Chemiebranche warnt vor Kosten eines Öl-Embargos

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutsche Chemie-Industrie warnt vor den Kosten eines möglichen Öl-Embargos gegen Russland. Zwar stamme lediglich ein Drittel der Ölimporte in Deutschland aus russischen Quellen.

Dennoch gehe man davon aus, «dass ein Einfuhrembargo durch steigende Kosten in vielen Lebensbereichen zu spürbaren gesamtgesellschaftlichen Belastungen führen würde», teilt der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit. Der Verband verwies auf die Kosten für Heizen sowie für Autofahrer und die Logistikbranche. Am Montag waren die Preise für Diesel und E10 im Schnitt bereits über die Marke von zwei Euro je Liter geklettert. Weiterlesen

Britische Experten: Stark sinkende Realeinkommen wegen Krieg

London (dpa) – Wegen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine könnten die Realeinkommen in Großbritannien nach Einschätzung von Experten so stark fallen wie zuletzt in den 1970er Jahren.

Für den Zeitraum 2022/23 prognostiziert die Denkfabrik Resolution Foundation, dass das Realeinkommen eines durchschnittlichen britischen Haushalts um rund vier Prozent fallen könnte, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse hervorgeht. Dies entspräche demnach dem größten Rückgang seit Mitte der 70er Jahre. Ein Durchschnittshaushalt könnte im Jahr rund 1000 Pfund (rund 1200 Euro) weniger zur Verfügung haben als zuvor, so die Analyse. Weiterlesen

Hohe Spritpreise: Verband sieht Transportbranche in Gefahr

Mainz (dpa/lrs) – Die rasant gestiegenen Spritpreise werden nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Transportbranche immer mehr zu einer Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit und Existenz mittelständischer Firmen. «Unsere Unternehmen stehen im knallharten Wettbewerb mit mittel- und osteuropäischen Unternehmen, die in ihren Heimatländern deutlich billiger tanken können», erklärte Heiko Nagel, der Geschäftsführer des Dachverbandes der Mobilitäts- und Logistikbranche Rheinland-Pfalz (Molo), am Dienstag. Weiterlesen

Steigende Spritpreise heizen Tanktourismus nach Luxemburg an

Wasserbillig (dpa/lrs) – Nach der jüngsten Spritpreisexplosion in Deutschland zieht es zunehmend Autofahrer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland zum Tanken nach Luxemburg. Dort ist das Tanken trotz der auch dort gestiegenen Preise im Schnitt etwa 30 bis 50 Cent pro Liter günstiger. «Jedes Mal, wenn die Preise absolut gesehen hochgehen, haben wir mehr Kundschaft aus Deutschland in Luxemburg. Das ist auch jetzt wieder der Fall», sagte der Präsident des luxemburgischen Mineralölverbandes GPL, Romain Hoffmann. Weiterlesen

Wirbel um Äußerungen von Hans zu Energiepreisen

Saarbrücken (dpa) – Der saarländische Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, Tobias Hans, hat mit Äußerungen zu hohen Energiekosten Kritik auf sich gezogen. Über den Kurznachrichtendienst Twitter postete Hans am Dienstagvormittag ein kurzes Video, das er vor einer Tankstelle offensichtlich selbst aufgenommen hatte. Darin nennt er den Preis von 2,12 Euro für einen Liter Diesel «wirklich irre».

Natürlich habe das mit der Ukraine-Krise zu tun und mit Dingen, die von der Bundesregierung nicht beeinflusst werden könnten, fügte er hinzu. «Aber das Problem ist doch einfach, dass sich im Moment der Staat bereichert. Der Staat bereichert sich an diesen gestiegenen Energiekosten, und deswegen muss eine Spritpreisbremse her» Diese Aussage sorgte für Diskussionen. «Als MP müsste er wissen, dass #Steuern unsere Demokratie finanzieren», antwortete die saarländische Grünen-Spitzenkandidatin Lisa Becker auf Twitter. Weiterlesen

Atomkonzerne: Hohe Hürden für Laufzeitverlängerung

Berlin (dpa) – Die wegen des Ukraine-Kriegs befürchteten Engpässe beim Gas- und Kohleimport lassen sich nach Einschätzung der deutschen Atomkonzerne kaum schnell durch längere Laufzeiten der Kernkraftwerke ausgleichen.

