Gasspeicher zu mehr als 80 Prozent gefüllt

Brüssel/Berlin (dpa) – Der Füllstand der deutschen Erdgasspeicher nähert sich trotz der stark reduzierten Liefermengen aus Russland der 85-Prozent-Marke. Wie aus im Internet veröffentlichten Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorgeht, lag der Füllstand am Sonntagmorgen bei 80,14 Prozent. Der Füllstand wird immer erst mit Verzögerung gemeldet.

Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1.´Oktober zu mindestens 85 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. November sollen es mindestens 95 Prozent sein. Die zum 1. September vorgeschriebenen 75 Prozent waren mehr als zwei Wochen früher erreicht worden. Weiterlesen

Bauernverband: Etwas größere Getreideernte 2022

Berlin (dpa) – Die deutschen Landwirte haben in diesem Sommer nach Branchendaten eine etwas größere Getreideernte eingefahren. Wie der Bauernverband am Dienstag in Berlin mitteilte, kamen nach vorläufigen Einschätzungen etwa 43 Millionen Tonnen herein und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erntemenge lag demnach aber erneut unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Ein großer Unsicherheitsfaktor sei noch die zu erwartende Ernte bei Körnermais, der in vielen Regionen stark unter wochenlanger Trockenheit gelitten habe. Weiterlesen

Analyse: Tarifsteigerungen deutlich unter der Inflationsrate

Düsseldorf/Frankfurt (dpa) – In der ersten Jahreshälfte sind die Tarifgehälter längst nicht so schnell gestiegen wie die Verbraucherpreise. Laut der am Dienstag vorgestellten Analyse der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung stiegen die Tariflöhne durchschnittlich um 2,9 Prozent. Bei einem gleichzeitig sehr viel stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise ergab sich daraus ein Reallohnverlust von 3,6 Prozent.

Vielen Beschäftigten drohe damit das zweite Jahr in Folge ein Reallohnverlust, erklärte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten. Trotz zuletzt steigender Abschlüsse rechnet der Experte nicht mit einem vollständigen Ausgleich der Inflation. «Angesichts der vollkommen ungewissen Entwicklung des Ukraine-Krieges und seiner wirtschaftlichen Folgen ist die Tarifpolitik allein in vielen Branchen überfordert, die Kaufkraftverluste der Beschäftigten auszugleichen. Hier sind zusätzliche Entlastungsmaßnahmen durch den Staat notwendig.» Weiterlesen

«Winnetou» und die Debatte um kulturelle Aneignung

Gesellschaft
Von Andrea Sosa, Denis Düttmann und Sebastian Schlenker, dpa

Ravensburg/Mexiko-Stadt (dpa) – «Der junge Häuptling Winnetou» sorgt dieser Tage für ordentlich Aufsehen und erhitzte Gemüter – vor allem in den Sozialen Medien.

Der Grund: Die Firma Ravensburger hatte entschieden, mehrere Kinderbücher wegen Rassismus-Vorwürfen aus dem Verkauf zu nehmen. Hunderte Instagram-Nutzer äußerten daraufhin ihr Unverständnis und bezichtigten die Firma der Zensur oder des Einknickens. Daneben gab es auch Unterstützung für die Entscheidung. Weiterlesen

Keine Maskenpflicht bei Kanada-Flug von Scholz und Habeck

Berlin/Montreal (dpa) – Während der Kanada-Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sorgen Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen.

Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: «Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet», erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.

An Bord des Airbus A340 der Luftwaffe waren auf dem Flug von Berlin ins kanadische Montreal am Sonntag mehr als 80 Passagiere, darunter 25 Medienvertreter. Fotos und ein ARD-Video zeigen Wirtschaftsminister Habeck und Journalisten dicht beieinander ohne Mund-Nasen-Schutz. Voraussetzung für die Mitreise war ein negativer PCR-Test, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein durfte. Weiterlesen

Ukrainerinnen zwischen Integration und Heimweh

Russischer Angriffskrieg
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges ist ein Teil der Flüchtlinge aus der Ukraine wieder in die umkämpfte Heimat zurückgekehrt – trotz der damit verbundenen Risiken.

Dazu, wie viele der vorwiegend weiblichen Geflüchteten diesen Weg zurück beschritten haben, gibt es nach Angaben des Bundesinnenministeriums noch keine verlässlichen Zahlen. Die Bundespolizei geht laut Ministerium von etwa 700 Geflüchteten aus der Ukraine aus, die derzeit täglich nach Deutschland einreisen.

Einige Mütter haben in den letzten Wochen immer wieder hin und her überlegt, ob sie rechtzeitig zum Schuljahresbeginn am 1. September zurückkehren sollen. Ist die Schule daheim unbeschädigt? Können die Klassenräume genutzt werden, oder leben dort womöglich noch Vertriebene? Weiterlesen

Pelzige Großstädter: Füchse zieht es in die Metropolen

Tiere
Von Anja Sokolow, dpa

Berlin (dpa) – Wenn in Berlin ein Schuh vor der Haustür fehlt, dann liegt tatsächlich die Vermutung nahe, dass es ein Fuchs war. Die Tiere sind in Großstädten keine Seltenheit mehr, in der Hauptstadt sind sie mittlerweile fast überall anzutreffen.

