irgendeiner Form belasten.»

Warum will die EVG mit vielen Unternehmen verhandeln?

Nach eigenen Angaben will die EVG für einheitliche Tarifbedingungen in der Branche sorgen und dafür auch die größere Schlagkraft durch die Bündelung von Forderung und Verhandlungen nutzen. Das dürften die Unternehmen, aber auch die Fahrgäste nicht zuletzt bei möglichen Arbeitskampfmaßnahmen zu spüren bekommen. Die Gewerkschaft erwartet, dass die kleineren Bahnunternehmen dem Branchenführer DB AG folgen. «Gemeinsam geht mehr», lautet dazu passend das Motto der Tarifrunde. Zum Start am 28. Februar kommen ihre Verhandlungsführer mit denen der Deutschen Bahn zusammen, danach soll mit jedem einzelnen der anderen rund 50 Branchenunternehmen gesprochen werden – was voraussichtlich bis Ende März dauern wird, bevor es in die zweite Runde geht.

Woran orientiert sich die EVG bei ihren Forderungen?

Mit ihren Tarifforderungen liegt die EVG über denen der Gewerkschaft Verdi, die für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr verlangt. Für die rund 160.000 Post-Beschäftigten fordert Verdi ebenfalls mit Blick auf die Inflation 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Hier hatte Verdi bereits eine Urabstimmung gestartet.

Wie steht es um die zweite Bahner-Gewerkschaft, die GDL?

Die Gewerkschaft mit ihrem bekannten Bundesvorsitzenden Claus Weselsky wird im Herbst mit der Bahn in Tarifverhandlungen gehen. Die GDL ist deutlich schwächer innerhalb der DB vertreten als die EVG, hat sich in der Vergangenheit aber immer wieder als sehr streikbereit präsentiert. Streiks der GDL wurden öffentlich zuletzt als wirksamer und dramatischer für die Fahrgäste wahrgenommen. Der Grund: Ohne Lokführer kann keine Bahn fahren. Sollte sich die EVG zu Warnstreiks entscheiden, könnte die Durchschlagskraft aber sogar deutlich höher sein, da je nach Ausmaß dann entscheidende Posten in der Infrastruktur, etwa in einem Stellwerk, betroffen sein könnten.

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Tarifstreit: Verdi warnt vor Ausweitung der Warnstreiks

Berlin (dpa) – Vor der zweiten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi von den Arbeitgebern «substanzielle Vorschläge» zur Lösung des Tarifstreits gefordert.

«Alles andere wäre sehr enttäuschend und würde eine Ausweitung der Warnstreiks – insbesondere hinsichtlich der zeitlichen Dauer – nach sich ziehen», sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Frank Werneke der «Rheinischen Post». Wenn die Verhandlungen in der dritten Runde Ende März scheitern sollten, komme eine Urabstimmung in Betracht, sagte Werneke weiter. Weiterlesen

Tarifstreit: Kommunen fordern Augenmaß von Gewerkschaften

Berlin (dpa) – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes an die Gewerkschaften appelliert, Augenmaß zu bewahren. Kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Deutschen Presse-Agentur: «Wenn zum Beispiel fast der gesamte Flugverkehr in Deutschland lahmgelegt wird, geht das weit über die normalen Signale eines Warnstreiks hinaus.»

Vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in der Ukraine, der Inflation und der Energiekrise stehe Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen, erklärte Landsberg. «Ein Stillstand des öffentlichen Lebens durch Streikmaßnahmen würde die Situation weiter verschärfen. Wir hoffen sehr, dass man sich alsbald auf einen Kompromiss verständigen kann, der dann allerdings auch der teilweise dramatischen Finanzlage der Kommunen Rechnung tragen muss.» Weiterlesen

Erwerbstätige mehrheitlich gegen höheres Rentenalter

Berlin (dpa) – Eine Anhebung des Rentenalters würde bei vielen Menschen in Deutschland laut einer neuen Umfrage mehr Ablehnung hervorrufen als ein höherer Rentenbeitrag. Gut zwei Drittel der Erwerbstätigen würden lieber mehr in die Rentenkasse einzahlen, wenn sie vor diese Wahl gestellt würden, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ergab.

Bei den 18- bis 39-Jährigen würden sogar 70 Prozent höhere Beitragszahlungen bevorzugen. Bei älteren Menschen ist die Bereitschaft zu höheren Rentenbeiträgen geringer als bei den jüngeren – 59 Prozent der 60- bis 66-Jährigen würden sich dafür entscheiden. Vor allem aus dem Arbeitgeberlager kommen immer wieder Forderungen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung in Deutschland zu koppeln. Mitinitiatoren der Umfrage waren die Arbeitnehmerkammer Bremen und die Arbeitskammer des Saarlandes. Die Ergebnisse liefern laut Kantar in Bezug auf die Merkmale Alter, Geschlecht, Bildung und Region ein belastbares Meinungsbild. Weiterlesen

Fragen und Antworten zum Streik an den Flughäfen

Von Christian Ebner, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Über einen Streik im Katasteramt würde sich niemand aufregen, aber ein Ausstand in der Verkehrsinfrastruktur bringt Verdi höchste Aufmerksamkeit. Wenn sie am Freitag sieben deutsche Flughäfen weitgehend lahmlegt, fasst die Gewerkschaft auch mehrere parallele Tarifkonflikte im Luftverkehr zusammen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Warnstreik.