Eine Sprecherin von PreussenElektra, eine Eon-Tochterfirma, wies darauf hin, dass die Lieferung neuer Brennstäbe lange dauern würde. «Nach einer ersten Abschätzung gehen wir davon aus, dass frische Brennelemente in gut 1,5 Jahren zur Verfügung stehen könnten», sagte sie der «Rheinischen Post». Zudem müssten sich die Konzerne dann wohl neue Uran-Lieferanten suchen. «In den letzten Betriebsjahren unserer Kraftwerke haben wir das für die Brennelemente benötigte Uran aus Kasachstan und Russland sowie in geringen Mengen aus Kanada bezogen» Weiterlesen

EU will sich von russischem Gas entwöhnen

Brüssel (dpa) – Wegen der schweren Spannungen mit Russland sucht die EU neue Wege, um möglichst schnell unabhängig von fossilen Brennstoffen aus dem Land zu werden. «Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle aus Russland befreien», so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Dafür legt die Kommission am Dienstag (15.30 Uhr) einen Plan vor, der den Ausbau von erneuerbaren Energien ankurbeln sowie dabei helfen soll, insbesondere von russischem Gas loszukommen.

Rund 40 Prozent des in die EU importierten Gases kommt über Pipelines aus Russland. Schon vor dem Krieg in der Ukraine waren die Gaspreise in der EU angestiegen, unter anderem wegen einer hohen Nachfrage während der Erholung von der Corona-Pandemie. Es wird nun befürchtet, dass die Preise noch steiler ansteigen – oder, dass Gasimporte aus Russland ganz gestoppt werden könnten. Verschiedene Politiker und Organisationen haben bereits ein Einfuhrverbot für russisches Gas sowie Öl und Kohle gefordert, um Moskau weiter unter Druck zu setzen. Weiterlesen

Russland droht mit Gas-Lieferstopp durch Nord Stream 1

Moskau (dpa) – Russland hat nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine erstmals offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht.

«Wir haben das volle Recht, eine “spiegelgerechte” Entscheidung zu treffen und ein Embargo zu erlassen auf die Durchleitung des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute maximal mit 100 Prozent ausgelastet ist», sagte der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak in einer am Montagabend ausgestrahlten Rede im Staatsfernsehen. Er äußerte sich mit Blick auf die gestoppte Leitung Nord Stream 2, deren Inbetriebnahme Russland anstrebt. Weiterlesen

Baerbock verteidigt Nato-Entscheidung gegen Flugverbotszone

Istanbul/Moskau/Berlin (dpa) – Außenministerin Annalena Baerbock hat die Entscheidung gegen eine Flugverbotszone über der Ukraine aus Sorge vor einer weiteren Eskalation des Krieges verteidigt.

«Das sind die Momente in der Außenpolitik, wo man eigentlich nur zwischen Pest und Cholera wählen kann», sagte die Grünen-Politikerin bei «Anne Will» im Ersten. Aber: Man trage die Verantwortung, dass dieser Krieg nicht zu einem dritten Weltkrieg führe. «Ein weiteres Überschwappen dieses Krieges auf Polen, auf die baltischen Staaten – das können wir nicht verantworten» Weiterlesen

Mögliches Russland-Öl-Embargo: Asiatische Börsen brechen ein

Tokio/Hongkong/Shanghai (dpa) – Die Beratungen des Westens über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland hat die asiatische Leitbörse in Tokio zum Wochenauftakt stark belastet. Das rohstoffarme Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist auf Ölimporte angewiesen.

An der Tokioter Aktienbörse notierte der 225 führende Werte umfassende Nikkei gut eine Stunde nach Handelsbeginn einen heftigen Abschlag von 842,13 Punkten oder 3,24 Prozent beim Zwischenstand von 25.143,34 Punkten. Laut Marktteilnehmern geht am Markt die große Sorge vor einer starken Verknappung der Energievorräte und einem Anstieg der Energiepreise um. An der Tokioter Terminwarenbörse stieg der Preis für Nahost-Öl-Futures kurzzeitig auf den höchsten Stand seit August 2008. Weiterlesen

Italien verstärkt Gas-Partnerschaft mit Katar

Rom/Doha (dpa) – Italien will angesichts des Ukraine-Krieges zur Sicherung von Gaslieferungen die Beziehungen zum Golfstaat Katar festigen.

«Ich bin wirklich erfreut, dass die katarischen Behörden, die ich mit Eni-CEO Claudio Descalzi treffen konnte, mir heute bestätigt haben, dass sie sich bemühen, die Energie-Partnerschaft mit Italien zu verstärken», sagte Italiens Außenminister Luigi Di Maio am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha. Katar sei heute bereits der wichtigste Lieferant von Flüssigerdgas für Italien, erklärte der 35-Jährige weiter. Weiterlesen

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