Da kann es auch sein, dass sich ein Exemplar mal auf einem Dach tummelt, im Linienbus Platz nimmt oder in einer Behörde mit einem Karton eingefangen werden muss.

«Es kann auch passieren, dass ein Fuchs sich im Botanischen Garten mit auf die Picknickdecke setzt», sagt die Wildtierexpertin Sophia Kimmig, die das Leben der Füchse in der Stadt seit einigen Jahren erforscht. Auf der Wiese vor dem Berliner Reichstag stünden die Chancen, den grazilen Tieren mit dem zumeist roten Fell und den bernsteinfarbenen Augen zu begegnen, in der Dämmerung besonders gut. Weiterlesen

Sozialverband fordert Energiepreispauschale auch für Rentner

Berlin (dpa) – Der Sozialverband VdK hat die Bundesregierung dringend aufgefordert, bei ihren Plänen zur Entlastung die Rentner nicht zu vergessen. «Für die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland spitzt sich die Lage immer weiter zu. Viele unserer Mitglieder wissen nicht, wie sie die steigenden Kosten für Lebensmittel, Strom und Miete noch bezahlen sollen», erklärte Verbandspräsidentin Verena Bentele in Berlin.

Die Rentner lebten längst vom Ersparten, sofern sie dies überhaupt haben. Die Rentenerhöhung vom Juli werde von der Inflation längst aufgefressen. «Diese Menschen haben das Gefühl, dass die Regierung sie vergisst», sagte Bentele mit Hinweis auf die Energiepreispauschale von 300 Euro, die Rentner nicht erhalten sollen. Weiterlesen

Ukraine-Flüchtlinge: Integrationsbeauftragte zufrieden

Berlin (dpa) – Die Aufnahme und Integration der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat aus Sicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung bislang gut funktioniert und sollte deshalb als Vorbild dienen.

Die SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan sagte der Deutschen Presse-Agentur, mit sofortigem Zugang zu Arbeitsmarkt und Integrationskurs sowie mit Leistungen aus einer Hand von den Jobcentern sei das Ankommen insgesamt gut gelungen. «Das muss Blaupause für unsere Migrations- und Integrationspolitik sein, damit wir ein Einwanderungs- und Integrationsland auf der Höhe der Zeit sind.» Weiterlesen

RBB-Krise: Suche nach Interims-Intendanten

Berlin (dpa) – In der Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) rund um die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger arbeiten Kontrollgremienvertreter an einer Interims-Lösung an der Senderspitze. Am Montag sprach sich das Kontrollgremium Verwaltungsrat für die Berufung eines Interims-Intendanten aus, um den öffentlich-rechtlichen ARD-Sender aus der Krise zu führen.

Nach dpa-Informationen könnte es am heutigen Dienstag zu einem Gespräch von RBB-Gremienvertretern mit Ländervertretern in Potsdam kommen, um über den weiteren Fahrplan zu sprechen. Zuerst hatte «Bild» über ein solches Gespräch berichtet. Brandenburg hat derzeit die Rechtsaufsicht über den RBB. Am Donnerstag trifft sich das zweite Kontrollgremium Rundfunkrat. Weiterlesen

Missbrauchsvorwurf gegen Pilz: Woelki bestreitet Fehler

Köln (dpa) – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat persönliche Versäumnisse im Fall des ehemaligen Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz bestritten.

Es stimme zwar, dass der Fall Pilz in dem Missbrauchsgutachten des Strafrechtlers Björn Gercke angesprochen werde, doch ohne jede Namensnennung und ohne Details, teilte das Erzbistum Köln der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. «Aus dieser namenlosen Kurzdarstellung ist für den Leser gar nicht erkennbar, dass es sich um den Fall Pilz handelt.»

Gegen den 2019 gestorbenen Pilz, der früher regelmäßig mit Sternsingern im Kanzleramt posiert hatte, sind Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden. Woelkis Vorgänger Kardinal Joachim Meisner hatte dem Geistlichen 2014 Kontakt zu Minderjährigen verboten. Nach dem Tod von Pilz veröffentlichte das Erzbistum gleichwohl einen überschwänglichen Nachruf auf den Priester, der das berühmte Kirchenlied «Laudato si» verfasst hatte. Dem Erzbistum wird außerdem vorgeworfen, das Bistum Dresden-Meißen, in dem Pilz seinen Lebensabend verbracht hatte, nicht über die Vorwürfe gegen ihn informiert zu haben. Woelki hat erklärt, er sei bis Juni 2022 gar nicht mit dem Fall Pilz befasst gewesen. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen