Viele Fragen nach tödlicher Schulweg-Attacke

Illerkirchberg (dpa) – Im Fall des Angriffs auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg bei Ulm stehen die Ermittler erst am Anfang ihrer Arbeit. «Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten», teilten die Behörden mit.

Der Fall könnte eine politische Dimension bekommen, weil ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea als tatverdächtig gilt. Mehrere AfD-Politiker gingen darauf schon gestern ein.

Der Beschuldigte hatte die Jugendlichen nach bisherigen Erkenntnissen auf der Straße vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später. Eine Obduktion der Leiche soll Hinweise auf die genaue Todesursache geben. Eine 13-Jährige sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Weiterlesen

«Fast perfekter Mord» am Vater – lebenslange Haft gefordert

Traunstein (dpa) – Im Prozess um den Gift-Mord an einem 75 Jahre alten Pflegebedürftigen fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für die angeklagte Tochter des Mannes.

Der Staatsanwalt warf der heute 55-Jährigen in seinem Plädoyer am Landgericht Traunstein Mord aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke vor und ging auch von einer besonderen Schwere der Schuld aus. Der Mann sei das Opfer eines «fast perfekten Mordes» geworden. Das Urteil soll nach Gerichtsangaben am Mittwoch fallen.

Laut Staatsanwaltschaft mischte die Frau ihrem Vater Gift in sein Lieblingsessen, saures Lüngerl. Zur Anklage kam es, weil andere Angehörige den Verdacht aufbrachten, der Mann könnte eines nicht-natürlichen Todes gestorben sein. Sie erstatteten Anzeige. Die Leiche wurde daraufhin exhumiert. Weiterlesen

Zwei Mädchen auf Schulweg angegriffen und schwer verletzt

Illerkirchberg (dpa) – Ein Mann soll zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule in der Gemeinde Illerkirchberg bei Ulm angegriffen und schwer verletzt haben. Die beiden Opfer kamen in ein Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Den mutmaßlichen Täter sowie zwei weitere Menschen nahmen die Beamten fest. Zu Details äußerte sich ein Polizeisprecher nicht. «Wir müssen jetzt erstmal die Hintergründe genau ermitteln», sagte er. Voraussichtlich an diesem Montagnachmittag solle es eine Pressemitteilung geben.

Der Beschuldigte habe die Mädchen gegen 7.30 Uhr auf der Straße in einem Wohngebiet angegriffen, sagte der Sprecher. Wie alt die beiden sind, auf welche Weise und wo sie verletzt wurden, ließ er offen. Auch ob eine Waffe im Spiel war, blieb zunächst ebenso unklar wie die Antwort auf die Frage, wer die Rettungskräfte alarmiert hatte. Weiterlesen

Klimademonstranten blockieren erneut Straßen

München/Berlin (dpa) – Aktivisten der «Letzten Generation» haben sich erneut in München bei einem Klimaprotest auf einer Straße festgeklebt und den Verkehr blockiert. Neun Menschen klebten sich den Angaben eines Polizeisprechers zufolge am Montag am Karlsplatz auf der Fahrbahn fest. Sie trugen Warnwesten und machten mit Plakaten auf ihre Forderungen aufmerksam. Der Verkehr sei umgeleitet worden, die Behinderungen seien aber «moderat», hieß es.

Auch in Berlin haben Klimademonstranten ihre Blockaden fortgesetzt und zum Wochenstart erneut für Behinderungen im Berufsverkehr gesorgt. Zuerst registrierte die Polizei eine Protestaktion vor dem Hauptbahnhof in der Invalidenstraße mit sieben Menschen. Fünf davon hätten sich an der Fahrbahn festgeklebt, sagte eine Polizeisprecherin. Zuvor hatte die «Berliner Morgenpost» berichtet. Weitere Aktionen folgten an der Wilhelmstraße, Ecke Hallesches Ufer und der Potsdamer Straße, Ecke Varian-Fry-Straße. Dort hatten sich laut Polizei jeweils vier Aktivisten festgeklebt. Weiterlesen