Welche Arbeitnehmergruppen sind an dem Tarifkonflikt beteiligt?

Grundsätzlich handelt es sich um drei Gruppen, die eigentlich für sich verhandeln, nun aber gemeinsam von Verdi zum Warnstreik aufgerufen sind. Flughäfen waren oder sind häufig in der Hand der Kommunen, so dass viele Beschäftigte etwa bei der Feuerwehr oder den Flughafenverwaltungen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Die zweite Gruppe sind Flugzeugabfertiger, Betanker oder Gepäckarbeiter, die bei ausgegründeten Bodenverkehrsdienstleistern arbeiten, für die es jeweils regionale Verhandlungen und teilweise auch Haustarife gibt. Drittens verhandelt Verdi bundesweit für rund 25.000 Luftsicherheitsassistenten. Das sind jene Menschen, die Passagiere, Gepäck und Personal kontrollieren, bevor sie die Sicherheitszonen der Flughäfen betreten dürfen.

Warum ruft Verdi zum Warnstreik auf?

Im Vordergrund stehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche in zweiter Runde fortgesetzt werden. Verdi will die Arbeitgeber dazu bewegen, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. «Die Beschäftigten, die gerade an den Flughäfen häufig prekär beschäftigt sind, brauchen jetzt Zeichen von den Arbeitgebern, dass sie sich bewegen, und sie brauchen vor allem schnell deutlich mehr Geld», sagt Verdi-Vizechefin Christine Behle.

Was fordert die Gewerkschaft?

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes fordern Verdi und der Beamtenbund 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste will Verdi deutliche Gehaltssteigerungen durchsetzen. Als Blaupause könnte der Abschluss für den Berliner Flughafen gelten: mit 360 Euro monatlich mehr und einer Inflationsausgleichsprämie von 2500 Euro.

Bei den Luftsicherheitskräften verweist die Gewerkschaft auf angeblich fruchtlose Verhandlungen über Zuschläge und weitere Bestimmungen im Manteltarifvertrag, nachdem sie im vergangenen Jahr hohe Gehaltssteigerungen durchgesetzt hatte. Der Arbeitgeberverband BDLS weist den Vorwurf mangelnder Kooperation zurück.

Fallen alle Flüge am Freitag aus?

Es fallen nicht sämtliche Flüge im deutschen Luftraum aus. Bislang sind Warnstreiks an sieben Standorten angekündigt. In Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Hannover, Bremen und Dortmund wird voraussichtlich nur ein Notdienst für militärische Flüge, Sicherheitslandungen oder medizinische Flüge vorgehalten. An allen übrigen Flughäfen dürften Flüge in die genannten Zielorte ausfallen. Der übrige Verkehr insbesondere in Urlaubsgebiete kann aber stattfinden.

Können Hilfsflüge ins Erdbebengebiet stattfinden?

Verdi hat Notdienstvereinbarungen getroffen, um Flüge mit Hilfsgütern in die Türkei abzusichern. Mit Köln, Düsseldorf, Leipzig und Frankfurt-Hahn werden zudem wichtige Frachtstandorte nicht bestreikt. Am größten Cargo-Drehkreuz Frankfurt gehen Frachter von Lufthansa Cargo und Turkish Airlines mit Hilfsgütern an den Start. Geplante Passagierflüge in die Türkei können laut Betreiber Fraport starten, wenn sie von den Gesellschaften als Hilfsflüge deklariert werden. In jedem Fall sei es aber unmöglich, dass Passagiere zustiegen. Der Stuttgarter Flughafenbetreiber hat erklärt, dass es am Freitag auch keine Frachtflüge geben werde.

Wie sind die Gäste der Münchner Sicherheitskonferenz betroffen?

Sie sind betroffen und müssen umbuchen, sofern sie am Freitag mit einem Linienflug über den Münchner Flughafen anreisen wollten. Privatflüge im Zusammenhang mit der Konferenz würden angenommen, hat ein Flughafensprecher erklärt. Auch Regierungsflüge werden von der Notdienstvereinbarung mit Verdi abgedeckt. Am Freitag werden mehr als 50 Privatflüge zur Sicherheitskonferenz erwartet.

Was können betroffene Passagiere tun?

Das ist je nach Ziel und Zeitpunkt unterschiedlich. Auf kurzen Distanzen ist die Deutsche Bahn eine Alternative, die nach eigenen Angaben ein hohes Passagieraufkommen erwartet. Für längere Strecken muss zusammen mit der Fluggesellschaft umgebucht werden. Verbindungen von anderen Städten stehen nur begrenzt zur Verfügung, da die sieben bestreikten Flughäfen für knapp zwei Drittel des deutschen Passagieraufkommens stehen. Mit Frankfurt und München werden zudem die beiden größten Drehkreuze mit besonders vielen Zielen stillstehen. Am Samstag plant der Lufthansa-Konzern wie andere Gesellschaften auch wieder einen Normalbetrieb.

Warnstreik im öffentlichen Dienst

Ludwigshafen/Kaiserslautern (dpa/lrs) – Rund 1000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind am Mittwoch in Ludwigshafen für ihre Forderungen nach mehr Gehalt auf die Straße gegangen. Das teilte die Polizei nach der Warnstreikveranstaltung am Vormittag mit. Auch in Kaiserslautern legten am Mittwochmorgen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit nieder und versammelten sich auf dem Messeplatz. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 700 Teilnehmenden, von Seiten der Ordnungsbehörden gab es dazu keine Angaben.

Viele Bereiche des öffentlichen Dienstes waren am Mittwoch in beiden Städten von Einschränkungen wegen des Warnstreiks betroffen. Krankenhäuser und Energieversorger seien zum Teil nur mit einem Notdienst betrieben worden, teilte ein Verdi-Sprecher mit. In Ludwigshafen seien zudem alle Kitas geschlossen. Weiterlesen

Verdi beginnt Urabstimmung über Post-Streik am Montag

Berlin (dpa) – Die Gewerkschaft Verdi lässt ab kommendem Montag darüber abstimmen, ob sie bei der Post einen unbefristeten Streik ausrufen soll. Bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten Verdi-Mitglieder darüber entscheiden, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte.

Sollten mehr als 75 Prozent der Befragten das Tarifangebot der Post ablehnen, sollen unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden. Einen Streik bei der Post hatte es zuletzt 2015 gegeben, damals sorgten ausgegründete Post-Paketfirmen mit schlechterer Bezahlung für Unmut. Im jetzigen Tarifkonflikt geht es um die Höhe des Entgeltzuwachses. Weiterlesen

Verdi will am Freitag Flughäfen bestreiken

Berlin/Frankfurt (dpa) – Zehntausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht zu Mittwoch an, dann die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmlegen zu wollen – und weitet damit den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen aus. Die Beschäftigten der Betreibergesellschaften werden häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt.

Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.

Forderungen bislang abgewiesen

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt. Weiterlesen

Warnstreik im öffentlichen Dienst geht weiter

Düsseldorf/Berlin (dpa) – Der Warnstreik im öffentlichen Dienst ist am Freitag fortgesetzt worden. In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens stand am Morgen der Nahverkehr erneut still, in Düsseldorf war etwa die Rheinbahn betroffen. «Seit gestern fährt nichts», sagte eine Rheinbahn-Sprecherin am Freitagmorgen.

Laut Verdi wird auch der Nahverkehr in Wuppertal, Solingen und Remscheid weiterhin bestreikt. Neu dazu kommen den Angaben zufolge die Wasser- und Schifffahrtsämter. Insgesamt werde der Umfang aber deutlich geringer ausfallen als am Donnerstag, hatte ein Verdi-Sprecher in Düsseldorf angekündigt. Weiterlesen

Tarifgespräche zwischen Post und Verdi dauern an

Berlin (dpa) – Die Gespräche in den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post haben am Freitagmorgen angedauert. Beide Tarifparteien würden sich möglicherweise am Freitagnachmittag zum Stand der Verhandlungen äußern, sagte ein Post-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Seit Mittwoch läuft in Düsseldorf die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Post und Verdi für rund 160.000 Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland. Ob es zu einer Einigung kommt oder nicht, war am Freitagmorgen weiter offen. Weiterlesen

Verdi fordert von der Post «annehmbares Angebot»

Berlin (dpa) – Angesichts der dritten Runde in den Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft Verdi die Deutsche Post zum Entgegenkommen auf. «Die Arbeitgeber haben ein Angebot angekündigt, aber wir brauchen nicht irgendein Angebot, sondern es muss ein annehmbares auf den Tisch kommen», sagte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut Mitteilung vom Mittwoch. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen seien ein klares Signal. Die Beschäftigten erwarteten kräftige Gehaltserhöhungen.

Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Paketboten, Briefträger und andere Beschäftigte der Deutschen Post im Inland gehen am Mittwoch in Düsseldorf in die dritte Runde. Die Post hat angekündigt, bei dem auf zwei Tage angesetzten Treffen ein Angebot vorzulegen. Weiterlesen

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