Umschulen und ausbilden, statt kündigen und suchen

Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Die deutsche Industrie steckt mitten in der digitalen Transformation. Siemens reagiert mit einer neuen Digitalisierungsakademie auf die sich verändernden Anforderungen an seine Mitarbeiter, wie der Konzern am Freitag mitteilte. In der «SiTecSkills Academy» sollen deutschlandweit 19 regionale Trainingszentren Kompetenzen für den «digitalen Wandel im Arbeitsumfeld» schärfen. Damit will Siemens die «Beschäftigungsfähigkeit» seiner Mitarbeiter sichern – also dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft das können, was das Unternehmen braucht.

«Mit gezieltem Up- and Reskilling können wir sicherstellen, dass die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand sind», sagt Judith Wiese, die im Siemens-Vorstand unter anderem für Personalthemen und Nachhaltigkeit zuständig ist. Das sichere auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

«In passgenaue Fort- und Weiterbildung zu investieren, ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch aus Unternehmenssicht sinnvoller, da wir auf bereits bestehendem Know-how unserer Mitarbeitenden aufsetzen können», sagt Wiese. «Damit bieten wir einen Mehrwert für alle: die Menschen, das Unternehmen und unsere Gesellschaft.» Weiterlesen

Skistart an der Zugspitze – Zuversicht in schwierigen Zeiten

Von Sabine Dobel, dpa

Garmisch-Partenkirchen (dpa) – Erst zwei Jahre Corona – und jetzt Energiekrise und Inflation: Die deutschen Ski- und Wintersportgebiete sehen erneut einer ungewöhnlichen Saison entgegen. Am Freitag startet die Zugspitze den Betrieb, mangels Schnee erst einmal auf nur einer Piste. Auch in Winterberg im Sauerland geht es los, ebenfalls eingeschränkt mit vorerst zwei Ski-Liften.

Die Liftbetreiber haben sich auf eine neue Ausnahme-Saison eingestellt. Die Bayerische Zugspitzbahn will in diesem Winter rund zehn Prozent Energie sparen. Lifte sollen jenseits der Stoßzeiten langsamer fahren, Sessellift-Sitze bleiben unbeheizt und Heizstrahler an Brotzeithütten ausgeschaltet.

Die meisten Skigebiete haben Sparmaßnahmen vorbereitet, um den Anstieg der Energiekosten abzumildern. Teils soll auf Nachtskifahren bei Flutlicht verzichtet oder die Beleuchtung der Bergbahnstationen nachts ausgeschaltet werden. Schneekanonen sollen weniger zum Einsatz kommen. Umweltschützer hatten vor dem Hintergrund von Klimawandel und Energieknappheit sogar einen kompletten Verzicht auf Kunstschnee verlangt. Zugleich heben viele Skigebiete die Preise an. Im Schnitt wird der Skipass etwa um zehn Prozent teurer. Weiterlesen

Freie Betten in Kinderkliniken verzweifelt gesucht, System am Limit

Von Christina Sticht, dpa

Hamburg (dpa) – Überbelegte Patientenzimmer, tagelanger Aufenthalt in der Notaufnahme, Verlegung von kranken Babys in mehr als 100 Kilometer entfernte Krankenhäuser: Die aktuelle Welle von Atemwegsinfekten bringt Kinderkliniken in Deutschland an ihre Grenzen. Von einer «katastrophalen Lage» auf den Kinder-Intensivstationen spricht die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi).

Wenn ein gerade reanimierter Säugling in einer eigentlich voll belegte Kinderklinik aufgenommen werde, müsse dort ein Dreijähriger den dritten Tag in Folge auf seine dringend notwendige Herzoperation warten.

Immer weniger Kinderklinik-Betten

Die Ärztevereinigung will heute in Hamburg neueste Zahlen und Erkenntnisse aus einer aktuellen Umfrage unter Kinderkliniken vorstellen. Den Medizinern zufolge ist jedes Jahr ab Herbst mit einer Welle von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu rechnen. Allerdings stehen insgesamt immer weniger Kinderklinik-Betten zur Verfügung, wie Divi-Generalsekretär Florian Hoffmann gestern im ZDF-«Morgenmagazin» erläuterte. Wegen des Mangels an Pflegepersonal könne zudem ein großer Teil der Betten auf den Stationen gar nicht betrieben werden. Weiterlesen

Museum verschiebt nach Golddiebstahl Wiedereröffnung

Manching (dpa) – Nach dem Diebstahl eines Goldschatzes hat das Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching seine Wiedereröffnung verschoben. Dies teilte das Haus am Dienstagabend mit. Ursprünglich war die Wiedereröffnung für den heutigen Mittwoch geplant. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Der Beschluss war im Zweckverband gefallen, der Träger des Museums ist. Vor Wiedereröffnung müssten noch «weitere Abstimmungen zwischen dem Museum, seinen Trägern, der Archäologischen Staatssammlung und anderen Stellen erfolgen», hieß es vom Museum. Vergangene Woche war bei einem Einbruch in das Museum ein mehrere Kilo schwerer Goldschatz gestohlen worden, der vor allem aus Münzen bestand.

 

 

 

Stattliche Körpergröße»: Fluggast löst Kontrollpanne am Airport aus

München (dpa) – Die Panne bei einer Sicherheitskontrolle am Flughafen München mit sechs annullierten Flügen am Sonntag geht auf einen ungewöhnlich großen Passagier zurück. Der Mann war so groß, dass er über eine Absperrung greifen und sein Handgepäck vor der Kontrolle nehmen konnte, wie die Regierung von Oberbayern am Dienstag mitteilte. Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst darüber berichtet.

Nach dem Vorfall am Sonntag musste der Betrieb am Terminal 2 etwa eine Stunde unterbrochen werden, sechs Flüge wurden annulliert. Die Panne ereignete sich an einer Sicherheitsschleuse auf dem Weg zu den Gates. Weiterlesen

Sportmesse Ispo verkleinert: Viele Hersteller bleiben fern

München (dpa) – Angesichts ungewisser Konjunkturaussichten bleiben prominente Sportmarken Europas größter Fachmesse Ispo in München in diesem Jahr fern.

Die Zahl der Aussteller auf dem am Montag eröffneten Branchentreffen hat im Vergleich zum Jahr 2020 von mehr als 2800 auf 1500 abgenommen, das entspricht einem Minus von über 40 Prozent. In diesem Jahr fehlen bekannte Hersteller wie das US-Unternehmen The North Face ebenso wie europäische Skihersteller. Die Münchner Messegesellschaft rechnet dennoch mit regem Andrang: Auf der dreitägigen Messe werden 50.000 Besucher erwartet, wie Ausstellungsleiterin Lena Haushofer sagte. Sie zeigte sich zufrieden mit dem Neustart der Sportmesse, die nach bald drei Jahren Pandemie nun wieder ohne Corona-Einschränkungen stattfinden kann. Weiterlesen

Geldautomaten müssen besser vor Sprengungen geschützt werden

München (dpa) – Die Betreiber von Geldautomaten sollen nach dem Willen der Innenministerkonferenz (IMK) künftig zur Sicherung der Geldbestände vor Sprengungen verpflichtet werden.

Angesichts sprunghaft angestiegener Fallzahlen soll so nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann auch der Druck auf die international agierenden Tätergruppen erhöht werden. Der CSU-Politiker ist derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz.

«Die Zahl der Geldautomatensprengungen ist dieses Jahr sprunghaft angestiegen», betonte Herrmann mit Blick auf die in der kommenden Woche in München anstehende IMK-Herbstkonferenz. Deutschlandweit wurden laut Bundesinnenministerium in den Jahren 2020 und 2021 rund 800 Geldautomaten gesprengt. (2020: 414; 2021: 392). Dies seien die höchsten Fallzahlen, die seit dem Beginn der statistischen Erfassung durch das Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2005 registriert wurden. Die für das erste Halbjahr 2022 vorliegenden vorläufigen Fallzahlen ließen einen neuen Jahreshöchststand erwarten. Weiterlesen

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